Er bewegt aber was....
TED-Talk Joel Salatin
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I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
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-
Manfred
Re: TED-Talk Joel Salatin
Passend dazu ein kurzes Video über die letzten Tallgrass Prairie-Gebiete in den USA:
http://www.youtube.com/watch?v=jy21uSG3ma8
Weitere Infos:
http://www.nps.gov/tapr/index.htm
http://www.youtube.com/watch?v=jy21uSG3ma8
Weitere Infos:
http://www.nps.gov/tapr/index.htm
- fuxi
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Re: TED-Talk Joel Salatin
Hab zum Glück gerade wenig zu tun im Büro
*Video anwerf*
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.
- fuxi
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Re: TED-Talk Joel Salatin
Der Aspekt, dass wir heutzutage unser Getreide viel zu schnell trocknen und dadurch wichtige Enzyme gar nicht die Zeit udnn Möglichkeit haben, einige der Schutzstoffe aufzubrechen und besser verdaulich zu machen war mir neu. Leuchtet aber ein.
(Bei ca 16 Minuten)
(Bei ca 16 Minuten)
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Manfred
Re: TED-Talk Joel Salatin
Die für mich wichtigsten Aussagen trifft Joel ganz am Ende des Videos, in den letzten Minuten der Diskussion.
Zum einen fordert er einen "Food Freedom Act", spricht ein Gesetzt, dass allen US Bürgern erlaubt ohne jedwede Auflagen (Hygiene, nur zugelassene Sorten etc.) ihre Nahrung selbst zu erzeugen und solche Nahrung auch in der Direktvermarktung frei zu verkaufen.
Eine Forderung, die mich ebenfalls schon länger umtreibt. Dann könnte z.B. endlich wieder Fleisch aus normaler Hausschlachtung (ohne schweineteure EU-Schlachtstätte) verkauft werden. Und auch beim Saatgut alter Sorten gäbe es keine Probleme mehr.
Zum anderen sagt er: Wenn ihr den kleinen Erzeugern, den Direkt- und Regionalvermarktern das Leben nicht noch schwerer machen wollt, dann hört endlich auf, ständig neue Auflagen für die Lebensmittelproduktion und den Umweltschutz etc. zu fordern. Die großen Firmen wie Monsanto und Tyson (der weltgrößte Mast- und Schlachtkonzern) usw. können diese Auflagen problemlos auf die Masse umlegen. Getroffen werden nur die kleinen Betriebe.
Auch das rattere ich ja immer wieder gebetsmühlenartig runter. Jede neue Auflage macht kleine Betriebe kaputt und hilft damit den Großen. Was wir brauchen ist eine massive Entlastung der Kleinen.
Wenn Joel das so sieht, kann ich nicht ganz falsch liegen.
So ein Food Freedom Act auch für Europa wäre ein Traum!
Der Schlusssatz:
Geht da raus und kümmert euch nicht darum, ob es rechtlich zulässig ist oder nicht: Tut es einfach!
Zum einen fordert er einen "Food Freedom Act", spricht ein Gesetzt, dass allen US Bürgern erlaubt ohne jedwede Auflagen (Hygiene, nur zugelassene Sorten etc.) ihre Nahrung selbst zu erzeugen und solche Nahrung auch in der Direktvermarktung frei zu verkaufen.
Eine Forderung, die mich ebenfalls schon länger umtreibt. Dann könnte z.B. endlich wieder Fleisch aus normaler Hausschlachtung (ohne schweineteure EU-Schlachtstätte) verkauft werden. Und auch beim Saatgut alter Sorten gäbe es keine Probleme mehr.
Zum anderen sagt er: Wenn ihr den kleinen Erzeugern, den Direkt- und Regionalvermarktern das Leben nicht noch schwerer machen wollt, dann hört endlich auf, ständig neue Auflagen für die Lebensmittelproduktion und den Umweltschutz etc. zu fordern. Die großen Firmen wie Monsanto und Tyson (der weltgrößte Mast- und Schlachtkonzern) usw. können diese Auflagen problemlos auf die Masse umlegen. Getroffen werden nur die kleinen Betriebe.
Auch das rattere ich ja immer wieder gebetsmühlenartig runter. Jede neue Auflage macht kleine Betriebe kaputt und hilft damit den Großen. Was wir brauchen ist eine massive Entlastung der Kleinen.
Wenn Joel das so sieht, kann ich nicht ganz falsch liegen.
So ein Food Freedom Act auch für Europa wäre ein Traum!
Der Schlusssatz:
Geht da raus und kümmert euch nicht darum, ob es rechtlich zulässig ist oder nicht: Tut es einfach!
Re: TED-Talk Joel Salatin
Hier ein PeakMoment-Video http://www.youtube.com/watch?v=C_MRYSA5q1E mit Joel, auch ansehenswert, weil er erklärt, wie sie seit Übernahme der Farm 12(!) Inches Mutterboden hinzugewonnen haben - das geht nur mit Weidewirtschaft.
