Asse-Desaster

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Benutzer 146 gelöscht

Re: Asse-Desaster

#101

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Di 29. Jan 2013, 17:19

fuxi hat geschrieben:
emil17 hat geschrieben:
Manfred hat geschrieben:Beim Vorschlag der Verteilung geht es ja nicht um ein Verteilung auf einer Fläche, sondern in ein Volumen. [...]
[...] dann würdest Du für die Entsorgung trotzdem noch das 1.3fache der Fläche der BRD verbrauchen - immer noch unmöglich. Ich sage ja, das passt um viele Grössenordnungen nicht.
Ohne mich jetzt in den Rest einzumischen, aber:
Der Unterschied zwischen Fläche und Volumen ist dir geläufig, oder? :hmm:
Aktuell redet ihr um eine komplette Dimension aneinander vorbei.
Wie verteilt man etwas in ein Volumen? In der Küche durch reinschütten und gut umrühren, aber im Meer... :hmm:

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emil17
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Re: Asse-Desaster

#102

Beitrag von emil17 » Di 29. Jan 2013, 19:20

fuxi hat geschrieben: Der Unterschied zwischen Fläche und Volumen ist dir geläufig, oder? :hmm:
Aktuell redet ihr um eine komplette Dimension aneinander vorbei.
-Bitte. Man muss über die Fläche, um das Zeug ins Volumen zu bekommen. Hab ich schon mehrfach gefragt, wie das denn gehen könnte.
Der Weg ins Paradies sollte nicht durch die Hölle führen.
Manfred hat geschrieben:Ich hab doch eingangs vorgerechnet, wie es sich bei einer Verteilung auf das Volumen der Ozeane verhält.
ich finde nur das
Manfred hat geschrieben:Wenn wir diese 1.000 Tonnen fein auf die Ozeane verteilen, in dem bereits 31. Mio. Tonnen natürliches, hochradiokatives Uran 235 schwimmen, steigt die Belastung der Ozeane um 0,0032 %.
was fachlich falsch ist, und was ich widerlegt zu haben glaube, und das:
Manfred hat geschrieben:Ich würde das langlebige Zeug wie gesagt verdünnt in alle möglichen Bergwerke und ins Meer verteilen. Dann erhält jeder seinen Anteil.
Und das Risiko geht gegen null. Aber auf Physiker hört in der Endlagerungsfrage ja keiner. Das entscheiden Politiker. Weil die sich besser auskennen, vermutlich. :hmm:
und das
Manfred hat geschrieben:Das Problem mit dem Tschernobyl-Cäsium ist halt, dass es sich in der allerobersten Bodenschicht hält und zudem bevorzugt vom Körper in die Knochen eingebaut wird. Würde es sich bis in 100 m Tiefe verteilen, wäre das Problem längst keines mehr.
Versprechungen, aber nicht Berechnungen.
Seit der Energieerzeugung durch Kernkraft behaupten manche (nicht alle!) Physiker, die Kernkraft sei sicher. Wie sicher, ist hinreichend bekannt. Die anderen Physiker, die schon immer behauptet haben, die Kernkraft sei nicht sicher, waren in der Zeit des kalten Krieges Kommunisten, dann Linke, dann Wirtschaftsfeinde und Ewiggestrige und, als man die Probleme der Kernkraft nicht mehr verbergen konnte, wurde jeder Unfall als eine einmalige unglückliche Verkettung so nicht vorhersehbarer Umstände deklariert, und auf die Einwände der Kernkraftgegner wurde, obwohl durch die Praxis bestätigt, einfach nicht drauf eingegangen.
Da Problem mit dem Tschernobyl-Cäsium ist meiner Meinung nach immer noch, dass es nicht eingesperrt blieb. Substanzen, die so gefährlich sind und
sich in der Umwelt bekanntermassen so verhalten, dürfen nicht erzeugt und schon gar nicht freigesetzt werden. Eine Technik, die ein Restrisiko birgt, dass das in diesem Masstab wiederholt passiert, ist nicht tragbar. Basta.
60 Jahre Erfahrung damit reichen.
Noch ein Vergleich: Ein Toter beim Tatort-Sonntagskrimi. Würde man statt einem Kommissar einen Physiker bemühen, käme wohl etwas heraus wie: "Das Problem ist, dass das Geschoss aufgrund der Form und der hohen kinetischen Energie tief in die Weichteile eingedrungen ist und ..." Was man aber wissen will, ist: "Wer hat geschossen, und warum?"
Da offenbar meine Hochrechnung auf die Fläche untragbar hohe Belastungen mit Radioaktivität ergibt, bezieht man es eben auf das Volumen. Das erinnert mich warum nur an das der Banker in der Finanzkrise, wo die Verschuldung und Spekulation auf immer grössere Grundgesamtheiten bezogen wurde, nur um kleine Zahlen zu bekommen?

