schweine und e-zaun

mike52.1
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schweine und e-zaun

#1

Beitrag von mike52.1 » Mi 28. Jan 2015, 16:38

hi,
hat da jemand erfahrung mit?

ich will unsere schweine gezielter im garten/feldbau einbringen, und sie dafuer mit mobilen e-zaun unter kontrolle halten. die sollen stuecke von 200-500qm saubermachen, und danach weiterziehen weshalb das ganze leicht zu bewegen sein sollte.
ich hab keinerlei erfahrung mit e-zaun, deshalb mal einige fragen:
- wieviel litzen braeuchte ich da? 2 oder 3?
- in welchen abstaenden? (alter der schweine 3-12 monate)
- wieviel abstand zwischen den pfosten?
- welche pfosten, die plastic eintret modelle oder besser holzpfosten mit isolatoren einschlagen?
- was fuer litzen, so draht dingens oder 20mm band?

waere dankbar fuer tips :fypig:

gruesse,
mike

Manfred

Re: schweine und e-zaun

#2

Beitrag von Manfred » Mi 28. Jan 2015, 16:55

Zuallererst muss du die Schweine an den E-Zaun gewöhnen.
D.h. in innerhalb einen festen Umzäunung einen Z-Zaun aufstellen. Erst ganz am Rand und unter Aufsicht. Im ersten Schreck können sie sich auch mal verheddern.
Dann nach 1 bis 2 Tagen etwas weiter rein, damit sie den E-Zaun auch freistehend kennen.

Für den Einsatz im Garten:
Wenn sonst kein Zaun drum ist, dann lieber 3 Drähte.
Der unterste 20 cm über dem Boden.
Breitband ist scheiße. Windanfällig und für die Schweine noch leichter einzuwühlen als Draht oder Litze.
Das machen sie sehr gerne: Den untersten Draht eingraben. Dann ist der Strom weg, wenn du kein richtig starkes Weidezaungerät hast.
Am besten wäre verzinkter Stahldraht. Aber der ist halt schlecht mobil zu handhaben. Sonst eine mögl. dicke Elektrozaunlitze, die sich gut spannen lässt.
Wenn du es bekommen kannst, nimmt so ein 6 mm Pferdezaun-Seil.

Die Eckpfähle auf jeden Fall Holzpfosten mit Isolatoren. Für die Strecken kannst du Plastikpfähle verwenden, solange sie die nicht umwühlen.
Pfahlabstand eher kleiner (5 m abwärts) wegen der niedrigen unteren Litze.

Das Weidezaungerät sollte auch bei dem kurzen Zaun wenigstens 3 Joule Impulsenergie haben.
Und es muss sehr gut geerdet werden. 1 m Erdstablänge pro Joule ist über den Daumen OK. Wenn der Boden sehr trocken ist evtl. mehr.

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Steppenwolf
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Re: schweine und e-zaun

#3

Beitrag von Steppenwolf » Do 29. Jan 2015, 12:30

Schweine mit Elektrozaun zu halten geht sehr gut. Wir haben 2 Litzen auf plastifizierten Stahlstehern aber außen nocheinmal einen 3 litzigen zaun wegen der gesetzlichen Bestimmungen. Die Schweine respektieren den Zaun sehr gut, weil sie ja meist mit der Schnautze ankommen und den Schlag den merken sie sich lang.

mike52.1
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Re: schweine und e-zaun

#4

Beitrag von mike52.1 » Mi 11. Feb 2015, 20:15

hi, danke soweit mal,

ahh, die muessen das erst lernen, gut das laesst sich machen...
habe jetzt alles an zubehoer gefunden und zusammengestueckelt zum bestellen (die haben 7mm litzen). nur manfred, du schreibst von wenigstens 3 joule... den anbieter wo ich habe hat als staerkstes 2 joule... :hmm: langt das nicht auch?
evtl sollte ich anmerken das die schweine da nur tagsueber unter "aufsicht" rein sollen, nachts in stallungen.

gruesse,
mike

smallfarmer
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Re: schweine und e-zaun

#5

Beitrag von smallfarmer » Mi 11. Feb 2015, 22:00

Hi Mike
Klar, 2 joule Ausgangsleistung reicht auch. Die untere Litze muss auch immer mal kontrolliert werden, da die Säue beim wühlen schon mal Erde drauf werfen.

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Allgeier
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Re: schweine und e-zaun

#6

Beitrag von Allgeier » Fr 10. Apr 2015, 14:12

Ich haenge meine Frage hier an:

Ich bin auf eine Firma hier gestossen die hier in Thailand Gallangher Weidezaungeraete vertreiben. Da kostet das M150 um die 150 Euro und das M300 um die 250 Euro.

