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Globale Nahrungsmittelkrise

Verfasst: Sa 12. Feb 2011, 12:02
von DieterB
Duerre in Russland und China. Ueberschwemmungen in Australien und Brazilien. Preisverdoppelung bei Grundnahrungsmitteln. Eine Milliarde Menschen ohne ausreichende Nahrung. Alle 3,7 Sekunden verhungert ein Mensch. Politische Unruhen. Wird es noch schlimmer?

http://endoftheamericandream.com/archiv ... eady-begun
The Global Food Shortage Has Already Begun

Will 2011 be the year that we point to as the beginning of the great global food crisis? Food prices are soaring, supplies are very tight and already we have seen some very intense food protests flare up around the globe this year. When people don’t have enough to eat, they tend to become very desperate, and unfortunately it looks like the global food situation is not going to improve much any time soon. Right now the world is really struggling to feed itself, and with each passing day there are even more mouths to feed. It is being projected that the population of the world will reach 9 billion people by the year 2050. There are already way too many people starving to death around the globe, and unfortunately starvation is only going to become more rampant as food supplies get even tighter. …

Right now these are just the “birth pains”, but if things get much worse we could be looking at a horrific food shortage that will rock the globe.

#1 According to the U.S. Department of Agriculture, U.S. corn reserves will drop to a 15 year low by the end of 2011.

#2 The United Nations says that the global price of food hit another new all-time high in the month of January.

#3 The price of corn has doubled in the past six months.

#4 The price of wheat has roughly doubled since the middle of 2010.

#5 According to Forbes, the price of soybeans is up about 50% since last June.

#6 The United Nations is projecting that the global price of food will increase by another 30 percent by the end of 2011.

#7 Due to all of the unprecedented flooding, the winter wheat crop in Australia has been absolutely devastated.

#8 This winter Brazil was hit by some of the worst flooding that nation has ever seen. This has substantially hampered food production in that country.

#9 Russia, one of the largest wheat producers on the entire globe, is still feeling the effects of last summer’s scorching temperatures. In fact, Russia is actually importing wheat this winter to sustain its cattle herds.

#10 China is busy preparing for a “severe, long-lasting drought” that is projected to have a huge impact on several provinces. In fact, Chinese state media says that the eastern province of Shandong is dealing with the worst drought it has seen in 200 years. The provinces being affected by this severe drought grow approximately two-thirds of the wheat in China. The following is a very short video news report about the horrible drought that China is going through right now….

#11 It appears that Chinese imports of corn will be about 9 times larger than the U.S. Department of Agriculture originally projected them to be for 2011.

#12 Approximately 1 billion people around the world go to bed hungry each night.

#13 Somewhere in the world someone starves to death every 3.6 seconds, and 75 percent of those are children under the age of five.

#14 As food has become increasingly scarce around the world, many companies have started using whatever kinds of "fillers" that they can think of in their "food" products. For example, Raw Story is reporting that some companies in China have actually been mass producing "fake rice" that is made partly of plastic. According to one Chinese Restaurant Association official, eating three bowls of this fake rice is the equivalent of consuming an entire plastic bag.
Fazit: pflanzt mehr Gemuese!

Dieter

Re: Globale Nahrungsmittelkrise

Verfasst: Sa 12. Feb 2011, 12:43
von Landfrau
Die Untergangspropheten kündigen das schon lange an.

Kürzlich sah ich ein Nachrichtenvideo, nach dem in Amiland die Brotpreise innert eines Monats um 39 Proz gestiegen sind.

Dat wird eng, enger, am engsten, zuerst für die, die eh kein Geld übrig haben.

Es hieß zwischendurch mal, die Ägypter wären auch wg der Lebensmittelpreise demonstrieren gegangen......

Die große Chance, mit knappem geld rumzukommen, seh ich bei GRundnahrungsmitteln nach wie vor darin, die Arbeitsleistung selber zu erbringen.
Vorgestern kaufte ich 3 Brötchen, das war 1,10 Euro.
Dafür bekomme ich 4 kg weißes Mehl (daraus waren die Brötchen) und einen Würfel Hefe.
Natürlich ist es ein wenig in die Tasche gelogen, wenn ich Arbeitskraft und Energie (weil im eh geheizten Küchenherd gebacken) mit Null ansetze.

Aber wenn man nur die externen Kosten betrachtet, kann man für den gleichen aufzuwendenden geldbetrag Brötchen für ein ganzes Klassentreffen backen......

Und wenn der Mehlpreis sich nun verdoppelt, reicht es noch immer für ein FAmilientreffen.

