IngeE hat geschrieben:Zur sogenannten "Wiedervereinigung"??? Was ist denn nun eigentlich wieder vereinigt? In welchen Zeiträumen wird gedacht? Gabs da nicht mal " Von der Etsch bis an die Memel"...
"Das, was zusammengehört!" Hat uns wenigstens Willi erzählt, und da er ein guter Mensch war, habe ich die Zähne zusammen gebissen und ihm nicht widersprochen
Bis das Projekt akzeptiert wird? Generationen, ich erlebe das Gelingen nicht mehr.
"Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt" - aber da besagter Willi Verträge ins Rollen brachte, die die neuen Grenzen bestätigten und noch nicht mal die CDU, als sie später an die Macht kam, diese anfocht, sind sie als gegeben zu betrachten. Lediglich die Unsterblichen vom Bund der Vertriebenen und noch weiter Rechts ausgelegte widersprechen dem heute noch.
IngeE hat geschrieben:Historische Gegebenheiten sind doch sehr fliessend.
Genau, als Ableger der Indogermanen hätte ich auch gerne jedes Stückchen Land, das wir auf dem Weg von Indien bis hierher mal für längere Zeit in Besitz hatten... Aber die Realität ist nun mal gegen mich!
IngeE hat geschrieben:Nur so als Geschichtskurs, die Bundesrepublik als Zusammenschluss der westlichen Besatzungszonen wurde gegründet, bevor die DDR proklamiert war. Wer hat nun geteilt?
Nachdem man in der Sowjetunion wiederholt abgelehnt hatte, auch ein neutrales Deutschland, das keinem Block angehörte, wieder zu vereinigen und die Ereignisse der Berliner Luftbrücke 1948/49 unmittelbar zurücklagen, war man der Meinung einen klaren Strich ziehen und einen Teil Deutschlands an den Westen angliedern zu müssen.
Insofern bestätigte man damit lediglich eine Tatsache, ließ aber im Grundgesetz die Wiedervereinigung als Ziel bestehen. Gab es das auch in der DDR?
IngeE hat geschrieben:Dann kam der Marshallplan für den Aufbau des Westens und die DDR hat die Reparationen an Russland bezahlt. Zahlen sind nachzulesen.
Nachdem die westlichen Siegermächte aus ihren Fehlern des ersten Weltkrieges gelernt und die damaligen Reparationen als einen der Gründe für Hitlers Aufstieg erkennen konnten und der unselige Morgenthau-Plan vom Tisch war. Ja, die BRD hatte etwas mehr Glück gehabt...
Andererseits sind auch die Russen zu verstehen, Hitler hatte bei ihnen gehaust wie die Sau, das Land verbrannt und Millionen Tote hinterlassen - da konnte die DDR wenigstens etwas zahlen und sich dafür moralisch über die BRD, "Hitlers Nachfolgestaat" erhaben fühlen.
IngeE hat geschrieben:Ich will wirklich gern wissen, was die Story die Amis gekostet hat.
Muß ich das verstehen?
IngeE hat geschrieben:Nachdem dann sich dann die Euphorie gelegt hatte, unsere Betriebe ( ich kann nur von der Landwirtschaft reden) platt waren, wurde mit den überzähligen Arbeitskräften wie verfahren???
So, wie zu erwarten war!
Tut mir leid, aber ich hatte in den Jahren zuvor die Berichte aus Wirtschaft und Politik ernst genommen. Jeder konnte sehen, dass mit Trabbi und Robotron auf dem Weltmarkt nichts zu holen war, die Wirtschaft des Ostens technisch mindestens ein Jahrzehnt hinterherhinkte (ja, auch wegen der Reparationen) und lediglich auf dem militärischen Sektor einigermaßen Gleichstand herrschte. Dass dann einige Deutschtümler meinten, das würden wir mit der Portokasse wuppen, war so was von lächerlich...
IngeE hat geschrieben:Wie war das doch, 30.00 im Monat Kindergartenplatz, Miete? ganz wenig,. Kinderferienlager? usw. usw. Ach ja, Krankenversicherung war auch fast zum Nulltarif.
Kommunistisches Paradies? Mit Stasi im Nacken und Kohl und Kartoffeln auf dem Teller weil man keine Devisen hatte, um im Ausland einzukaufen? Grenzen dicht, damit die Bürger nicht davonlaufen? Fünf-Jahres-Pläne die die Realität um zehn Jahre verfehlten?
Ja, stimmt - "wir" hatten genug zu essen und kamen auch mit dem wenigen zurecht - hatten mir meine Großeltern von ihrer Zeit im tausendjährigen auch erzählt...

Je größer der Dachschaden, desto schöner der Ausblick zum Himmel - Karlheinz Deschner