Ach Dieter, ich kann das gut nachvollziehen. Nicht den passenden Partner zu finden treibt einen schnell in Selbstzweifel und lässt das Selbstvertrauen schwinden.
Dabei darf man sich gar nicht daran messen, ob man nun einen Partner gefunden hat oder (noch) nicht, und sich vor allem nicht mit anderen Menschen vergleichen.
Mir ist das bis vor ein paar Jahren auch noch so gegangen, daß ich mich total minderwertig gefühlt habe weil ich niemanden fand, und habe meinen Wert nur über Beziehung definiert. Zum Glück ist das heute anders.
Ich denke schon, daß es zu einem großen Teil an mir selber liegt, daß ich solo bin - aber nicht in dem Sinne, daß ich nicht "gut genug" wäre oder dergleichen. Nein. Ich weiß um meine Fähigkeiten und Eigenschaften, und vergleiche mich nicht mehr (ständig

) mit anderen und grüble drüber nach, warum die "besser" sein müssen als ich, da sie ja einen Partner bekommen haben, im Gegensatz zu mir.
Heute weiß ich, daß ich es aus bestimmten Gründen einfach schwerer habe, einen passenden Deckel zu finden.
Ich glaube, daß die "Mainstreamler" es da einfach leichter haben, weil es mehr von ihnen gibt. Ich suche nicht den perfekten, eierlegendenWollmilchsau-Mann, aber ich hab schon bestimmte Kriterien, die für mich vorhanden sein müssen, damit eine Beziehung funktionieren kann.
Und bisherige Partnerschaften haben mir eben klar gemacht, daß faule Kompromisse keinem was bringen. Wenn ich mich dauernd verbiegen muß und immer diejenige bin, die Zugeständnisse machen muß, dann passt es einfach nicht.
Erschwerend kommt dann noch mein desolater Gesundheitszustand hinzu, weshalb ich sogar schon mal überlegt hatte, mich in so einer Behinderten-Kontaktbörse anzumelden ....

Aber irgendwie kann ich mich dazu nicht überwinden.
Also sehe ich derzeit in erster Linie die Vorteile des Solistenlebens, die ja durchaus vorhanden sind, und sage mir, daß man auch in einer Beziehung immer mal Momente hat, in denen man sich wünscht alleine zu sein (so ging mir das jedenfalls bisher immer). So überwinde ich sporadische Einsamkeitsanfälle in dem Wissen, daß sie auch wieder vorbei gehen, und investiere meine spärliche Energie in wohltuende, erfüllende Dinge die mir Freude bereiten oder um Kontakte zu Freunden und Bekannten zu erhalten.
Und wenn ich mir so anschaue, wie manche Partner aneinander kleben nur aus lauter Angst, sich zu trennen und alleine zu sein .....

Nä, dann lieber ganz bewußt solo durchs Leben spazieren und es genießen ohne emotional oder sonstwie abhängig zu sein.