rechtliche Situation Nutztiere halten auf angepachtetem Land

wolf
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rechtliche Situation Nutztiere halten auf angepachtetem Land

#1

Beitrag von wolf » Di 22. Apr 2014, 15:31

Hallo Leute,
ich bin gerade ziemlich unschlüssig und das Internet spuckt für mich auch nichts aus. Ich habe von der Stadt in der ich wohne ein Stück Land angepachtet (5ar und 30Eur Pacht im Jahr). Das ist für mich aber eig (noch) zu groß um da alles mit Gemüse und Obst zu bebauen. Daher will ich da ein paar Nutztiere halten, sodass ich nicht mehr alles Sense-mähen muss. ich dachte für den Anfang an Hühner/Wachteln, Bienen oder sogar ein paar Schafe.
Das Gebiet in dem die Wiese liegt ist Vogelschutzgebiet, daher darf man da keine Hütte hin bauen, aber Gewächshäuser. Bei Nachfrage ist die Frau vom Amt gar nicht auf die Tierhaltungsfrage eingegangen. und soweit ich das weiß steht auch nichts in meinem Pachtvertrag.
ich würde sooo gerne dort etwas halten. es wäre von der lage her perfekt, ich könnte sogar jeden morgen hinfahren um die Hühner raus zu lassen.
könnt ihr mir weiterhelfen? Wäre toll wenn ihr was wisst.

grüße joseph

Gartendilettantin
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Re: rechtliche Situation Nutztiere halten auf angepachtetem

#2

Beitrag von Gartendilettantin » Di 22. Apr 2014, 16:33

Ich würde an Deiner Stelle bei der zuständigen Gemeindeverwaltung anrufen und nachfragen, was genau Du bauen darfst und ob es Beschränkungen für Tierhaltung gibt. Allgemein kann man da, soweit ich weiß, wenig aussagen, weil es immer darauf ankommt, wie genau ein Stück Land klassifiziert ist, und welche Regelungen die Gemeinde getroffen hat. Soweit ich weiß, können sich Bestimmungen einer Gemeinde vom allgemeinen Baurecht für Dein Bundesland unterscheiden.

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Tanja
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Re: rechtliche Situation Nutztiere halten auf angepachtetem

#3

Beitrag von Tanja » Di 22. Apr 2014, 17:17

Ein paar Hühner könntest Du da von der Fläche her laufen lassen und wenn Du ein kleines Hühnerhaus auf Rädern hinstellst, sollte das wahrscheinlich auch für die Gemeinde OK sein (betr. eines Hahns würde ich aber fragen). Aber für Schafe wäre die Fläche eh viel zu klein.
Tanja

:blah:

ludwig
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Re: rechtliche Situation Nutztiere halten auf angepachtetem

#4

Beitrag von ludwig » Di 22. Apr 2014, 17:40

Wenn ich jetzt richtig nachgeschaut habe sind das 500m2.
Das langt für Hühner und Bienen, aber für Schafe ist es zu wenig.
Ein mobiler Hühnerwagen wie von Tanja angeregt dürfte kein Problem sein, meine sind in einem umgebauten Bauwagen und das funktioniert hervorragend.
zur Sicherheit im Rathaus nachfragen damit sich keiner übergangen vorkommt und die Sache amtlich abgesegnet ist.

Grüsse

ludwig
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Re: rechtliche Situation Nutztiere halten auf angepachtetem

#5

Beitrag von sybille » Di 22. Apr 2014, 19:29

Auf 500 qm würde ich gar keine Tiere halten wenn ich das Grundstück auch noch als Garten nutzen will. Mit Bienen kenne ich mich nicht aus, aber Schafe kommen auf keinen Fall in Frage und bei Hühnern ist es schon sehr kritisch, da sie schnell ihre zur Verfügnung stehende Grasfläche platt gemacht haben. Selbst ein mobiler Hühnerstall braucht Platz auf dem du kein gemüse anbauen kannst.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

wolf
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Re: rechtliche Situation Nutztiere halten auf angepachtetem

#6

Beitrag von wolf » Do 24. Apr 2014, 15:01

danke für eure antworten. ich werde mich erst noch mal bei dem zuständigen amt informieren. habe mal in der nachbarschaft rumgeschaut, da gibt es auch hühner und bienen. müsste also klappen!
kann ich anstatt der hühner auch puten halten?
gruß joseph

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Re: rechtliche Situation Nutztiere halten auf angepachtetem

#7

Beitrag von Landfrau » Do 24. Apr 2014, 15:19

1. PAchtvertrag lesen
2. ggf. Rücksprache mit dem Zuständigen für den PAchtvertrag halten
3. Tierhaltung beim Veterinäramt anmelden
4. von Baumaßnahmen aller Art absehen, lohnt sich bei Pachtland nicht, allein schon wegen des ggf. erf. Genehmigungsverfahrens. Also. Mobile Ställe auf Rädern und mobile Zäune (Stromversorgung!!!). Macht auch aus anderen Gründen Sinn.
5. Das mit den "hühnern rauslassen" (und wieder einsperren) nochmals überdenken,. Zweimal täglich hinjokeln (sicherlich mit dem Rad, wegen der Nachhaltigkeit...) , bei jedem wetter und jedem anderen Anliegen für ein paar Eier (im WInter eher weniger....) und ab und an nen Suppenhuhn mag sich nach beendeter Anfangseuphorie als mehr als lästig herausstellen. Automatisierung ist nur begrenzt ne Lösung, ist meist Gebastel, akkuabhängig (mit ner Autobatterie auf dem FAhrrad, juchhee....) ) und nen dauerhaft outdoorfähigen Dämmerungsschalter hat noch nicht mal der LAndmann gefunden..... . Und einmal täglich muss man wg. Tierwohl in jedem Fall fahren und wenn das dann abends ist und die Hühner dank defekter Technik bei Sonnenhitze den ganzen Tag in kleinen fahrbaren Stall waren .... da machts der Herr Wiesenhof doch professioneller.

