Nationalpark Teutoburger Wald vor dem Aus

Meldung des Tages
Benutzeravatar
luitpold
Beiträge: 2888
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 18:00
Wohnort: wien/nö

Re: Nationalpark Teutoburger Wald vor dem Aus

#61

Beitrag von luitpold » Mo 29. Okt 2012, 17:28

wem gehört die erde ?
na stell dir einfach vor du wohnst in einer stadt, sehr nett, direkt ein park und 200m durch den park die U-bahnstation.

dann kommt eine naturschutzorganisation stellt fest im park gibt es eine seltene lurch vogel und säugerpopulation die in summe an 130 tagen im jahr keinesfalls gestört werden darf. die u-bahnstation muss zu diesen zeiten gesperrt werden und du hast jetzt 1800m umweg. einige wenige werden sich damit abfinden, die mehrheit wohl nicht.

so geht es vielen bewohnern an naturparken, nur mit dem unterschied man verfügt über deren kopf hinweg über deren grundbücherlichen besitz.

ist ein naturpark so wichtig für die allgemeinheit, sollte man auch eine deutliche winsituation für die direkt betroffenen schaffen. das würde dann umweltschützer ein wenig kaufmännisches denken lehren.

man kann über grundbücher denken wie man möchte, wo es keines gibt herscht rechtsunsicherheit streit hunger armut raubbau und zumindest kleinkrieg, wie die geschichte immer wieder beweist.

erst das grundbücherlich abgesicherte wissen wofür das alles, schafft unseren wohlstand.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Nationalpark Teutoburger Wald vor dem Aus

#62

Beitrag von emil17 » Mo 29. Okt 2012, 17:33

Manfred hat geschrieben:@Emil: Es wird mir nicht gelingen, dich von deinem Glauben abzubringen. So gesehen ist die Diskussion sinnlos. Du bist schon sehr gut eingestellt auf die Naturschutz-Masche. Eine grundlose Behauptung aufstellen
?
Manfred hat geschrieben:so tun, als wäre der Sachverhalt nicht längst in Fachgesetzen und Verordnungen ausführlichst geregelt (hier Beispiel Jaucheausbringung) und dann damit Stimmung gegen die Landwirtschaft machen.
Wer nicht für mich ist, ist gegen mich?
Manfred hat geschrieben:Gleichzeitig versuchen, die Opfer in kleinere Gruppen zu spalten (Wenn doch blos alles so denken würden wie du...), weil man die kleinen, schwächeren Häufchen leichter auslöschen kann.
Sorry, ich wollte Dein Zusammengehörigkeitsgefühl mit den Industriebauern nicht in Frage stellen.
Versuch doch bitte mal, andere Meinungen in diesem Thema wenigstens gelten zu lassen - teilen musst du sie ja deswegen noch nicht.
Dass du meine Beispiele funktionierender Alternativen zur Industrie-Landwirtschaft nicht kommentierst, stelle ich hiermit fest - und denke mir meine Sache dazu.

Ich nehme zur Kenntnis, dass man dieses Thema hier nicht wirklich diskutieren kann. Schade.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10832
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Nationalpark Teutoburger Wald vor dem Aus

#63

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 29. Okt 2012, 17:34

@manfred: ich will nix schönreden. ich hab aber auch überhaupt kein animo zu versuchen, sofort auf der stelle ALLE konsumenten umerziehen zu wollen - dass das ad hoc funktioniert glaub ich nämlich nicht.

ich glaub an was anderes: dass es gut wäre, wenn wenigst ein paar bauern da wären denen es gut geht auf der materiellen seite. denn diese hätten dann zeit sich darum zu kümmern von dem ich annehme dass es ihre herzensaufgabe ist: gute und wertvolle lebensmittel herzustellen, das land zu ehren und zu nähren und sie könnten den weg bereiten für andere und zeigen wie es besser geht - besser für die bauern und besser für die konsumenten.

