Subventionen
Subventionen
Hallo,
dieser Beitrag hat mich etwas schockiert. Ich war immer der Meinung es sollte für alle Bürger nachvollziehbar sein, welche Unternehmen Subventionen erhalten und in welcher Höhe.
Bekommt Ihr auch Agrahilfen für eure Tiere und Felder und seht das als Privatsache?
Was haltet Ihr davon?
http://www.zdf.de/zdfmediathek#/beitrag ... hr-im-Netz
lg Nordhang
dieser Beitrag hat mich etwas schockiert. Ich war immer der Meinung es sollte für alle Bürger nachvollziehbar sein, welche Unternehmen Subventionen erhalten und in welcher Höhe.
Bekommt Ihr auch Agrahilfen für eure Tiere und Felder und seht das als Privatsache?
Was haltet Ihr davon?
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lg Nordhang
Re: Subventionen
die beträge sind horrend aber es wird ja auch was geleistet dafür.
die beträge der sozialhilfe, wo geld für keine leistung ausgeschüttet wird, werden meines wissens auch nicht veröffentlicht und namentlich zugeordnet.
die eu wünscht sich eine "kleinbäuerliche" struktur und zahlt dafür.
die alternative wäre ein nordamerikanisches oder kanadisches modell, und das wollen wir ja alle nicht, oder???
oder australien, das läuft dort unter bodenschonender bewirtschaftung (bourgault)!!!
lg
luitpold
die beträge der sozialhilfe, wo geld für keine leistung ausgeschüttet wird, werden meines wissens auch nicht veröffentlicht und namentlich zugeordnet.
die eu wünscht sich eine "kleinbäuerliche" struktur und zahlt dafür.
die alternative wäre ein nordamerikanisches oder kanadisches modell, und das wollen wir ja alle nicht, oder???
oder australien, das läuft dort unter bodenschonender bewirtschaftung (bourgault)!!!
lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.
Re: Subventionen
Ich habe im Prinzip nichts dagegen. Die Zahlen unseren Landwirtschaftsbetriebes standen ja auch im Netz.
Fair wäre es aber erst, wenn ALLE (!) Transferleitungsempfänger offengelegt würden.
Und zwar inkl. der Zuschüsse in die Rentenkasse, Hartz, alle Industriesubventionen etc.
So hat die Sache nur einen Erfolg: Die Bauern, die nur einen winzigen Bruchteil aller Transferleitungen erhalten, stehen alleine am Pranger. Die Folgen für diverse Bauern gingen von massivem Mobbing über zerstochene Reifen and Landmaschinen bis zur Brandstiftung.
Das will aber keiner hören. Das steht nur in der Fachpresse oder der Lokalzeitung.
Deshalb bin ich der Meinung: Alle oder keiner. Wenn wenn, dann muss auch erklärt werden, warum und wofür das Geld fließt.
Der massivste Protest gegen die Veröffentlichung der Agrarsubventionen kommt aber wohl nach wie vor von Kommunen, Ämtern, und großen Lebensmittelfirmen. Allein unser Wasserwirtschaftsamt hat Millionenbeträge bekommen. Und das war ein Fliegenschiss zu dem, was große Lebensmittelkonzerne für Exportzuschüsse etc. kassieren. Für Produkte mit einem Verarbeitungsgrad, der den anteiligen Preis für die Agrarprodukte darin lachhaft erscheinen lässt.
Fair wäre es aber erst, wenn ALLE (!) Transferleitungsempfänger offengelegt würden.
Und zwar inkl. der Zuschüsse in die Rentenkasse, Hartz, alle Industriesubventionen etc.
So hat die Sache nur einen Erfolg: Die Bauern, die nur einen winzigen Bruchteil aller Transferleitungen erhalten, stehen alleine am Pranger. Die Folgen für diverse Bauern gingen von massivem Mobbing über zerstochene Reifen and Landmaschinen bis zur Brandstiftung.
Das will aber keiner hören. Das steht nur in der Fachpresse oder der Lokalzeitung.
Deshalb bin ich der Meinung: Alle oder keiner. Wenn wenn, dann muss auch erklärt werden, warum und wofür das Geld fließt.
Der massivste Protest gegen die Veröffentlichung der Agrarsubventionen kommt aber wohl nach wie vor von Kommunen, Ämtern, und großen Lebensmittelfirmen. Allein unser Wasserwirtschaftsamt hat Millionenbeträge bekommen. Und das war ein Fliegenschiss zu dem, was große Lebensmittelkonzerne für Exportzuschüsse etc. kassieren. Für Produkte mit einem Verarbeitungsgrad, der den anteiligen Preis für die Agrarprodukte darin lachhaft erscheinen lässt.
Re: Subventionen
Schwieriges ThemaNordhang hat geschrieben:Hallo,
dieser Beitrag hat mich etwas schockiert. Ich war immer der Meinung es sollte für alle Bürger nachvollziehbar sein, welche Unternehmen Subventionen erhalten und in welcher Höhe.
Bekommt Ihr auch Agrahilfen für eure Tiere und Felder und seht das als Privatsache?
Was haltet Ihr davon?
http://www.zdf.de/zdfmediathek#/beitrag ... hr-im-Netz
lg Nordhang

