Spanien: Schulen speisen hungernde Kinder

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hunsbuckler
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Spanien: Schulen speisen hungernde Kinder

#1

Beitrag von hunsbuckler » Mi 21. Aug 2013, 21:10

Weil immer mehr Familien wegen Arbeitslosigkeit ihre Kinder nicht mehr ausreichend ernähren können, haben spanische Regionalregierungen nun angeordnet, daß Schulen auch in den Ferien bedürftige Kinder mit einer kostenlosen Mahlzeit täglich versorgen müssen:

http://www.heise.de/tp/blogs/8/154800
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org

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citty
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Re: Spanien: Schulen speisen hungernde Kinder

#2

Beitrag von citty » Mi 21. Aug 2013, 23:57

Hi,

so eine Schande aber Geld fuer Stierkaempfe haben sie wahrschienlich immer noch.

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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si001
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Re: Spanien: Schulen speisen hungernde Kinder

#3

Beitrag von si001 » Do 22. Aug 2013, 06:41

citty hat geschrieben:aber Geld fuer Stierkaempfe haben sie wahrschienlich immer noch.

Stierkämpfe sind seit 2-3 Jahren in Spanien verboten. Erst in Katalonien, jetzt meines Wissens nach in ganz Spanien.
Die Ursache dieser (Wirtschafts-) Krise baden die Armen aus, wogegen die, die diese Krise verurscht haben, Geld ohne Ende bekommen und gerade so weiter machen wie vor der Krise.
Hoffentlich hab ich jetzt nicht iweder eine Endlosdiskussion losgetreten. :platt:
Liebe Grüße, si001!
-----------------------
www.miteigenenhaenden.de

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citty
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Re: Spanien: Schulen speisen hungernde Kinder

#4

Beitrag von citty » Fr 23. Aug 2013, 00:41

Hi,

sind Stierkaempfe jetzt wirklich ueberall verboten?? Das ist ja kaum zu glauben! Und was ist mit den Horrorsiestas oder wie das heist wo man die armen Tiere mit kleinen Wurfpfeilen beschiesst??

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Re: Spanien: Schulen speisen hungernde Kinder

#5

Beitrag von Adjua » Fr 23. Aug 2013, 08:37

City, das ist doch wirklich egal, ob es in Spanien irgendwelche absurden Bräuche gibt. Die meisten Leute haben etwas anderes im Kopf als Folklore. Sie in der Stadt, haben kein Geld und keine Aussicht auf einen Job, während die Spekulanten weiter Geld scheffeln. Genau wie bei uns, nur noch schlimmer.

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Waldläuferin
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Re: Spanien: Schulen speisen hungernde Kinder

#6

Beitrag von Waldläuferin » Fr 23. Aug 2013, 11:28

Siesta ist die Sitte, nach dem Mittagessen ein Schläfchen einzulegen, um der Mittagshitze zu entgehen. Danach wird weiter gearbeitet bis ca 20 h.
"Horrorsiesta" wäre demnach ein Mittagsschläfchen mit Albtraum.
Die Not der Spanier ist kein Anlass, hier Witzchen zu machen oder über Stiefkampf herzuziehen.
Vor Supermärkten und Läden stehen jetzt Kisten, wo jeder was reingeben kann für die Armen. Ein Freund von mir hat so eine Sammelaktion mitgemacht und gesagt, die Leute, die noch was haben, legen wertvolle Markenlebensmittel in die Kisten und nicht etwa nur die Billignudeln. Es gibt Solidarität zwischen den Spaniern.
In Spanien gibt es kein Hartz-IV, sondern nur ein paar Monate Arbeitslosengeld und das ist auch prozentual zum letzten Lohn nicht so hoch wie hier.
Außerdem sind die Hypothekenzinsen flexibel und an den Euribor gebunden. Wer einen Kreditvertrag abschloss und einst 400 Euro zahlte, kann mitunter 700 Euro zahlen - bei Löhnen um die 1.000 Euro nicht lustig. Außerdem haben die Banken den Leuten Hypothekenverträge gegeben, auch ohne EIgenkapital, abzuzahlen bis zum 85. Lebensjahr.
Wer nicht mehr zahlen kann, bleibt auf den Hypothekenschulden sitzen und wird zwangsgeräumt. In Deutschland ist man nach der Zwangsräumung in der Regel die Schulden los, in Spanien muss man sie abzahlen.
Schulspeisung ist ein Beitrag, die Not zu lindern.
Fertig ist besser als perfekt.

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Wayan
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Re: Spanien: Schulen speisen hungernde Kinder

#7

Beitrag von Wayan » Fr 23. Aug 2013, 13:11

Waldläuferin hat geschrieben: Außerdem sind die Hypothekenzinsen flexibel und an den Euribor gebunden. Wer einen Kreditvertrag abschloss und einst 400 Euro zahlte, kann mitunter 700 Euro zahlen - bei Löhnen um die 1.000 Euro nicht lustig. Außerdem haben die Banken den Leuten Hypothekenverträge gegeben, auch ohne EIgenkapital, abzuzahlen bis zum 85. Lebensjahr.
Wer nicht mehr zahlen kann, bleibt auf den Hypothekenschulden sitzen und wird zwangsgeräumt. In Deutschland ist man nach der Zwangsräumung in der Regel die Schulden los, in Spanien muss man sie abzahlen.
Schulspeisung ist ein Beitrag, die Not zu lindern.
Hier muss die Frage erlaubt sein, ob es schlau war/ist, derartige Verträge zu unterschreiben. Einige Spanier sollen ihre Immos auch über Fremdwährungskredite (jap.Yen) finanziert haben. Jetzt kommt das böse Erwachen.
Auch wenn ich jetzt den Zorn aller Schützer von Armen und Enterbten auf mich ziehe: das war doch absehbar (zumindest wahrscheinlich), oder etwa nicht?
Banken sind Verbrecher keine Frage, aber eine gewisse Verantwortung tragen die Vertragspartner auf der anderen Seite des Tisches :oma:
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

