Tomaten, usw. 2017

Pastinake

Re: Tomaten, usw. 2017

#261

Beitrag von Pastinake » Di 12. Sep 2017, 07:49

@Zacharias: Birgit, hattest Du die Gelbe amerikanische Wildtomate von Bohl? Könntest Du mir da die Nummer sagen?
Ich hab mir die und auch die Clarita jetzt auf meiner Wunschliste notiert.

Bei mir sind auch die Fleischtomaten unter Dach etwas lädiert durch die Braunfäule wegen den täglichen Tau.
Aber da sind glücklicherweise meine beiden Favoritentomaten auch die gesündesten und werden somit unbedingt weiter angebaut.
Geschmacklich umwerfend sind die Kasachstan Rubin und die Black Bear. Die Purpurkalebasse ist auch noch recht gesund, schmeckt mir aber nicht sooo super.

Am Haus in Kübeln unter 20 cm Dachvorsprung (also nicht optimal) sind die meisten Tomaten noch recht gesund komischerweise.
Da sind meine Favoriten: Shokoladka, Zebra Mini Plum und Musk Zebra. Insgesamt scheinen mir die gestreiften Sorten widerstandsfähiger gegen die Braunfäule zu sein.

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Zacharias
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Re: Tomaten, usw. 2017

#262

Beitrag von Zacharias » Di 12. Sep 2017, 09:57

Nein, die ist nicht von Bohl. Er bietet eine rote an und ich dachte erst, die Samen wären vom ihm. War dann sehr verwundert, als die erste reifte und habe es erst den Verkreuzungen zugeschrieben. Hatte ich aber in einem Tauschpaket.
Grüße,
Birgit

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Re: Tomaten, usw. 2017

#263

Beitrag von Buchkammer » Di 12. Sep 2017, 14:56

Pastinake hat geschrieben:Wenn Buchkammer schreibt, daß das mit winzigen Tomaten besser funktioniert und von "Tomateneis" schwärmt ... Das will ich auch! :hhe:
Ja, geht wunderbar. Übrigens funktioniert das auch mit Andenbeeren. Ob Kleine oder die größere Sorte Beas Dicke. Einfach einfrieren (und dadurch ja auch konservieren) und bei Bedarf einzeln entnehmen und lutschen = Andenbeereneis. :verknallt:

Zu den letzten Tomaten: Hier haben sich auch viele Pflanzen dank der Braunfäule bereits verabschiedet. Nur die im Gewächshaus und 9 Stück an einer weißen Lauben-Südwand stehenden halten sich noch wacker. Darunter die Sorte Selma - eine sehr späte Sorte. Stammt wohl aus Spanien und die Leute dort reisen, wenn die ersten Fröste drohen, die ganze Pflanze raus und hängen sie kopfüber in einen frostfreien Raum. :hmm:
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Re: Tomaten, usw. 2017

#264

Beitrag von Olaf » So 5. Nov 2017, 21:07

Ich hab nun heute alle Tomaten abgenommen. Es waren nur noch so 1,5 kg, aber wir haben ja auch länger draußen ernten können als in den Jahren zuvor, da waren es mehr.
Hauptantrieb war noch nicht mal nur, dass ich von Di. auf Mi. eventuell mit Frost rechne, sondern dass die Pflanzen im FZ ziemlich doll schimmeln, und ein paar Tomaten schimmelten auch schon. Deswegen mach ich auch ein Experiment, und habe die so zwei oder drei Stunden in einer Lösung aus kolloidalem Silber schwimmen lassen, danach gründlich getrocknet und dann erst in den Schrank gepackt, wo sie jetzt nachreifen dürfen. Mal sehen, ob so weniger Tomaten schimmeln. In der einen Ecke liegen schon welche, die ich nicht "behandelt" habe, mal gucken, ob es da Unterschiede gibt.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Tomaten, usw. 2017

#265

Beitrag von Zacharias » So 5. Nov 2017, 21:16

Berichte mal, das finde ich interessant!
Grüße,
Birgit

Pastinake

Re: Tomaten, usw. 2017

#266

Beitrag von Pastinake » Di 7. Nov 2017, 23:58

Birgit und Buchkammer, was mich interessieren würde, ob Eure sehr frühzeitige Anzucht mit Lampen, Wärmedämmung usw. denn auch wirklich soviel gebracht hat?
Ab wann hattet Ihr denn die ersten reifen Tomaten? Und hattet Ihr dadurch viel mehr Ertrag im Vergleich zur vorherigen Methode ohne Lampen usw.?

