Ich hab mir für den Zweck auch schon ein paar gebrauchte Beschlagäxte gekauft.
Will ich unbedingt versuchen, wenn ich wieder mehr Zeit haben.
Ich glaube sogar, dass man damit gut ein paar Euro dazuverdienen könnte. Behauene Balken sind von der Optik her viel lebendiger als gesägte. Behauene Bretter machen sich sehr gut als Holzdecke.
Obwohl das inzwischen wieder einige Zimmermänner machen, sind kaum gute Anleitungen zu finden.
Nach allem, was ich mir bisher anglesen und in kleinen Videos gefunden habe:
-Stamm auf zwei Böcken in bequeme Arbeitshöhe bringen und mit Bauklammern sichern.
Mit einer Schlagschnur 2 gerade Linien anbringen (oder mit einem Brett und Kreide), die die späteren Außenkanten des Balkens anzeigen.
Dann entweder mit einer Bundaxt seitlich am Stamm
(wie in diesem
Video ab ca. 35 Sekunden)
oder mit einer normalen Axt (Stamm um 90° gedreht, um von oben draufschlagen zu können) ca. alle 25 bis 50 cm Kerben in den Stamm geschlagen, bis ca. 1 cm vor dem Schlagschnurstrich. Wenn der Stamm Äste hat, die Kerben dort schlagen, wo die Äste aus dem holz kommen.
Diese Kerben machen die Zimmerleute heute meist mit der Kettensäge, weil das einfacher geht. Oder sie verwenden gleich fertig gesägte Balken und bearbeiten die nur oberflächlich mit dem Breitweil nach.
Hier noch ein
Video. Die schlagen die Kerben mit dem Breitbeil. So gegenüberstehend ist das lebensgefährlich und das Breitbeil ist mit den kurzen Stiel für diese Arbeit uneffektiv. Eine normale Axt wäre an dieser Stelle das bessere Werkzeug.
Dann wird mit der Bundaxt das Holz zwischen den Kerben abgeschlagen (wie auf dem Bild am Anfang des ersten Vidoes zu sehen oder ab ca. 2,15 min. im 2. Video). In dem 2. Video machen sie das unsinniger Weise wieder mit dem Breitbeil. Die Bundaxt mit ihrem langen Stiel , dem schmalen Blatt und dem (wie beim Breitweil) einseitigen Anschliff wurde extra für diese Arbeit entwickelt und ist deutlich effektiver.
Dann erfolgt das Behauen mit dem Breitbeil. Ideal ist es, wenn man zwei unterschiedliche (1 x rechts, 1 x links) Breitbeile hat und so auf beiden Seiten des Stammes in Wuchsrichtung arbeiten kann. Notfalls geht es aber auch mit einem Beil, indem man vor und zurück arbeitet. Auf dem Rückweg neigt das Holz aber stärker zum abplatzen, d.h. sie Splitter brechen in den Stamm hinein, was man für eine glatte Oberfläche nicht haben will.
Das Beschlagen wird ohne großen Krafteinsatz ausgeführt. Man lässt hauptsächlich das Gewicht der Axt arbeiten. Diese Arbeit ist im 2. Video anfangs im Hintergrund zu sehen. M.E. müsste der Stamm für eine gute Arbeitsposition etwas höher liegen, damit die 2 ohne sich zu bücken arbeiten könnten.
Hier schaut die Arbeitsposition besser aus. Er bewegt das Beil aber noch zu viel. Ich habe irgendwo ein Video von einem Profi gesehen, der mit deutlich kürzeren Bewegungen und weniger Krafteinsatz sehr schnell vorwärts gekommen ist.
Falls das Ergebnis dann noch zu rau ist (echte Profis kriegen allein mit der Axt Oberflächen hin, die man kaum glauben kann...) kann man mit einer Raubank (großer Hobel für grobe Arbeiten) oder einem Ziehmesser die Feinheiten nacharbeiten.
Danach wird der Balken um 90° gedreht und die Arbeit mit den restlichen 2 Seiten wiederholt.
Also markieren gerader Linien mit der Schlagschnur, Kerben schlagen, Holz zwischen den Kerben abschlagen, Flächen mit dem Breitbeil behauen, Feinarbeit mit Raubank oder Ziehmesser.