Zu hülf - völlig unerzogenen Hund gekriegt

Sabi(e)ne
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Re: Zu hülf - völlig unerzogenen Hund gekriegt

#11

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 10. Okt 2014, 21:58

;) Die alte Dame hat Ruhe genug, die verpennt grad friedlich ihre letzten Monate, und macht eigentlich nix mehr, außer immer noch gut fressen, und sich 3x am Tag ums Grundstück zu bewegen lassen.
Und das Postauto wird noch verbellt. :)
Die Wahrnehmungen lassen aber stark nach, aber in ihrem Alter ist das normal - ich hab sie 2003/4 bekommen, und da war sie angeblich erst 4 - der Tierarzt meinte damals eher 6-8, also wäre sie heute so um die 17 Jahre - da darf man "a grumpy old lady" sein. ;)
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becks
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Re: Zu hülf - völlig unerzogenen Hund gekriegt

#12

Beitrag von becks » Fr 10. Okt 2014, 21:59

oh toll :mrgreen: meine Eltern haben auch zwei mehr oder weniger erzogene JackRussel zu Hause. Den Jagdtrieb hat nicht mal meine diktatorische Mutter wegerzogen bekommen, wenn unsere alte Dame Hase riecht oder auch nur n bissl auf dumme Gedanken, haut die ab.

ich denke, du brauchst ordentlich Geduld, aber Jackrussel sind eigentlich clever und lernen schon, was ihnen gut tut. Die meisten, die ich kenne, wollen vor allem beschäftigt werden - wenn er eine große Halle mit viel Auslauf und Schnüffelmöglichkeiten hat, ist das schon mal gut

Sabi(e)ne
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Re: Zu hülf - völlig unerzogenen Hund gekriegt

#13

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 10. Okt 2014, 22:24

:lol: Meine Hunde haben nicht bloß die Halle (mit Mäuseeinlagen) als Heim erster Ordnung, sondern auch komplett eingezäunte 1,5ha Wiese zur freien Begehung.
Ich glaub, viel besser geht nicht. ;)
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Re: Zu hülf - völlig unerzogenen Hund gekriegt

#14

Beitrag von Sabi(e)ne » Sa 11. Okt 2014, 23:00

Heute wäre es fast zum Showdown gekommen - der Hund ist auf Menschen geprägt (vorzugsweise einen MANN), aber null auf andere Hunde.
Er schmeißt sich auf den Rücken, wenn man ans Halsband (nein, es ist nicht zu eng) faßt, oder die Leine einklinken will - da tut unterwerfen ja eigentlich nicht not...
Aber bei der Hündin ist er nicht bereit, auch nur einen Zentimeter nachzugeben.
Heute Mittag haben die beiden sich so gezofft wegen eines Spielzeugs, was der Hündin gehört, daß er völlig in Rage geriet, und sie immer wieder blitzschnell gekniffen hat, und das ziemlich oft. Da war sie dann irgendwann soweit, daß sie nicht bloß mehr drohte, sondern ihn gekniffen hat, und er tickte völlig aus. :eek:
Ich wußte mir nicht anders zu helfen, als ihn in den Zwinger zu bugsieren, um erst mal Ruhe zu schaffen, und ne halbe Stunde später war auch alles wieder ruhig.
Das wird aber von allein nicht so bleiben - er nimmt die Hündin wg. ihres Alters nicht mehr ernst, oder eher weil er die Hunde-Etiquette nie gelernt hat.
Was mach ich denn jetzt mit diesem Wut-Teufelchen (er hat ja nur 5kg*, ist aber blitzschnell)?

