Italien soll Hartz IV einführen

[Sonnenblumeli]

Was haben wir doch für kluge Politiker. Die wissen genau, wie die Anderen ihre Probleme lösen können.
Kein Wunder, wenn manche Leute Wut auf D. haben.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... infuehren/

[Spottdrossel]

Du hast recht, das brauchen die nicht.
Schließlich wurden bisher alle Verwandten, die einen Job brauchten, in einer aufgeblähten Verwaltung untergebracht. Ist wesentlich angenehmer, IM Amt zu sitzen, als ZUM Amt zu müssen.
Die Kunst liegt bloß darin, die richtige Verwandschaft zu haben, ansonsten ist das System blöd .

Aber mal ernsthaft: mir ist es ein Rätsel, wie Einwohner von Ländern, die über Tourismus und teilweise auch Verwandschaft seit Jahrzehnten im Kontakt mit dem etwas weniger lässigen Norden Europas stehen, jetzt plötzlich aus allen Wolken fallen und uns die Schuld geben, weil der ganze Bluff irgendwann nicht mehr funktioniert?
Haben die uns bedauert in den Jahren,wo hohe Arbeitslosigkeit herrschte, Steuern erhöht wurden, die öffentliche Verwaltung schrumpfte?
Oder haben die über uns gegrinst, weil wir so blöd sind und tatsächlich unsere Steuern zahlen?
Auf ARTE kam mal eine interessante Doku über Griechenland, da hat sich ein französischer Journalist auf die Suche gemacht, wer was wußte oder hätte wissen können. Am Ende hat ein griechischer Journalist zugegeben, daß ALLE die Augen zugemacht hatten, solange sie noch irgendwie profitierten (und das war halt auch der "kleine Mann", der seine Handwerker schwarz bezahlte), und besonders die Medien als "4. Gewalt" es komplett versäumt haben, mal eine Warnung auszusprechen.
Gut, das Thema "Medien" ist in Italien auch so eine Sache, aber anscheinend wollen es die Bürger ja nicht anders haben...

Sehr interessant finde ich in diesem Zusammenhang immer die Kommentare von Griechen oder Italienern, die im Ausland etwas auf die Beine gestellt haben und beide Seiten kennen. Der Grundtenor lautet meistens "natürlich müssen die mal richtig aufräumen und ihren A... bewegen."
Würde ich mir hier einen Palast auf Pump hinstellen, würde mich auch niemand bedauern, wenn die Bank pünktlich ihr Geld will.
Lebt ein Land ewig über seine Verhältnisse, trifft die Sparkeule natürlich zuerst die kleinen Leute, und prompt sind die Banken die Übeltäter.
Der eigentliche Verursacher ist aber der, der die Schulden gemacht hat - und wer hat den (für welche versprochenen Wohltaten?) gewählt?

[Benutzer 2354 gelöscht]

Vetternwirtschaft gibt es in Deutschland genauso wie Italien und dagegen ist auch nix zu sagen.Dumm nur für mich das ich mit den falschen Vettern Verwandt bin.

[Bunz]

naja liebe Spottdrossel,
die Banken passen beim kleinen Mann sehr sorgfältig darauf auf, daß er in der Lage ist, seine Schulden zurückzahlen zu können.
Im großen Maßstab scheint man es nicht so genau zu nehmen.
Warum wohl?
lg
Bunz

[emil17]

Man kommt mit logischen Argumenten nicht gegen eine andere Mentalität an.
Zudem hat Deutschland mit der Tendenz, "an deutschem Wesen soll die Welt genesen" eine historische Altlast, ungeachtet ob es in der Sache gerechtfertigt ist oder nicht.
Der Fehler liegt immer auch bei den Kreditgebern: man muss beizeiten schauen, wem man wieviel pumpt. Man kann eben nicht Geld verleihen bis der Schuldner nicht mehr die Zinsen bedienen kann und dann auch noch jammern, dass das Kapital weg ist. Nördlich der Alpen hat das System "Geld verleihen, das es nicht gibt, alle Register des Schönrechnens ziehen und Staatsgarantie auf die ausstehenden Beträge" eben die eigene Wirtschaft auch kräftig brummen lassen. Ohne Währungsunion wäre die Mark gegenüber der Lire so hoch, dass Deutschland nur noch wenig an Italien liefern könnte, was wiederum der deutschen Wirtschaft nachteilig wäre.
Die bei uns niedergelassenen Immigranten aus Südeuropa und dem Balkan sind meist noch schweizerischer und fleissiger als die Einheimischen - weil sie wissen, dass nur das ihre Chance ist. Die anderen sind schon lange wieder weg. Das könnte auch ein Argument gegen weitverbreitete Vorurteile sein, wie "alle Balkanesen sind kriminell, alle Türken riechen nach Knoblauch".
Die klassische Vetterleswirtschaft, dass nämlich die Partei an der Macht ihre eigene Kamarilla ungeachtet fachlicher Kompetenz in einträgliche Ämter steckt, hat schon seit Jahrhunderten Tradition. Für die dort unten ist das genau so logisch wie bei uns, dass man arbeiten muss, um es zu etwas zu bringen.