Bodenmikroben beschleunigen Klimawandel

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DieterB
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Re: Bodenmikroben beschleunigen Klimawandel

#11

Beitrag von DieterB » So 17. Jul 2011, 11:12

Hallo Wurmbaer, der zitierte Artikel ist ja ueber eine Art Mega-Studie, also einer Studie aller Studien, die dann miteinander verglichen werden. Alle Studien zu wiederholen, waere kaum moeglich und wohl auch nicht sinnvoll, denn jede neue Studie lernt ja von den Fehlern vorhergehender Studien und wird dementsprechend neu definiert – wenn nicht gar die Bedingungen vom Auftrageber (Industrie, Regierungen, usw.) beeinflusst werden, um die von ihm gewuenschten Resultate zu erzielen.

Ich hab keine Ahnung inwieweit die Resultate der einzelnen Studien oder der Mega-Studie zutreffend sind. Vor allem ist es nicht klar, welche Dimensionen das ganze hat, d.h. wieviel zusaetzliches Methan oder Stickstoffoxid bei welcher CO2 Konzentration produziert werden. Aber zumindestens wird ja in der Megastudie behauptet, dass es zu einer zusaetzlichen Emission von Methan und Stickstoffoxid kommt, und dass es da weitgehende Uebereinstimmung gibt.

Das ist fuer mich auch der springende Punkt, der zeigt, dass wir nicht einfach blind darauf vertrauen koennen, dass die Natur alle vom Menschen erzeugten Probleme wieder korrigiert, sondern, dass es sogar noch zu einer selbsttragenden Verschlechterung kommen kann, wie dass z. B. zusaetzlich zum erhoehten CO2, dann auch noch mehr Methan und Stickstoffoxid kommt.

Ich glaub, in dieser Beziehung, wirst du kaum Unterschiede zwischen biologisch und chemisch bewirtschafteten Boeden finden. Biobauern muessen genau wie konventionelle Bauern einen hohen Ertrag erzielen, um zu ueberleben. Dadurch kommt es zu Ueberduengung – gleich ob mit Kunstduenger oder mit Bioduenger. Das einzig richtige waere, ganz ohne Duenger zu arbeiten – wie ich das mache. Aber das ist fuer gewerbliche Bauern unter den bestehenden wirtschaftlichen Bedingungen kaum moeglich.

Dieter

PS: Wenn ich das richtig verstanden hab, besteht das Problem auch nicht nur bei geduengten Kultuerboeden, sondern ganz allgemein und besonders in Feuchtgebieten (wetlands), die ja oft unter Naturschutz stehen.

DieterB
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Re: Bodenmikroben beschleunigen Klimawandel

#12

Beitrag von DieterB » So 17. Jul 2011, 12:07

Lieber Luitpold, ich hab keine Ahnung, wo du hier Esoterik siehst. Dass du die Landflucht nicht erfunden hast, ist schon klar. Und nach der Landflucht, gibt es ja schon laengst den Trend zurueck aufs Land. Aber nicht zurueck zum urspruenglichen Landleben, sondern zu einem Leben mit allem Komfort, wie in der Stadt, nur eben auf dem Land. D. h., in Wirklichkeit gehen wir nicht zurueck aufs Land, sondern die Stadt breitet sich ueberall auf dem Land aus, bis es kein „Land“ mehr gibt.

Ja, das mit der Technoligie und dem Menschen ist auch so eine Sache, da koennen wir uns lange die Koepfe heiss reden. Tatsache ist aber, dass die heutige Technologie sich wesentlich von der Technologie der Steinzeit unterscheidet. Eine Atombombe hat nun mal andere Auswirkungen als eine Keule. Dementsprechend, koennen wir auch nicht das Selbstverstaendnis des Steinzeitmenschen benutzen, um Entscheidungen ueber zukuenftige technologische Entwicklungen zu treffen.

Welche potentiellen Probleme es bei Aquaponics (oder bei der Sprossenzucht) geben kann, davon hab ich auch keine Ahnung, aber ich glaub nicht, dass es mit dem Desinfizieren alter Behaelter getan ist. Die Mikroben kommen immer wieder zurueck, ganz gleich wieviel wir desinfizieren. Und wenn du das mal genauer untersuchst, wirst du feststellen, dass es oft die unerwuenschten Mikroben (die Krankheitserreger) sind, die zuerst zurueckkommen und sich dann ungehindert ausbreiten koennen, weil das natuerliche Umfeld, bestehend aus unzaehligen Mikroben, die sich gegenseitig kontrollieren, zerstoert ist. Deshalb kann uebertriebene Hygiene auch gefaehrlich sein und deshalb sind dreckige Kinder oft gesuender.

Davon abgesehen, dass die Wirtschaftlichkeit von Aquaponics auf grossem Niveau absolut nicht bewiesen ist, bleibt es dabei, dass es unmoeglich ist, ein natuerliches Umfeld, wie es ein fruchtbarer Boden ist, kuenstlich nachzubilden. Wir kennen ja noch nicht einmal 10% aller Bodenlebewesen. Davon, wie diese unzaehligen Lebewesen sich gegenseitig Beinflussen, haben wir schon gar keine Ahnung. Der Versuch der „kuenstlichen Ernaehrung“ ist genauso zum Scheitern verurteilt, wie der Versuch kuenstlich Leben zu erzeugen. Denn wenn du „Bodenfruchtbarkeit“ von H. P. Rusch gelesen hast, wirst du verstehen, dass die Ernaehrung eine allgemeine Voraussetzung der Fruchtbarkeit ist, von der die Zeugung nur ein spezieller Fall ist.

lg. Dieter

roland
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Re: Bodenmikroben beschleunigen Klimawandel

#13

Beitrag von roland » Mo 18. Jul 2011, 13:02

Hi,
wenn ich das bisher richtig verstanden hab, was ich über Humus gelesen hab, dann heist das:

ein Boden ohne Humus, der mit Mist, Dung, Kompost ect gedüngt wird, entwickelt ein Mikrobenbewuchs aus abbauenden Mikroben. Die Verarbeiten mittels CO2 die Eiweise und so zu Methan, Ammoniakgasen ect. Ausserdem bilden sie sehr grosse Kolonien.

Ist dagegen ein gesunder kreislauf da, sind im Boden auch aufbauende Mikoben, die das Methan und so weiter wieder verarbeiten und im Boden einlagern. Auch fressen diese aufbauenden Mikroben die abbauenden und sorgen somit zb. für den Rückgang von Coli usw.
Humus ist fast Keimfrei, was pahtologische Keime angeht.

Roland

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