heulage - nährwerte ?

Schafmelker

Re: heulage - nährwerte ?

#11

Beitrag von Schafmelker » So 19. Jan 2014, 12:43

Ja wir haben hier in der Nähe einen Bauern der Biorüben anbaut und damit ein paar Landwirte nach Vorbestellung ( wegen Lagerung ) versorgt. Die Tonne Rüben kostet hier 65 €. Die Lagerung ist für mich hier unkompliziert da er sie Frostsicher untergebracht hat und ich sie Hängerweise je nach Wetter bei ihm abhole. Es ist auch nicht schlimm wenn sie mal etwas Frost abbekommen, nur sollten sie dann auch zeitnah verfüttert werden. Wir vierteln die Rüben, dann haben die Schafe keine Probleme damit. Eine richtig volle Schubkarre hat etwa 30 - 35 kg, da stoßen wir dann einfach mit einem scharfen Spaten mehrfach nach unten durch, ist auch für Carina leicht machbar.

Edit: Voraussichtlich bauen wir dieses Jahr erstmalig selbst etwa 2 HA Rüben an, ich werde berichten....

Grüße

Lena
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Re: heulage - nährwerte ?

#12

Beitrag von Lena » So 19. Jan 2014, 12:49

@Reisende: Schafe sind anfällig für Listeriose, daher füttern wir nur Heu.
Falls Du melken willst, kann sich bei Silage der Geschmack der Milch ändern, und teilweise lässt sich die Milch kaum verkäsen.
nette Grüße, Lena

Schafmelker

Re: heulage - nährwerte ?

#13

Beitrag von Schafmelker » So 19. Jan 2014, 12:57

Lena hat geschrieben:@Reisende: Schafe sind anfällig für Listeriose, daher füttern wir nur Heu.
Falls Du melken willst, kann sich bei Silage der Geschmack der Milch ändern, und teilweise lässt sich die Milch kaum verkäsen.

Die Gefahr von Listerien in Heulage ist lange nicht so hoch wie die in Silage, darüber hinaus ist es gängig auch die Milchtiere bis in die Lammung mit Heulage zu füttern, saubere Futterwerbung setze ich hier mal voraus. Ansonsten hast du völlig recht, gerade bei Hartkäse ist es ärgerlich da er oft erst nach 14 Tagen hochgeht...

LG

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Re: heulage - nährwerte ?

#14

Beitrag von Reisende » So 19. Jan 2014, 13:19

zaches hat geschrieben:Hilft dir das?
http://www.heulage.com/naehrstoffanalyse.html
ja das hilft mir, thx. :daumen:
Schafmelker hat geschrieben: Bei deinen Landschafen wirst du bei Fütterung von Heulage kaum weiteres Kraftfutter benötigen. Vor der Lammung sollten sie nicht zu fett werden.
und das auch.

btw ich weiß wie unterschiedlich die qualitäten sein können. nur mach ich sicher keine futtermittelanalyse für drei heulageballen, die ich für fast lau von nem pferdehof bekommen habe. und in der hochträchtigkeit warte ich doch nicht erstmal 2 wochen, um dann plötzlich zu merken: oh mist die haben abgenommen oder verfetten mir grade. dann hab ich entweder unnötig kleine lämmer oder schwerere geburten. also brauche ich wenigstens einen groben anhaltspunkt. irgendwo las ich, heulage habe doppelt so viel nährwert wie heu, da bei der trocknung weniger verloren geht. ob das stimmt - keine ahnung.
lol, es ist doch wie immer. nu bin ich schon wieder am argumentieren, obwohl ich doch bloß nach ein paar zahlen gefragt habe.... :kaffee:
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: heulage - nährwerte ?

#15

Beitrag von matt23 » So 19. Jan 2014, 13:33

Reisende hat geschrieben:ps:
und wenn mir dann jmd auch noch die folgende legende ergänzen könnte, wäre ich auch sehr dankbar. :rot:

TM = Trockenmasse
XP = Rohprotein
nXP =
RNB =
RFA = Rohfaseranteil (?)
MJ = Megajoule (?)
ME =
Ca = Calcium
P = Phosphor
Mg = Magnesium
K = Kalium
Na = Natrium
Mn = Mangan
Cu = Kupfer
nXP = nutzbares Rohprotein
RNB = Ruminale Stickstoffbilanz
ME = Metabolische Energie
Reisende hat geschrieben:irgendwo las ich, heulage habe doppelt so viel nährwert wie heu, da bei der trocknung weniger verloren geht. ob das stimmt - keine ahnung.
Was für ein Nährwert? Also Heulage wird sicher nicht doppelt so viel Energie haben, wie Heu.
Junges blattreiches Material hat mehr XP als altes stängeliges Material. Altes Gras hat dafür mehr XF (Rohfaser).
Das Problem bei der Heuwerbung ist, dass beim Kreiseln und Schwaden des trocknenden Grases hohe Bröckelverluste auftreten können, was v.a. die proteinreichen Blätter betrifft. Wenn man Heulage macht, kann man früher einfahren, wenn das Erntegut noch feuchter ist und weniger Bröckelverluste aufgetreten sind.

Ich glaub der Grund, warum der XP-Gehalt in zaches Link so niedrig ist, ist der, dass es sich um Heulage für Pferde handelt, die weniger XP brauchen als z.B. laktierende Schafe oder Kühe.
Mit Geduld wird aus Gras Milch.

