EU kürzt Mittel für Landschaftspflege und Naturschutz

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Manfred

EU kürzt Mittel für Landschaftspflege und Naturschutz

#1

Beitrag von Manfred » Mo 22. Jul 2013, 12:44

Die Mittel der 2. Säule sollen bis 2020 um real knapp 30% gekürzt werden.
Dadurch sind zukünftig viele Landschaftspflege- und Naturschutzmaßnahmen nicht mehr finanzierbar.

http://www.topagrar.com/news/Home-top-N ... 04859.html

Manfred

Re: EU kürzt Mittel für Landschaftspflege und Naturschutz

#2

Beitrag von Manfred » Mo 22. Jul 2013, 12:48

Und passend dazu:
Ab 2014 soll die EU nach einem kurzen Einbruch wieder mehr Fleisch produzieren.
Logische Folge des Intensivierungszwangs:
http://www.topagrar.com/news/Home-top-N ... 01156.html

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Heiko
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Re: EU kürzt Mittel für Landschaftspflege und Naturschutz

#3

Beitrag von Heiko » Mo 22. Jul 2013, 21:36

Wenn ich überlege daß die Landschaftsschutzverbände hier bei uns zum größten Teil aus Ehrenamtlichen, 1-€ und 400,-€ Jobbern besteht. Dann weg damit, verwildern lassen. Irgendwann merkt man vielleicht daß man ordentlich bezahlte Arbeitskräfte dafür braucht und diese eventuell über die Kommunen bezahlen lassen sollte. Die haben aber angeblich kein Geld und und und... vielleicht bei den Banken nachfragen?
Die vollends aufgeklärte Welt erstrahlt im Zeichen triumphierenden Unheils.

spellon
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Re: EU kürzt Mittel für Landschaftspflege und Naturschutz

#4

Beitrag von spellon » Do 22. Aug 2013, 09:59

Nanu - es wurde von den EU-Agrarministern doch beschlossen, naturfreundliche Maßnahmen der Landwirte ab 2014 mehr zu fördern als bisher ! Z.B. sollen 5% der Flächen zu ökologischen Vorrangflächen werden.
Wie passt das mit Kürzungen zusammen ?

Manfred

Re: EU kürzt Mittel für Landschaftspflege und Naturschutz

#5

Beitrag von Manfred » Do 22. Aug 2013, 10:11

Da wurde gar nichts beschlossen, mehr zu fördern.
Wer die 5% Vorrangflächen zukünftig nicht ausweist, bekommt die bisherigen Mittel drastisch gekürzt.
In Gebieten mit extensiver Wirtschaftsweise wird nichts gewonnen, weil diese Flächen eh angerechnet werden. Und in Gebieten mit intensiver Wirtschaftsweise muss noch weiter intensiviert werden, um die geringeren Einnahmen auszugleichen. 5% Fläche aus der Produktion zu nehmen können sich dort die meisten nicht leisten.
In Summe nichts als eine geschickte Tarnung für Kürzungen in der ersten Säule der Agrarförderung, sprich bei den flächengebundenen Ausgleichszahlungen. Das Geld wird für die ganzen schönen Rettungspakete (sprich für die Großbanken und die Superreichen) gebraucht.

Olaf
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Re: EU kürzt Mittel für Landschaftspflege und Naturschutz

#6

Beitrag von Olaf » Do 22. Aug 2013, 10:17

Kann mal einer in einfachen Worten kurz und grob erklären, was das eigentlich alles ist? Erste Säule, zweite Säule....
Oder ist das zu kompliziert?
Auch wenn es mich nicht unmittelbar betrifft, son bisschen vestehen, um was es eigentlich geht würde ich schon gern, ohne von Feinheiten erschlagen zu werden...
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Manfred

