Sabi(e)ne hat geschrieben:
Ratten (und Termiten) sind die einzigen Viecher, die auch Zellulose verdauen können
Funktioniert bei praktisch allen Grasfressern gleich, nämlich über Darmbakterien. Das Tier lebt dann von den Bakterien, die wiederum von der Zellulose. Zusätzlich hat es meist noch andere Mikroben, die Luftstickstoff fixieren können, denn irgendwie müssen die Tiere ja zu Protein kommen. Wüstentiere können das bei der Verdauung chemisch anfallende Wasser zusätzlich nutzen, d.h. müssen auch deshalb fast nicht trinken.
Sabi(e)ne hat geschrieben:Es gibt kein Gift im Universum, was 100% einer Population umbringt (außer ihren eigenen Stoffwechselausscheidungen! sprich mit CO2 vergasen - aber das geht wohl kaum) , heißt, es überleben immer welche, die sich noch vermehren können, und damit eine Resistenz aufbauen.
Was bei Ratten speziell ist: Sie fressen von unbekannter Speise erst nur wenig und nur einzelne "Vorkoster-Tiere". gehen die ein, wird der Köder vom Rest gemieden. Deshalb setzt man extrem langsam wirkende Gifte ein; früher Köder mit Thalliumsalzen, heute auf Cumarin-Basis. Das ist aber erstens eine Tierquälerei und dann gefährdet es Räuber, welche die verendenden Ratten als leichte Beute erwischen und ebenfalls daran eingehen.
Dieses Verhalten und die Tatsache, dass sie Allesfresser sind, ist dafür verantwortlich, dass sie kaum auszurotten sind, nicht irgend eine Stoffwechsel-Spezialität.
In der Praxis der Bekämpfung ist das aber egal. Mit Giftgas würde man es schaffen, nur gefährdet das auch beliebig viele andere Tiere und auch Menschen. Auch mit CO2 kann man dort, wo die Ratten vorkommen, nicht sicherstellen, dass in jeder unzugänglichen Ecke eine ausreichede Konzentration über ausreichend lange Zeit vorhanden ist, denn die Viecher machen ja vor allem dort Probleme, wo es nicht richtig abgeschlossene Räume mit Abfall und Gerümpel gibt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.