Ackerdistel im Getreide los werden - wie?
- emil17
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Ackerdistel im Getreide los werden - wie?
Geht das mit vertretbarem Aufwand ohne Chemie?
Sobald das Getreide anfängt zu schossen, will man ja nicht mehr in den Acker.
Sobald das Getreide anfängt zu schossen, will man ja nicht mehr in den Acker.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
- kraut_ruebe
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Re: Ackerdistel im Getreide los werden - wie?
buchweizen als untersaat
There's a crack in everything. That's how the light gets in.
- Steppenwolf
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Re: Ackerdistel im Getreide los werden - wie?
Am besten geht es mit einer dichten Kleegrasvorfrucht, die oft gemäht oder beweidet wird.Ideal wäre zweijährig, da hat die Distel dann keine Change mehr. Im stehenden Getreide kann man sie mit einem Distelstecher ausstechen, geht aber nur bei kleineren Flächen.
Re: Ackerdistel im Getreide los werden - wie?
Wenn es um Getreideanbau auf Kleinflächen geht:
Saat in Reihen mit etwas größerem Abstand und mehrmals Hacken.
Saat in Reihen mit etwas größerem Abstand und mehrmals Hacken.
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Re: Ackerdistel im Getreide los werden - wie?
Hy!
Auch eine effektive Methode ist folgende:
Als wir noch unsere Hirsche hatten, hatten wir auch zwei ziemlich "große" Ackerkratzdistel- Felder (je etwa 60- 70 m²) im Gehege. Da haben sich zwar gerne mal die Kälber drin abgelegt, aber die Hirsche haben quasi nur die Blütenknospen verbissen, den Pflanzen also nicht wirklich geschadet.
Wir haben's dann so gemacht, dass wir einmal im Jahr die Ärmel hochgekrempelt und Hau Ruck- Aktion gemacht haben.
Die Disteln erstmal in Ruhe wachsen lassen, und dann im Knospenstadium, also kurz vor der Blüte, ging es ran an den Speck. Feste Handschuhe an, die Disteln Stängel für Stängel nahe an der Erde gepackt und einfach mit etwas Gefühl rausgezogen.
Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass man die Pflanzen ziemlich schwächt, weil zu dem Zeitpunkt unmittelbar vor Blühbeginn die meiste Kraft der Pflanze oberirdisch steckt. Das gefühlvolle Rausziehen hat den Vorteil, dass teils 20 cm unterirdischer Stängel mit rauskommen.
Dadurch ist die Pflanze zum einen sehr geschwächt und schafft es zum anderen kaum noch, im selben Jahr nochmal effektiv durchzutreiben (außer an Trieben, die man oberflächennah abrupfte).
Das haben wir 2011 und 2012 gemacht, und 2013 dann kamen die Distelfelder nur noch zu einem Drittel ihrer ursprünglichen Größe und nur sehr schütter nach, absolut nicht mehr in den geschlossenen Massenbeständen wie vorher.
Wir mussten das Gehege und die Tiere dann aus Zeitgründen leider abgeben, aber ich wette, hätten wir dies Jahr die Aktion nochmal gemacht, wären die Distelfelder 2015 so gut wie ausgerottet gewesen.
Die Methode ist also recht effektiv, minimalinvasiv auf die direkte Umgebung (im Getreide sicher ein Vorteil), und zeitigt ganz ohne jede Chemie recht schnell ansehnliche Resultate.
Auf die Art versuche ich jetzt auch der Brennnesseln auf unserem Grundstück Herr zu werden, die auf dem stickstoffreichen Lehm hier massenweise aufkommen und allerbestens gedeihen, seit ich den ganzen ökologisch wertlosen Gehölzkram der Vorbesitzer unseres Hofes (Thuja, Scheinzypresse, Japanische Zierkirschen etc.) nach und nach beseitige oder wesentlich ausdünne.
Grüße,
Andreas
Auch eine effektive Methode ist folgende:
Als wir noch unsere Hirsche hatten, hatten wir auch zwei ziemlich "große" Ackerkratzdistel- Felder (je etwa 60- 70 m²) im Gehege. Da haben sich zwar gerne mal die Kälber drin abgelegt, aber die Hirsche haben quasi nur die Blütenknospen verbissen, den Pflanzen also nicht wirklich geschadet.
Wir haben's dann so gemacht, dass wir einmal im Jahr die Ärmel hochgekrempelt und Hau Ruck- Aktion gemacht haben.
Die Disteln erstmal in Ruhe wachsen lassen, und dann im Knospenstadium, also kurz vor der Blüte, ging es ran an den Speck. Feste Handschuhe an, die Disteln Stängel für Stängel nahe an der Erde gepackt und einfach mit etwas Gefühl rausgezogen.
Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass man die Pflanzen ziemlich schwächt, weil zu dem Zeitpunkt unmittelbar vor Blühbeginn die meiste Kraft der Pflanze oberirdisch steckt. Das gefühlvolle Rausziehen hat den Vorteil, dass teils 20 cm unterirdischer Stängel mit rauskommen.
Dadurch ist die Pflanze zum einen sehr geschwächt und schafft es zum anderen kaum noch, im selben Jahr nochmal effektiv durchzutreiben (außer an Trieben, die man oberflächennah abrupfte).
Das haben wir 2011 und 2012 gemacht, und 2013 dann kamen die Distelfelder nur noch zu einem Drittel ihrer ursprünglichen Größe und nur sehr schütter nach, absolut nicht mehr in den geschlossenen Massenbeständen wie vorher.
Wir mussten das Gehege und die Tiere dann aus Zeitgründen leider abgeben, aber ich wette, hätten wir dies Jahr die Aktion nochmal gemacht, wären die Distelfelder 2015 so gut wie ausgerottet gewesen.
Die Methode ist also recht effektiv, minimalinvasiv auf die direkte Umgebung (im Getreide sicher ein Vorteil), und zeitigt ganz ohne jede Chemie recht schnell ansehnliche Resultate.
Auf die Art versuche ich jetzt auch der Brennnesseln auf unserem Grundstück Herr zu werden, die auf dem stickstoffreichen Lehm hier massenweise aufkommen und allerbestens gedeihen, seit ich den ganzen ökologisch wertlosen Gehölzkram der Vorbesitzer unseres Hofes (Thuja, Scheinzypresse, Japanische Zierkirschen etc.) nach und nach beseitige oder wesentlich ausdünne.
Grüße,
Andreas
Re: Ackerdistel im Getreide los werden - wie?
Beste Methode ist hacken hacken und nochmals hacken.
Habe bei Baggerarbeiten schon in 2 m tiefe distelwurzeln gefunden.
Und wenn systemisch wirkende mittel ausscheiden, hilft nur der Kampf.
Du oder die distel!
Aber so wie Andreas das geschrieben hat geht es am besten.
Funktioniert mit den meisten ausdauernden pflanzen so.
Bei manchen "Unkräutern" könnte ich noch den Tipp geben. "Aufessen".
Untersaaten helfen da sehr wenig ausser die würde wiederum des öfteren gemäht.
Das mag sie nämlich gar nicht!
Habe bei Baggerarbeiten schon in 2 m tiefe distelwurzeln gefunden.
Und wenn systemisch wirkende mittel ausscheiden, hilft nur der Kampf.
Du oder die distel!