In dem konkreten Fall der Agrar-Subventionen wäre es sicher sinnvoll gewesen, nicht nur den Betrag, sondern auch den Subventionsgrund zu veröffentlichen, was aber vermutlich zu noch viel mehr Klagen geführt hätte, weil dann Jeder sofort hätte überprüfen können, wer unberechtigt Geld bekommt.
Die Frage ist, wo man die Grenze zur Privatsphäre ziehen soll. "Subventionen" bekommt jeder Rentner, sollen die dann auch ins Netz? Beamte, Abgeordnete werden aus öffentlichen Mitteln bezahlt, Letztere haben sich ja irgendwann mal erfolgreich gegen eine Veröffentlichung ihrer "Nebeneinkünfte" gewehrt, so viel ich weiß, - das hätte ja bei Manchen evtl. unangenehme Einzelheiten über die Realität ihres "unabhängigen" Status offenbart

Vielleicht sollte man mal darüber diskutieren, weshalb Geld als Geheimsache betrachtet wird, - ist es nur Angst vor Neid und Missgunst der Mitmenschen, oder steckt ein schlechtes Gewissen dahinter, weil das Verhältnis von Einkommen und Verdienst (im Sinne von was Jemand verdient zu bekommen) den eigenen oder den gesellschaftlichen ethischen Maßstäben nicht entspricht...?
Was das Urteil betrifft, ich wäre nicht überrascht irgendwann zu erfahren, dass dies ebenfalls ein Fall von Subvention war, allerdings in dem Fall aus der Privatwirtschaft (Agrar-Lobby) an die richtigen Leute im Europäischen Gerichtshof, - wobei das letztendlich dann auch wieder indirekt die "öffentliche Hand" bezahlt, denn das sind ja "Werbungskosten"

Sorry, bin heute etwas zynisch `drauf

Re: Subventionen
@Luitpold: Auf einem Großteil der deutschen Fläche wär das gar nicht möglich. Viel zu viele Dörfer, Straßen, Stromleitungen etc., die alle paar m den Weg versperrren. Das müsste man erst mal alles wegsprengen um auf solchen Flächen und zu solchen Stückkosten produzieren zu können. Und dann sieht man halt tausende ha der gleichen Kultur am Stück. Für das eine oder andere Foto ganz nett. Aber da leben?
Es gibt auch in D Regionen, wo es dank der guten Böden und der hohen Veredelungsdichte ohne Flächenprämien und nur mit Investitionsförderung ginge. Dahin wird die Entwicklung nach 2013 auch gehen, wenn die nächsten Reformen kommen.
(Das z.B. die neuen EU-Navigationssateliten und die Dorferneuerungen aus dem EU-"Agrar"(
)topf bezahlt werden, scheint auch kaum wer zu wissen.)
Es gibt auch in D Regionen, wo es dank der guten Böden und der hohen Veredelungsdichte ohne Flächenprämien und nur mit Investitionsförderung ginge. Dahin wird die Entwicklung nach 2013 auch gehen, wenn die nächsten Reformen kommen.
(Das z.B. die neuen EU-Navigationssateliten und die Dorferneuerungen aus dem EU-"Agrar"(

