Was für ein schönes Holz

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Olaf
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Was für ein schönes Holz

#1

Beitrag von Olaf » Sa 1. Dez 2012, 15:52

Moin,
letztens beim Holzspalten hatt ich son Stamm von unechtem Wacholder. Die Färbung war faszinierend und der scharfe Winkel in der Maserung auch. Also hab ichs nicht zersägt.
k-IMG_6102.JPG
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Heute (, ich hatt echt besseres zu tun, aber das Holz hat mich so gelockt) hab ich einen neuen Hebel für meine Käsepresse gebaut, der olle Kiefernhebel war schon zweimal zerspellt.
k-IMG_6096.JPG
k-IMG_6096.JPG (32.64 KiB) 4221 mal betrachtet
Und der bricht ganz bestimmt nicht, die Maserung läuft perfekt zum Kraftfluss:
k-IMG_6097.JPG
k-IMG_6097.JPG (42.81 KiB) 4221 mal betrachtet
Das Holz ist nicht gebeizt, nur geölt! Auf der Rückseite ist es allerdings nicht so schön rot, drum hab ichs auch von dieser Seite fotografiert :mrgreen:
LG
Olaf
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emil17
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Re: Was für ein schönes Holz

#2

Beitrag von emil17 » Sa 1. Dez 2012, 16:12

Da fängt ein Metaller an fremdzugehen?
Weisst Du genau, was das für eine Konifere war? "Unechter Wachholder" = Thuja, Scheinzypresse, eine exotische Wachholderart?
Manche dieser Hölzer riechen auch noch betörend.
Es gibt nicht so viele Arten, die in Deutschland winterhart sind, aber zur genauen Bestimmung müsste man die Zapfen (oder Beeren) sowie junge Zweige sehen.
Auch Eibe hat sehr schönes Holz, wenn man Farbkerne mag, dann auch Goldregen, Robinie, Kreuzdorn, Essigbaum (Sumach), Sanddorn.
Von der Anwendung her dürften die zu übertragenden Kräfte nicht sehr gross sein, dem Oberteil der Käsepresse nach zu schliessen. Die Gegenstücke bestehen ja aus gewöhnlichen Fichten- oder Tannenbrettern.
Aus dem stammnahem Teil von ganz gewöhnlichen dicken Fichtenästen lassen sich auch extrem zähe und bruchfeste Hölzer schneiden.
Man könnte in Deinem Beispiel das Ende des Hebels so schneiden, dass dort ein Ast sitzt, der das Aufreissen quer zur Faser verhindert, wenn man nicht gerade ein so schön passendes Stück zur Hand hat.
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Olaf
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Re: Was für ein schönes Holz

#3

Beitrag von Olaf » Sa 1. Dez 2012, 16:43

Moin Emil,
ich weiss nicht genau, was das war. Fakt ist, dass dort ein dicker Pilz vom Birnengitterrost dran saß.
Ansonsten war das Ding eigentlich hübsch, so "sonnenschirmartiger" Wuchs.
UNd ja, Du hast recht, es richt auch noch betörend.
Den Hebel vorher hatt ich einfach nur aus nem Glattkantbrett geschnitten, die ganze Presse ist ist aus genau 2x2m Glattkantbrett, und natürlich lief die Faser da denkbar ungünstig.
Mein Pressgewicht ist ein Findling von genau einem kg, da täts auch jedes andere Holz, wenn die Faser nur halbwegs die Form mitmachen würde, max. würgen da also 5 kg an der Verschraubung.
Ich kann mit Holz übrigens besser als mit Metall, aber mich fasziniert beides.
Ich liebe den Geruch von allerlei Hölzern, aber auch den von heißem Stahl.
LG
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Re: Was für ein schönes Holz

#4

Beitrag von Little Joe » Sa 1. Dez 2012, 16:47

Genial, das hätt auch schöne Knöpfe gegeben :pfeif:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Re: Was für ein schönes Holz

#5

Beitrag von emil17 » Sa 1. Dez 2012, 17:06

Olaf hat geschrieben: ich weiss nicht genau, was das war. Fakt ist, dass dort ein dicker Pilz vom Birnengitterrost dran saß.
Ansonsten war das Ding eigentlich hübsch, so "sonnenschirmartiger" Wuchs.
In dem Fall Juniperus chinensis. Würde vom Holz her passen.
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Re: Was für ein schönes Holz

#6

Beitrag von Rati » Mo 3. Dez 2012, 12:18

Wow, da hast du was echt schönes gerettet und einem würdigem Zweck zugeführt.

die meinige hätte sich nach dem Holz sicher auch die Finger geleckt. :)

Grüße Rati
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Re: Was für ein schönes Holz

#7

Beitrag von Manfred » Mo 3. Dez 2012, 13:33

Wenn ihr wüsstet, was bei mir alles im Brennholz landet...
Wenn man die Zeit hätte, wäre es evtl. lohnend, sich ein kleines Mobilsägewerk anzuschaffen, und schöne Holzstücke für Bastler und Drechsler aufzuschneiden und zu vermarkten. Musste neulich erst wieder einen Pflaumen-Wildling am alten Silo fällen. Der hatte auch wunderbar gefärbtes Holz.

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Re: Was für ein schönes Holz

#8

Beitrag von Olaf » Mo 3. Dez 2012, 14:48

Moin,
und @ Rati:
Das Foto mit dem Rohling ist die andere, dickere Hälfte(*). Existiert also noch was von.
Kann ich ja mal in Frieden trocknen. Ich hab auch noch ein 2., noch verwachseneres Stück. Aber das ist so verkrepelt dass es sich nicht richtig spalten lässt.
Einen Pflaumenbaum-Wildling muss ich auch noch ummachen, wo Manfred das grad schreibt. Vielleicht sollt man wirklich mal paar attraktive Stücken sammeln.
Olaf

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Re: Was für ein schönes Holz

#9

Beitrag von luitpold » Mo 3. Dez 2012, 15:07

Manfred hat geschrieben:Wenn ihr wüsstet, was bei mir alles im Brennholz landet...
Musste neulich erst wieder einen Pflaumen-Wildling am alten Silo fällen.
naja, holz wird ja nicht so schnell schlecht, und eineige jährchen lagerzeit würden ja nicht direkt schaden. :pfeif:
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Was für ein schönes Holz

#10

Beitrag von Rati » Mo 3. Dez 2012, 16:01

Olaf hat geschrieben:Moin,
und @ Rati:
Das Foto mit dem Rohling ist die andere, dickere Hälfte(*). Existiert also noch was von.
Kann ich ja mal in Frieden trocknen. Ich hab auch noch ein 2., noch verwachseneres Stück. Aber das ist so verkrepelt dass es sich nicht richtig spalten lässt.
Einen Pflaumenbaum-Wildling muss ich auch noch ummachen, wo Manfred das grad schreibt. Vielleicht sollt man wirklich mal paar attraktive Stücken sammeln...
Oh ja, da würdest du hier jemandem ne riesen Freude machen.
Besonders Obstbaumholz kann sie immer gut gebrauchen. Wichtig ist nur das es nicht reißen darf sonst kann sie kein Furnier mehr draus machen.
Wie können das dann ja beim nächsten Besuch alles in Met aufrechnen. :)

Grüße Rati
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