Wissenschaftler fordern Intensivierung der EU-Landwirtschaft
Wissenschaftler fordern Intensivierung der EU-Landwirtschaft
Aus dem aktuellen bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt:
Die EU ist Nettoimporteur von Nahrungsmitteln. Nach Stand 2008 wurden netto für 45,5 Mrd. $ mehr Nahrungsmittel importiert als exportiert. Für die späteren Jahre lägen noch keine genauen Zahlen vor, aber auf Basis von Daten um virtuellen Landimport habe sich der Importüberschuss weiter erhöht.
Prof. Dr. Harald von Witzke fordert daher eine weitere Produktivitätssteigerung in der Landwirtschaft sowie eine weitere Marktliberalisierung, da eine freier Markt dazu führe, dass der optimale Ertrag aus den Böden und in der Veredelung (Tierhaltung) erzielt werde.
Das passt gut zu den Stimmen im Landtreff, die ein Verbot des Biolandbaus wegen dessen geringer Erträge fordern und die sogar jedem Landwirt die Flächen entziehen wollen, der einen Ertrag von weniger als 80% des regionalen Durchschnittsertrages erzielt.
Die EU ist Nettoimporteur von Nahrungsmitteln. Nach Stand 2008 wurden netto für 45,5 Mrd. $ mehr Nahrungsmittel importiert als exportiert. Für die späteren Jahre lägen noch keine genauen Zahlen vor, aber auf Basis von Daten um virtuellen Landimport habe sich der Importüberschuss weiter erhöht.
Prof. Dr. Harald von Witzke fordert daher eine weitere Produktivitätssteigerung in der Landwirtschaft sowie eine weitere Marktliberalisierung, da eine freier Markt dazu führe, dass der optimale Ertrag aus den Böden und in der Veredelung (Tierhaltung) erzielt werde.
Das passt gut zu den Stimmen im Landtreff, die ein Verbot des Biolandbaus wegen dessen geringer Erträge fordern und die sogar jedem Landwirt die Flächen entziehen wollen, der einen Ertrag von weniger als 80% des regionalen Durchschnittsertrages erzielt.
Re: Wissenschaftler fordern Intensivierung der EU-Landwirtsc


wie was?
und die Flächenstilllegungen werden trotzdem subventioniert?
oder hört das dann auch auf?
- Reisende
- Beiträge: 4268
- Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
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Re: Wissenschaftler fordern Intensivierung der EU-Landwirtsc
ja nee is klar. die spinnen die bauern.Manfred hat geschrieben:
Das passt gut zu den Stimmen im Landtreff, die ein Verbot des Biolandbaus wegen dessen geringer Erträge fordern und die sogar jedem Landwirt die Flächen entziehen wollen, der einen Ertrag von weniger als 80% des regionalen Durchschnittsertrages erzielt.

Re: Wissenschaftler fordern Intensivierung der EU-Landwirtsc
wetten, daß der Herr Professor trotzdem sein Gemüse aus Bioanbau und ohne Roundup bevorzugt?
Wes Geld ich krieg, des Lied ich sing....
Ich möchte solche Leute immer mal eine Woche im Tresorraum der Bank leben lassen, und sie dürfen dort Geld essen und trinken so viel sie mögen...... aber nix anderes.
liebe Grüße
Lehrling
Wes Geld ich krieg, des Lied ich sing....
Ich möchte solche Leute immer mal eine Woche im Tresorraum der Bank leben lassen, und sie dürfen dort Geld essen und trinken so viel sie mögen...... aber nix anderes.
liebe Grüße
Lehrling
Ist die Heilung von PatientInnen ein nachhaltiges Geschäftsmodell?
...Frage über erfolgreiche Medikamente und daß dadurch weniger PatientInnen zu behandeln sind...
...Frage über erfolgreiche Medikamente und daß dadurch weniger PatientInnen zu behandeln sind...
Re: Wissenschaftler fordern Intensivierung der EU-Landwirtsc
@Reisende:
Nein. Die sehen ja auch, dass die Biobauern wirtschafltich zunehmend ins Hintertreffen geraten.
Die Forderung ist nur die konsequente Antwort auf die schizophrene Diskussion, mit der sich die konventionelle Landwirtschaft konfrontiert sieht.
Auf der einen Seite werden sie aus der Grünen Ecke beschuldigt, durch die hohe Veredelungsrate (sprich Getreide landet im Futtertrog und in der Biogasanlage) für den Hunger auf der Welt verantwortlich zu sein und gleichzeitig fordern die selben Leute, dass die Biobauern wegen ihrer niedrigeren Erträge höher gefördert werden sollen und dass die Ackerbauerträge der konventionellen Betrieb durch zwangsweises Greening reduziert werden soll. Außerdem sollen die landwirtschaflichen Nutzflächen durch Auslgeichsmaßnahmen, Nationalparks etc. weiter dramatisch reduziert werden.
Die Logik: Wenn man die extensiven Betriebe dazu zwingen würde, auch intenstiv zu arbeiten, dann bleibe genug zum Essen und für den Futtertrog.
Nein. Die sehen ja auch, dass die Biobauern wirtschafltich zunehmend ins Hintertreffen geraten.
Die Forderung ist nur die konsequente Antwort auf die schizophrene Diskussion, mit der sich die konventionelle Landwirtschaft konfrontiert sieht.
Auf der einen Seite werden sie aus der Grünen Ecke beschuldigt, durch die hohe Veredelungsrate (sprich Getreide landet im Futtertrog und in der Biogasanlage) für den Hunger auf der Welt verantwortlich zu sein und gleichzeitig fordern die selben Leute, dass die Biobauern wegen ihrer niedrigeren Erträge höher gefördert werden sollen und dass die Ackerbauerträge der konventionellen Betrieb durch zwangsweises Greening reduziert werden soll. Außerdem sollen die landwirtschaflichen Nutzflächen durch Auslgeichsmaßnahmen, Nationalparks etc. weiter dramatisch reduziert werden.
Die Logik: Wenn man die extensiven Betriebe dazu zwingen würde, auch intenstiv zu arbeiten, dann bleibe genug zum Essen und für den Futtertrog.
Re: Wissenschaftler fordern Intensivierung der EU-Landwirtsc
Logik??
So was nenne ich eher hochgradige Kurzsichtigkeit
Wie sähe es denn aus, wenn jeder Hof alles (auch Saatgut, Dünger, Energie und Pflanzenschutz) selber erzeugen müsst?
Wären dann noch immer die extensiven Höfe unwirtschaftlich?
So was nenne ich eher hochgradige Kurzsichtigkeit