Re: Subventionen
@frodo: Das wird jedes Jahr ausführlich geprüft. In D bekommst du unberechtigt kein Agrargeld. Zumindest nicht als Bauer.
Wir sind ja nicht in Italien und Griechenland.
Hier gehen die Kontrollen so weit, dass sogar einzelne Siloballen, die länger als geplant an der gleichen Stelle auf den Sateliten zu sehen sind aus der Förderfläche rausgerechnet werden, weil ja auf dem Quadratmeter wo der Ballen liegt nichts angebaut wird und man dann evt. 3 Cent (300 Euro pro ha) zu viel Subvention bekäme. Da fährt dann schon mal wer vom Amt raus, schaut es sich an, macht einen Bericht und dann würd für 50 Ballen um 1,5 Euro gekürzt.
Unsere Flächen werden alle paar Jahren nachgemessen und jeder Quadratmeter Hecke etc. rausgemessen und im Zweifelsfall nachträglich abgezogen. Der Totale Überwachungswahn. Würden einfach die Flächen nach Katasteramt angesetzt und der Bauer bekäme evtl. Geld für 100 qm Hecke, wäre das immer noch billiger als die ganze Überwachung.
Aber D ist D.
Wir sind ja nicht in Italien und Griechenland.
Hier gehen die Kontrollen so weit, dass sogar einzelne Siloballen, die länger als geplant an der gleichen Stelle auf den Sateliten zu sehen sind aus der Förderfläche rausgerechnet werden, weil ja auf dem Quadratmeter wo der Ballen liegt nichts angebaut wird und man dann evt. 3 Cent (300 Euro pro ha) zu viel Subvention bekäme. Da fährt dann schon mal wer vom Amt raus, schaut es sich an, macht einen Bericht und dann würd für 50 Ballen um 1,5 Euro gekürzt.
Unsere Flächen werden alle paar Jahren nachgemessen und jeder Quadratmeter Hecke etc. rausgemessen und im Zweifelsfall nachträglich abgezogen. Der Totale Überwachungswahn. Würden einfach die Flächen nach Katasteramt angesetzt und der Bauer bekäme evtl. Geld für 100 qm Hecke, wäre das immer noch billiger als die ganze Überwachung.
Aber D ist D.
Re: Subventionen
Wie schon oben angedeutet ist für mich die Grenze, Zahlungen nicht zu veröffentlichen, bei Unternehmen erreicht.
Subventionen sind einmal als Ausgleich und Überbrückung bis zu einer wirtschaftlicheren bzw. ökologischeren Wirtschaftsweise gedacht gewesen. Momentan sehe ich aber vor allem die großen Konzerne im Vorteil, nicht die oben erwähnten Kleinbauern. So lese ich zumindest diese Studie:
http://www.wer-profitiert.de/de/beispie ... zahler.pdf
Subventionen sind einmal als Ausgleich und Überbrückung bis zu einer wirtschaftlicheren bzw. ökologischeren Wirtschaftsweise gedacht gewesen. Momentan sehe ich aber vor allem die großen Konzerne im Vorteil, nicht die oben erwähnten Kleinbauern. So lese ich zumindest diese Studie:
http://www.wer-profitiert.de/de/beispie ... zahler.pdf

Re: Subventionen
ich hab mich nach österreichs EU beitritt mit einen holländischen agrarberater, die damals rudelweise eingefallen sind, unterhalten. wegsprengen und einebnen wäre da kein problem gewesen. österreich wie holland, eine ebene, nur schief.Manfred hat geschrieben:@Luitpold: Auf einem Großteil der deutschen Fläche wär das gar nicht möglich...... alles wegsprengen um auf solchen Flächen und zu solchen Stückkosten produzieren zu können.



