Kein Gemüse mehr für Ald.....

Was halt nirgendwo passt
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Benutzer 2354 gelöscht

Kein Gemüse mehr für Ald.....

#1

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mi 6. Feb 2013, 18:19


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si001
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Re: Kein Gemüse mehr für Ald.....

#2

Beitrag von si001 » Mi 6. Feb 2013, 18:41

Das betrifft dann aber nicht nur den angedeuteten Discounter, sondern auch die Supermarktketten, die z.B. ihre Paprika von den selben Stellen beziehen.
Natürlich ist es auf den ersten Blick schmerzlich, wenn ich für Obst und Gemüse das Doppelte oder Dreifache zahlen muss, wenn man aber mal genau hinschaut, was da am Anfang der Handelskette abgeht... selbst in einem EU-Land wie Spanien hausen die Arbeiter unter primitivsten Umständen ....
Liebe Grüße, si001!
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sybille
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Re: Kein Gemüse mehr für Ald.....

#3

Beitrag von sybille » Mi 6. Feb 2013, 18:48

selbst in einem EU-Land wie Spanien hausen die Arbeiter unter primitivsten Umständen ....
da wird sich aber eher nichts ändern, wenn das Gemüse teurer wird. Im Gegenteil, die Arbeiter werden sich das Gemüse irgendwann selber nicht mehr leisten können. Der Produzent ist nicht gleichzeitig der Arbeiter.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Manfred

Re: Kein Gemüse mehr für Ald.....

#4

Beitrag von Manfred » Mi 6. Feb 2013, 19:46

Gemüse und Obst sind doch bei den Discountern die letzten Jahre massiv teurer geworden.
Leider landet davon nichts in den Kassen der Erzeuger. Das ist das Problem. Oder auch nicht, wenn man es aus Sicht der Familie Albrecht betrachtet.

Sabi(e)ne
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Re: Kein Gemüse mehr für Ald.....

#5

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 6. Feb 2013, 22:54

Ich hab es schon geschrieben - vorletzte Woche gab es im aldi wunderbar duftende Erdbeeren, wie gemalt, makellos - für 1,69€/250g.
Das sind grad mal 6,80€/kg - Anfang Februar!!!!!!
Ziehe ab Mehrwertsteuer, ziehe ab Transport-und Distributionskosten, ziehe ab Aufwand des Erzeugers, ziehe ab Umweltschäden (waren spanische Erdbeeren - Grundwasser geht zu Ende/bzw. versalzt) - geschätzter Erzeugerpreis wir vermutlich irgendwo um 1 bis maximal 2€ per Kilo landen, eher noch deutlich weniger.... :bang:
Wir haben wirklich keinen Grund, über zu hohe Preise zu klagen - wir haben die niedrigsten europaweit UND eine ziemlich gute Qualität.

In Amiland ist alles, was an Essen billig ist, billige Kohlenhydrate, viel billige Fette und turbogemästetes Fleisch, und jede Menge Zusatzstoffe.
Gemüse und Obst sind da unverhältnismäßig teuer - eine Paprika kostet da mal eben 3-5€.
Davon sind wir sehr weit entfernt....

Und am Rande: dank der TV-Werbung hab ich heute mal auf die Zutatenliste des Hochland-Ofenkäses geguckt (der monentan ja sehr beworben wird) :eek: es ist erstaunlich, wie viele Buchstaben man auf 3x10cm unterbringen kann - es waren weit über 20 Zutaten mit langen Namen, und Käse kam darin nicht vor.
Warum kaufen Leute sowas????

Und warum kann/will Iglo mir nicht sagen, auf welche Art welche Fische gefangen werden?
Hugh Fearnley-Whittingstall aka RiverCottage hatte eine ganze Saison der nachhaltigen Fischerei gewidmet, und erstaunlicherweise schreiben viele Briten in den Foren dabei, ob ihr Fisch von heute "line" oder "farmed" war.
Iglo schreibt, daß 40% ihrer Produkte nachhaltig gefangen worden seien, aber mehr auch nicht, und sie antworten nicht auf e-mails, was das angeht.
Ich bin ein Fan der Methode, daß alle Fischer allen "Beifang" auch mit nach Hause bringen müssen - und der auch auf die Quoten angerechnet wird.
Es kann nicht sein, daß mehr 2/3 als Beifang (in den meisten Fällen tot durch Platzen der Schwimmblase, weil aus großen Tiefen hochgeholt) als Müll zurückgekippt wird.
So kommt auf 200g Iglo-Filet nahezu 1kg nutzlos getöteter Fisch, der zu klein, falsche Art, Schlachtreste, oder sonstwas ist.
Dagegen ist Hühnerhaltung fast (nur fast) harmlos, weil mit dem ganzen toten Beifang auch vielen anderen Arten die Nahrungsgrundlagen entzogen werden, und sehr oft auch zu kleine Fische gnadenlos gefangen werden.
Vor 30 Jahren war eine Maischolle so groß, daß sie gut einen großen Teller bedeckte - heute findet man nicht mal welche, die knapp einen Desserteller mit 18cm füllen können.... :bang:
Das ist Kindermord, sozusagen.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Kein Gemüse mehr für Ald.....

