Die Initiative "Walk Free" hat eine Kampagne initiiert, um eine der größten US-Supermarktketten dazu zu bewegen, sich wie die meisten Mitbewerber einer Vereinbarung zum Schutz von Farmarbeitern anzuschließen:
http://e-activist.com/ea-action/action? ... arget_id=0
Im Augenblick geht die Tomatenernte in ihre härteste Phase:
Die Hitze nimmt zu und die Stöcke sind fast abgeerntet, so daß die Arbeiter unmenschlich hetzen müssen, um auf ihre Quoten zu kommen.
Viele Arbeiter schuften unter sklavenähnlichen Bedingungen.
Ich fürchte, in unseren europäischen Anbaugebieten sieht es auch nicht besser aus...
Kampagne gegen Sklaverei in US-Tomatenfeldern
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Kampagne gegen Sklaverei in US-Tomatenfeldern
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org
Re: Kampagne gegen Sklaverei in US-Tomatenfeldern
Es gab in den 90ern in Geo zwei oder drei Artikel über die Fruit Pickers. Ein Geo Journalist war befreundet mit einem Wanderarbeiter und hat über lange Jahre das Leben der Familie begleitet und dokumentiert, wie schwer es diesen Leuten gemacht wird, ein menschenwürdiges Leben zu führen.
Es sind nicht nur die konkreten Arbeitsbedingungen schlecht. Versuche, seßhaft zu werden oder den Kindern eine angemessene Bildung zu ermöglichen, werden massiv unterdrückt. Schließlich braucht man auch die nächste Generation auf dem Feld! Aus dem System rauszukommen, ist nahezu unmöglich, da die Löhne so niedrig sind, daß es grade so zum Überleben reicht. Und wehe, man wird ernsthaft krank!
Es sind nicht nur die konkreten Arbeitsbedingungen schlecht. Versuche, seßhaft zu werden oder den Kindern eine angemessene Bildung zu ermöglichen, werden massiv unterdrückt. Schließlich braucht man auch die nächste Generation auf dem Feld! Aus dem System rauszukommen, ist nahezu unmöglich, da die Löhne so niedrig sind, daß es grade so zum Überleben reicht. Und wehe, man wird ernsthaft krank!
Unsre SV-Bib: http://tinyurl.com/l7x9773
Re: Kampagne gegen Sklaverei in US-Tomatenfeldern
Hallo,
bitte laßt die Vergleiche mit den früheren Sklaven. Wären diese Menschen echte Sklaven, würde es ihnen bedeutend besser gehen als heute! Ich möchte hier auf keinen Fall die Sklavenarbeit rechtfertigen, sondern nur ein paar Fakten dazu aufzeigen:
Sklaven waren früher Eigentum der jeweiligen Sklavenhalter, heißt der Sklavenhalter war an der Gesundheit seines Sklaven interessiert. Somit konnte er ihn nicht verschleißen, wie es heute üblich ist, sondern jediglich ausbeuten.
Die Familien der Sklaven mussten durch die Sklavenhalter mit ernährt werden, waren also sozial abgesichert.
Die Sklavenhalter mussten bis zum Tod des Sklaven für ihn sorgen, die Sklaven waren also bis ins Alter abgesichert.
Dass es Fälle oder Gegenden gab, wo dies nicht so war, will ich nicht bestreiten.
Heute kann man die "Lohn-Sklaven" gnadenlos ausbeuten und bei Bedarf einfach austauschen. Auch kann man den Preis der "Lohn-Sklaven" ständig neu verhandeln und muss als "Arbeitgeber" nur die tatsächliche Arbeitsleistung entlohnen, und nicht für eine ganze Familie aufkommen.
Sollte ein "Lohn-Sklave" sich mal verletzen und nicht mehr leistungsfähig sein, oder einfach zu alt für die Arbeit werden, ist der "Lohn-Sklave" auf ein funktionierendes Sozialsystem angewiesen. Der "Arbeitsgeber" kann sich immer aus einem Pool aus vitalen "Lohn-Sklaven" bedienen. Anstatt die sozialen Folgekosten dem "Arbeitgeber" anzulasten, werden sie in einem Sozialsystem auf die Allgemeinheit abgewälzt.
In den USA gibt es jedoch nur eine soziale Notversorgung, um Hungertote zu vermeiden, hier sind die "Lohn-Sklaven" also auf sich allein gestellt.
bitte laßt die Vergleiche mit den früheren Sklaven. Wären diese Menschen echte Sklaven, würde es ihnen bedeutend besser gehen als heute! Ich möchte hier auf keinen Fall die Sklavenarbeit rechtfertigen, sondern nur ein paar Fakten dazu aufzeigen:
Sklaven waren früher Eigentum der jeweiligen Sklavenhalter, heißt der Sklavenhalter war an der Gesundheit seines Sklaven interessiert. Somit konnte er ihn nicht verschleißen, wie es heute üblich ist, sondern jediglich ausbeuten.
Die Familien der Sklaven mussten durch die Sklavenhalter mit ernährt werden, waren also sozial abgesichert.
Die Sklavenhalter mussten bis zum Tod des Sklaven für ihn sorgen, die Sklaven waren also bis ins Alter abgesichert.
Dass es Fälle oder Gegenden gab, wo dies nicht so war, will ich nicht bestreiten.
Heute kann man die "Lohn-Sklaven" gnadenlos ausbeuten und bei Bedarf einfach austauschen. Auch kann man den Preis der "Lohn-Sklaven" ständig neu verhandeln und muss als "Arbeitgeber" nur die tatsächliche Arbeitsleistung entlohnen, und nicht für eine ganze Familie aufkommen.