Vermutlich werdet ihr das Zeug auch noch ins Meer kippen. Wenn dann was passiert, und ein paar Tausend oder zehntausend Leuten an Krebs wegen Essens von radioaktivem Fisch sterben, sind wohl die Fische schuld, weil die Tiere ganz unpassend Radioaktivität akkumulieren und so das Problem verursachen, und nicht die Leute, die das Meer verseucht haben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Asse-Desaster

#103

Beitrag von emil17 » Di 29. Jan 2013, 19:38

ich halte übrigens jeden Versuch, grössere Mengen von Radioaktivität bewusst in die Biosphäre einzubringen, für ein Verbrechen.
Das sehe nicht nur ich so, das steht auch in den Grundsätzen des Strahlenschutzes der EURATOM, insbesondere Punkt 4 und 7.
Aber das wird Euch wohl auch nicht vom absurden Gedanken der Verklappung abbringen können.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

DerElch

Re: Asse-Desaster

#104

Beitrag von DerElch » Mi 30. Jan 2013, 00:03

Manfred hat geschrieben:Wie schon 2 x geschrieben: 137 Cs lässt sich abtrennen.
Ber Tschernobyl wurden gerade mal 28 kg frei.
Und die haben sich auf ein relativ kleines Volumen verteilt. Wie hoch war denn die durchschnittliche Aktivität zu Beginn auf dieser gesamten Fläche? (Nicht die paar Hotspots). Und auf welche Bodentiefe hat sich das Verteilt? 10 mm? Das ist ja gerade das Problem beim Wild und bei den Pilzen, dass das Cs kaum in tiefere Bodenschichten gewaschen wird, sondern gerade in Waldböden im Kreislauf der obersten Bodenlage bleibe und damit konzentriert vom Wild und von den Pilzen aufgenommen wird. Aber Tschernobyl ist inzwischen 25 Jahre her und wir nähern uns bereits der 1. Halbwertszeit. Sprich es sind schon fast 50% der Ursprünglichen Menge zerfallen.
Von den kurzlebigen radioaktiven Elementen, die den Hauptteil der Belastung in den ersten Tagen und Wochen ausmachten (133 Xe, 132 Te, 131 und 133 Iod) sind eh nur noch minimale Spuren vorhanden, dank der Halbwertszeiten von Tagen oder gar nur Stunden.
Für die Endlagerproblematik sind diese Stoffe kaum relevant. Das Problem machen die langlebigen Elemente. Wenn wir die mit Gewalt irgendwo in hoher Konzentration hinpacken wollen, sie aber nicht für 100.000e Jahre sicher verschließen können.

Hallo manfred,leider finde ich de stelle wirklich nicht mehr :(...kann aber auch sein das ich als laie bei den ganzen zahlen irgendwo ne dreher bekommen habe...aber naja ueber eines komm ich nicht weg...ich hab mir heut im laden mal so 14 päckchen a 2kg mehl angeschaut...und es is unfassbar was 28kg in tschernobyl angerichtet haben...das muss ich fuer mich erst wieder einsortiert bekommen.


@emil genauso sehe ich das auch..volle zustimmung

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Re: Asse-Desaster

#105

Beitrag von fuxi » Mi 30. Jan 2013, 13:38

emil17 hat geschrieben:ich halte übrigens jeden Versuch, grössere Mengen von Radioaktivität bewusst in die Biosphäre einzubringen, für ein Verbrechen.
Aber der Schritt, die "Radioaktivität bewusst in die Biosphäre einzubringen" wird ja schon bei der Herstellung der Materialien gegangen. :aeh: Daran kannst du und kann ich nichts ändern (und auf manche Dinge, will ich auch nicht verzichten - im medizinischen Bereich z.B.). Ich dachte, dass es in dieser Diskussion um einen gangbaren Weg ginge, wie man mit diesen anfallenden radioaktiven Stoffe möglichst sinnvoll (sprich: langfristig so wenig schädigend wie möglich) umgeht.

