Einsatz von Pflanzenschutzmitteln: Hessischer Landwirt...

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Reisende
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Einsatz von Pflanzenschutzmitteln: Hessischer Landwirt...

#1

Beitrag von Reisende » Do 18. Apr 2013, 12:11


Manfred

Re: Einsatz von Pflanzenschutzmitteln: Hessischer Landwirt..

#2

Beitrag von Manfred » Do 18. Apr 2013, 12:31

Im Landtreff wird das Thema auch seit gestern diskutiert.
Abwarten und Tee trinken.
In ein paar Tagen wird man mehr wissen, wenn die Laborproben da sind.
Aktuell sieht es sehr nach Hysterie aus, ausgelöst durch den Anblick der toten Lämmer, deren Tod mit dem Pflanzenschutzmitteleinsatz wohl gar nichts zu tun hat.

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Spottdrossel
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Re: Einsatz von Pflanzenschutzmitteln: Hessischer Landwirt..

#3

Beitrag von Spottdrossel » Fr 19. Apr 2013, 11:50

Laut Tageszeitung war das Lamm eine Totgeburt, aber wenn die Feuerwehr trotz Atemschutz auch Probleme bekommen hat..? Zwar hat es ja auch mal diesen U-Bahn-Alarm wegen kollektiver Einbildung gegeben, aber ein Feuerwehrmann dürfte sich mit seiner Technik doch sicher genug fühlen, daß er nicht der Hysterie verdächtigt werden muß?
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Manfred

Re: Einsatz von Pflanzenschutzmitteln: Hessischer Landwirt..

#4

Beitrag von Manfred » Fr 19. Apr 2013, 12:04

Ja. Das passt alles nicht zusammen.
Wenn die angegebenen Mittel in der angegebenen Weise eingesetzt wurden, dann bestand jedenfalls keine Gefahr für Leib und Leben. Und es gibt bisher keinerlei Hinweise darauf, dass die eingesetzte Mischung nicht korrekt war.
Abtrifft ist natürlich zu vermeiden. Man spritzt also nicht bei starkem Wind etc.
Aber 100% ausschließen lässt sie sich nie.
Aber selbst wenn man die Spritzbrühe direkt getrunken hätte, hätte es davon keinen umhauen dürfen.
Jemanden mit Atemschutzausrüstung schon gleich gar nicht.
Zwei Polizisten ist ja angeblich auch übel geworden.
Wenn nicht etwas ganz abwägiges passiert ist, z.B. dass in den Spritzmittelbehältern etwas anderes war als angegeben, oder durch eine nicht zulässige Mischung irgendeine chemische Reaktion entstanden ist oder... (das werden die Untersuchungen zeigen), dann hat es da evtl. etwas nach Spritzmittel gerochen. Mehr nicht. Die Feuerwehr konnte mit ihren Geräten ja auch keinerlei Giftbelastung feststellen.
Aber wie gesagt: Laborergebnisse abwarten. Vorher ist alles wilde Spekulation.

Manfred

Re: Einsatz von Pflanzenschutzmitteln: Hessischer Landwirt..

#5

Beitrag von Manfred » Fr 19. Apr 2013, 14:39

Aus dem Landtreff:
„Wir sehen durch die nach entsprechendem Polizeibericht über den Einsatz von insgesamt rund 150 Feuerwehrleuten und Polizisten vor Ort ausgelöste bundesweite Bericht-erstattung unsere Bauern erheblich in Misskredit gebracht. Auch die Verbraucher sind verunsichert worden und sorgen sich um ihre Gesundheit,“ betonte der Generalsekretär des Hessischen Bauernverbandes, Peter Voss-Fels heute in Friedrichsdorf. Nach bisherigen Erkenntnissen gebe es aber keine Hinweise, dass Pflanzenschutzmittel unsachgemäß eingesetzt wurden. Der Landwirt habe sich nichts vorzuwerfen, er habe die zugelassenen Mittel ordnungs-gemäß, nach den Grundsätzen der guten, fachlichen Praxis ein-gesetzt. Eine Vor-Ort-Kontrolle durch die zuständige Landwirtschaftsbehörde bestätige dies.

Des Weiteren weist der Verband darauf hin, dass der vermeintlich Geschädigte kein Biolandwirt sei. „Wir haben darüber keine Erkenntnisse“, so Peter Voss-Fels weiter. Ein Betrieb sei weder bei der zuständigen Landwirtschafts-behörde gemeldet, noch seien die Tiere bei der Hessischen Tierseuchenkasse erfasst. Eine Öko-Zertifizierung als Nachweis der entsprechenden Tierhaltung liegt nach Erkenntnissen des Verbandes nicht vor.
Sprich der vermeintlich Geschädigte ist kein Biobauer wie in der Presse angegeben, sondern ein Hobbyhalter, der seine Tiere nicht ordnungsgemäß angemeldet hatte und jetzt damit rechnen muss, dass er dafür eine auf die Nuss kriegt.
Und wenn auch die Laborergebnisse bestätigen, dass der Pflanzenschutzmitteleinsatz in Ordnung war, dann muss er evtl. auch noch den teuren Einsatz der Rettungskräfte zahlen?