Kerstines
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Re: Spanien: Schulen speisen hungernde Kinder

#8

Beitrag von Kerstines » Fr 23. Aug 2013, 13:23

Hallo Wayan,

was denkst Du, wie hierzulande teilweise die Hypothekenverträge aussehen?
Da wurde das Einkommen der Schwiemu mit eingerechnet, weil sie doch mit einzuiehen wird etc. etc.

Das Argument, "So hoch wie die Kreditrate ist ja unsere Miete, das schaffen wir locker und jetzt war doch auch Geld für Urlaub übrig." usw. gibts ja auch in D.

Auch Tipps von Vermittlern, man könne doch bei mehreren Bausparkassen Kleinkredite aufnehmen (Ende der 90er Jahre selbst erlebt bei einer Kundin von mir).

Und das Schlimme, wer als Unbedarfter diese Argumente erstmal "gefressen" hat, ist ganz schwer davon wieder abzubringen.

Ich will wirklich nicht gehässig sein, aber wir haben im eigenen Dorf so ein kleines "Neubaugebiet".
Wir Einheimischen lästern immer, das sind alles Mieter gewesen und jetzt haben sie eine freistehende Neubauwohnung mit eigenem Dach!
Und wie oft dort schon Häuser den Besitzer (nicht freiwillig) gewechselt haben ....

In den ersten Jahren sah man vor den Häuschen bei schönem Wetter immer eine Oma oder einen Opa sitzen, die dürften mit ihrer sicheren Rente die Kredite tüchtig mitfinanziert haben, zumindest als Sicherheit.

Wer garantiert eigentlich, daß wir in D nicht irgendwann auch spanische Verhältnisse haben?

:hmm: Kerstines

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Re: Spanien: Schulen speisen hungernde Kinder

#9

Beitrag von Reisende » Fr 23. Aug 2013, 14:30

Kerstines hat geschrieben:
Wer garantiert eigentlich, daß wir in D nicht irgendwann auch spanische Verhältnisse haben?

:hmm: Kerstines
niemand. aber in D ist eine zinsbindung üblich, was im ausland eher selten anzutreffen ist. das bewahrt uns zumind. davor, dass die darlehensraten plötzlich explodieren können.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Spanien: Schulen speisen hungernde Kinder

#10

Beitrag von gerhardwagner66 » Fr 23. Aug 2013, 15:49

Ich habe vor 20 Jahren mal neun Monate in Spanien gelebt und bei einem Gitarrenbauer gearbeitet um Erfahrung zu sammeln!
Dabei hatte ich damals schon den Eindruck, das dort viel mehr schief läuft als hier in Frankreich oder Deutschland!
Ich sehe es ein bischen wie Wayan! Es ist einfach den Banken und dem Euro die Schuld geben (Hier in Frankreich wird der Euro gehasst) und sicherlich war der Bauboom in Spanien eine riesen Luftblase an der viele Spekulanten sich eine goldene Nase verdienten, andere aber Pleite gingen! Andererseits hat die Branche über Jahre halb Spanien beschäftigt. Auch haben viele, viele Privatleute Ihr Land oder Haus zu völlig überzogenen Preisen verhökert und der heimische Kommerz profitiert.
Übrig bleiben jetzt nach dem Platzen der Blase zwei Parteien von Armen:
Die , die schon immer nichts hatten und jetzt noch ein bischen weniger und denen gilt mein Mitgefühl und die, die über Ihre Verhältnisse gelebt haben und nun auf die Schnauze fallen (leider kein Mitleid)
Ich habe einige Erfahrung mit Banken und acht Jahre mit einer Bankdirektorin gelebt! Ich würde mich nie in Abhängigkeit von Banken begeben. Jeder sollte wissen, wieviel er reel für eine Immobilie aufbringen kann und reichlich Sicherheit einplanen!
Ohne Eigenkapital und mit Schummeleien schadet man sich selbst! Es ist einfach, dann der Bank den schwarzen Peter zuzuschieben! Eine Bank ist kein Wohltätigkeitsverein und hat keine Skrupel, es zählt der Gewinn (Bei Geldanlagen wie bei Krediten) Mir ist es schleierhaft, wie viele Leute einer Bank so einfach vertrauen und stolz sind, wenn sie eine Bank finden, die sie ohne ausreichende Mittel finanziert und dann jammern, wenn sie beim kleinsten Problem auf der Strasse sitzen. (In England noch schlimmer)
Zum Schluss muss ich noch sagen, das jeder natürlich in eine schwierige Situation kommen kann, auch ohne Selbstverschuldung, aber mit ein bischen Verstand und realistischer Lebensweise (nicht auf Kredit kaufen, sparen für die Not, nicht über seine Verhältnisse leben) übersteht man Krisen halt besser.
Leid tuts mir meistens für die Kinder

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