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Gemüsesorten im Schattengarten

Verfasst: Sa 13. Dez 2014, 07:47
von stemmert
Mein Garten liegt direkt am Waldrand. Im Frühjahr kommt spät die Sonne auf das Grundstück und im Herbst verschwindet sie früh.

Bei mir liegen regelmäßig die letzten Schneereste, wenn bei den Nachbarn schon alles grün ist. Baum und Hausschatten wandern auch im Sommer über die gesamte Fläche. Stundenweise scheint die Sonne an einigen Stellen maximal 8 Stunden.

Wegen der Nässe fühlen sich die Schnecken bei mir besonders wohl. Der Boden ist lehmig. Das Grundstück hat viel Rasen, der vom Moos erobert wird, je näher die Fläche am Wald ist.

Trotzdem möchte ich versuchen mich zumindest teilweise selber zu versorgen.

Gut gewachsen sind seit Jahren die Quitten, Kirschen und die Äpfel. Mit Gemüse hatte ich bisher nur einmal beim Grünkohl Erfolg. Entweder waren die Schnecken schneller oder es blieb mickrig. Das Saatgut war reine Verschwendung. Beinwell, Pimpinelle, Pfefferminze und Melisse wachsen sehr gut.

Wer kennt widerstandsfähiges Gemüse, das eine Chance hat unter diesen Bedingungen zu wachsen? :schaf_1:

Re: Gemüsesorten im Schattengarten

Verfasst: Sa 13. Dez 2014, 09:43
von der Gartenzwerg
Bei uns wuchsen dieses Jahr im Halbschatten Bärlauch, Salbei, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Lauch. Die Kartoffeln waren nicht besonders ertragreich an dieser Stelle, aber ein bisschen was hat es auch dort gegeben.
Außerdem auch Mangold, Möhren und Knollensellerie... diese aber allesamt in einem Hochbeet.

Re: Gemüsesorten im Schattengarten

Verfasst: Sa 13. Dez 2014, 10:03
von kraut_ruebe
im schatten kann alles problemlos wachsen wo du die wurzel oder die blätter ernten willst. alles wovon du die früchte haben möchtest braucht sonne.

als schatten ist dabei definiert: 4 stunden sonne pro tag
ab 8 stunden sonne pro tag gilt ein platz als sonnig.

deine voraussetzungen sind also gar nicht so schlecht :)

mit sorten mit kürzerer kulturdauer kannst du dir auch ein bisserl helfen, es gibt da recht viel. die schneckenbiester sind überall, da geht es uns allen gleich.

moos und waldnähe klingt nach eher saurem boden. mit kompost und mist kannst du da aufbessern. ev. auch etwas sand um den lehm zu lockern, hügel- oder hochbeete können auch viel bringen.

Re: Gemüsesorten im Schattengarten

Verfasst: Sa 13. Dez 2014, 10:24
von Benutzer 72 gelöscht
Wir haben in NÖ einen feuchten (Halb-) Schattengarten.
Es wächst dort schon einiges, aber seit wir Garten auch in Wien haben, merke ich, dass fast alles in der Sonne (in Wien) besser wächst.
Bis auf bei uns die Kartoffeln und einiges andere - hab jetzt eine Liste geschrieben, damit ich nicht zu viel vergesse.
Wir haben nämlich momentan draußen keinen Garten, er ist "Komposthaufen" und in der Zeit zugewachsen mit .....
Brunnenkresse :lol:

Was Gartenzwerg erwähnt hat, das wächst auch bei uns recht gut - bis auf Möhren und Knollensellerie, denen ist (vermute ich) bei uns zu kalt.
Außerdem hab ich jetzt auf meiner Liste:
Pastinaken, Kerbelrübe, Zuckerwurzel, Radieschen (die vermehren sich auch selber, werden groß und bleiben dabei zart), Nachtkerze.
Puffbohnen, Palerbsen, Markerbse Wunder v. Kelvedon.
Kohlrabi (werden hier besser als in Wien!), Sprossenkohl - eigentlich alle Kohlarten, aber ganz ohne Schneckenschutz wächst nur der Meerkohl.
Buchweizen, Oregano, Oswegokraut.
Der einzige Salat ist neben Pimpinelle: Rapunzel (verwildert), der "normale Salat" wächst in NÖ besser als in Wien, aber nur mit Schneckenschutz.
Fruchtgemüse Zucchini und Kürbis.
Erdbeeren - ja! (Walderdbeeren werden bei uns auch von den Schnecken verschont), Aronia, schwarze Johannisbeere.