Aber so wie Andreas das geschrieben hat geht es am besten.
Funktioniert mit den meisten ausdauernden pflanzen so.
Bei manchen "Unkräutern" könnte ich noch den Tipp geben. "Aufessen".

Untersaaten helfen da sehr wenig ausser die würde wiederum des öfteren gemäht.
Das mag sie nämlich gar nicht!
- emil17
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Re: Ackerdistel im Getreide los werden - wie?
Ich habe sie jetzt einfach ausgezogen - bei tief feuchtem Boden kommt einiges mit.
"Hartnäckiger sein als das Unkraut" ist wohl das einzige was hilft.
Bei Brennessel kannst Du mit einem Krail bei, weil die ein recht oberflächliches aber weit kriechendes Wurzelwerk machen.
Das Zeug bei trockenem Wetter ein paar Tage abtrocknen lassen und dann abrechen und kompostieren.
Wenns grosse Flächen sind, könnte man wohl auch mit einem Schlepprechen drüber.
"Hartnäckiger sein als das Unkraut" ist wohl das einzige was hilft.
Bei Brennessel kannst Du mit einem Krail bei, weil die ein recht oberflächliches aber weit kriechendes Wurzelwerk machen.
Das Zeug bei trockenem Wetter ein paar Tage abtrocknen lassen und dann abrechen und kompostieren.
Wenns grosse Flächen sind, könnte man wohl auch mit einem Schlepprechen drüber.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
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Re: Ackerdistel im Getreide los werden - wie?
Hallo,
es sind schon viele Brennnesselhorste überall, aber keine groß zusammenhängenden Flächen. Daher Handschuhe, vier/ fünf Stängel umfasst, gefühlvoll gezogen und dann nochmal mit der Grabegabel hinterher, mit der man auch gut die Wurzeln rausarbeiten kann.
Das anfallende Pflanzenmaterial kriegen dann teils meine (Hühner)küken ins Futter, teils der Kompost, ein Süppchen für uns fällt auch an, und den großen Rest bekommt die Nachbarin für eins ihrer Pferde, das Hufrehe hat.
Ausgewählte Bestände bleiben natürlich unangetastet, weil da jedes jahr diverse Raupen drauf sind
.
Grüße,
Andreas
- der hofft, dass die Nesseln sich genauso beeindrucken lassen wie die Disteln.
es sind schon viele Brennnesselhorste überall, aber keine groß zusammenhängenden Flächen. Daher Handschuhe, vier/ fünf Stängel umfasst, gefühlvoll gezogen und dann nochmal mit der Grabegabel hinterher, mit der man auch gut die Wurzeln rausarbeiten kann.
Das anfallende Pflanzenmaterial kriegen dann teils meine (Hühner)küken ins Futter, teils der Kompost, ein Süppchen für uns fällt auch an, und den großen Rest bekommt die Nachbarin für eins ihrer Pferde, das Hufrehe hat.
Ausgewählte Bestände bleiben natürlich unangetastet, weil da jedes jahr diverse Raupen drauf sind

Grüße,
Andreas
- der hofft, dass die Nesseln sich genauso beeindrucken lassen wie die Disteln.
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- Registriert: Di 10. Jul 2012, 15:27
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Re: Ackerdistel im Getreide los werden - wie?
Distelwurzeln sind übrigens sehr lecker im Eintopf...
Liebe Grüße, M.

Liebe Grüße, M.
Re: Ackerdistel im Getreide los werden - wie?
alle? oder gibt es auch giftige??unkrautaufesserin hat geschrieben:Distelwurzeln sind übrigens sehr lecker im Eintopf...
wenn nicht, probier ich das doch glatt einmal aus!
