durch das Buch "Laubgeschichten" bin ich auf Laub als Futterquelle für Nutztiere aufmerksam geworden (siehe Bücherthread), und frage mich jetzt, ob und in welchem Rahmen hier jemand das bewußt nutzt?
Laub zu füttern hat irgendwie den Ruch der ausschließlichen Notfütterung, was man aber anhand der Beispiele im Buch ziemlich ausschließen kann.
Im Gegenteil ist es eine wunderbare Nutzung der 3. Dimension - unten Gras/Weide und oben nochmal eine ganze Ernte, wenn auch nicht jedes Jahr am selbem Baum.
Im Buch ist sogar ein Bild mit Ziegen, die verbotenerweise den Einstiegsast erklommen haben und sich nun an dem frischen Laub gütlich tun

Der Hauptgrund für Laubfütterung war allgemein der hohe Nährwert und Mineralgehalt, Laubheu stand im Futterwert auf gleicher Stufe wie gutes Wiesenheu - das hat man heutzutage schon vergessen. Als Einstreu nahm man nur das im Herbst abgefallene Laub, geerntetes war zu schade dafür.
Das abgefallene konnte aber sogar mit einer Vergärung noch aufgewertet werden.
Laubmist schloß dann den Nährstoffkreislauf, ohne daß man Dünger zukaufen mußte.
Abgehagerte Wiesenhänge wurden in den Alpen tw. bewußt über 10-15 Jahre einfach unbewirtschaftet gelassen, Stichwort Melioration, dann durfte das Vieh sich einmal durchfressen, und wenn Mensch wieder durchkam, wurde langsam wieder Weide hergestellt durch auslichten, unter Beibehaltung von ausgewählten Schnaitelbäumen.
Ich finde die verschiedenen Konzepte der Baumnutzung sehr interessant, grad für SVler - macht jemand was in dieser Richtung?