Re: EU kürzt Mittel für Landschaftspflege und Naturschutz

#7

Beitrag von Manfred » Do 22. Aug 2013, 11:01

In der ersten Säule sind die Maßnahmen zur Förderung der Produktion zusammengefasst.
Dazu gehören die EU-Flächenprämien, die inzwischen erloschenen Ausfuhrsubventionen, staatliche Lagerhaltung und direkte Erzeugungsbeihilfen (die gab es z.B. mal für Stärkekartoffelerzeuger und Mutterkuhhalter).
In D sind die Erzeugungsbeihilfen inzwischen auf die vereinheitlichten regionalen Flächenprämien umgelegt worden. Andere EU-Länder wie Frankreich zahlen noch Beihilfen für bestimmte Produktionsformen, wie z.B. eine Prämie pro Mutterkuh oder pro Erzeugtem Bullen oder pro Tonne Kartoffeln etc.

In der zweiten Säule sind Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung und zur Ökologisierung zusammengefasst.
Gerade die ländliche Entwicklung bekommt immer mehr Mittel und hat mit der Landwirtschaft oft wenig zu tun. Da wird so ziemlich alles vom Galileo-Satellitensystem über Sommerrodelbahnen und Dorferneuerungen bis zum Tropenhaus am Rennstein gefördert. Der Bevölkerung wird das alles als Förderung der Landwirtschaft verkauft, indem man die Mittel im EU-Agarhaushalt versteckt.
Zur Ökologisierung gehören z.B. Cofinanzierungsmittel für Umweltprogramme der Länder. D.h. die Ländern müssen selbst Geld zuschießen, wenn sie solche Programme auflegen wollen. Beim bayerischen Kulturlandschaftsprogramm z.B. das zusätzliche Flächenprämien für extensive Bewirtschaftung, Bioanbau etc. beinhaltet, werden von EU, Bund und Freistaat jeweils ein Teil der Kosten getragen (ist bei den Programmen der anderen Bundesländer auch so).
Eine großer Teil des Geldes fließt auch an die Naturschutzverbände. Die haben in ihren Regionalstellen Spezialisten sitzen, die sich auf die Einwerbung solcher Fördermitteln konzentrieren. Als Privatmann oder kleiner Unternehmer kann man da keinen Überblick behalten und hat idR auch nicht die Zeit für die aufwändigen Antragsverfahren und die nötige Lobbyarbeit in der Regionalpolitik. Wenn man ein spezielles Projekt vor hat, ist man auf die Hilfe von Spezialisten in den Landratsämtern, bei privaten Planungsbüros oder beim Naturschutz angewiesen.

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stoeri
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Re: EU kürzt Mittel für Landschaftspflege und Naturschutz

#8

Beitrag von stoeri » Fr 23. Aug 2013, 13:59

Zur momentanen Landschaftspflege,

da muß ich echt sagen die kannst vergessen.
Bei uns haben sie eingetragene Fahrradwege an der Isar bzw am Stausee entlang entholzt und den Weg neu aufgeforstet mit lauter Müll von richtig spitzigen rostigen Teilen, Nägeln, Schrauben, Blech, Eisenteile, Drieangelspitzige Teile, Eisenteile mit spitzigen Enden und scharfen Kanten, massenweise Glasscherben, Porzellanbruch, Fliesenbruch usw.
Ich habe jetzt 3 Monate lang immer wenn ich mit Lux dort ging einen Eimer dabei gehabt und die Teile aufgesammelt aber es ist uferlos und es kommt immer mehr Müll hervor.
Aber ich geh jetzt nicht mehr dort, schade es lag so schön auf dem Weg zu meinem Gemüsegarten und das Wasser im Sickergraben war so schön klar da konnte mein Lux auch mal rein hüpfen.

Immer wieder flicken Radwanderer Ihre Räder, oder haben große Mühe den Weg mit den großen Steinen und dem weichen Unterkies das ja alles vermischt ist mit dem Rad durch zu kommen, und das RAd hoch zum Damm zu bringen wo auch ein Weg ist ist schwierig weil der Damm so steil ist und die Räder mit Packtaschen zu schwer sind.