Was wirklich gut wächst: Löwenzahn, Brennessel :rot:
angesiedelte Wildkräuter haben wir Bärlauch, Süßdolde, Alpenjohannisbeere. Käsepappel wächst, aber nicht überwältigend.

Re: Gemüsesorten im Schattengarten

Verfasst: Sa 13. Dez 2014, 10:48
von stemmert
der Gartenzwerg hat geschrieben:Bei uns wuchsen dieses Jahr im Halbschatten Bärlauch, Salbei, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Lauch. Die Kartoffeln waren nicht besonders ertragreich an dieser Stelle, aber ein bisschen was hat es auch dort gegeben.
Außerdem auch Mangold, Möhren und Knollensellerie... diese aber allesamt in einem Hochbeet.
Nach zwei Jahren kommen jetzt auch erste Himbeeren. Die letzte habe ich bei den ersten Schneeflocken geerntet. Bärlauch sähen hat in den letzten Jahren zu keinem Erfolg geführt. Ich probiere es mal mit Zwiebeln. Die kleinen Walderdbeeren wachsen bei mir gut. Brombeeren wuchern, bringen aber kaum Früchte. An Lauch gehen zwar keine Schnecken, aber selbst nach zwei Jahren war er trotz Düngung dünn wie Bleistifte. Diesen Herbst habe ich mit einem Hochbeet angefangen, das ich gerade befülle. Mal sehen was nächstes Jahr darauf wachsen wird. :)

Re: Gemüsesorten im Schattengarten

Verfasst: Sa 13. Dez 2014, 10:55
von stemmert
kraut_ruebe hat geschrieben:im schatten kann alles problemlos wachsen wo du die wurzel oder die blätter ernten willst. alles wovon du die früchte haben möchtest braucht sonne.

als schatten ist dabei definiert: 4 stunden sonne pro tag
ab 8 stunden sonne pro tag gilt ein platz als sonnig.

deine voraussetzungen sind also gar nicht so schlecht :)

mit sorten mit kürzerer kulturdauer kannst du dir auch ein bisserl helfen, es gibt da recht viel. die schneckenbiester sind überall, da geht es uns allen gleich.

moos und waldnähe klingt nach eher saurem boden. mit kompost und mist kannst du da aufbessern. ev. auch etwas sand um den lehm zu lockern, hügel- oder hochbeete können auch viel bringen.

Vielen Dank für die Einteilung wie Sonne und Schatten definiert sind. Das habe ich vorher nicht gewusst. Ich habe inzwischen drei Komposter und werde damit arbeiten. Mist habe ich leider keinen, könnte aber älteres Stroh bekommen. Macht das Sinn damit zu arbeiten? Falls ja, wie sollte ich es am besten einsetzen? Mulchen oder eingraben in den Boden? :)

Re: Gemüsesorten im Schattengarten

Verfasst: Sa 13. Dez 2014, 11:22
von Benutzer 72 gelöscht
stemmert hat geschrieben:Mist habe ich leider keinen, könnte aber älteres Stroh bekommen. Macht das Sinn damit zu arbeiten? Falls ja, wie sollte ich es am besten einsetzen? Mulchen oder eingraben in den Boden?
Stroh bringt keinen Stickstoff (= "keinen Dünger"), aber es ist gut geeignet zum mulchen, falls das bei dir Sinn macht (Schatten, Schnecken, kalt und feucht - spricht eher gegen mulchen).
Wenn in deinem Boden wirklich Kalk fehlt (Zeigerpflanzen? Bodentest?) wird "nur" Kompost auch nicht viel helfen - nimm dann auch etwas kalkhältiges dazu wie z.B. ein kalkhaltiges Gesteinsmehl. Ich weiß ehrlich nicht, ob Eierschalen allein reichen - ??