Rentiert sich der Aufwand?
Ich war eigentlich von meiner Ernte recht enttäuscht dieses Jahr. Dafür, daß ich soviele Pflanzen und Sorten hatte, hätte ich mir mehr Ertrag erwartet.
Allerdings waren da einige Pflanzen dabei, die zwar lecker waren, von denen ich aber nur 2 Tomaten geerntet habe. *seufz*
Und natürlich war dieses Jahr hier viel zu naß mit monatelangem Morgentau. Dadurch sind meine Tomaten auch erstmalig von der Braunfäule befallen gewesen.

Aber einige Sorten waren vom Ertrag her viel stärker und von der Krankheitsresistenz auch. Die werden dann auch in Zukunft angebaut.
Aber zu überlegen wäre, ob ich nächstes Jahr auch so einen Aufwand betreiben soll wie ihr? Oder bringt das nur was, wenn man dann auch ein Gewächshaus hat?

Hattet Ihr auch "Schwachträger" dabei? Oder hängt das mehr von den Sorten ab als vom Standort und Aussaatzeitpunkt?

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Re: Tomaten, usw. 2017

#267

Beitrag von Zacharias » Mi 8. Nov 2017, 00:53

Also die erste Tomate gab es am 11.6. :)
Zum Rest kann ich nicht viel sagen, weil ich keine Vergleichsmöglichkeiten habe und es hier den ganzen Sommer quasi durchgeregnet hat. Das hat die Reifung nicht gerade gefördert. Ich hatte aber sehr früh Früchte dran und bin sicher mit ein bisschen Sonne wären die auch zeitig gereift. Schwachträger hatte ich auch, aber auch hier keine Vergleichsmöglichkeiten, da ich 50 Pflanzen verschiedener Sorten hatte, daher denke ich, es liegt an der Sorte. Ein paar sind sogar dabei, die ich bis heute nicht probieren konnte, 3 Früchtchen pro Pflanze und die wollen nicht reifen.
Ich glaube schon, dass die frühe Anzucht was bringt. Allerdings mache ich das nicht um früher ernten zu können, sondern weil ich gar keine andere Möglichkeit habe. Die Wohnung ist zu dunkel, da vergeilen mir die Pflanzen. Gewächshaus habe ich keins. Also bleibt nur die Lampe. Und im Februar fange ich vor allem deswegen an, weil ich dann noch die Möglichkeit habe nachzusäen, wenn was schief geht.
Über den Ertrag konnte ich trotz des miesen Wetters nicht klagen. Bin nur enttäuscht, dass ich noch nie mehr Tomaten hatte, als ich essen und verarbeiten konnte. Aber solange ich ein halbes Jahr frische Tomaten habe und ein ganzes Jahr Soße ist doch alles gut.
Grüße,
Birgit

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Re: Tomaten, usw. 2017

#268

Beitrag von Buchkammer » Mi 8. Nov 2017, 14:28

Ist hier ähnlich, Es kommt vor allem auf die einzelnen Sorten an. Manche sind sehr früh tragend. Hab jetzt das Datum nicht mehr im Kopf - kann mich aber an die Sorte Rosa Ampeltomate erinnern, die schnell wuchs und sehr früh reife Früchte entwickelt. Die Selma Sorte kam nicht so richtig aus dem Knick. Ist aber auch eine sehr späte Sorte und hatte erst Anfang August verwertbare Früchte.