Da muß ich ehrlich sagen das ist auch raus geschmissenen Steuergeld da sollen sie lieber die Wege lassen wie sie sind.

Und wie die da Ausholzen das tut echt weh, ich kann mir nicht vorstellen das das Fachleute sind.

Und noch was diese fürchterlichen Naturschützer die ja auch bezahlt werden mit denen komme ich nicht aus, da ist mir jeder Jäger tausendmal lieber als die. Die hocken bei uns versteckt in den Gebüschen mit den schärfsten Kameras gehen nur Frauen an die mal ihren Hund frei laufen lassen, Leute die sich das Obst im Naturschutzgebiet holen bevor es verfault und wiegen Dir jedes Gramm zu viel ab, ein Mann mußte die gepflückten Kirschen die mehr als ein kg waren weg werfen die durfte er nicht mitnehmen. Es ist viel besser wenn es verfault.

Aber wehe wenn unsere lieben Landfahrer genau in diesem Gebiet 14 Tage und länger gaudieren mit Ihren schweren Autos durch die Wiesen (Bodenbrüter) fahren wo wir nicht mal daran denken dürfen darüber zu gehen, wo der Schäfer genau den abweideplan einhalten muß wegen besonders geschützten Pflanzen und Käfern und Vögeln und dann gerade diese SAchen verscheißen. Das sind 2x im Jahr 100 Wohnwägen und wenn man pro Wohnwagen nur 3 Personen rechnet die nur einmal am Tag zum Sch.... gehen dann könnt Ihr Euch vorstellen wie es da nach 14 Tagen aussieht.
Die Scheißen alles voll haben aber drei Dixiklos dort.

Dann brauche ich keine Landschafts- und Naturschützer oder wie sich die nennen.

Manfred verstehe ich da was falsch.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

Manfred

Re: EU kürzt Mittel für Landschaftspflege und Naturschutz

#9

Beitrag von Manfred » Fr 23. Aug 2013, 14:32

Ob diese Maßnahmen auch aus EU-Mitteln bezahlt wurden, kann ich dir nicht sagen.
Das müsstest du bei den zuständigen Behörden erfragen.
Ich meinte eher die Gelder, die an die landwirtschaftliche Landschaftspflege gehen.

Gerade kam via Wochenblatt die Meldung, dass auch der Bund seine Agarbeihilfen kürzt, von 680 Mio. Euro dieses Jahr auf 636 Mio. Euro nächstes Jahr.
Außerdem wird beim in den nächsten Jahren auslaufenden Branntweinmonpol von 80 auf 58 Mio. gekürzt und bei den Zuschüssen für die landwirtschaftliche Unfallversicherung vom 150 auf 125 Mio.
Die Beiträge zur landwirtschaftlichen Krankenkasse sollen zudem um ca. 7% steigen.

Die landwirtschaftlichen Sozialkassen haben ja nach wie vor einen gewissen Sonderstatus. Wegen der rapide sinkenden Zahl von Beitragszahlen können diese Kassen schon lange nicht mehr die Leistungen für die vielen Altbauern und Verunfallten aufbringen.
Diese Kassen sollten endlich aufgelöst werden und die Mitglieder sich wie andere Selbständige auch versichern können.

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stoeri
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Re: EU kürzt Mittel für Landschaftspflege und Naturschutz

#10

Beitrag von stoeri » Sa 24. Aug 2013, 09:28

Hallo Manfred,

ja wie solllen wir sonst Griechenland unter die Arme greifen? Bei Naturkatastrophen in fernen Ländern immer an erster stelle das meiste Spendengeld schicken.
landwirtschaftliche Unfallversicherung vom 150 auf 125 Mio
naja jetzt habts ja hornlose Rinder was soll da noch passieren :) .
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

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