Also Grundnahrungsmittel kaufen und bevorraten, Verarbeitung selber machen, auch und gerade wegen der Qualität, Luxusfrüchte (Stangenbohnen, Spargel, Paprika, Erdbeeren....) anbauen.
Und für die Zeit, wenn der Vorrat aufgebraucht ist, Nüsse, Obst gepflanzt haben, Saatgut, Gartenland, Zuchttiere, Weideland im Zugriff haben.

LAndfrau





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Re: Globale Nahrungsmittelkrise

Verfasst: Sa 12. Feb 2011, 14:38
von Benutzer 72 gelöscht
hallo!
Landfrau hat geschrieben:Die große Chance, mit knappem geld rumzukommen, seh ich bei GRundnahrungsmitteln nach wie vor darin, die Arbeitsleistung selber zu erbringen.
Vorgestern kaufte ich 3 Brötchen, das war 1,10 Euro.
Dafür bekomme ich 4 kg weißes Mehl (daraus waren die Brötchen) und einen Würfel Hefe.[....]

Und wenn der Mehlpreis sich nun verdoppelt, reicht es noch immer für ein Familientreffen.
Genau da liegt ja das Problem der wirklich armen Leute (Länder) - die machen das schon lange so (weil anders nicht leistbar...) - und für die verdoppelt sich tatsächlich der Preis des "täglichen Brotes", wenn sich der Getreidepreis verdoppelt!

Das ist (für mich) das traurige dran ....

Ob der Biosprit was damit zu tun hat??

liebe Grüße!

Re: Globale Nahrungsmittelkrise

Verfasst: Sa 12. Feb 2011, 17:14
von selbstversuchen
Jede Pflanze auf dem Acker steht mit der anderen in Konkurrenz. Natürlich hat dies auch etwas mit dem Biosprit zu tun. Darüber hinaus auch mit dem Fleischkonsum, denn in vielen Schwellenländern wird nun mehr und mehr davon gegessen.

Re: Globale Nahrungsmittelkrise

Verfasst: Sa 12. Feb 2011, 19:11
von Waldläuferin
In den armen Ländern ist die menschliche Arbeitskraft preiswert. Daher macht der Anteil der Arbeitskraft nur einen geringen Teil des Preises der Ware aus.
In den Industrieländern ist die menschliche Arbeit sehr teuer, daher wird sie möglichst weitgehend durch den Einsatz von Maschinen ersetzt.
Daraus folgt, dass Preissteigerungen für Rohstoffe und Grundnahrungsmittel in den armen Ländern sich stärker bermerkbar machen als bei uns.
Wenn in Ägypten Brot verkauft wird (der Preis ist dort staatlich subventioniert), macht das Getreide den Grpßteil des Preises aus. Ja, auch die steigenden Brotpreise aufgrund der weltweit steigenden Getreidepreise waren ein Grund für die Proteste. Das Brot wird teils vom Handkarren aus auf der Straße verkauft (natürlich auch in Bäckereien und Supermärkten)
Bei uns steckt im Preis vom Brot der Preis der Knetmaschine, der Transport der Teiglinge zum Laden, der Lohn der Verläufer etc, die Ladenmiete, Steuern etc. - der Preis des Getreides macht nur einen sehr geringen Teil des Endpreises aus.
Ein Ägypter verdient im Schnitt ungefährt 50 - 80 Euro im Monat - er braucht aber ca 150 Euro zum Leben (daher hat er mehrere Jobs, kassiert Schmiergeld o-ä). Ein Großteil des Einkommens wird für Nahrungsmittel aufgewendet. Bei uns aber machen Nahrungsmittel nur einen geringen Teil der Ausgaben aus (ich glaube, ca 12 %?)
Also hat die weltweite Steigerung der Nahrungspreise in den armen Ländern sehr viel stärkere Auswirkungen als bei uns.
Klugscheiß zuende
Waldläuferin

Re: Globale Nahrungsmittelkrise

Verfasst: So 13. Feb 2011, 12:24
von DieterB
Ja, in Europa reissen Preiserhoehungen bei Weizen kein grosses Loch ins Haushaltsbudget weil Kapitalinvestitionen sowie Lohn- und Nebenkosten die meisten Kosten verursachen. Aber in einer globalisierten Welt kann sich niemand vollstaendig abschotten. Schon gibt es neue Fluechtlingsstroeme uebers Mittelmeer. Und die Exportabhaengigkeit der deutschen Wirtschaft macht uns anfaellig fuer Stoerungen der Handelswege, internationalen Maerkte und Rohstofflieferungen.