Aber auch das Wetter spielt, neben Standort, entsprechender Erde, Düngung und Wasserversorgung, eine große Rolle. Manche Jahre sind halt besser für andere Pflanzen geeignet. Ich bin ebenfalls zufrieden mit meiner diesjährigen Ausbeute. Ausreichend Sugo-Gläser wurden eingekocht und reichlich getrocknete Tomaten unter Öl gelegt oder fermentiert. Von der Menge der Ernte pro Pflanze gibt es auch große Unterschiede. Manche tragen halt wie verrückt und bei anderen könnte es mehr sein. Man muss ja auch immer bedenken - zumindest ist es hier so - das das Saatgut größtenteils aus privater Vermehrung stammt. Da kann auch immer mal ein schwaches Korn dabei sein, aus dem sich dann keine vollwertige und übermäßig reich tragende Pflanze entwickelt. Auch kommen Samen z. B. über Tauschpakete teilweise aus ganz anderen Klimazonen, Erden, Standorten - sie müssen sich eben erst an die regionalen Bedingungen gewöhnen, was sie bedauerlicherweise nicht in einer Saison schaffen.

Mir geht es aber wie vielleicht vielen anderen: Ich kann schwerlich selbst aufgezogene Pflanzen dem Kompost übergeben. Fast jede Pflanze bekommt bei mir eine Chance, sofern der Platz ausreicht. Ich weiß auch nicht, ob die Voranzucht von Tomaten unter Kunstlicht jetzt soo viel Zeitersparnis gegenüber den anderen gekauften Tomaten-Pflanzen bringt. Am Ende wachsen die ja eh erst richtig los, wenn das Klima stimmt und es draußen wärmer wird.

Aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es einen riesigen Spaß macht, eigene Sorten unter Kunstlicht zu ziehen. Die Tage der ersten Ernten, also wenn die reifen Früchte diverser Sorten an den Pflanzen baumeln - ne, das möchte ich nicht mehr missen. Wo sonst bekommt man eine Auswahl an 50 Tomaten-Sorten-Pflanzen (oder mehr) und wenn doch, was müsste man dafür als Tauschmittel in Form von Geld auf den Tisch legen?

Bei anderem Gemüse wie Andenbeeren bringt die Anzucht unter LED-Lampen schon eine Menge. Hab hier nicht die Möglichkeit, abgeschnittene Stecklinge meiner Andenbeeren hell und frostfrei zu überwintern. Also muss ich im Frühjahr neue säen. Na und die Paprika und Chili müssen auch sehr früh ausgesät werden, damit man in unseren Breiten eine annehmliche Ernte einfahren kann. Anderes Gemüse wie Artischocke, Salat, Kohlrabi usw. usf. freut sich auch über eine frühe Aussaat, um möglichst schnell zu ernten.

Ob ich nächstes Jahr wieder so früh beginne, unter LED anzuziehen? Auf alle Fälle. Die (Strom)Kosten sind überschaubar und alleine das Erlebnis, eine Pflanze vom Samenkorn über die Ernte bis zum Komposthaufen zu begleiten, hat etwas sehr Erfüllendes. Nach Abzug der Investitionskosten für Gerätschaften, die sich aber, vergleicht man die Preise für Pflanzen auf dem Markt, nach einer Weile rentieren, kann man eine Menge Grünzeug vorziehen und das gehört für mich zur Selbstversorgung einfach dazu.
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Re: Tomaten, usw. 2017

#269

Beitrag von Pastinake » Mi 8. Nov 2017, 23:22

Birgit, 11.6. ist natürlich sensationell früh!!! Das hätte ich auch gern... *seufz*

Mir ist bloß aufgefallen, daß die 5 Tomatenpflanzen, die ich auf einem Pflanzenmarkt gekauft hatte, natürlich viel größer waren als meine eigenen, erst ab Mitte März ausgesäten Sorten.
Und getragen haben die dann auch wesentlich früher als meine eigenen. Deswegen wollte ich das von Euch Beiden wissen, wie sich das mit der früheren Aussaat und dem Kunstlicht bemerkbar macht? Aber ob ich 2018 schon ein Gewächshaus oder einen Tunnel haben werde ist fraglich.

Ich überlege auch, mir ne Lampe zuzulegen. Die Anzucht von Paprika, Auberginen und Ananaskirschen auf meiner einzigen beheizten, dunklen Fensterbank funktioniert nicht besonders gut.
Da wäre eine Anzucht mit Licht und Heizmatten sicher besser. Für die Fleischtomaten würde das bestimmt auch besser funktionieren.