*Ich finde ihn verdammt unterentwickelt, was Muskeln angeht - das Brustbein steht dermaßen knochig vor, da ist null Fleisch dran. :hmm:
Immerhin hat er heute abend sein BarfComplete plus einen Hühnerflügel extra gefuttert - ohne jedes Zögern - Bonzo Trockenzeugs wird also nicht wirklich vermißt. :pfeif:
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Re: Zu hülf - völlig unerzogenen Hund gekriegt

#15

Beitrag von Rallymann » So 12. Okt 2014, 05:27

Stell dir vor, er wäre ein Schäferhundrüde.
Das lässt dich anders damit umgehen und vergiss die Worte klein, leicht, usw.
Das sind Kämpfer die keine Angst haben. Mutig wie ein Löwe, Blitzschnell, und ein Ego, dass kaum durch die Tür passt.
Bedenke wofür er gezüchtet wurde.

Wenn Du der Boss bist, sorgst Du auch für Ruhe.
Greift er die alte Dame an,bekommt er von Dir das Donnerwetter.
Was mach denn deine Hündin im Bezug auf dich, wenn der kurze nervt??

Vor kurzem war der Schwager mit nem Australien Sheppert da 1 Jahr alt.
Der hat sich als Arschmagnet geoutet, was meine Schäferhündin angeht. Die kommt dann erstmal zu mir und stubbst mich mit der Nase an.
Bedeutet: Los Junge mach was, sonst mach ich den Fiffi platt. Wenn ich dann nix mache, dreht sie den Knaben um.
Also geb ihm auf die Löffel.
Hört sich jetzt hart an, aber bei dem schadet es nicht, wenn er sich dabei überschlägt. Der schüttelt sich kurz und hat es im selben Moment schon verdaut.
Die legen sich mit einer schweren Wildsau an, segeln getroffen 10 Meter durch die Luft, drehen sich und attakieren sofort wieder.
Sollte er deine Hündin weiter ungestraft angehen dürfen und sie sich hilflos fühlen, kann es passieren, dass sie, sollte sie endlich mal rann kommen, ihm das Licht ausknippst
Gerade die Grösse im Gegensatz zu seinem Charakter verursachen Probleme bei diesen Hunderassen.
Ach der kleine.....

Das ist ein Killer :mrgreen:

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Re: Zu hülf - völlig unerzogenen Hund gekriegt

#16

Beitrag von parson » So 12. Okt 2014, 06:58

Da geb' ich dem Rallymann schon grundsätzlich recht.
Aber ein Killer wird erst zum Killer, wenn er dazu die Anlagen (und die haben die kleinen Frecker) UND die entsprechende "Ausbildung" bekommen hat.
Die Terrier zählen zu den jagdlichen Kampfhunden und werden auch so eingesetzt, was der Öffentlichkeit bei der Kampfhundediskussion ziemlich entgangen ist.

Dass die ewig schlau und gelehrig sind aber eine wirklich konsequente Erziehung bzw. Ausbildung brauchen weißt du ja eh!
Wobei ich ziemlich skeptisch bin, ob das bei einem 3jährigen Rüden noch klappt.
Die haben schon verfestigte Verhaltensweisen, die sehr schwer zu ändern sind.

Aber:
Konsequenz und ggf. mal Härte sind entscheidend. Ich hab' meinen Parson- ;) -Jack-Russell noch mit 10 Jahren eine Unsitte von jetztaufgleich ausgetrieben, weil es eben sein musste.
Andere, lästige Verhaltensweisen bekam ich nicht mehr weg, weil mir eben selber die sofortige Notwendigkeit bzw. der Zwang fehlte.
Beispiel:
Unart: Tor geht auf, Hund fetzt raus auf'n Bürgersteig, Radlfahrerin auf Bürgersteig(?) erschrickt, stürzt, Schulter ausgekugelt, OP gemacht, Vers. zahlt...
Am nächsten Tag hat der Hund nach dem Rausstürmen und dem Donnerwetter, das zeitgleich erfolgte (der mußte nicht geprügelt werden - hochsensibel trotz Schärfe!), kapiert, dass er zu warten hat, da sonst "Lebensgefahr" für ihn drohte (das machte ich ihm als Welpen klar, dass der liebe Boss auch zum 'Säbelzahntiger' werden könnte... ;) )

Die Entschiedenheit der Situation hat die Wanze sofort kapiert!