Sollte ein "Lohn-Sklave" sich mal verletzen und nicht mehr leistungsfähig sein, oder einfach zu alt für die Arbeit werden, ist der "Lohn-Sklave" auf ein funktionierendes Sozialsystem angewiesen. Der "Arbeitsgeber" kann sich immer aus einem Pool aus vitalen "Lohn-Sklaven" bedienen. Anstatt die sozialen Folgekosten dem "Arbeitgeber" anzulasten, werden sie in einem Sozialsystem auf die Allgemeinheit abgewälzt.
In den USA gibt es jedoch nur eine soziale Notversorgung, um Hungertote zu vermeiden, hier sind die "Lohn-Sklaven" also auf sich allein gestellt.
Re: Kampagne gegen Sklaverei in US-Tomatenfeldern
Hallo Grottenolm,
also ich möchte hier auf keinen Fall eine Diskussion über die "Vor- und Nachteile" der Sklaverei vom Zaun brechen, aber:
Daß Sklaven systematisch brutal mißhandelt wurden, daß diese wegen der kleinsten Vergehen streng bestraft wurden, daß die weiblichen Sklavinnen den sexuellen Übergriffen der Weißen wehrlos ausgeliefert waren, daß Familien durch Verkauf einfach auseinandergerissen wurden, u.s.w., u.s.w.
Aus deinem Pseudonym "Grottenolm" interpretiere ich mal, daß du männlichen Geschlechts bist.
Wie würdest du dich fühlen, wenn dein homosexueller Besitzer dich jeden Abend oder noch öfter "herannehmen" würde und du dagegen nichts machen dürftest? Wenn du ihm jederzeit zu "Gefallen" sein müsstest. Und bei Frauen kamen dann noch die ganzen unerwünschten Schwangerschaften dazu.
Also wirkliche Sklaverei ist meiner Meinung nach doch noch um einiges schlimmer, als ein sog. "Lohnsklave" zu sein.
Dagmar
also ich möchte hier auf keinen Fall eine Diskussion über die "Vor- und Nachteile" der Sklaverei vom Zaun brechen, aber:
das halte ich schon für eine sehr gewagte Darstellung.Grottenolm hat geschrieben: heißt der Sklavenhalter war an der Gesundheit seines Sklaven interessiert. Somit konnte er ihn nicht verschleißen, wie es heute üblich ist, sondern jediglich ausbeuten.
Die Familien der Sklaven mussten durch die Sklavenhalter mit ernährt werden, waren also sozial abgesichert.
Die Sklavenhalter mussten bis zum Tod des Sklaven für ihn sorgen, die Sklaven waren also bis ins Alter abgesichert.
Daß Sklaven systematisch brutal mißhandelt wurden, daß diese wegen der kleinsten Vergehen streng bestraft wurden, daß die weiblichen Sklavinnen den sexuellen Übergriffen der Weißen wehrlos ausgeliefert waren, daß Familien durch Verkauf einfach auseinandergerissen wurden, u.s.w., u.s.w.
Aus deinem Pseudonym "Grottenolm" interpretiere ich mal, daß du männlichen Geschlechts bist.
Wie würdest du dich fühlen, wenn dein homosexueller Besitzer dich jeden Abend oder noch öfter "herannehmen" würde und du dagegen nichts machen dürftest? Wenn du ihm jederzeit zu "Gefallen" sein müsstest. Und bei Frauen kamen dann noch die ganzen unerwünschten Schwangerschaften dazu.
Also wirkliche Sklaverei ist meiner Meinung nach doch noch um einiges schlimmer, als ein sog. "Lohnsklave" zu sein.
Dagmar
"Ich weiß, daß ich nichts weiß"
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Re: Kampagne gegen Sklaverei in US-Tomatenfeldern
Ob man Sklaven verschliss oder "nur" ausbeutete, wurde nach wirtschaftlichen Kriterien entschieden:
Als die Spanier Südamerika eroberten, waren ihnen die Indios zum Nulltarif ausgeliefert, und die Strecken von den Gold- und Silberminen bis zu den Häfen waren mit Leichen buchstäblich gepflastert, die Jahres-Sterblichkeit erreichte zeitweise 100%.
Ähnliches galt für die ersten Plantagenarbeiter:
Sie kosteten als "Rückladung" wenig, weil die Schiffe sowieso fahren mußten.
Erst als England den Sklavenhandel verbot und Sklavenschiffe kapern ließ, wurden die Sklaven so teuer, daß sich gute Pflege und Zucht rechnete.
Außerdem wurden Unterschiede zwischen Haus- und Feldsklaven gemacht:
Während alte Diener und Ammen Chancen hatten, daß die von ihnen aufgezogenen "Herrenkinder" sie aus Anhänglichkeit im Alter versorgten, scherte sich kaum jemand um das Schicksal alter, kranker Feldsklaven.
Als die Spanier Südamerika eroberten, waren ihnen die Indios zum Nulltarif ausgeliefert, und die Strecken von den Gold- und Silberminen bis zu den Häfen waren mit Leichen buchstäblich gepflastert, die Jahres-Sterblichkeit erreichte zeitweise 100%.
Ähnliches galt für die ersten Plantagenarbeiter:
Sie kosteten als "Rückladung" wenig, weil die Schiffe sowieso fahren mußten.
Erst als England den Sklavenhandel verbot und Sklavenschiffe kapern ließ, wurden die Sklaven so teuer, daß sich gute Pflege und Zucht rechnete.
Außerdem wurden Unterschiede zwischen Haus- und Feldsklaven gemacht:
Während alte Diener und Ammen Chancen hatten, daß die von ihnen aufgezogenen "Herrenkinder" sie aus Anhänglichkeit im Alter versorgten, scherte sich kaum jemand um das Schicksal alter, kranker Feldsklaven.
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org