Rübenblatt/Luzernesilage

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manne63
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Rübenblatt/Luzernesilage

#1

Beitrag von manne63 » Di 27. Sep 2011, 20:37

Hallo
Ich habe im herbst meist eine Menge Rübenblatt und Luzerne übrig weil meine Schafe gar nicht so viel fressen können.
Ich würde es gern haltbar machen aber z.B Luzerne um diese Jahreszeit zu trocknen ist aussichtslos.
Lohnt es sich mit einer solchen kleinen Masse (ca. 2t) ein Silo zu machen und was muß man beachten?
Wenn alle Menschen Idealisten wären ,wäre die Welt dann ideal?

Manfred

Re: Rübenblatt/Luzernesilage

#2

Beitrag von Manfred » Di 27. Sep 2011, 21:20

Schwierig. Nicht nur das Silieren selber, sondern auch die Entnahme. Wenn du bei einem Silohaufen im Winter nicht mind. 1 m, besser 2 m Vorschub bei der Entnahme erreichst, dringt zu viel Luft in den Anschnitt an und es setzt Heißgärung ein, bei der das Eiweiß verbrennt.
Selbst wenn du einen langen, schmalen, niedrigen Haufen machen würdest (was wegen der nötigen Verdichtung unsinnig ist), kämst du da mit ein paar Schafen nicht hin.
Rübenblatt ist wegen des geringen Trockenmassegehaltes eh schwer zu silieren. Beim Silierprozess wird entsprechend viel Sickersaft frei.
Wenn du einen Gartenhäcksler hast, könntest du das Zeug testhalber klein machen, und in einem großen Fass (Aufgesägter IBC-Tank? Da müssten schon gut eine 1/2 bis 3/4 Tonne rein gehen, wenn es gut eingestampft wird.) wie Sauerkraut mit Salzzusatz im eignen Saft vergären lassen. Die Frage ist halt, ob die Schafe des Ergebnis mögen. Könnte ich mir aber gut vorstellen. Natürlich bräuchten sie dazu reichlich Heu.

Wenn du lieber silieren willst, würde ich auch große Fässer vorschlagen. Beim Rübenblatt dann unten mit einem Siphon als luftdichtem Ablauf für den Sickersaft. Für die Verdichtung wär es sicher kein Schäden, auch hier zu häckseln und gut zu stampfen / zu treten. Oben drauf dann eine Plane und an der Fasswand lang Sandsäcke. So kann die Abdeckung mit im Fass nach unten rutschen, wenn sich das Zeug bei der Gärung setzt.

Als wir noch Fütterrüben angebaut haben (waren nur ein paar Tonnen mit Ernte von Hand) wurde das Blatt frisch an die Kühe verfüttert. Deshalb habe ich keine eigne Erfahrung mit der Konservierung. Die paar Zuckerrübenbauern, die noch Blattsilage machen, scheinen sie nur in kleineren Anteilen in den Rationen einzusetzen.

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Re: Rübenblatt/Luzernesilage

#3

Beitrag von luitpold » Mi 28. Sep 2011, 08:33

für kleinmengen corncobmixsilage hatten wir anno 77 als silierhilfsstoff propionsäure benutzt.
die fermentationshilfe wurde mit der gießkanne vor dem verdichten (festtreten) auf die silage aufgebracht.
bei sehr feuchten zutaten, corncobmix ist sehr trocken, wäre es besser die hilfsstoffe dem rübenblatt beim zerkleinern zuzugeben.
die silage wurde komplett in silofolie eingeschlagen, was die entnahme und das erneute luftdichte abdecken erleichtert hat.
http://www.aelf-la.bayern.de/tierhaltun ... mittel.pdf

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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