Wenn ich jetzt aber als Vergleich diese Webseite hernehme, dann kostet dort das Weidezaungeraet 100 Euro.
Ich hoffe man kann die Geraete in der gleichen Klasse ungefaehr vergleichen.

http://www.siepmann.net/siepmann_shop.p ... aunger%E4t

Sind die Gallangher so gut oder sind die in Deutschland auch so teuer weil sie importiert werden und der schlechte Euro seinen Teil dazu gibt oder ist das andere Geraet einfach nicht so gut.
100 Euro waeren noch vertretbar. Aber 250 Euro sind mir eigentlich doch zu viel.
Oder weiss jemand ein anderes, gutes guenstiges Geraet in Deutschland.
Es sollte in der Klasse sein das es fuer Schweine geeignet sein koennte und den Zaun bewuchs frei haelt.

Allgeier

Manfred

Re: schweine und e-zaun

#7

Beitrag von Manfred » Fr 10. Apr 2015, 14:50

Nimm das M300 vom Händler vor Ort.
An dem Gerät wirst du dauerhaft deine Freude haben und im bei Gallagher unwahrscheinlichen Servicefall wird dir geholfen.

Das ist wie mit Werkzeug in Handwerker-Qualität und dem aus dem Sonderposten-Baumarkt. Wer ernsthaft und langfristig damit arbeiten will, kauft die Profi-Qualität mit gesicherter Ersatzteil-Versorgung.

mot437
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Re: schweine und e-zaun

#8

Beitrag von mot437 » Fr 10. Apr 2015, 17:29

Weidegrraete halten nicht bewuchsfrei. Das mus der mensch.
Sei gut cowboy

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Allgeier
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Re: schweine und e-zaun

#9

Beitrag von Allgeier » Fr 10. Apr 2015, 23:48

Danke Manfred fuer deine Antwort.

Kann es sein das ein Weidezaungeraet wenn es nicht richtig geerdet wird kaputt gehen kann?
Ich hatte letztes Jahr ein hiesiges gekauft und da war ein 20 cm langer "Erdungsstaebchen" dabei. Am Anfang war alles gut und nach einer Weile war das Geraet dann kaputt.
Oder besser gesagt es kam kein Impulse mehr auf den Weidezaun.

Wieviel Joule braucht es eigentlich um den Draht bewuchsfrei zu halten oder ist das eine Illusion und man muss immer freischneiden.

Allgeier

Manfred

Re: schweine und e-zaun

#10

Beitrag von Manfred » Sa 11. Apr 2015, 00:40

Das Gerät geht durch eine unzureichend Erdung nicht kaputt, aber ein großer Teil der Spannung und damit auch der Leistung wird dann am Widerstand vom Boden zur Erdung verbraten.
Damit Strom fließt, brauchst du einen geschlossenen Stromkreis. Der verläuft vom Gerät auf den Zaun, vom Zaun über das Tier (und den Buchs und Isolationsfehler und Abstrahlung etc.) in den Boden, vom Boden in die Erdung und von der Erdung zurück ins Gerät.
Die elektrische Spannung und die je Puls vom Gerät abgegebene Energie verteilen sich (ca.) proportional auf die elektrischen Widerstände im Stromkreis.
Im Idealfall haben der Zaun selbst und der Übergang vom Boden zur Erdung einen sehr kleinen Widerstand. Dann wird fast die ganze Leistung auf dem Weg vom Zaun zum Boden verbraten. Wenn der Zaun keinen Bewuchs und keine Isolationsfehler hätte und man von Abstrahlung (Antennenwirkung) etc. absieht, dann würde ein Tier das an den Zaun kommt die volle Impulsenergie zu spüren bekommen.
Hat der Zaun Bewuchs und/oder Isolationsfehler, dann verteilt sich der Strom auf diese einzelnen Widerstände. D.h. nur ein Teil der Leistung fließt durch das Tier. Der Rest fließt über den Bewuchs, defekte Isolatoren etc. in den Boden.
Und wenn der Zaun selbst einen hohen Widerstand hat (schlechtes Leitermaterial, schlechte Kontakte) oder die Erdung einen zu hohen Widerstand zum Erdreich hat, dann geht dort auch noch Energie verloren.
Eine zu schlechte Erdung ist der häufigste Fehler überhaupt bei Elektrozaunanlagen. Da wird ein teures Geräte gekauft, und dann verpufft die halbe Energie an der Erdung, weil die paar Euro für 2 zusätzliche Erdstäbe nicht investiert wurden. Da wäre es dann billiger gewesen, ein kleineres Gerät und eine ordentliche Erdung zu verwenden...
Bei Geräten der mittleren Leistungsklasse und guten Erdungsverhältnissen (leicht feuchter, mineralischer Boden) kannst du über den Daumen einen Meter Erdstablänge pro Joule Impulsenergie (Ausgangsenergie) rechnen.
Wenn die Länge auf mehrere Erdstäbe verteilt wird, sollten diese für eine optimale Wirkung zueinander einen Abstand von mind. der doppelten Erdstablänge haben. Sonst überlagen sich die elektrischen Felder um die einzelnen Stäbe zu sehr, was die Wirkung der einzelnen Stäbe mindert und evtl. zusätzliche Erdstäbe erforderlich macht.
Bei schlechten Bedingungen (starke Trockenheit etc.) können zusätzliche Erdstäbe oder andere Maßnahmen wie das Einmischen von Salz in den Boden um den Erstab oder eine Bewässerung der Erdungsanlage erforderlich sein. Lange Erdstäbe reichen bei Trockenheit länger in feuchte Erdschichten.

