Erderwärmung mal wieder
- emil17
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Re: Erderwärmung mal wieder
Wenn du in erster Näherung mal davon ausgehst, dass die Gesteine plastisch sind und dass sich der Erdball versucht, der energetisch günstigsten Situation anzunähern, dann sinkt Schweres ab und verdrängt Leichtes. Deshalb nimmt die Dichte des Erdmaterials nach innen (=unten) zu.
Wenn lokale Ausnahmen von diesem Prinzip wegen der Plattentektonik auftreten, dann bedürfen diese einer Energiequelle und haben folglich nichts mit diesem Prinzip des "Auftriebs durch Entlastung" zu tun und reagieren dehalb auch nicht auf Abschmelzvorgänge.
Grosse Gebirge oder Hochländer wie Tibet können nur bestehen, weil darunter einige Dutzend Kilometer spezifisch leichtere Gesteine als der Durchschnitt des Erdkrustenmaterials für den nötigen Auftrieb sorgen. Diesen Auftrieb kann man durch Messung der lokalen Erdbeschleunigung als Massendefizit sehr genau messen; es ist dies eine Standardmethode der Geologie.
"Aber du gehst davon aus, dass sich nur jene Gebiete heben, die von Eis entlastet werden. Dem ist nicht so, weil eben eine ganze Reihe von Faktoren mitspielen. Welche Küste sich wann und wo im Vergleich zum Meeresspiegel hebt oder senkt ist m.W. bisher nicht vorhersehbar."
Ist nicht der wesentliche Punkt - aus energetischen Gründen muss, wenn die Hebung nur auf Abschmelzen der Eisauflast beruht, vorher wie nachher gleichviel Masse nach unten wie nach oben verdrängt werden. Wenn du auf einem Floss rumläufst, das schwimmt, sinkt es insgesamt auch nie tiefer ein, egal wo du stehst - auch wenn die Ecke auf der du stehst immer etwas tiefer liegt.
Wie du weisst wird, wenn Inlandeis in Binnen-Schmelzwasserseen schmilzt, dadurch die Auflast nicht verändert, genauso wie der Wasserstand in einem Glas weder sinkt noch steigt wenn sich darin ein schmelzender Eiswürfel befindet.
Weil nun die Auflast in Form von Wasser mobil ist und von selbst die energetisch günstigste Lage annimmt, kommt das auf das gleiche hinaus, wie wenn diese Auflast für Gebiete unter Wasser nicht existierte. Der Auftrieb eines Styroporklotzes, der ganz unter Wasser gedrückt ist, hängt ja auch nicht davon ab, wie tief er unter Wasser ist. Mit anderen Worten, dem Schwimmgleichgewicht der Kontinente ist es egal, wo der Meeresspiegel ist, solange das Meer zusammenhängend und gross ist.
Die tiefe Lage des Meeresspiegels zur Eiszeit kann übrigens überall festegstellt werden, zum Beispiel durch Sedimente wie Kiesbänke oder Deltabildungen von Flüssen unter dem heutigen Meeresspiegel, die sich nur über Wasser so bilden können. Einzelne sich bildende und auslaufende Schmelzwasserseen ändern daran nichts.
Dein Gedankengang behandelt die Kontinente mit Eisauflast so wie wenn man ein Glas Wasser nähme wo ein Holzklotz drin schwimmt der einen Eiswürfel trägt. Schmilzt das Eis, so scheint der Wasserspiegel von der Oberkante des Holzklotzes aus gemessen zu sinken, weil der Holzklotz wegen sich vermindernden Auflast auftaucht. In Wirklichkeit bleibt der Wasserspiegel konstant, weil der Holzklotz samt dem Eis drauf immer soviel Wasser verdrängt wie er wiegt. Nimmst Du statt dessen eine flache Holzschale und legst einen Eiswürfel in die Mitte, der zu gross ist um zu schwimmen (er soll ja Auflast erzeugen!) so wird die von Wasser bedeckte Fläche der Schale zunhemen, wenn er schmilzt, weil der Wasserspeigel steigt.
Stellt sich noch die Frage nach dem Bezugspunkt der Messung der Meereshöhe. Für diesen kann man nur den Masseschwerpunkt der Erde nehmen. Der ist aber unzugänglich.