Wenn du also schon Vonvornherein Bedenken bzw. Ängste hast, dass dein Kleiner euer 1ha-Gartengrundstück umgräbt, ist das ganz schlecht für euch.
Gräbt er das erste Loch, musst du wie ein Säbelzahntiger auf ihn losgehen und ihm damit signalisieren, dass diese Tätigkeit in deinem Garten (egal ob 100 oder 10 000 m² ...) absolut unerwünscht ist.
Wenn du anschließend mit ihm nen Spaziergang außerhalb machst und er dich fragend ansieht, bevor er 'ne Maus aubuddeln will, hat er aufgrund deines freundllich-ermunternden Gesichtsausdruckes begriffen, dass Garten und Umland zwei verschienden Paar Stiefel sind...

Mäus ausbuddeln (und sofort verspeisen) ist übrigens wegen des Fuchsbandwurmes äußerst fragwürdig. Da war ich nicht erfolgreich, da die Konsequenz fehlte :hhe: ...

Naja - bei einem Welpen ist das simpel - bei einem 3jährigen harte Arbeit!

Viel Glück und Erfolg!
lg parson


Schönheit ist nach 3 Tagen genauso langweilig wie Tugend! G. B. Shaw

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Re: Zu hülf - völlig unerzogenen Hund gekriegt

#17

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 13. Okt 2014, 00:08

Und die Geschichte geht weiter... :rot:
Heute nachmittag stand plötzlich ein Schrott-LKW vorm Tor, und der Mini tickte völlig aus vor Begeisterung.
"Sie retten mich!"
Seine Ex-Familie wollte nur mal sehen, wie es ihm geht, weil der Sohn ja so geweint hat ohne den Hund.... :bang: :bang: :bang:
IDIOTEN!!!!!!!!!!
Ich durfte dann danach über ne Stunde Spielzeug werfen, damit er wenigstens ein bißchen wieder runterkam, und er hätte sich fast im Tor stranguliert - er wollte nach Hause.... :bang:
(wenn er sich unterm Zaun durchbuddelt, ist das nicht mein Fehler.... :ua: :bang: ).
Mama Schrotti fragte noch scheinheilig, wie denn die erste Nacht gewesen sein....("Oh, völlig ruhig."
Weil er völlig erschossen war) - weil er mit der alten zähnefletschenden Hündin genug Streß hatte und hat.
Und heute abend hat er zum zweiten Mal "richtiges" Hundefutter gekriegt, und tatsächlich alles aufgefressen. :daumen:
Und jetzt liegt er vor meinem Büro, und guckt durchs Fenster tatsächlich Fernsehen.... :dreh:
Dieser Hund tut mir wirklich richtig leid.... :bet:
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Re: Zu hülf - völlig unerzogenen Hund gekriegt

#18

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 13. Okt 2014, 22:25

Heute hatte die alte Hündin wohl mal die Schnauze voll, und hat ihn erwischt - er hat (eher aus Schreck) zweimal gequiekt, und danach hat er sich erst mal kläffend 3 Minuten lang beschwert. :pft:
Seitdem sind wir wohl bei einem Waffenstillstand, kein Drohen der Hündin mehr, und er hält fein Abstand.
Hat aber dafür seine Decken geschreddert (die hatte ich wg. der Flöhe eingesprüht). :roll:
Ich weiß jetzt auch, wo die Flöhe her sind: junge Igel unter den Paletten unterm Vordach - direkt daran liegt der erste große Totholzhaufen.
Und der Mann erzählte mir, als er mit dem Hund die Runde drehte, habe der beim Anblick eines mittelgroßen Igels den sofort ins Maul genommen und hochgeworfen - mehrfach :eek:
In der Igelstation um die Ecke war es dann schon zu spät - Igel tot. :bang:
Nicht gut.