Eine Aufgabe zu lösen, indem man die Aufgabe für ungültig (verbrecherisch) erklärt, ist keine Lösung.
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Re: Asse-Desaster

#106

Beitrag von Tanja » Mi 30. Jan 2013, 13:49

fuxi hat geschrieben: Ich dachte, dass es in dieser Diskussion um einen gangbaren Weg ginge, wie man mit diesen anfallenden radioaktiven Stoffe möglichst sinnvoll (sprich: langfristig so wenig schädigend wie möglich) umgeht.
Das hatte ich auch gedacht, Damaris. Aber, wie Emil hat mir daraufhin erklärt hat:
Die Suche nach technischen Lösungen für ein Müllproblem liefert nur Lösungen auf dem Niveau "wir brauchen bessere Müllmänner". Das kann es aber nicht sein, denn verantwortlich für den Müll sind die, welche ihn verursachen und nicht die, die ihn haben.
In diesem Thread geht es wohl eher darum, Klagelieder zu singen, wie wir sie alle schon in den 80ern auf Anti-AKW-Demos gesungen haben.

Und vor allem darum, Leute, die in den letzten Jahrzehnten erkannt haben, dass das alleinige Besingen von Unheil nichts nützt und dass wir sinnvolle technische Lösungen benötigen, da wir nun mal auf Gedeih und Verderb den radioaktiven Dreck am Hals haben, in eine "feindliche Gesinnungsecke" zu stellen.
Tanja

:blah:

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Re: Asse-Desaster

#107

Beitrag von emil17 » Mi 30. Jan 2013, 14:42

Tanja hat geschrieben: Und vor allem darum, Leute, die in den letzten Jahrzehnten erkannt haben, dass (...) wir sinnvolle technische Lösungen benötigen, da wir nun mal auf Gedeih und Verderb den radioaktiven Dreck am Hals haben, in eine "feindliche Gesinnungsecke" zu stellen.
Du machst es Dir ein bisschen einfach - so wird eine Sackgasse vermutlich einfach durch eine andere ersetzt. Es war schon immer Brauch, Unglücksboten zu köpfen.
Obs hilft?
Bitte zuerst folgende Fragen in dieser Reihenfolge beantworten:
1. welche Sofortmassnahmen müssen getroffen werden, damit der bekannte Übelstand aufhört oder wenigstens nicht noch schlimmer wird?
2. Wie sieht eine nachhaltige Energiepolitik aus und wie sieht sie nicht aus?
3. Wie kann man vermeiden, dass man wieder Opfer von selbstgeschaffenen Sachzwängen wird ?
4. erst jetzt! wie behebt man die Fehler der Vergangenheit?
Bei der Verklappung ins Meer warte ich noch immer auf einen rechnerischen Plausibilitätsbeweis, dass das überhaupt geht, und was das für Konsequenzen hätte. Dazu würde auch eine Würdigung des Umstandes gehören, dass das Meer möglicherweise mehr ist als nur eine grosse Menge von Salzwasser, in die man bis zur nächsten Katastrophe erst mal alles reinschütten darf, was einem lästig ist oder was man sonst nicht so leicht los wird. Mit feindlicher Gesinnungsecke hat das nichts zu tun, viel eher mit "Vorsicht durch bittere Erfahrung".
Es ist billig, diejenigen, die vorher fragen, statt einfach draufloszuwurschteln, als "Gegner vor allem" darzustellen. Offenbar fehlen hier bessere Argumente.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

DerElch

Re: Asse-Desaster

#108

Beitrag von DerElch » Mi 30. Jan 2013, 16:09

Tanja hier wird doch niemand in ne ecke gestellt :( das es eine Lösung fuer den bestehenden abfall braucht ist logisch,...aber wozu muss man bis dahin frisch fröhlich weiteren produzieren??? das leuchtet mir so nicht ganz ein...wozu neue AKWs bauen???Warum nicht mal anfangen mit abschalten?Dass das nicht von jetzt auf morgen geht ist klar...aber wenn man noch 10 Jahre nur darueber redet,,,,sinds eben wieder 10 verschenkte Jahre.
Ist doch wie bei Durchfall...was nuetzt es mir zum doc zu gehen und medis zu holen...wenn ich weiter dreckiges wasser trinke???Ist doch besser ich koche das wasser ab und gehe dann zum doc.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Asse-Desaster

#109

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mo 4. Feb 2013, 22:01

offenbar hat hier noch Jemand mitgelesen... :pfeif:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 81376.html

Manfred

Re: Asse-Desaster

#110

Beitrag von Manfred » Mo 4. Feb 2013, 22:49

Die paar Liter Salzwasser in den nächsten Fluss laufen zu lassen wäre ja wohl wirklich kein Problem. Jedes mittlere Dorf pieselt mehr Salz in die Kanalisation.
Da verursacht der Kalibergbau andere Mengen...

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