Um die Erdung zu testen, muss man diese maximal belasten. Sprich es muss ordentlich Strom fließen. Dazu erzeugt man einen künstlichen Kurzschluss vom Zaun zum Boden. z.B. in dem man einen Metallpfahl einschlägt und den Zaundraht dran befestigt. Der Kurzschluss sollte nach Möglichkeit mind. 100 m vom Gerät und der Erdung entfernt angebracht werden. Wenn der Zaun nicht so lange ist, dann halt mögl. weit weg von er Erdung.
Dann misst man die Spannung auf den Erdstäben (Die Spannung zwischen Erdstab und dem Boden. Wenn man ein Messgerät mit Erdungspieß verwendet, dann steckt man den mögl. weit weg von der Erdung in den Boden.). Im Idealfall wäre die Spannung auch unter voller Last 0 V. In der Praxis sollte sie bei voller Last unter 300 Volt liegen. Wenn man kein entsprechendes Messgerät hat, kann man die Erdstäbe auch anfassen. Spürt man Strompulse auf der Erdung, und seien es nur ganz leichte, dann ist die Erdung zu schlecht und sollte verbessert werden.
Nach dem Test muss man den künstlichen Kurzschluss natürlich wieder entfernen.

Was den Bewuchs angeht:
Es gibt kein zugelassenes Gerät, dass Bewuchs verhindert könnte. Da müsste man mit so viel Leistung arbeiten, dass die Tiere auch gleich gegrillt werden.
Wenn mit "bewuchsvernichtend" und ähnlichen Begriffen geworben wird heißt das, dass das Gerät so viel Leistung liefert, dass Pflanzen an der Berührungsstelle zum Zaun geschädigt werden und so eintrocknen oder umknicken. Das hilft aber nur bei trockenem Wetter. Vertrocknetes Pflanzengewebe leitet schlecht. Wenn es dann regnet, leiten die nassen Pflanzen wieder kräftig Strom ab. Und durch das Abtöten der Kontaktstelle legen sich die Pflanzen oft regelrecht auf den Zaun. Bei einigen Arten wie dem indischen Springkraut wird dadurch die Ableitung sogar noch höher. Die dicken, wässrigen Stängel werden matschig und drücken sich breit und bilden dann einen richtig guten Kontakt zum Boden.
Aber: Um diesen Effekt bei einem längeren Zaun zu erreichen, braucht das Gerät schon ordentlich Dampf. Und so hat der Zaun auch noch Wirkung, wenn ein schwaches Gerät längst nicht mehr in der Lage wäre, ein hütesichere Spannung aufrecht zu erhalten.
D.h. du hast 3 Möglichkeiten: Du entfernst den Bewuchs selbst regelmäßig, oder du führst deine Weide so, dass die Tiere den Bewuchs großteils fressen, oder du kaufst ein Geräte das so stark ist, dass der Bewuchs egal ist und der Zaun trotzdem funktioniert.
Der Patura Zaunrechner z.B. gibt recht gute, praxistaugliche Empfehlungen:
https://www.patura.com/App/WebObjects/X ... chner.html

Der interessante Wert ist die Impulsenergie der Geräte, also die Energie, die das Gerät je Puls maximal an den Zaun abgeben kann.
(Die Ladeenergie dagegen gibt nur an, wie viel Energie das Gerät speichert. Die Impulsenergie ist über den Daumen ca. 1/3 geringer. Leider geben viele Händler nur die Ladeenergie an, weil sich das nach mehr anhört...)
Anhang der Impulsenergie kann man die Leistung der Geräte halbwegs vergleichen. (Wobei Markengeräte meist eine bessere Pulsformung haben, so dass die Großteil der Energie in der spürbaren ersten Halbwelle des Pulses steckt. Bei Billiggeräten landet manchmal ein merklicher Teil der Energie in einem Rattenschwanz von Nachwellen, und verpufft damit wirkungslos.)

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