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fuxi
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Re: Einsatz von Pflanzenschutzmitteln: Hessischer Landwirt..

#6

Beitrag von fuxi » Fr 19. Apr 2013, 14:42

Manfred hat geschrieben:Und wenn auch die Laborergebnisse bestätigen, dass der Pflanzenschutzmitteleinsatz in Ordnung war, dann muss er evtl. auch noch den teuren Einsatz der Rettungskräfte zahlen?
Das fände ich aber mehr als seltsam. ... Wenn ich Rauch in einem Gebäude sehe/rieche und die Feuerwehr rufe, die dann nacher feststellt, dass es gar kein Brand war, sondern nur irgendwo was in der Mikrowelle verkohlt ist, muss ich ja auch nicht den Einsatz berappen :aeug: Oder doch? Das würde meine Bereitschaft zur Ersthilfe doch spontan sehr reduzieren.
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

Manfred

Re: Einsatz von Pflanzenschutzmitteln: Hessischer Landwirt..

#7

Beitrag von Manfred » Fr 19. Apr 2013, 14:52

Nein. Wenn du nur neutraler Beobachter und Melder bist, musst du garantiert nichts zahlen.
Zahlen muss je nach Gemeindesatzung (oder wo immer das geregelt wird) evtl. der Verursacher des Einsatzes. Also in deinem Fall der, auf dessen Konto der Rauch geht.
Zahlen muss auch, wer einen Notfall bewußt vortäuscht. Wenn man also z.B. die Feuerwehr ärgern will und anruft und sagt: Da und dort brennt es, obwohl gar nichts ist.
Es wird also darauf ankommen, war angerufen hat und wie man ihm die Sache auslegt. Wenn er mit gutem Gewissen gehandelt hat, weil er halt aus Unwissenheit dachte, seine Lämmer seinen vergiftet worden, wird er wohl ohne Zahlung für den Einsatz weg kommen.
Wenn sich die Sache so darstellt, dass er dem Bauern eins reinreiben wollte z.B. weil sie schon länger Streit haben, kann es anders aussehen.
Unklar ist nach wie vor, wie es zu den Übelkeitsfällen bei den Rettungskräften kam.
Aber es gab solche Fälle schon mehrfach, wo irgendein harmloser Stoff freigesetzt wurde und aus reiner Angst vor einem möglichen Gift entsprechende Reaktionen bei den Betroffenen aufgetreten sind.

Manfred

Re: Einsatz von Pflanzenschutzmitteln: Hessischer Landwirt..

#8

Beitrag von Manfred » Di 23. Apr 2013, 18:09

Aus dem Landtreff:
Mal wieder eine neue Pressemitteilung des Bauerenverbandes:http://www.hessischerbauernverband.de/p ... ntwortlich
Pflanzenschutzmittel nicht für Lämmersterben verantwortlich
Untersuchungsergebnisse entlasten Pflanzenschutzmittelanwender

Die auf einem Rapsacker in der Gemarkung Friedrichsdorf-Burgholzhausen vorgenommene Pflanzenschutzmaßnahme war nicht die Ursache für den Tod zweier Lämmer, die zur Zeit der Pflanzenbehandlung mit anderen Schafen auf einer angrenzenden Fläche eingepfercht waren. Das hat die Pressestelle des Hochtaunuskreises gegenüber dem Landwirtschaftlichen Wochenblatt Hessenbauer soeben mitgeteilt. Die Pressestelle bezieht sich dabei auf einen vorläufigen Befund der Veterinärmedizinischen Klinik in Gießen, in der die zwei toten Lämmer untersucht wurden.
Damit wird die Auffassung des Hessischen Bauernverbandes vom vergangenen Freitag bestätigt, dass die Pflanzenschutzbehandlungsmaßnahme nicht zum Tod zweier Lämmer geführt hat. Die Pflanzenschutzmittelanwendung hatte vergangenen Dienstag einen Großeinsatz von rund 150 Einsatzkräften ausgelöst. Die durchgeführte Pflanzenschutzmaßnahme zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten und Schädlingen im Raps waren notwendig geworden und von der amtlichen Beratung dem Warndienst in der vergangenen Woche empfohlen worden.
Ziel war, die starke Ausbreitung von Rapsglanzkäfern zu stoppen, die ansonsten die Pflanzen und Knospen beschädigen und zu erheblichen Ertragsverlusten bis hin zum Totalausfall führen.
Des Weiteren sei die von der zuständigen Landwirtschaftsbehörde am Montag (22. April) vorgenommene Fachrechtskontrolle (CrossCompliance) ohne Beanstandungen verlaufen. Der Landwirt verfüge unter anderem über die erforderliche Sachkunde bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. Er habe die Anwendungsbestimmungen, einschließlich Bienenschutz, eingehalten. Die eingesetzte Pflanzenschutzspritze wurde zuvor amtlich kontrolliert.

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