Meine energieautarke Zweigstelle auf Sardinien.

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emil17
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Re: Meine energieautarke Zweigstelle auf Sardinien.

#21

Beitrag von emil17 » Mi 1. Feb 2012, 20:54

Ich kann mitfühlen ... Auch in der Schweiz hat es sich noch nicht überall herumgesprochen, dass man Böschungen an gerade so noch stabilen Hängen aus Moränenschutt oder Lockergestein mit einer dünnen Humusschicht, durch den Wurzelteppich der Vegetation überdeckt, tunlichst nicht anschneiden soll.
Die Regenfälle sind hier nicht so brutal wie bei Euch, aber das Lockermaterial bröselt dann unter den Wurzeln raus, bis die untersten Bäume in der Luft stehen und umkippen. Die Böschung wandert so immer weiter nach oben, weil der Hang ja nicht noch steiler werden kann.
Am stärksten betroffen sind sonnseitige Böschungen. Ich bin auch nicht gleich drauf gekommen, warum - denn eigentlich müssten die sich rascher bewachsen. Sommertrockenheit ist nie das Problem. Es passiert im Spätwinter - die Frühjahrssonne taut den Hang oberflächlich auf, das Schmelzwasser von weiter oben kann noch nicht versickern, weil der Untergrund noch gefroren ist, und verwandelt die oberflächliche Erde im Wechselspiel von Gefrieren und Auftauen in einen Brei, der langsam zu Tal bzw. auf den Weg hinunter kriecht. Das hält keine Jungpflanze aus.
Jedes Frühjahr nach der Schneeschmelze werden die Waldwege dann mit dem Radbagger ausgestossen. Dass es einen Grund haben könnte, warum man auf den alten Saumwegen nur das Fallholz entfernen muss, darauf kommt offenbar keiner. Schuld ist der Regen oder der viele Schnee oder das Ausbleiben des vielen Schnees oder der Frostwechsel, je nachdem wies grad passt.
"Man muss eben im Frühjahr ausbaggern, wenn man die Wege offen halten will" - gibt ja wirklich einen gern genommenen Grundstock an Aufträgen in einer sonst flauen Zeit.
Noch grauenhafter sind die flächigen Erosionsschäden der Skipisten im Sommer, wo man grossflächig planiert hat, um Kunstschnee zu sparen. Die alpinen Wiesen sind dadurch grossflächig zerstört (Blumen pflücken wäre verboten gewesen!) und können sich wegen dem oben beschriebenen Effekt kaum regenerieren. Wenn man eine Mischung aus Stroh, Teer, Grassaat und Dünger draufwirft, ist es zwei Jahre schön grün und dann fängt es auch an, weil die genügsamen Tiefwurzler fehlen, welche die Erde festhalten könnten, bis sich wieder ein Wurzelteppich gebildet hat.

Der tiefere Grund liegt nicht darin, dass man nicht wüsste, wie vorgehen, aber erstens ist es heute nicht zeitgemäss, auf den Einsatz von schweren Baumaschinen zu verzichten, und dann lohnt es sich einfach nicht, auf praktisch unproduktivem Land Erosionsschutz zu betreiben. Die Zeche bezahlen ja dann später andere Leute.
Wenn Du es schaffst, ein Stück Strasse nach Deiner Art zu entwässern und dann nach dem nächsten Starkregen den Unterschied zeigen kannst, vielleicht ändert sich dann langsam etwas.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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costa-vicentina
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Re: Meine energieautarke Zweigstelle auf Sardinien.

#22

Beitrag von costa-vicentina » Fr 10. Feb 2012, 07:19

ist das haus legal ?
alles genehmigt ?

lg
andy

... der zur zeit in china weilt

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Löwenzahn
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Re: Meine energieautarke Zweigstelle auf Sardinien.

#23

Beitrag von Löwenzahn » Fr 10. Feb 2012, 10:35

Wie soll ich das verstehen?