Also hilft ein anderes Experiment weiter: Wenn du in einem Becken Sand und Wasser hast und den Sand so anordnen sollst, dass die nicht von Wasser bedeckte Sandfläche von oben geschaut möglichst gross sein soll, dann versuchst du, einen möglichst steilen Sandberg aufzuschütten. Der energetisch stabilste Zustand, leicht zu erzeugen durch Klopfen ans Becken von aussen, führt dazu, dass aller Sand unter Wasser kommt. Folglich ist es extrem unwahrscheinlich zu erwarten, dass sich durch einfache Ausgleichsvorgänge von schwimmenden Kontinentalschollen die Landfläche vergrössern soll.
Die gleiche energetisch stabilste Anordnung von Sand, nämlich überall gleich hoch, bildet sich auch aus wenn es kein Wasser hat.
Der langen Abhandlung kurzer Sinn: Ich glaube nicht, dass das Schmelzen einer Eiskappe insgesamt zu einer Zunahme der Landfläche führen kann.
Wenn lokale Ausnahmen von diesem Prinzip wegen der Plattentektonik auftreten, dann bedürfen diese einer Energiequelle und haben folglich nichts mit diesem Prinzip des "Auftriebs durch Entlastung" zu tun und reagieren dehalb auch nicht auf Abschmelzvorgänge.
Grosse Gebirge oder Hochländer wie Tibet können nur bestehen, weil darunter einige Dutzend Kilometer spezifisch leichtere Gesteine als der Durchschnitt des Erdkrustenmaterials für den nötigen Auftrieb sorgen. Diesen Auftrieb kann man durch Messung der lokalen Erdbeschleunigung als Massendefizit sehr genau messen; es ist dies eine Standardmethode der Geologie.
"Aber du gehst davon aus, dass sich nur jene Gebiete heben, die von Eis entlastet werden. Dem ist nicht so, weil eben eine ganze Reihe von Faktoren mitspielen. Welche Küste sich wann und wo im Vergleich zum Meeresspiegel hebt oder senkt ist m.W. bisher nicht vorhersehbar."
Ist nicht der wesentliche Punkt - aus energetischen Gründen muss, wenn die Hebung nur auf Abschmelzen der Eisauflast beruht, vorher wie nachher gleichviel Masse nach unten wie nach oben verdrängt werden. Wenn du auf einem Floss rumläufst, das schwimmt, sinkt es insgesamt auch nie tiefer ein, egal wo du stehst - auch wenn die Ecke auf der du stehst immer etwas tiefer liegt.
Wie du weisst wird, wenn Inlandeis in Binnen-Schmelzwasserseen schmilzt, dadurch die Auflast nicht verändert, genauso wie der Wasserstand in einem Glas weder sinkt noch steigt wenn sich darin ein schmelzender Eiswürfel befindet.
Weil nun die Auflast in Form von Wasser mobil ist und von selbst die energetisch günstigste Lage annimmt, kommt das auf das gleiche hinaus, wie wenn diese Auflast für Gebiete unter Wasser nicht existierte. Der Auftrieb eines Styroporklotzes, der ganz unter Wasser gedrückt ist, hängt ja auch nicht davon ab, wie tief er unter Wasser ist. Mit anderen Worten, dem Schwimmgleichgewicht der Kontinente ist es egal, wo der Meeresspiegel ist, solange das Meer zusammenhängend und gross ist.
Die tiefe Lage des Meeresspiegels zur Eiszeit kann übrigens überall festegstellt werden, zum Beispiel durch Sedimente wie Kiesbänke oder Deltabildungen von Flüssen unter dem heutigen Meeresspiegel, die sich nur über Wasser so bilden können. Einzelne sich bildende und auslaufende Schmelzwasserseen ändern daran nichts.