Er nennt es Perennials & Herbivores - keine ständige Beweidung, sondern nur ab und zu mal, dann aber gründlich.
Er erklärt, daß der Blattmasseverlust des Grases beim Beweiden dazu führt, daß die Wurzeln tw. abgestoßen werden (und Co2 im Boden speichern), und die ganze Pflanze einen neuen Wachstumsimpuls bekommt, statt einfach nur braun und dürr zu werden.
Getreide ist einjährig und frißt Fruchtbarkeit - es baut keine auf .
Gras und Grasfresser aber schon - wenn man weiß, wie es geht.
Er nennt es Perennials & Herbivores - keine ständige Beweidung, sondern nur ab und zu mal, dann aber gründlich.
Er erklärt, daß der Blattmasseverlust des Grases beim Beweiden dazu führt, daß die Wurzeln tw. abgestoßen werden (und Co2 im Boden speichern), und die ganze Pflanze einen neuen Wachstumsimpuls bekommt, statt einfach nur braun und dürr zu werden.
Getreide ist einjährig und frißt Fruchtbarkeit - es baut keine auf .
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Manfred
Re: TED-Talk Joel Salatin
Im Prinzip bekannt. Aber Vorsicht.
Was er weniger betont: Seine ganzen Flattertiere und Schweine leben zum größten Teil von zugekauftem Getreide. Er selber baut ja keines an. Und was hinten wieder raus kommt, bleibt auf der Farm.
In seinen Büchern schreibt er auch davon, dass sie alles an Biomasse zusammenkarren, was nur irgendwie zu bekommen ist. Früher z.B. LkW-weise Walnussschalen, Sägespäne usw.
Er bindet also nicht nur CO2 aus der Luft, sondern importiert auch sehr viel organische Masse.
Auch darf man sich das Ganze nicht so vorstellen, dass sein Gelände 12" in die Höhe gewachsen ist. Er meint damit die Umwandlung von humusarmen/-losem Unterboden in humosen Oberboden.
Zum Weidemanagement: Er führt seine Weiden sehr intensiv. Am ehesten mit dem vergleichbar, was die Neuseeländern bei ihrem Milchvieh-Weideland machen. Aber halt nicht mit mineralischem Stickstoffdünger, sondern mit Geflügelkacke.
In einem Interview hat er mal gesagt, dass sie nur 1 bis 2 mal im Jahr mit dem Geflügel auf die selben Flächen können, weil dann der zulässige Nährstoffeintrag erreicht ist.
Durch diese sehr intensive Düngung (vergleichbar mit der Gülledüngung der Milchviehbetriebe im Alpenvorland und im Nordwesten), wächst das Gras natürlich wie Hulle. Dadurch und durch die Weideführung (das Gras wird nach Möglichkeit immer in der optimalen Wachstumslänge zwischen 7 und 15 cm gehalten) erreicht er 400 cow days per acre. Das entspricht umgerechnet einem Besatz von ca. 2,7 Großvieheinheiten pro ha im Jahresmittel. In D sind im Ökolandbau maximal 2,0 GV / ha erlaubt, um eine Überdüngung zu vermeiden.
Und ich denke dass er sogar noch weit darüber liegt, wenn man sein Geflügel komplett mit einrechnet.
Die extensiven, konventionellen Betriebe in seiner Gegend arbeiten im Schnitt mit 80 cow days per Acre. Das sind ca. 0,55 Großvieheinheiten.
Das ist auch ca. das, was extensive Mutterkuhbetriebe (wie auch ich) hierzulande haben.
Ich habe ja schon mehrfach angesprochen dass ich überlege was ich machen könnten, wenn die Extensivierungsmittel weiter eingeschränkt werden. Dann bliebe mir nur, auch in diese Form der intensiven Wirtschaft zu gehen. Als Biobetrieb sind dem aber enge Grenzen gesetzt. Deshalb arbeitet Joel auch konventionell. Bio dürfte er gar nicht so intensiv wirtschaften, wie er es tut.
Was er weniger betont: Seine ganzen Flattertiere und Schweine leben zum größten Teil von zugekauftem Getreide. Er selber baut ja keines an. Und was hinten wieder raus kommt, bleibt auf der Farm.
In seinen Büchern schreibt er auch davon, dass sie alles an Biomasse zusammenkarren, was nur irgendwie zu bekommen ist. Früher z.B. LkW-weise Walnussschalen, Sägespäne usw.
Er bindet also nicht nur CO2 aus der Luft, sondern importiert auch sehr viel organische Masse.
Auch darf man sich das Ganze nicht so vorstellen, dass sein Gelände 12" in die Höhe gewachsen ist. Er meint damit die Umwandlung von humusarmen/-losem Unterboden in humosen Oberboden.
Zum Weidemanagement: Er führt seine Weiden sehr intensiv. Am ehesten mit dem vergleichbar, was die Neuseeländern bei ihrem Milchvieh-Weideland machen. Aber halt nicht mit mineralischem Stickstoffdünger, sondern mit Geflügelkacke.
