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von Spottdrossel » Fr 15. Nov 2013, 11:30
Wie bei so ziemlich allen Hausmitteln und alternativen Heilmethoden sehe ich das Hauptproblem darin, daß man kaum verwertbare Vergleichsversuche machen kann, es sei denn, man würde vorher 2 Hühnern eine definierte Menge Parasiten "einbauen" und dann einen Parallelversuch Hausmittel/chemische Keule starten.
Die Sauerkrauttheorie finde ich schon deshalb merkwürdig, weil das Kraut schließlich vorher auch gekaut und verdaut wird? Was soll sich da wo "drumwickeln"? Der Darm transportiert von Magen Richtung Ausgang, nehmen wir als Beispiel einen Bachlauf, da bleibt durch die Strömung vielleicht mal Gras an einem Ast hängen, aber wickeln und abreißen tut da gar nix.
Nächster Knackpunkt: zwar gibt es inzwischen chemische Resistenzen bei den Parasiten, aber noch länger sind die Viecher darauf gedrillt, mit Darminhalten aller Art zu überleben.
Manfred hatte hier mal (bei Schafen?) was darüber geschrieben, daß manchen Tiere oder Zuchtstämme mit Parasiten besser klarkommen oder weniger empfänglich sind als andere.
Meine Theorie ist daher, daß die Alternativmittelwirksamkeit darauf beruht, daß die betroffenen Viecher sowieso nicht sehr stark befallen oder vom Befall eingeschränkt waren.
"Gläubig" würde ich werden, wenn jemand ein total armseliges Wesen per Möhre und Kraut gerettet hätte, aber davon hört man kaum was.
Vielleicht sollte man einfach anders formulieren: "bei Haltungsbedingungen XY können Alternativmittel ausreichend sein, alle Angaben ohne Gewähr".
Wenn ich es richtig im Kopf habe, hat Bunz mit dieser Variante keine guten Erfahrungen gemacht, und da waren die Haltungsbedingungen sicher auch sehr gut.