Dein Gedankengang behandelt die Kontinente mit Eisauflast so wie wenn man ein Glas Wasser nähme wo ein Holzklotz drin schwimmt der einen Eiswürfel trägt. Schmilzt das Eis, so scheint der Wasserspiegel von der Oberkante des Holzklotzes aus gemessen zu sinken, weil der Holzklotz wegen sich vermindernden Auflast auftaucht. In Wirklichkeit bleibt der Wasserspiegel konstant, weil der Holzklotz samt dem Eis drauf immer soviel Wasser verdrängt wie er wiegt. Nimmst Du statt dessen eine flache Holzschale und legst einen Eiswürfel in die Mitte, der zu gross ist um zu schwimmen (er soll ja Auflast erzeugen!) so wird die von Wasser bedeckte Fläche der Schale zunhemen, wenn er schmilzt, weil der Wasserspeigel steigt.
Stellt sich noch die Frage nach dem Bezugspunkt der Messung der Meereshöhe. Für diesen kann man nur den Masseschwerpunkt der Erde nehmen. Der ist aber unzugänglich.
Also hilft ein anderes Experiment weiter: Wenn du in einem Becken Sand und Wasser hast und den Sand so anordnen sollst, dass die nicht von Wasser bedeckte Sandfläche von oben geschaut möglichst gross sein soll, dann versuchst du, einen möglichst steilen Sandberg aufzuschütten. Der energetisch stabilste Zustand, leicht zu erzeugen durch Klopfen ans Becken von aussen, führt dazu, dass aller Sand unter Wasser kommt. Folglich ist es extrem unwahrscheinlich zu erwarten, dass sich durch einfache Ausgleichsvorgänge von schwimmenden Kontinentalschollen die Landfläche vergrössern soll.
Die gleiche energetisch stabilste Anordnung von Sand, nämlich überall gleich hoch, bildet sich auch aus wenn es kein Wasser hat.
Der langen Abhandlung kurzer Sinn: Ich glaube nicht, dass das Schmelzen einer Eiskappe insgesamt zu einer Zunahme der Landfläche führen kann.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Erderwärmung mal wieder
@Rati: Es ist verlockend, den Druck als vernachlässigbar zu deklarieren. Ist er aber nicht. Durch die enorme Fläche wirken auch bei dem kleinen Druck Kräfte, die sich dem menschlichen Vorstellungsvermögen weitgehend entziehen.
@emil: So einfach ist das mit der Dichte nicht. Die Gravitation nimmt auf dem letzten Viertel zum Kern wieder ab, weil zunehmend Masse von hinten eine Gegengravitation erzeugt. Im Kern selber ist sie bezogen auf die Erde null.
Dazu wirken verschiedene Zentrifugalkräfte durch die Erdrotation und die Bewegung im Sonnensystem.
Deshalb ist die Erde auch keine Kugel sondern nährungsmäßig ein Rotationsgeoid und die Dicke der starren Erdkruste und die Dichteverteilung innerhalb der Erde sind regional deutlich verschieden.
Aber das beschreibst du ja im Endefekt selbst, bezogen auf die Erdkruste und dann wieder gesamtheitlich durch die Varianz der Erdbeschleunigung.
Das sich die einsinkende und aufsteigende Masse im Gleichgewicht halten, drüfte jedem klar sein?
Was du mit dem Floß beschriebst ist richtig. Besser wäre evtl. der Vergleich mit einer Luftmatratze. Wobei der auch nicht wirklich zutrifft, weil in der ja weitghend gleichmäßiger Druck herrscht, sie also die Verforumung einer tektonischen Platte nicht nachbilden kann.
Aber im Endeffekt verstehen wir uns schon.
Eine Küste kann absaufen, ohne dass sich der Meeresspiegel bezogen auf den Erdmittelpunkt verändert. Und sie kann aufsteigen.
Beides gab es schon immer und diese Vorgang wird evtl. durch beschleunigt, wenn die Eiskappen weiter schmelzen, weil sich die Lastverteilung auf den Platten ändernt. Auch wird vermutlich die vulkanische und seismologische Aktivität der besonders stark betroffenen Regionen zunehmen.
Was du für den Stryoporklotz schreibst, gilt wieder nur in Näherung.
Was die Unwahrscheinlichkeit einer Zunahme der Landfläche angeht, sind wir uns einig.
Ader diese sagt nichts über den Sinn und Unsinn einzelner Küstenschutzmahnahmen aus.