Wie sähe es denn aus, wenn jeder Hof alles (auch Saatgut, Dünger, Energie und Pflanzenschutz) selber erzeugen müsst?
Wären dann noch immer die extensiven Höfe unwirtschaftlich?
Re: Wissenschaftler fordern Intensivierung der EU-Landwirtsc
@Ina: Logisch ist das schon. Die Landwirtschaft sieht sich halt verschiedensten, teils völlig gegensätzlichen Forderungen ausgesetzt. Und jeder muss seinen Betrieb irgendwie am Laufen halten. Und der Ton wird seit Jahren immer rauer. Gegen die Landwirtschaft und innerhalb der Landwirtschaft.
Ich persönlich wäre dafür, die EU Außengrenzen dicht zu machen für landwirschafltiche Produkte, die wir in der EU selber herstellen können. Dann würde endlich diese Verlogenheit aufhören, dass wir selber unter höchsten Auflagen sehr teuer produzieren müssen und gleichzeitig jedes Billigprodukt von überallher importiert werden darf und dass hundertausende ha Flächen anderswo auf der Welt in unserem Namen ihren kleinbauerlichen Eigentümern entrissen und mit Gentechnik und hier längst verbotenen Pflanzenschutzmitteln und Wasser aus erschöpflichen Wasserreserven bewirtschaftet werden.
Fast jeder von uns trägt Genttech-Baumwolle aus den Anbaugebieten um den ausgetrockneten Aralsee, ißt Fleisch von Tieren, die mit Gentech-Soja von ehemaligen Urwaldflächen aus Südamerika gefüttert wurden, ißt Äpfel, Mandeln, Pistatzien, Olivenöl die aus Gegenden stammen, wo es wegen flächendeckender Monokultur und intensivem Gifteinsatz keine Bestäuberinsekten mehr gibt, fährt mit Treifstoff, der zum guten Teil aus indonesischem Palmöl besteht, für das die letzten Orang-Utan-Wälder gerodet und ganze Volksgruppen vertrieben werden.
Und gleichzeitig reißen wir das Maul auf und fordern mehr Naturschutzflächen und Biolandwirtschaft in Deutschland.
Ehrlich wäre es, erst mal hier die Naturschutzgebiete platt zu machen und mit GVO-Pflanzen zuzupflanzen und 20 x im Jahr mit Insektiziden zu behandeln. Das ist es, was überall auf der Welt für uns gemacht wird, damit wir hier uns öko fühlen können.
Völlig verlogen.
Und verhindern können wir das nur, wenn wir unsere landwirtschaftlichen Rohstoffe nach unseren angeblichen (!) moralischen und ökologischen Ansprüchen selber erzeugen.
Prof. Nora Szech von der Otto-Friedrich-Universtität in Bamberg hat ja gerade wieder aufgezeigt, wie wir Konsumenten in einem Markt ticken, in dem wir uns so einfach unserer Verantwortung entziehen können.
Und dass lässt sich nicht nur auf das Konsumverhalten, sondern auch auf die Politik übertragen.
Je weiter weg von den Betroffenen die Entscheidungen getroffen werden, desto leichter fällt es, sich über die eigenen moralischen Ansprüche hinweg zu setzen. Die Grundkrankheit nicht nur des EU-Einheitsstaates.
http://www.frankenpost.de/regional/ober ... 88,2573260
Ich persönlich wäre dafür, die EU Außengrenzen dicht zu machen für landwirschafltiche Produkte, die wir in der EU selber herstellen können. Dann würde endlich diese Verlogenheit aufhören, dass wir selber unter höchsten Auflagen sehr teuer produzieren müssen und gleichzeitig jedes Billigprodukt von überallher importiert werden darf und dass hundertausende ha Flächen anderswo auf der Welt in unserem Namen ihren kleinbauerlichen Eigentümern entrissen und mit Gentechnik und hier längst verbotenen Pflanzenschutzmitteln und Wasser aus erschöpflichen Wasserreserven bewirtschaftet werden.
Fast jeder von uns trägt Genttech-Baumwolle aus den Anbaugebieten um den ausgetrockneten Aralsee, ißt Fleisch von Tieren, die mit Gentech-Soja von ehemaligen Urwaldflächen aus Südamerika gefüttert wurden, ißt Äpfel, Mandeln, Pistatzien, Olivenöl die aus Gegenden stammen, wo es wegen flächendeckender Monokultur und intensivem Gifteinsatz keine Bestäuberinsekten mehr gibt, fährt mit Treifstoff, der zum guten Teil aus indonesischem Palmöl besteht, für das die letzten Orang-Utan-Wälder gerodet und ganze Volksgruppen vertrieben werden.
Und gleichzeitig reißen wir das Maul auf und fordern mehr Naturschutzflächen und Biolandwirtschaft in Deutschland.
Ehrlich wäre es, erst mal hier die Naturschutzgebiete platt zu machen und mit GVO-Pflanzen zuzupflanzen und 20 x im Jahr mit Insektiziden zu behandeln. Das ist es, was überall auf der Welt für uns gemacht wird, damit wir hier uns öko fühlen können.
Völlig verlogen.
Und verhindern können wir das nur, wenn wir unsere landwirtschaftlichen Rohstoffe nach unseren angeblichen (!) moralischen und ökologischen Ansprüchen selber erzeugen.
Prof. Nora Szech von der Otto-Friedrich-Universtität in Bamberg hat ja gerade wieder aufgezeigt, wie wir Konsumenten in einem Markt ticken, in dem wir uns so einfach unserer Verantwortung entziehen können.
Und dass lässt sich nicht nur auf das Konsumverhalten, sondern auch auf die Politik übertragen.
Je weiter weg von den Betroffenen die Entscheidungen getroffen werden, desto leichter fällt es, sich über die eigenen moralischen Ansprüche hinweg zu setzen. Die Grundkrankheit nicht nur des EU-Einheitsstaates.
http://www.frankenpost.de/regional/ober ... 88,2573260
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Re: Wissenschaftler fordern Intensivierung der EU-Landwirtsc
Ich hatte letztens eine Reportage gesehen, "Essen für die Mülltonne", oder so ähnlich. Deshalb wüßte ich gerne, ob bei diesen Importzahlen auch abgezogen wurde, wieviel Zeug importiert wurde, um AUSWAHL zu liefern - nicht, um satt zu machen. Wobei ein Großteil der "Wegwerfware" ja aus Spanien stammt. Und ich letztens gerade noch in letzter Minute merkte, daß die Kartoffeln mit dem Label eines regionalen Kartoffelbarons trotzdem aus Ägypten kamen
- wie kann sowas denn sein?
Wenn wir schon so super korrekt sein wollen in der EU, sollte man, statt sich mit Duschköpfen zu beschäftigen, erstmal alle Lebensmittel für den Import sperren, die mit fossilem Wasser produziert wurden.
Kartoffeln können wir hier selber pflanzen, die müssen nicht eingeflogen werden.
Außerdem wüßte ich gerne, ob bei dieser Diskussion dann auch den Holländern verboten wird, Tulpen anzubauen? Die kann man ja auch nicht essen.
Oder beharken sich nur die deutschen Bauern in vorauseilendem Gehorsam schonmal gegenseitig?

