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von Landfrau » Do 7. Jul 2011, 13:56
Das Bewirtschaften eines Nutzgartens - und damit auch das Anbauen von Kohrabi - sollte man besser nicht unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewerten - dann wird einem nämlich schnell gruselig.
Was will man? Satt werden? Das geht mit Schokolade und Kartoffelchips am billigsten.
Die tagesration Energie gibt es da für weniger als 1 Euro.....
Ob es einem auf Dauer gut tut, bleibe dahingestellt.
Nehmen wir an, man will Kohlrabi.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort geguckt, kann man
1 Kohlrabi aus dem Supermarkt
1 Kohlrabipflanze aus der Gärtnerei
1 Tüte Kohlrabisamen beim Discounter / Postenmarkt
für etwa den gleichen Preis kaufen.
Wieviel Mühe man aufwenden will, wieviel man ernten möchte und welche kulinarischen Ansprüche man hat, muss jeder selber für sich entscheiden.
Mich persönlich macht es glücklich, Gemüse selber zu ziehen. Ein Gang durch den gemüsegarten ist schöner als 1 Tag shoppen :-).
Und in der Küche bin ich gnadenlos - anspruchsvoll. Daher kaufe ich keine Gemüse mehr.
Dabei kaufe ich sowohl Gärtnereipflanzen als auch Saatgut, je nach dem, was gerade sich anbietet.
Selber aussäen tue ich gezielt Lagergemüse, weil ich hier präzise die Sorte auswähle, die für den Winter taugt.
Gemüse, von denen 3 - 4 Pflanzen reichen (Filderkraut zB), kaufe ich als Jungpflanzen und wenn es im Landhandel Anfang Juni Junggemüse für wenige Cent gibt und ein Teil der eigenen ANzucht nicht gelang, pflanze ich auch gern mit gekauften Pflanzen nach.
Gemüse, von denen ich gern viel hab, zB Frühkohlrabi - ist lecker, unkompliziert und kann unverarbeitet gut gegessen werden - säe ich aus.
Und speziell zur Anzucht: Habe dies Jahr meine Jungpflanzenanzucht ins Mistbeet verlegt - das funktionierte grandios.
Das DIng ist durch die Misteinlage ja beheizt und durch die Folienfenster hell - tausendmal besser als das Rumgemurkel im nicht zentralgeheizten Haus!!!!
Ist JAhrzehnte schon her, dass ich meinen Vater beim Bau eines Mistbeetes zusah und schwer beeindruckt war von den Pferdeställen der brit Soldaten, wo wir den Mist holten.....aber gesehen ist gelernt, komisch und schön, dass, was man einst sah und miterlebte, einem irgendwann zu Nutzen sein kann.
Arme Kinder, die von ihren Eltern überhaupt nichts mehr lernen (können), weil außer Arbeiten (aushäusig) und Konsumieren (Waren, Veranstaltungen, Erleben via TV) nichts geschieht im Leben.
Nichts Wahres, Echtes, Wirkliches.
Schmutziges, Schmerzhaftes, Schönes.
Landfrau