Auch in Italien gibt es ein Baurecht, d.h. ein Grundstück muss als Bauland frei gegeben sein, man muss eine Baugenehmigung beantragen, sich an Pläne halten, Notar, Katasteramt & Co. Alles ist zwar etwas undurchsichtiger, manchmal langwieriger, weshalb es Einige mit Bestechung versuchen, denen dann später der Abriss droht. Aber grundsätzlich kann niemand, ohne Einhaltung der Regeln und Gesetze, so einfach bauen - wir hätten es vor mittlerweile 9 Jahren jedenfalls nicht gewagt.

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Löwenzahn
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Re: Internet und Telefonie mit Tooway-Sat

#24

Beitrag von Löwenzahn » Mo 7. Mai 2012, 10:26

Eigentlich hatten mir die unberechtigten Werbe-Vorwürfe die Lust genommen, weshalb ich hier ab Mitte Februar geschwiegen hatte (ich verlinke nämlich nicht zu blöden Werbe-Seiten oder Shops, sondern zu weitergehenden ausführlichen Hintergrund-Seiten ...)


Da aber damals schon angedeutet und jetzt aktuell hier auf der Insel erfolgreich umgesetzt, möchte ich vom weiteren Schritt zur "Autonomie" erzählen:

wir haben uns Sat-DSL im Tooway-System (also Up-& Download) zugelegt und sind happy. Selbst bei Regen oder Wind haben wir eine stabile, superschnelle Verbindung mit bis zu 10 MB Download und 4 MB Upload. Zeitgleich können wir kostenlose Internet-Telefonie realisieren und haben dafür eine deutsche Telefonnummer aus unserem Ortsnetz. Hierbei ist zwar eine ganz kleine Verzögerung gegeben, aber der Klang ist einwandfrei.

Bild

Die Installation der viel aufwendigeren und schwereren Anlage (LNB mehrere kg!) war leichter als die einer TV-Sat-Schüssel, denn die Anleitung ist sehr gut (mit Video), alles ist bereits vorkonfiguriert, Standortdaten werden leicht ermittelt und das LNB sendet einen ab/aufschwingenden Pieps-Ton, der die optimale Ausrichtung ganz einfach macht. Lediglich die Freischaltung dauerte einen Moment. Die Kosten liegen je nach Tarif zwischen 20 und 100 Euro/Monat - ohne Vertragsbindung. Wir zahlen für unbegrenzte Flat 59,00 - ein Witz gegenüber sonstiger Handy/GPRS-Kosten. Die Hardware ist in diesen Kosten enthalten. Wir sind sehr zufrieden - haben sogar schon mal TV darüber geschaut.

Wenn es keine Verschlechterungen gibt, werden wir dieses System auch für Deutschland einsetzen, da unser dörfliches DSL, meist viel zu langsam und in letzter Zeit immer mal mit Aussetzern arbeitet. Festnetz oder DSL-Anschluss auf der Insel wäre unrealistisch (5 Jahre Wartezeit) und viel zu teuer.

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ahora
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Re: Meine energieautarke Zweigstelle auf Sardinien.

#25

Beitrag von ahora » Mo 7. Mai 2012, 10:36

hallo löwenzahn,

das ist wirklich eine sehr interessante info. da ich ja ausschau halte nach einer größeren finca, und die oftmals ohne telefonanschluß bzw. internet sind. ich habe hier im inselosten eine sehr schnelle verbindung über das telefonkabel. ging auch alles problemlos. zahle im monat knapp 50,- euro und würde nur äußerst ungern auf <meiner neuen finca> auf internet verzichten.

ich hatte schon gehört, dass es sowas geben soll, was du installiert hast, aber eben nichts konkretes.

so, dann brauch ich jetzt eigentlich bei der neuen finca nur darauf zu achten, dass sie wasser hat. der rest läßt sich regeln.

schön, dass du wieder schreibst. ich habe dich vermisst. ich finde, dass, was du machst, sehr interessant.

lg ahora

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Re: Meine energieautarke Zweigstelle auf Sardinien.