@hobbygärtnerin: in erster linie bin ich selbstversorger, das ist mein lebensmittelpunkt. ich seh das als bäuerliches leben an, auch wenn ich als einzelperson auf grad mal 2 hektar land keine tragweite fürs bauerntum habe (und auch wenn ich den status bauer dann mal erreicht hab trotzdem keine tragweite haben werde) so bin ich doch den selben naturgesetzen unterworfen. wetter, fruchtbarkeit, missernte, ertrag und landschaftsbild haben direkten einfluss auf mein leben.

daneben brauche ich ein einkommen, um haus und hof und ausbildung zu bezahlen. ich war 10 jahre angestellte (inkl. lehre), 7 jahre freiberufler, 3 jahre selbstständig als unternehmensberater und seit 5 jahren bin ich unternehmer, davon ein jahr bauunternehmer und die letzten 4 jahre als immobilienmakler, tiefstes hinterland, spezialisiert auf selbstversorgerhöfe und bauernhöfe (sowohl laufende als auch aufgegebene betriebe).

wenn der satz mit dem ofen auf mich gemünzt war ignoriere ich den, meine jahreszeiten entsprechen deinen jahreszeiten.

das bewahrende der bäuerinnen findet sich in Ö stellenweise als gepflegte, feine kultur wieder. bei den imkerinnen auch, ich kann mich dunkel an eine homepage erinnern welche diesbezüglich sehr berührend war. auch das LFI widmet sich dem thema.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Nationalpark Teutoburger Wald vor dem Aus

#64

Beitrag von emil17 » Mo 29. Okt 2012, 17:41

luitpold hat geschrieben: na stell dir einfach vor du wohnst in einer stadt, sehr nett, direkt ein park und 200m durch den park die U-bahnstation.
dann kommt eine naturschutzorganisation stellt fest im park gibt es eine seltene lurch vogel und säugerpopulation (...)
In diesem etwas bemühten Beispiel würden sich wohl auch die Biologen zuerst fragen, warum diese Population überhaupt da ist, wenn sie nicht gestört werden darf, oder bauen sie bei euch U-Bahnstationen und Städte, die nie benutzt werden?
Typischeres Beispiel: Die oben genannte Population befindet sich in einem abgelegene Seitental, das für eine Sondermülldeponie als geeignet befunden wird.
Die Stadtbevölkerung ist natürlich dafür, weil ohne solche Deponien ja der Wohlstand gefährdet würde.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Nationalpark Teutoburger Wald vor dem Aus

#65

Beitrag von Manfred » Mo 29. Okt 2012, 17:44

canislupus hat geschrieben:bei einigen beiträgen hier wird mir richtig schlecht :ohoh:
Mach dir keinen Kopf. Das geht mir umgekehrt genau so.
Wenn du was für die Natur tun willst, warum bleibst du nicht einfach in der Stadt, sondern willst aufs Land ziehen und da als Selbstversorger Naturnutzung betreiben?
Zumindest das Fleckchen Erde könnte doch "der Natur" überlassen bleiben, wenn du da nicht hin gehst?
Ist das nicht widersinnig?

Benutzeravatar
luitpold
Beiträge: 2888
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 18:00
Wohnort: wien/nö

Re: Nationalpark Teutoburger Wald vor dem Aus

#66

Beitrag von luitpold » Mo 29. Okt 2012, 17:46

emil17 hat geschrieben:In diesem etwas bemühten Beispiel würden sich wohl auch die Biologen zuerst fragen, warum diese Population überhaupt da ist, wenn sie nicht gestört werden darf, oder bauen sie bei euch U-Bahnstationen und Städte, die nie benutzt werden?
na bitte, geht doch.
genau darauf wollte ich hinaus, die so schützenswerte natur ist auch da, obwohl sie von den anwohnern und besitzern benützt geformt und sogar als kulturland sogar erst geschaffen wurde.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Manfred