Die direkten Ausloeser der gegenwaertigen Krise sind Klimaextreme, ganz gleich ob diese jetzt durch den Klimawandel verursacht wurden oder nicht. Aber die Ursachen liegen tiefer. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden durch maschinelles Pfluegen und Kunstduenger starke Ertrags-Erhoehungen erziehlt. Dies hat die Vervielfachung der Erdbevoelkerung ermoeglicht. Der Bevoelkerungswachstum haelt an, aber es ist nicht moeglich eine weitere Ertragserhoehung zu erziehlen. Im Gegenteil, Humusverluste durch industrielle Bewirtschaftung fuert zu Erosion, Versalzung und Wuestenbildung. Jedes Jahr gehen einige Millionen Hektar Ackerland verloren. 70 % aller landwirtschaftlichen Flaechen sind bedroht. Wassermangel und Absinken des Grundwasserspiegels wird zu weiteren Ernteverlusten fuehren.

Die Antwort der Industrie besteht darin, genetisch modifizierte Pflanzen zu entwickeln, die auch noch auf versalzenen Boeden wachsen. Die einzig nachhaltige Antwort ist es, den organischen Anteil des Bodens durch biologische Bewirtschaftung zu erhoehen, damit wieder Humus und dadurch natuerliche Bodenfruchtbarkeit entstehen kann.

Niemand kann die Probleme der Welt alleine loesen, aber wir koennen alle auf unserem eigenen Land Humuswirtschaft betreiben oder, als Konsumenten, Produkte aus nachhaltigem Anbau kaufen. Auf lange Sicht haben wir gar keine andere Wahl, als auf eine nachhaltige Landwirtschaft umzustellen, denn Preiserhoehungen bei Oel und Gas werden auch industriell erzeugte Nahrung verteuern und die Phosphorreserven werden wahrscheinlich noch vor den fossilen Brennstoffen erschoepft sein.

Aber das wisst ihr ja alle.

Dieter

Re: Globale Nahrungsmittelkrise

Verfasst: So 13. Feb 2011, 21:25
von Das Faultier
DieterB hat geschrieben:... und die Phosphorreserven werden wahrscheinlich noch vor den fossilen Brennstoffen erschoepft sein.
Aber das wisst ihr ja alle.
Ja, und das bringt mich dann auf eine neue Geschäftsidee.
Werde phosphatzehrende Pflanzen anbauen, sie kompostieren,
Tauben- u. Hühnerkot dazu, etwas Knochenmehl und Muschelkalk
und fertig ist mein neuer Bio-Phosphatdünger.

Das Faultier

Re: Globale Nahrungsmittelkrise

Verfasst: So 13. Feb 2011, 22:11
von Benutzer 72 gelöscht
hallo!
Das Faultier hat geschrieben:
DieterB hat geschrieben:... und die Phosphorreserven werden wahrscheinlich noch vor den fossilen Brennstoffen erschoepft sein.
Aber das wisst ihr ja alle.
Ja, und das bringt mich dann auf eine neue Geschäftsidee.
hör einfach auf damit, das Dünger-Gold mit der Kanalisation wegzuspülen! :)

ernst gemeint: vor allem wenn du kein Vegetarier bist, enthält dein Urin eine recht respektable Menge Phosphor!

Pflanzen ....
holen die das Phosphor, welches sie in den Blättern speichern, aus dem Boden oder aus der Luft?! :hmm:

liebe Grüße!

Re: Globale Nahrungsmittelkrise

Verfasst: Mo 14. Feb 2011, 12:03
von DieterB
ina maka hat geschrieben:Pflanzen ....
holen die das Phosphor, welches sie in den Blättern speichern, aus dem Boden oder aus der Luft?!
Staubpartikel in der Luft koennen Phosphor enthalten, aber der setzt sich auf dem Boden ab. Die Pflanze erhaelt den Phosphor vom Boden. Eine gute Quelle fuer Phosphor ist Stallmist oder Humanure. Ohne Bodenbearbeitung und ohne Duengung entwickeln die meisten Pflanzen Mikorrhiza-Pilzgeflechte, die Phosphor usw. sammeln und im Austausch mit Kohlehydraten an die Pflanze abgeben.

Dieter

Re: Globale Nahrungsmittelkrise

Verfasst: Di 15. Feb 2011, 11:49
von Das Faultier
DieterB hat geschrieben:...Die Pflanze erhaelt den Phosphor vom Boden. Eine gute Quelle fuer Phosphor ist Stallmist oder Humanure. ...
Tja, und nun sag ich, daß ich in meinen Böden ca. die vierfache Phosphatmenge hab, wie erforderlich und
ich tu eigentlich sehr viel, um die nicht wesentlich weiter zu erhöhen.

Also - wenn Phosphate endlich medienwirksam als knapp erkannt werden,
dann leg ich los, mit einer kleinen Naturdüngerproduktionsanlage.
Werde eine Ltd. irgendwo aus einem Pazifikriff gründen mit kleiner Filiale in D.

Da stell ich mich dann selber für 400,- Euro an :michel:

Das Faultier