@Marion: Ich fühle mich nicht nur massivst angegriffen, ich bin es auch.
Wenn ich z.B. sowas lesen muss:
"Ich hab jetzt meine Heimat in Wien und NÖ - und das kann ich sagen: mir ist es inzwischen ziemlich egal, ob "die Bauern" einen wirtschaftlichen Verlust davontragen, wenn sie Auflagen erfüllen müssen.
Sie sind ja irgendwie auch selber schuld - wieso verwenden "sie" so viel Gift??"
Von Verbrauchern, die dann zum nächsten Supermarkt einkaufen fahren, und den lecker Joguhrt mit der Fruchtzubereitung aus China kaufen, wo Planzenschutzmittel eingesetzt werden, die hier seit über 20 Jahren verboten sind und sämtliche Produktionsabwässer einfach ind en nächsten Fluss gepumpt werden.
Wenn die deutschen Bauern, die nach den umfangreichsten rechtlichen Auflagen weltweit wirtschaften müssen und daher in den meisten Produtkionssparten auf dem heimischen Markt nicht mehr mithalten können, weil die weitgehend auflagenfreie Billigkonkurrenz aus dem Ausland unsere Märkte zuschütten darf, bei solchem Dummfug einen dicken Hals kriegen, braucht man sich nicht zu wundern.
Der Gesetzgeber macht Auflagen und legt die Förderrichtlinien so fest, dass sich fast flächendeckend nur noch Biogasanlagen und intensivste Mast (für den Export und mit Importfutter) rechnen und wenn man diese Linien fährt, weil eben mit anderen Sparten kein Geld zu verdienen ist, dann darf mach sich noch dafür beschimpfen lassen.
Und die paar Exoten, Biobetriebe, wo der Mann 365 Tage im Jahr auf dem Hof schafft aber die Frau in Fremdarbeit das Geld verdienen muss, damit der Hof überleben kann, oder Landschaftspflegebetriebe wie meiner, die von Staat dafür bezahlt werden, Grünland zu extensivieren und mit Minimalaufwand zu erhalten (während gleichzeitig der gleiche Staat durch sein geplantes deppertes Grünlandumbruchverbot die Neuanlage von Grünland unmöglich macht) statt dafür Lebensmittel zu erzeugen, die können nicht die Zukunft der deutschen Landwirtschaft sein.
Statt an diesem perversen System (Urwälder am anderen Ende der Welt roden um dort mit DDT Nahrungsmittel für den deutschen Markt zu produzieren, während unsere Bauern mit höchsten Auflagen Schweinefuttergetreide und Biogasmaisreinkulturen erzeugen und unsere Land- und Forstwirtschaftsflächen zubetoniert oder in Nullnutzungsschutzgebiete umgewandelt werden, wird genau dieses System immer weiter verstärkt und in immer engere Schläuche gequetscht.
Die einzige Möglichkeit daran etwas zu ändern, sind strenge Importauflagen. Aber das würde zu steigenden Lebensmittelpreisen führen. Also tut man vorne rum so, als wolle man was für die Umwelt tun, indem man der heimischen Landwirtschaft immer neue Knüppel zwischen die Beine wirft, und hinten rum importiert man weiter den Billigdreck aus allen Rodungs-, Flusstrockenlegungs-, Wasserverseuchungs- und Giftspritzerecken der Welt und sorgt dafür, dass Flugbenzin blos nicht zu teuer wird.
Wie soll man reagieren, wenn man jeden Tag in den Mühlen deses Systems rotiert?