Wobei ich die Ananaskirschen schon im nächstjährigen Beet verteilt habe. Die stecklingsvermehrten gekauften Physalis waren nur 30 cm hohe Büschlein. Die selbstausgesäten Ananaskirschen waren überreich tragende, 1 Meter hohe und breite Gebüsche. Die Keimlinge waren auf der Fensterbank einfach gestorben. Daher glaube ich, daß die Selbstaussaat bei Ananaskirschen viel besser funktioniert. Deswegen kommen die Beeren einfach jetzt schon an Ort und Stelle für nächstes Jahr. Mal sehen, ob das reproduzierbar ist? Die selbstausgesäten Pflänzchen, die ich verpflanzt habe, waren auch nicht so groß und ertragreich wie die, die da weitergewachsen sind, wo sie von selbst aufgegangen sind.
Vielleicht magst Du das ja auch mal ausprobieren Buchkammer?

Wenn Ihr beide sagt, daß sich das lohnt, probiere ich das nächstes Jahr auch mal mit Lampe und Heizmatten. Zumindestens für die Fleischtomatensorten, die länger brauchen.
Heute habe ich schon die Tomatensamen für nächstes Jahr herausgesucht! Wieder 46 Sorten :) Es werden aber 2018 mehr Cocktailtomaten werden, weil die bei mir wesentlich ertragreicher und gesünder waren.

Welche Sorten waren denn geschmacklich dieses Jahr für Euch die besten? Gab es irgendwelche Highlights, Sensationen, tolle Neuentdeckungen?

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Re: Tomaten, usw. 2017

#270

Beitrag von Zacharias » Do 9. Nov 2017, 00:04

Also die Tomate, die schon ab dem 11.6. getragen hat, war die, die laut Buchkammer die Geschmacksnerven Achterbahn fahren lässt, also Guerilla Cocktail, alias Galeni gelb. Und das war nicht übertrieben, sie hat sogar bei dem ganzen Regen toll geschmeckt. Es ist keine Cocktail, sondern ganz sicher eine Wildtomate. Bei mir wurde sie 3m hoch und man sollte 1,5m Breite einkalkulieren. Ausgeizen sinn- und zwecklos, je mehr man ausgeizt, desto mehr Triebe entwickelt sie. Die kann man allenfalls zurück schneiden. Die Früchte sind aber nur 1cm groß und 3g schwer.
Außerdem super fand ich Sandul Moldovan, die ab Ende Juni reife Früchte hatte und von der ich vor ein paar Tagen die letzten grün abgeschnitten habe. Unglaubliches Aroma - wie gesagt, trotz des Wetters. Faszinierend auch die Reife: Sieht man morgens einen Anflug von rot an einer Tomate, kann man sie abends knallrot ernten.
Obwohl ich ja auch nicht so auf süß stehe, fand ich Oaxacan Jewel richtig toll. Sie hat ein ausgeprägtes Melonenaroma.
An Cocktailtomaten ist Arcadia mein neuer Liebling. Katinka war auch nicht schlecht, aber bei der muss man den exakten Erntezeitpunkt erwischen, sonst schmeckt sie merkwürdig. Mein Freund fand dagegen Mischka total lecker und Arcadia war nicht so sein Ding. Kamen wir nicht dazu uns um die Früchte zu kloppen...
Die Black Zebra Cherry von dir fand ich rein vom Geschmack her am genialsten. Aber diese harte Haut! Macht leider den ganzen guten Geschmack kaputt.

Mit Physalis und Ananaskirschen habe ich irgendwie kein Glück, egal ob gekauft oder selbstgezogen. Die reifen bei mir nicht aus. Ich habe je eine Frucht pro Sorte probieren können, der Rest bleibt grün. Die Pflanzen sind bei mir sehr kräftig gewachsen, daran liegt es nicht.

Als Lampe kauf dir bloß nichts teures. Ich habe festgestellt, dass eine einfache Kaltweißbirne mit 6500k und 10W es am Besten tut. Je nach Größe des Anzuchtbeets kann man ja davon mehrere kaufen.
Grüße,
Birgit

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