Dazu kommt noch, daß er bei jedem Klein-LKW aka Sprinter draußen austickt, weil er denkt, seine Familie holt ihn. Das macht alles auch nicht grad einfacher, auch für ihn nicht.
Heute früh wollte ich was aus dem Auto holen, und konnte gar nicht so schnell gucken, wie er auf dem Beifahrersitz saß, und sich danach in den Fußraum legte..... :eek: und er gar nicht verstand, warum ich ihn da rauswarf - das war wohl seine normale Routine. :hmm:
Ich wußte ja, daß das Arbeit wird, aber langsam gruselt es mich..... :ua:
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Das Hunde-Drama wird besser.....*yeah*

#19

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 6. Nov 2014, 22:48

Drei Wochen später:
so gaaaaanz langsam wird es was. :michel:
Der Mini muß immer noch stundenlang in den Zwinger, damit er der alten und grad heißen Hündin nicht zu sehr auf die Nerven geht, aber auch das wird vorbeigehen.
Grundsätzlich ist er ein sehr netter und hübscher Hund. :daumen:
Er apportiert alles, was man wirft UND läßt es wieder los - das kenn ich von den bisherigen Hunden eher nicht - da galt eher "meins ist meins". :rot:
Futterumstellung auf Barf hat wie immer gut geklappt.
Wenn er mit uns rauskommt aufs Grundstück, glaubt man sich bisweilen im falschen Film, weil dieser Hund trotz der kurzen Beine unglaublich schnell ist, und in knapp 3 Minuten locker dreimal den ganzen Außenzaun (500m) abläuft und zwischendurch noch anhält zum Schnüffeln. Er ist fast nie da, wo er einen Wimpernschlag vorher noch war....
Er überlegt noch, ob er vielleicht doch mal das tun will, was wir von ihm wollen :mrgreen: aber aktuell sieht es gut aus.
Und so klein wie er ist - er springt bis auf meine Schulterhöhe :eek: was ich aber zur Schonung seiner Gelenke auf dem Beton in der Halle zu vermeiden suche.
Wenn die Hündin mit der Hitze durch ist, kriegen wir hoffentlich ein Rudel zusammen. Im Moment geht's einfach noch nicht wirklich.
Wobei der Mini jedesmal zetert, wenn ich oder der Mann die Hündin anfassen - er scheint zu denken, daß das SEINE ist.....
Was für ein Ego. :hmm:
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Re: Zu hülf - völlig unerzogenen Hund gekriegt

#20

Beitrag von Zottelgeiss » Fr 7. Nov 2014, 22:00

Hallo Sabiene, der Hund hat enormen Stress. Einem Jack Russell, der dermassen überdreht und überfordert ist, würde ICH niemals so viel Platz, Freilauf und Kontrolle zumuten. Der kann das nicht. So KANN er sich nicht auf Menschen einlassen, weil er viel zu abgelenkt und reizüberflutet ist. Das Du auf Barfen umgestellt hast, ist super. Trotzdem vielleicht mal auf die typischen Allergieauslöser im Futter achten. Bei manchen Hunden sieht man eine Überempfindlichkeit nicht am Fell oder der Haut, die drehen nur völlig ab. Ich hab das bisher auch nur bei Terriern so ausgeprägt erlebt. Da aber schon mehrmals.
Bei einem Rüden würde ich immer kastrieren lassen, wenn er nicht zur Zucht gebraucht wird. Auch wenn schlechte Gewohnheiten davon auch nicht weggehen, dem Hund bleibt einiges an Stress erspart.
Im Moment agiert der Hund und du reagierst. Bei einem Terrier sollte das umgekehrt sein. Dann sind die toll und sehr zugewandt :daumen:

:)
die Zottelgeiss
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

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