Wenn wir schon so super korrekt sein wollen in der EU, sollte man, statt sich mit Duschköpfen zu beschäftigen, erstmal alle Lebensmittel für den Import sperren, die mit fossilem Wasser produziert wurden.
Kartoffeln können wir hier selber pflanzen, die müssen nicht eingeflogen werden.
Außerdem wüßte ich gerne, ob bei dieser Diskussion dann auch den Holländern verboten wird, Tulpen anzubauen? Die kann man ja auch nicht essen.
Oder beharken sich nur die deutschen Bauern in vorauseilendem Gehorsam schonmal gegenseitig?
Hühner sind auch nur Menschen...
http://www.spottdrossel.net
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Re: Wissenschaftler fordern Intensivierung der EU-Landwirtsc
Spottdrossel
Aber die Holländer in Holland sind noch harmlos. Die, die Tulpen in Afrika anbauen und dort mit wertvollem Wasser bewässern, halte ich für viel schlimmer.

Aber die Holländer in Holland sind noch harmlos. Die, die Tulpen in Afrika anbauen und dort mit wertvollem Wasser bewässern, halte ich für viel schlimmer.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
Re: Wissenschaftler fordern Intensivierung der EU-Landwirtsc
wieso "nur" Landwirtschaft?
Wieso nicht auch Schuhe, Erdöl, Edelmetalle, Düngerrohstoffe etc.?
Wieso nicht auch Schuhe, Erdöl, Edelmetalle, Düngerrohstoffe etc.?