Kohl braucht Kalk, Beeren mögen ihn eher nicht.
Mist bringt Stickstoff, aber das bringt auch menschlicher Dünger, falls kein Mist vorhanden: Urin :aeh:
(gib das Wort mal in die Suchfunktion ein - da finden sich auch andere interessante "Düngehinweise"!)
Brennesseljauche ist da auch sehr gut geeignet!
hast du Holzasche zum Düngen?
stemmert hat geschrieben:An Lauch gehen zwar keine Schnecken, aber selbst nach zwei Jahren war er trotz Düngung dünn wie Bleistifte.
Das kann auch an der Sorte liegen - bei uns ging Lauch einmal ganz ganz gut und ein anderes Mal sind die (gekauften) Pflanzen gar nicht in die Breite gewachsen. Macht Sinn, es mit einer anderen Sorte zu probieren! :)

Re: Gemüsesorten im Schattengarten

Verfasst: Sa 13. Dez 2014, 11:23
von stemmert
ina maka hat geschrieben:Wir haben in NÖ einen feuchten (Halb-) Schattengarten.
Es wächst dort schon einiges, aber seit wir Garten auch in Wien haben, merke ich, dass fast alles in der Sonne (in Wien) besser wächst.
Bis auf bei uns die Kartoffeln und einiges andere - hab jetzt eine Liste geschrieben, damit ich nicht zu viel vergesse.
Wir haben nämlich momentan draußen keinen Garten, er ist "Komposthaufen" und in der Zeit zugewachsen mit .....
Brunnenkresse :lol:

Was Gartenzwerg erwähnt hat, das wächst auch bei uns recht gut - bis auf Möhren und Knollensellerie, denen ist (vermute ich) bei uns zu kalt.
Außerdem hab ich jetzt auf meiner Liste:
Pastinaken, Kerbelrübe, Zuckerwurzel, Radieschen (die vermehren sich auch selber, werden groß und bleiben dabei zart), Nachtkerze.
Puffbohnen, Palerbsen, Markerbse Wunder v. Kelvedon.
Kohlrabi (werden hier besser als in Wien!), Sprossenkohl - eigentlich alle Kohlarten, aber ganz ohne Schneckenschutz wächst nur der Meerkohl.
Buchweizen, Oregano, Oswegokraut.
Der einzige Salat ist neben Pimpinelle: Rapunzel (verwildert), der "normale Salat" wächst in NÖ besser als in Wien, aber nur mit Schneckenschutz.
Fruchtgemüse Zucchini und Kürbis.
Erdbeeren - ja! (Walderdbeeren werden bei uns auch von den Schnecken verschont), Aronia, schwarze Johannisbeere.

Was wirklich gut wächst: Löwenzahn, Brennessel :rot:
angesiedelte Wildkräuter haben wir Bärlauch, Süßdolde, Alpenjohannisbeere. Käsepappel wächst, aber nicht überwältigend.

Oregano wächst auch bei mir gut. Die Bohnen brachten leider nur das Saatgut für das neue Jahr ein.
Bestimmte Sorten habe ich noch nie gehört wie Meerkraut, Oswegoktaut, Zuckerwurzel. Werde mich mal daran probieren, weiß aber noch für Zuckerwurzel und Meerkraut keine Bezugsquelle gefunden. :)

Re: Gemüsesorten im Schattengarten

Verfasst: Sa 13. Dez 2014, 11:47
von kraut_ruebe
stroh ist nicht die beste lösung, aber besser als nix ist es allemal.

einarbeiten in den boden wär sehr mühsam, der lehm pappt und stroh ist sehr widerspenstig. als mulch unter gewächsen gehts gut, auf grösseren leeren flächen verteilt es aber der wind und nutzt dann kaum was.

ich würd für freiflächen das stroh vermischt mit irgendwas was du auftreiben kannst etwas lagern und erst wenns optisch schon ein bissl mitgenommen aussieht ausbringen. 'irgendwas' kann zB urin sein, drübergegossene brennesseljauche, angerottetes unkraut, rasenschnitt oder wenn sich gar nix findet halbfertiger kompost aus deinen kompostern.

Re: Gemüsesorten im Schattengarten

Verfasst: Sa 13. Dez 2014, 14:33
von Luna
Es gibt auch schon einen guten Fred mit unwirtlichen Wachstumsbedingungen wo du auch nützliche Tipps finden kannst.