Re: Nationalpark Teutoburger Wald vor dem Aus

#67

Beitrag von Manfred » Mo 29. Okt 2012, 18:02

Der eine oder andere Biologe evtl. schon. Viele Biologen leider nicht. Und die meisten selbsternannten Naturschützer ohne jede Qualifikation schon gleich gar nicht.
In Naturschutzkreisen setzt und setzte sich die Einsicht, dass viel Schützenswertes wegen der Nutzung und nicht trotz der Nutzung vorhanden ist, in vielen Fällen leider erst durch, wenn es kaputtgeschützt ist.
Naturschutzpraktiker vor Ort wissen das oder lernen es sehr schnell. Das Problem sind eher die Möchtegern-Theortiker, die leider die Masse stellen und somit das Sagen haben.


canislupus
Beiträge: 60
Registriert: Fr 23. Dez 2011, 13:07
Wohnort: noch in berlin

Re: Nationalpark Teutoburger Wald vor dem Aus

#69

Beitrag von canislupus » Mo 29. Okt 2012, 18:35

... ja manfred, ist absolut widersinnig .
es kommt doch letztendlich drauf an, wie ich auf dem land lebe, was ich dort mache.

ich geb dir mal ein beispiel : es gibt z.b. in mecklenburg vorpommern oder dem land brandenburg jede menge
natur und freie flächen.
die bereiche, in denen z.b. natinoalparke, biosphärenreservate oder streng geschützte fläche ausgewiesen
wurden, gibt es ein vernünftiges ökologisches gleichgewicht der natur.

alles, was z.b. in diesen beiden bundesländern nicht gesetzlich geschützt wird, ist dem abschuss freigegeben.
das heißt im klartext, großinvestoren und grundstücksspekulanten stehen auf der matte.
z.b. riesige schweinemastanlagen, insbesondere von holländern ( die werden gerade mit geld aus ihrem eigenen
land rausgeekelt ) wohin das auge reicht, allerschlimmste haltungsbedingungen, hauptsache profit,
verpestete luft, verseuchtes grundwasser, keine intakte natur mehr.

ich weiß nicht, wo du lebst, aber du glaubst doch wohl selbst nicht, wo das große geld lockt, achtet irgendjemand
noch auf die natur.
das geht nur mit gesetzen, die z.b. teile des landes als schützenswert einstufen, z.b. mit einem nationalpark.

Benutzeravatar
Tanja
Beiträge: 4037
Registriert: Di 3. Aug 2010, 01:32
Familienstand: Single
Wohnort: Frankenwald

Re: Nationalpark Teutoburger Wald vor dem Aus

#70

Beitrag von Tanja » Mo 29. Okt 2012, 19:19

@canislupus

Da verwechselst Du aber Ursache und Wirkung!

Der Naturschutz in der Form, wie er heute praktiziert wird, wurde längst vor den Karren gespannt, um das wahnwitzige System am Laufen zu halten, welches darauf ausgerichtet ist, eben genau die von Dir angeprangerten Zustände hervorzubringen und zu etablieren! Ursprünglich steckte hinter den naturschützerischen Bestrebungen sehr gute Ideen, die aber durch die unsägliche Bürokratisierung von Schreibtischtätern aber schon längst ad absurdum geführt worden sind. Wer sich von solchen Etiketten und Deckmäntelchen blenden lässt, ohne allein deren tatsächlichen Sinn zu hinterfragen, der tut genau das Gegenteil von dem, was er beabsichtigt. Er fördert nämlich zu Lasten der Natur ein zerstörerisches System, in dem das finale Aussterben ausgerechtnet der landwirtschaftlichen Betriebe vorprogrammiert ist, in denen es noch anders läuft. Gut gemeint ist eben noch lange nicht gut gemacht!
Tanja

:blah:

Antworten

Zurück zu „Der Dorfschreier“