#26

Beitrag von Löwenzahn » Mo 7. Mai 2012, 10:51

Freut mich, dass Du Dich freust ;)

Wir hatten ja früher schon das One-Way-Sat, war aber im Verhältnis teurer, langsamer, unsicherer. Bin wirklich sehr froh, denn ich kann das Büro praktisch besser betreiben, als in Deutschland - vor allem mit der deutschen Telefonnummer.

Und die Antenne hat nur 77 cm - fällt als weniger auf, als eine normale Schüssel. Mit etwas Glück kann man sogar auf die normale TV-Antenne verzichten, weil man auch hier ein TV-LNB ankoppeln und schielend ausrichten kann. Im Moment pfeift der Westwind - aber die Frisur, äh, Verbindung hält...

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Re: Meine energieautarke Zweigstelle auf Sardinien.

#27

Beitrag von neuossi » Mo 7. Mai 2012, 11:34

Hallo Löwenzahn,

ich habe bis vor 2 Wochen auch 3 Jahre lang Satelliten-Internet über Astra genutzt, allerdings nur 1Mb/s und das auch nur manchmal. Bei starker Nutzung und schlechtem Wetter sank der Wert deutlich. Und dafür mußte ich auch 60€ im Monat zahlen. Und das auch noch mit einem Limit von 5Gb Traffic. Bin froh, daß ich jetzt in meinem brandenburger Dorf endlich richtiges DSL mit 16 Mb/s habe.

Hattest du schon richtiges Unwetter? Bei dicken Wolken und starkem Regen brach bei mir die Verbindung zusammen. Aber damit konnte ich leben. Die 1Mb/s (bzw. meist weniger) waren bei mir zum telefonieren ungeeignet.

Grundsätzlich ist Satelliten-Internet eine feine Sache, wenn es keine andere Möglichkeit gibt und mit 10mb/s auch ganz brauchbar.

Viel Spaß damit

neuossi

PS: ich fand die Links auf deine Seiten sehr hilfreich und habe da viel gelesen, aber längst noch nicht alles. Danke.

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Re: Meine energieautarke Zweigstelle auf Sardinien.

#28

Beitrag von Löwenzahn » Mo 7. Mai 2012, 12:26

Ja , bei den Tarifen, bzw. den Anbietern gibt es sehr unterschiedliche Bedingungen. Ich fand sie ja in den letzten Jahren auch nicht akzeptabel, aber jetzt schon.

Am Astra wird in den Foren viel herumgemäkelt, weil offensichtlich mache Spots stark genutzt werden = Geschwindigkeits-Teilung. Daher haben wir einen anderen Anbieter gewählt.

Aber selbst mit einem Drittel der Geschwindigkeit wären wir noch schneller als in Deutschland und zigfach als hier. Als Beispiel: der Versand einer 12 MB-Email dauerte hier vorher 10 - 60 (!) Minuten bei großer Abbruch-Gefahr! Jetzt, selbst bei Windstärke 5 oder ordentlichem Regen, nur eine knappe Minute!

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Re: Meine energieautarke Zweigstelle auf Sardinien.

#29

Beitrag von Theo » Mo 7. Mai 2012, 12:49

Könnte man das Thema vielleicht abtrennen, als "Internet in der Pampa" oder so?
Gruß
Theo

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Re: Meine energieautarke Zweigstelle auf Sardinien.

#30

Beitrag von Löwenzahn » Mo 7. Mai 2012, 14:04

In vielen Foren gibt es Themen wie die erwähnte "Pampa" oder "mobiles Internet". Das wäre auch hier sicher ein Eigenes wert. Meine Ergänzung betrifft jedoch "meine" Autarkie und möge bitte hier erhalten bleiben. Gegen ein Heraus-Kopieren habe ich natürlich nix.

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