Aber ich wüsste aus dem Stegreif auch gar kein Projekt in Europa, wo jetzt schon wegen steigender Mehresspiegel gebaut wird? Derzeit scheinen als Grund überwiegen Prognosen für höhere Sturmfluten herzuhalten?
Was man gerne vergisst: Diese Küstenschutzmaßnahmen verursachen nicht nur Investitions- sondern zum teil auch enorme Unterhaltskosten. Siehe z.B. die alljärhrlichen Schwimmbagger-Orgien zum Wiederaufspülen der vom Meer weggeschwemmten Inselküsten in der Nordsee. Wäre interessant zu wissen, was so ein Einsatz pro Tag kostet.
@emil: So einfach ist das mit der Dichte nicht. Die Gravitation nimmt auf dem letzten Viertel zum Kern wieder ab, weil zunehmend Masse von hinten eine Gegengravitation erzeugt. Im Kern selber ist sie bezogen auf die Erde null.
Dazu wirken verschiedene Zentrifugalkräfte durch die Erdrotation und die Bewegung im Sonnensystem.
Deshalb ist die Erde auch keine Kugel sondern nährungsmäßig ein Rotationsgeoid und die Dicke der starren Erdkruste und die Dichteverteilung innerhalb der Erde sind regional deutlich verschieden.
Aber das beschreibst du ja im Endefekt selbst, bezogen auf die Erdkruste und dann wieder gesamtheitlich durch die Varianz der Erdbeschleunigung.
Das sich die einsinkende und aufsteigende Masse im Gleichgewicht halten, drüfte jedem klar sein?
Was du mit dem Floß beschriebst ist richtig. Besser wäre evtl. der Vergleich mit einer Luftmatratze. Wobei der auch nicht wirklich zutrifft, weil in der ja weitghend gleichmäßiger Druck herrscht, sie also die Verforumung einer tektonischen Platte nicht nachbilden kann.
Aber im Endeffekt verstehen wir uns schon.
Eine Küste kann absaufen, ohne dass sich der Meeresspiegel bezogen auf den Erdmittelpunkt verändert. Und sie kann aufsteigen.
Beides gab es schon immer und diese Vorgang wird evtl. durch beschleunigt, wenn die Eiskappen weiter schmelzen, weil sich die Lastverteilung auf den Platten ändernt. Auch wird vermutlich die vulkanische und seismologische Aktivität der besonders stark betroffenen Regionen zunehmen.
Was du für den Stryoporklotz schreibst, gilt wieder nur in Näherung.
Was die Unwahrscheinlichkeit einer Zunahme der Landfläche angeht, sind wir uns einig.
Ader diese sagt nichts über den Sinn und Unsinn einzelner Küstenschutzmahnahmen aus.
Aber ich wüsste aus dem Stegreif auch gar kein Projekt in Europa, wo jetzt schon wegen steigender Mehresspiegel gebaut wird? Derzeit scheinen als Grund überwiegen Prognosen für höhere Sturmfluten herzuhalten?
Was man gerne vergisst: Diese Küstenschutzmaßnahmen verursachen nicht nur Investitions- sondern zum teil auch enorme Unterhaltskosten. Siehe z.B. die alljärhrlichen Schwimmbagger-Orgien zum Wiederaufspülen der vom Meer weggeschwemmten Inselküsten in der Nordsee. Wäre interessant zu wissen, was so ein Einsatz pro Tag kostet.
Re: Erderwärmung mal wieder
und das http://de.wikipedia.org/wiki/Meeresspiegelanstieg ist Alles Desinformation, oder wie verstehe ich das jetzt? 

Re: Erderwärmung mal wieder
ist mir als Admin in einem anderen Forum auch schon passiert.Manfred hat geschrieben:@Rati:
Ich bitte vielmals um Entschuldigung.
Ich habe versehendlich auf editieren statt auf zitieren gedrückt und deinen Beitrag überschrieben...
Manfred
jetzt lese ich erst mal in aller Ruhe durch was ihr beiden so geschrieben habt und dann quassel ich vielleicht wieder dazwischen.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]
[Einstürzende Neubauten 1996]
Re: Erderwärmung mal wieder
sorry, hatte vergessen das Zitat von autark_heizen einzukopierenManfred hat geschrieben:Vermutlich nicht. Wieso?