Frage zu Montageschaum, Bauschaum, etc.

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Dagmar
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Frage zu Montageschaum, Bauschaum, etc.

#1

Beitrag von Dagmar » Do 26. Jan 2012, 15:30

Hallo,

vor ein oder zwei Jahren habe ich mal in einem amerikanischem Film gesehen, wie dort die Leute zwei flüssige Massen miteinander gemischt haben und einige Hohlräume damit ausgegossen haben. In der Übersetzung wurde gesagt, daß es Bauschaum sei. Das Zeug ist dort auch genauso aufgegangen wie ich das aus den Dosen kenne und ist auch dort dann fest geworden.

Gibt es diese Flüssigkomponenten auch hier in Deutschland? Wenn ja, wo?

Idee:

Ich will einen unisolierten Behälter in eine Raumecke stellen mit genügend Abständen zur Wand, diesen dann mit genügend Abstand zum Behälter verkleiden und den ganzen Hohlraum dann mit diesem Schaum ausfüllen. Natürlich könnte ich auch Dosen nehmen, aber finde die recht teuer, nicht so ergiebig und für größere Rauminhalte auch nicht praktisch. Ich erhoffe mir dadurch einen Behälter der sehr sehr gut isoliert ist. Ist das möglich?

Danke euch schon jetzt einmal für eure Hilfe.


Dagmar
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Löwenzahn
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Re: Frage zu Montageschaum, Bauschaum, etc.

#2

Beitrag von Löwenzahn » Do 26. Jan 2012, 16:22

Du weißt aber was für eine "Sauerei" in die Dose rein kommt und auch wieder raus? Und Du musst die Ausdehnung berücksichtigen...

Wenn Du den Behälter mit OSB-Platten verkleidest, könntest Du alternativ mit einer Schüttung (Kork, Hanf, Isocloc oder gar Dinkelspelz) den Raum absolut vollflächig ausfüllen.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Frage zu Montageschaum, Bauschaum, etc.

#3

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Do 26. Jan 2012, 16:27

Wenn Du den Behälter mit OSB-Platten verkleidest, könntest Du alternativ mit einer Schüttung (Kork, Hanf, Isocloc oder gar Dinkelspelz) den Raum absolut vollflächig ausfüllen.
...und außerdem, für den Fall von Wartungsarbeiten, einfacher wieder an den Speicher dran kommen... ;)

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Löwenzahn
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Re: Frage zu Montageschaum, Bauschaum, etc.

#4

Beitrag von Löwenzahn » Do 26. Jan 2012, 17:28

Naja, beides wäre blöd. :ohoh:

Also erst einpacken, wenn Anschlüsse wirklich DICHT sind!

Manfred

Re: Frage zu Montageschaum, Bauschaum, etc.

#5

Beitrag von Manfred » Do 26. Jan 2012, 18:12

Auch die spätere Entsorgbarkeit spricht dafür, den Raum mit einem schüttfähigen Dämmstoff oder Mineralwolle zu füllen.
Mir gefällt Schaumglasschotter, da später problemlos und ohne Aufbereitung wiederverwendbar. Aber jeder hat seine Vorlieben...

natrium24
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Re: Frage zu Montageschaum, Bauschaum, etc.

#6

Beitrag von natrium24 » Do 26. Jan 2012, 18:18

hallo dagmar,

solchen schaum gibt es. ist ein 2-komponenten-pu-schaum. meines wissens aber nicht im freien handel, also baumarkt. das zeug ist was für profis. wir verwenden sowas, um die rohrstösse bei erdverlegten isolierten fernwärmeleitungen zu versiegeln. kommt eine überschiebmuffe rauf, die komponenten (sind in 10 ltr. kanistern) mischen und in ein loch der überschiebmuffe gießen, in 10-15 min ist das gemisch aufgeschäumt und ausgehärtet. wenn man damit keine übung hat und weiss was man tut gibt es eine riesen sauerei. und so ein kanister kostes was um die 150 €. außerdem ist der schaumbildner sehr aggressiv. der druck, der dabei entsteht ist erheblich, die muffen sind aus ca. 4 mm starken hdpe. wenn du einen kompletten behälter damit einschäumen willst, brauchst du also eine wirklich stabile form, sonst verteilt sich das zeug überall hin und es klebt wie hölle.

wenn du dosen nimmst, mußt du entweder 2-K-schaum nehmen oder aber immer schön nass machen, 1-k-schaum (ist der billigere) braucht (luft)feuchtigkeit zum aufschäumen und durchhärten und das ist bei großen behältern die verschalt sind problematisch. kann dann passieren, das der schaum zwar oberflächlich fest ist aber innen noch langsam immer weiter schäumt.

insgesamt ist es sicher praktikabler eine andere isolierung zu verwenden, also schüttung oder auch alukaschierte steinwolle z.b.

Manfred

Re: Frage zu Montageschaum, Bauschaum, etc.

#7

Beitrag von Manfred » Do 26. Jan 2012, 18:30

Im Stallbau hab ich solches Zeug auch schon gesehen.
Damit werden z.B. alte Schweinmastställt nachträglich isoliert.
Wir maschinell aufgespritzt (wie Putzmaschine) und quillt dann auf.
Scheint in der Verarbeitung ziemlich giftig zu sein. Machen Spezialfirmen mit Atemschutz.

Manfred

Re: Frage zu Montageschaum, Bauschaum, etc.

#8

Beitrag von Manfred » Do 26. Jan 2012, 18:33

Da hab ich noch Infos gefunden:
http://hallenisolierung.com/das-verfahren/

Und da gibt es was zu kaufen:
http://www.aura-shop.de/puschaum.htm

Das Stichwort scheint PU Schaum 2k oder 2 Komponenten zu sein.

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Löwenzahn
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Re: Frage zu Montageschaum, Bauschaum, etc.

#9

Beitrag von Löwenzahn » Do 26. Jan 2012, 19:23

Meine Hinweise galten einem ökologischen Ansatz. Natürlich gehen künstliche Dämmstoffe auch. Aber Matten-Material kriegt man nicht so lückenlos hin und sollte es evtl. mal Feuchtigkeit geben, verlieren Min-Wolle & Co. mit der Zeit ihre Wirkung, weil es zusammen klatscht.

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Dagmar
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Re: Frage zu Montageschaum, Bauschaum, etc.

#10

Beitrag von Dagmar » Do 26. Jan 2012, 21:36

Hallo,

erst einmal vielen vielen Dank für alle eure Tipps und Anmerkungen. :holy: :hhe:

Zur Erklärung:

ich habe einen ca. 1000 Liter fassenden Warmwasserspeicher einer alten Heizung geschenkt bekommen, aber ohne Isolierung. Und sollte ich den wirklich einbauen, da werde ich da dann doch eher eure Vorschläge mit der Schüttung übernehmen. Da kann ich dann später noch etwas verändern, wenn es notwendig ist. Zur Not auch die Schüttung entfernen, Reparaturen vornehmen und die Schüttung wiederverwenden.

Andererseits habe ich in meiner zukünftigen Küche eine Ecke wo ich mir eine Kühlbox fest einbauen will. Agggregate dafür bekommt man im Zubehörhandel und die Box kann ich entweder aus GFK oder Edelstahl selber machen. Aber da möchte ich eben rundherum eine sehr sehr dicke Isolierung haben ohne Kältebrücken.

Also nochmals Danke für die Tipps und die Links.
:daumen: :ohm:


Dagmar
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