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Re: heulage - nährwerte ?

#16

Beitrag von Reisende » So 19. Jan 2014, 16:26

danke matt23.

hab die seite wiedergefunden: http://www.heulage.eu/produkt_heulage.html
Als Heulage bezeichnet man Gras, dass im Laufe von 24 Stunden angewelkt wurde und ca. 55-70% Trockensubstanz aufweist. Es ist ein hochqualitatives und nahrhaftes Futter. Bei der Prodution werden nur etwa 15-20% der Nährstoffe des Grases verlorengehen. Zur Heu-Herstellung betragen die Verluste der Nährstoffe (auch bei günstigsten Klimabedingungen) mehr als 50%.
Heulage ist ein wertvolles Futter. Sie enthält viel Karotin, Proteine und Mineralstoffe. Sie hat einen hohen biologischen Wert und ausgezeichnete diätische Eigenschaften. Nach dem energetischen Wert der trockenen Substanz wird die Heulage den Kartoffeln und dem Getreide fast gleichgestellt, wobei sie mehr Mineralstoffen, Vitaminen und Proteinen enthält. Ausserdem sind die Proteine der Heulage wertvoller, weil sie mehr Aminsäuren enthalten...


nach diesen angaben scheint der energetische wert doch deutlich über heu zu liegen. naja, die machen natürlich auch werbung für ihr produkt... nur das mit den diätischen eigenschaften ist mir noch nicht so ganz klar :lol:
schade, dass beim link von zaches der energiewert fehlt.
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Re: heulage - nährwerte ?

#17

Beitrag von ahora » So 19. Jan 2014, 17:00

Theoretisch wird das wohl so sein und im günstigen Fall auch in der Praxis. Wie sehen denn deine Ballen aus?

lg Ahora

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Re: heulage - nährwerte ?

#18

Beitrag von Reisende » So 19. Jan 2014, 18:09

ich sag mal so - es geht so.
sie riecht ganz phantastisch, und ist auch völlig schimmelfrei. für den feuchtigkeitsanteil fehlt mir leider der vergleich. sie ist schon deutlich feucht, aber nicht nass.
farbe ist relativ gelb und der stengelanteil auch recht hoch. trotzdem fressen die schafe sie ziemlich gern. hab die letzten 2 tage halb und halb gefüttert, wurde beides gleichmäßig weggearbeitet. ab morgen gibts dann kein heu mehr dazu, ich werd gucken ob sie als ergänzung stroh annehmen.
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Re: heulage - nährwerte ?

#19

Beitrag von ludwig » So 19. Jan 2014, 20:58

sieht nach 1. Schnitt aus, viele Pferdeleute schwören ja auf Ihre 1. Schnitt Fütterung.
Wir haben dieses Jahr zum ersten mal Gärheu gemacht aus dem 3. Schnitt.
Vor 2 Wochen mit der Verfütterung begonnen:
Farbe: schönes grün
Konsistenz: fast wie Heu, allerdings deutlich schwerer.
Geruch: wie ein Kräuterbonbon.
Mengenbedarf: vom Gewicht ein drittel mehr wie beim Heu, beim Volumen eher ein bisschen weniger.
gefressen wird es gerne.
War bisher ein verfechter der Heufütterung aber für den dritten Schnitt ist die Sache super.
Nachteil:
Wickeln und pressen kosten das doppelte, Folienwahnsinn ( wobei man die angeblich ab diesem Jahr sammeln und zur Wiederverwertung geben kann )
Speziell für die Schafe hab ich keine Erfahrung, da ich meine Herde heuer verkauft hab und auf Galloways umgestellt hab, von meiner Beobachtung her ist das Fressverhalten bei Schaf und Kuh ziemlich gleich, die mögen das kleine feine, Pferde eher das grobe.

Grüsse

ludwig
Wir alle stehen in unserem eigenen Licht.

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Re: heulage - nährwerte ?

#20

Beitrag von Gwenny » So 19. Jan 2014, 21:26

Wenn die Heulage von einem Pferdehof kommt, dann vermute ich auch einen 1.Schnitt.
Bei uns ist der 1.Schnitt 2013 recht spät ausgefallen, da das Wetter nicht mitgespielt hat. Daher ist meine Heulage sehr stängelig und nicht alle Ballen haben ausreichende Feuchtigkeit mitbekommen. Der Schnitt wurde einfach zu schnell trocken.
Schau halt, dass deine Heulage lecker riecht und von der Feuchtigkeit her sollte sie wie angefeuchtetes Heu sein.

Für deine Schafe, schau, dass die, die Umstellung von Heu auf Heulage gut mitmachen. Meist kommt es durch die Sauervergährung in den ersten Tagen zu Verdauungsschwierigkeiten. Ähnlich wie beim Anweiden.

Was den Nährwert angeht, geht man (dänische Richtlinien für die Pferdehaltung) davon aus, dass 1/3 mehr Gewicht bei Heulage gegeben werden muss im Vergleich zu Heu. Das liegt einfach am Wasseranteil. Stroh brauchst du eigentlich nur, wenn sie sehr feucht ist oder wenn Stängel dabei sind. Wollte diesen Winter auch noch Stroh zukaufen, habe ich aber nach den ersten Ballen gelassen.

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