österreich - Größter Subventionsempfänger mit 6,8 Mio. Euro für das vergangene Wirtschaftsjahr (16. Oktober 2006 bis 15. Oktober 2007) ist der Vorarlberger Fruchtsaft- Hersteller - und Abfüller von Red Bull - Rauch.
lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.
Re: Subventionen
Hallo frodo,
vieles was du schreibst finde auch ich richtig, aber dein Satz:
Ich hätte es auch lieber, ich könnte das Geld was ich jetzt zwangsmäßig in die Rentenkasse einzahle, so anlegen, wie ich es für richtig erachten würde. Aber wenn der Staat das bei allen Menschen zulassen würden, dann würden die meisten Menschen wahrscheinlich erst ein Jahr vor der Rente anfangen einzuzahlen und sich dann auf den "Vater Staat" und die steuerzahlenden Bürger verlassen, daß sie schon irgend jemand durchfüttert.
Aber Rente (und alles was damit einhergeht) wäre wohl ein eigenes Thema.
Dagmar
vieles was du schreibst finde auch ich richtig, aber dein Satz:
dem kann ich nun leider ganz und gar nicht zustimmen. Um eine Rente zu erhalten muss ich in die Rentenkasse einzahlen und das ist sogar bei abhängig Beschäftigten eine Pflicht, der sich niemand entziehen kann. Und wenn es dann Menschen gibt, die dann irgendwann mal einen gewissen Teil der eingezahlten Summen als Rente zurückbekommen, dann ist das für mich keine Subvention.frodo hat geschrieben:"Subventionen" bekommt jeder Rentner
Ich hätte es auch lieber, ich könnte das Geld was ich jetzt zwangsmäßig in die Rentenkasse einzahle, so anlegen, wie ich es für richtig erachten würde. Aber wenn der Staat das bei allen Menschen zulassen würden, dann würden die meisten Menschen wahrscheinlich erst ein Jahr vor der Rente anfangen einzuzahlen und sich dann auf den "Vater Staat" und die steuerzahlenden Bürger verlassen, daß sie schon irgend jemand durchfüttert.
Aber Rente (und alles was damit einhergeht) wäre wohl ein eigenes Thema.

Dagmar
"Ich weiß, daß ich nichts weiß"
- Waldläuferin
- Beiträge: 1502
- Registriert: Do 5. Aug 2010, 14:58
- Wohnort: da, wo die Häuser am höchsten sind
Re: Subventionen
Subeventionen und auf der anderen Seite Renten, Krankenversicherung und auch Hartz IV sind 2 paar Schuhe.
Subventionen zahlt der Staat um Branchen am Leben zu halten, die sonst nicht funktionieren würden.
Das andere sind Solidarbeiträge, mit denen wir Ungleichgewichte in der Gesellschaft ausgleichen. Wer einzahlt und wenig rauskriegt, findet das wohl unschön, aber JEDEN von uns kann es treffen, dass er mal krank wird, seinen Job verliert oder auch mal so alt wird, dass er Rente bezieht...undist dann froh über die gemeinschaftliche Sozialkasse, die ihn dann auffängt.
Also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Außerdem hatte ich die EU-Politik so verstanden, dass eben NICHT die kleinbäuerlichen Strukturen gefördert werden, sondern die Großbauern. Liege ich da falsch?
Grüße
Waldläuferin
Subventionen zahlt der Staat um Branchen am Leben zu halten, die sonst nicht funktionieren würden.
Das andere sind Solidarbeiträge, mit denen wir Ungleichgewichte in der Gesellschaft ausgleichen. Wer einzahlt und wenig rauskriegt, findet das wohl unschön, aber JEDEN von uns kann es treffen, dass er mal krank wird, seinen Job verliert oder auch mal so alt wird, dass er Rente bezieht...undist dann froh über die gemeinschaftliche Sozialkasse, die ihn dann auffängt.
Also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Außerdem hatte ich die EU-Politik so verstanden, dass eben NICHT die kleinbäuerlichen Strukturen gefördert werden, sondern die Großbauern. Liege ich da falsch?
Grüße
Waldläuferin
Fertig ist besser als perfekt.