In einem Interview hat er mal gesagt, dass sie nur 1 bis 2 mal im Jahr mit dem Geflügel auf die selben Flächen können, weil dann der zulässige Nährstoffeintrag erreicht ist.
Durch diese sehr intensive Düngung (vergleichbar mit der Gülledüngung der Milchviehbetriebe im Alpenvorland und im Nordwesten), wächst das Gras natürlich wie Hulle. Dadurch und durch die Weideführung (das Gras wird nach Möglichkeit immer in der optimalen Wachstumslänge zwischen 7 und 15 cm gehalten) erreicht er 400 cow days per acre. Das entspricht umgerechnet einem Besatz von ca. 2,7 Großvieheinheiten pro ha im Jahresmittel. In D sind im Ökolandbau maximal 2,0 GV / ha erlaubt, um eine Überdüngung zu vermeiden.
Und ich denke dass er sogar noch weit darüber liegt, wenn man sein Geflügel komplett mit einrechnet.
Die extensiven, konventionellen Betriebe in seiner Gegend arbeiten im Schnitt mit 80 cow days per Acre. Das sind ca. 0,55 Großvieheinheiten.
Das ist auch ca. das, was extensive Mutterkuhbetriebe (wie auch ich) hierzulande haben.
Ich habe ja schon mehrfach angesprochen dass ich überlege was ich machen könnten, wenn die Extensivierungsmittel weiter eingeschränkt werden. Dann bliebe mir nur, auch in diese Form der intensiven Wirtschaft zu gehen. Als Biobetrieb sind dem aber enge Grenzen gesetzt. Deshalb arbeitet Joel auch konventionell. Bio dürfte er gar nicht so intensiv wirtschaften, wie er es tut.
Re: TED-Talk Joel Salatin
Danke, Manfred,
so aufgeschlüsselt sieht das natürlich ganz anders aus.
Aber immerhin kriegt er Öffentlichkeit und Umsatz UND Gewinn ohne Prämien - das ist schon sehr viel mehr, als man hierzulande kriegt als Bauer/Landwirt.
Ich denk, sein wahrer Wert liegt in Mobilisierung der Leute - sie fangen an, über ihr Essen nachzudenken. Und Labels zu lesen...
so aufgeschlüsselt sieht das natürlich ganz anders aus.
Aber immerhin kriegt er Öffentlichkeit und Umsatz UND Gewinn ohne Prämien - das ist schon sehr viel mehr, als man hierzulande kriegt als Bauer/Landwirt.
Ich denk, sein wahrer Wert liegt in Mobilisierung der Leute - sie fangen an, über ihr Essen nachzudenken. Und Labels zu lesen...
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Manfred
Re: TED-Talk Joel Salatin
Ich sehe ihn jedenfalls als großes Vorbild an. Sowohl als Unternehmer, wie als Kommunikator und was seine Ethik der Nahrungsmittelerzeugung, Regionalität und Solitarität angeht.
Er ist z.B. in seiner christlichen Gemeinde sehr aktiv. Die machen da vieles, was man in D gar nicht mehr kennt, wie z.B. solidarische Versicherung. Wenn da ein Mitglied abbrennt, dann rücken alle anderen mit Material und Arbeitskraft an bauen wieder auf. So sparen die auch bei den Versicherungen sehr viel Geld. Je mehr offene Hände bei einer Versicherung mitverdienen (Makler, Manager, Aktionäre) und je teurer die Behebung der Schäden (Gutachter, Gewinn der Entsorgungs- und Baufirmen etc.) desto weniger bleibt von der Kohle für die eigentliche Kernaufgabe. Zahlen müssen das alles die Versicherungsnehmer.
Er ist z.B. in seiner christlichen Gemeinde sehr aktiv. Die machen da vieles, was man in D gar nicht mehr kennt, wie z.B. solidarische Versicherung. Wenn da ein Mitglied abbrennt, dann rücken alle anderen mit Material und Arbeitskraft an bauen wieder auf. So sparen die auch bei den Versicherungen sehr viel Geld. Je mehr offene Hände bei einer Versicherung mitverdienen (Makler, Manager, Aktionäre) und je teurer die Behebung der Schäden (Gutachter, Gewinn der Entsorgungs- und Baufirmen etc.) desto weniger bleibt von der Kohle für die eigentliche Kernaufgabe. Zahlen müssen das alles die Versicherungsnehmer.
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Re: TED-Talk Joel Salatin
Seine Art der Weidewirtschaft hat mich an das andere Video erinnert, wo durch gesteuerte Beweidung durch Rinder die ursporüngliche Savanne/Steppe in Afrika wieder hergestellt wurde, die durch falsche Pflege der "Naturschützer" zu Wüste wurde.
@Sabi(e)ne
Welches von seinen Büchern kannst du empfehlen? Wo fang ich an? Ich will mir definitiv mindestens eins davon gönnen.
@Sabi(e)ne
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