Frische Eier von eigenen Freilandhühnern sind absolut köstlich.

Aber Tierhaltung, die nicht am Haus stattfindet, käme nicht in Frage - abgesehen von der Sommerweide von Schafen und Rindern.

Viel Freude und Erfolg beim Gärtnern!!!

L.
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)

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Re: rechtliche Situation Nutztiere halten auf angepachtetem

#8

Beitrag von Gartendilettantin » Do 24. Apr 2014, 19:49

Warum sollte man auf Pachtland keinen kleinen Holz-Gartenschuppen als Hühnerstall hinstellen? Ohne großen Unterbau oder Fundament, nur etwas Kies und ein paar Gehwegplatten drunter. Dann kann man das Ding einfach mitnehmen, wenn die Pacht irgendwann mal endet. Wenn man denn überhaupt einen Stall bauen darf (bei der Gemeinde fragen - wenn ein Gewächshaus erlaubt wäre, ist ja vielleicht doch auch eine kleine Hütte möglich), dann sind kleine Häuschen oft komplett genehmigungsfrei. Ein begehbarer Hühnerstall ist wesentlich bequemer als ein kleiner Mobilstall, wenn man sich beim Ausmisten nicht jedesmal verrenken will.

Das mit dem Rauslassen der Hühner sehe ich nicht als Problem. Die Firma Axt (www.axt-electronic.eu) baut wunderbar zuverlässige automatische Türöffner mit Zeitschaltuhr und Dämmerungssensor, die gehen auch im Batteriebetrieb (laut Axt hält so eine Batterie jeweils zwei Jahre - und selbstverständlich braucht man für einen kleinen Elektromotor, der zweimal am Tag wenige Sekunden lang läuft, auch keine Autobatterie). Mein Axt-Öffner (allerdings mit Netzanschluss, da ich Strom am Hühnerstall habe) läuft seit über drei Jahren völlig problemlos. Dann muss man wirklich nur noch einmal am Tag kontrollieren, das muss man sich dann eben als festen Ablauf in die Tagesplanung einbauen.

@Landfrau: Bei Axt gibt es auch Dämmerungssensoren einzeln zu kaufen, outdoorfähig und erprobt.

wolf
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Re: rechtliche Situation Nutztiere halten auf angepachtetem

#9

Beitrag von wolf » Di 27. Mai 2014, 16:32

an gartendilettantin: danke für den link. für mich sehr interessant. auf der seite steht ein elektr. Pförtner kostet um die 100€. Kommt da noch was dazu?

aber allgemein wäre das doch eine option oder? Morgens mit dem elektr. pförtner raus lassen und abends kontrollieren kommen und persönlich rein bringen. wenn ich bald mal glück habe schaffe ich es in eine firma bei mir in der nähe, dann habe ich auch wieder mehr freizeit dank kürzerem fahrtweg (zurzeit knapp 1h45min)
wenn ich mir jetzt so vier hühner holen möchte, wie viel platz brauchen die den als auslauf?

ob das alles überhaupt umsetzbar ist wird sich zeigen. ich habe jetzt letzten auf meiner wiese ein großes asbestlager gefunden, sind so zwanzig platten :ua: hab das nie als asbest registriert bis mir mal eine zerbrochen ist und ich die fasern gesehen habe. und das zuständige amt stellt sich blöd. jetzt war im rathaus gerade eh wahlpause.

gruß
joseph

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Thomas/V.
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Re: rechtliche Situation Nutztiere halten auf angepachtetem

#10

Beitrag von Thomas/V. » Di 27. Mai 2014, 17:04

wenn ich mir jetzt so vier hühner holen möchte, wie viel platz brauchen die den als auslauf?
Da reichen 100m2. Wenn die Grasnarbe noch intakt ist, dann kriegen 4 Hühner die nicht klein. Zumal es auch Hühnerrassen gibt, die wenig scharren.
Sinnvoll wären aber noch irgendwelche Sträucher oder wenigstens ein Schutzdach vorm/neben dem Stall gegen Sonne und fürs Staubbad.
Wie es dann im Winter aussieht mit dem Versorgen der Hühner, wenn womöglich 1/2 Meter Schnee liegt, müßtest Du Dir aber auch überlegen.
2-3 Kaninchen könntest Du Dir dort auch halten übern Sommer, um das anfallende Wiesengras zu verwerten und Fleisch und Dünger für den Garten zu erzeugen.
Bei jeglicher Tierhaltung muß aber gewährleistet sein, das mindestens 1x am Tag jemand, der sich auskennt, die Tiere versorgt, auch wenn man mal krank ist oder was anderes vorhat!
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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