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von emil17 » Di 5. Mär 2013, 15:21
Ich find die EU gut.
Seit bald 60 Jahren keine innereuropäischen Kriege mehr (mal abgesehen von Ex-Jugo), wann gabs das vorher?
Die Leute in Deutschland und Frankreich hatten z.B. seit Jahrhunderten den Brauch, sich alle 20 - 50 Jahre gegenseitig zu überfallen und zu brandschatzen. Manche Europäer haben in ihrem Leben mehrmals die Staatszugehörigkeit gewechselt, obwohl sie immer am gleichen Ort waren. Das hat dank der EU aufgehört. Dagegen sind doch alle anderen Lästigkeiten der EU harmlose Kollateralschäden. Man soll das System unaufhörlich zu verbessern suchen, aber den Blick aufs Grosse Ganze nicht verlieren.
Wenn es nur diese beiden Möglichkeiten gibt, lieber jedes Jahr -zig Milliarden unproduktiv in Bürokratie investieren statt in Armeen und Waffensysteme.
Das Geld ist so oder so zum Teufel, aber man lebt besser damit.
Die Bürokratie ist vermutlich Teil von uns, die entsteht überall (präziser ausgedrückt: wir machen sie) wo mehr als 20 Menschen miteinander zu tun haben.
Man kann ihr wenig Angriffsfläche bieten, sie ausnutzen, sie ignorieren, sie mit Papier füttern (die Bürokratie ist ein Papiertiger, und Tiger werden gefährlich, wenn sie nicht satt sind) oder von ihr leben. Drüber schimpfen hilft alleine nichts. Die Bürokratie gehört zu dem Menschen wie die Hackordnung zu den Hühnern.
Richtig schlimm wird Bürokratie aber erst mit deutscher Gründlichkeit, Prinzipientreue und Effizienz.
Man kann sich gegen fast alles wehren. Ansonsten halte ich es wie im Militärdienst: Das Verpflegungsreglement der Armee kennen ist gut, eine Dauerwurst im Brotbeutel haben ist besser.
"Wir geben die Macht dem Volk zurück" heisst das Thema - wem genau gibt man sie, und wer ist "man"?
Das wird vermutlich ein System, das Freibier, billigen Treibstoff und 50 TV-Kanäle frei Haus für jeden garantiert, denn damit, nicht mit Nachdenken vor Fordern, gewinnt man Wahlen.
Jede Gesellschaft hat ihre Gschaftlhuber und Funktionäre, die werden von von Posten, wo man mit wenig Aufwand viel holen kann, angezogen wie die Schmeissfliegen vom frischen Rossapfel. Dagegen hilft nur passiver Widerstand oder ziviler Ungehorsam.
Und wählen gehen, aber nicht erst dann, wenn die Kacke bereits am dampfen ist.
Ein gutes Mittel ist, die Grösse von Verwaltungseinheiten und Staaten auf ein überschaubares Mass zu beschränken. Sobald es zu gross wird, muss es effizient werden, und dann werden die Leute gerne den Vorschriften angepasst statt umgekehrt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.