#6

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 7. Feb 2013, 09:18

Hallo Sabi(e)ne,
ich muss immer staunen, wenn ich durch die Gemüseabteilung unseres Edekaladens komme, das ganze Jahr ist alles zu haben, komme mir dort wie im Schlaraffenland vor. Gab es je in der Geschichte eine Zeit, in der so eine Fülle zu haben war?
Auf der anderen Seite- die immer vorhandene Verfügbarkeit und Überfülle lässt einen Gewöhnungs- und Abstumpfungseffekt entstehen.
Wenn man weiß, die Erdbeeren gibt es eine bestimmte Zeit im Jahr, ebenso bestimmte Gemüsesorten, dann schätzt man das anders.
Bärlauch in der Zeit, in den es ihn gibt, wirklich satt und dann wieder ein Jahr warten, Tomaten aus dem Garten, sonnenwarm und zu der Zeit und dann wieder eine Zeit des Wartens.
Momentan fällt mir auf, dass immer und überall über den Mangel an Fläche geklagt wird, dass Angst gemacht wird, dass es nicht reicht, während ein schöner Anteil vom Gemüse, von Lebensmitteln generell weggeworfen wird.
Während die einen über Aquaponik und Terra Preta nachdenken, lassen die anderen die fruchtbare Erde aus dem Garten baggern und mit Unkrautvlies und viel Steinen eine Wüstenlandschaft entstehen.
Wenn Gemüse teurer wird, vielleicht besinnt sich der eine oder andere doch wieder auf das alte Wissen um den kleinen Gemüsegarten in Hausnähe?
Vielleicht werden dann auch Koch- und küchentechnische Kenntnisse wieder als Wert und nicht als geistige IQ- Verminderung angesehen?
Vielleicht gibt es wieder eine Zeit, in der über gutes Essen gesprochen und diskutiert und nicht ständig nur über die schlechte Qualität und die Zusatzstoffe.
Je weniger Lebensmittel verarbeitet sind, umso weniger sind an fremden Zusatzstoffen enthalten.

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si001
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Re: Kein Gemüse mehr für Ald.....

#7

Beitrag von si001 » Do 7. Feb 2013, 10:19

hobbygaertnerin hat geschrieben:ielleicht gibt es wieder eine Zeit, in der über gutes Essen gesprochen und diskutiert und nicht ständig nur über die schlechte Qualität und die Zusatzstoffe.
Je weniger Lebensmittel verarbeitet sind, umso weniger sind an fremden Zusatzstoffen enthalten.
Es wird doch über gute Lebensmittel gesprochen. Es gibt massig Koch- und Backsendungen, Ausstellungen wie die Grüne Woche usw. Leider dient das den meisten nur als Unterhaltung! Richtig kochen und backen mag und kann kaum noch einer (wir hatten es wir neulich gerade davon). Macht viel zu viel Arbeit. :roll:
Liebe Grüße, si001!
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Manfred

Re: Kein Gemüse mehr für Ald.....

#8

Beitrag von Manfred » Do 7. Feb 2013, 10:31

Jedenfalls machen steigende Obst- und Gemüsepreise die Selbstversorgung attraktiver.
Wenn ich an einer Kiste konventioneller Äpfel für 2.49 das kg vorbei gehe und darüber nachdenke, wie viele Bioäpfel wir von September is Januar verbraucht haben, kommt ein nettes Sümmchen zusammen. :)

roland
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Re: Kein Gemüse mehr für Ald.....

#9

Beitrag von roland » Do 7. Feb 2013, 10:33

ihno hat geschrieben:Kein Gemüse mehr für Ald.....da haben wir den Salat.
na endlich :daumen: - wenns denn war wird. discount und frisches Gemüse/Obst ist ein Wiederspruch in sich.

Vielleicht schnallen auch die letzten irgendwann, das den Preis für Dicount auch irgend jemand bezahlt, und zwar meist mit miserablem Lebensumständen und Gesundheitsschäden!

Roland

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Re: Kein Gemüse mehr für Ald.....

#10

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 7. Feb 2013, 12:38

Hallo Manfred,
aus der Preisseite hab ich unser Obst so noch gar nicht gesehen, aber die Sortenvielfalt alleine macht schon süchtig, blühende Obstbäume sind im Frühjahr wunderschön, im Sommer liefern sie Schatten und frisches Obst. Ich muss mich jetzt wirklich beherrschen, es gibt keine weiteren Obstbäume mehr, aber ich denke an Veredlung. :engel: Der letzte Apfel von der sehr langhaltenden Sorte wurde im Juni verarbeitet.
Himbeeren lassen sich sehr gut einfrieren, besonders bei den Beeren sehe ich den Spareffekt - die kleinen Schälchen im Geschäft täuschen einen günstigen Preis vor.

@sioo1, ja dieses Sprechen kenne ich auch. Es fehlt an der Umsetzung. Wenn ich zum Einkaufen fahren muss, dann kostet das Zeit, Geld und Nerven.
Da mach ich lieber selbst was.
Eine Woche haben wir noch Zuckerhutsalat aus dem Garten, für eine Weile noch Lagerzuckerhut, der Cicoree treibt gerade, im Gewächshaus steht der schnittreife Feldsalat und bis zum ersten Salat aus dem Mistbeet wird die Gefriertruhe und das Krautfass ausgeräumt.
Dieses Wissen, wie man das ganze Jahr immer Gemüse aus dem Garten zur Verfügung hat, fällt nicht vom Himmel. Hier liegt in meinen Augen der Knackpunkt.
Die Kochsendungen regen mich inzwischen nicht mehr auf, ich schau sie mir nicht an, denn dort wird nie oder nur sehr selten wirklich brauchbare Alltagsküche gezeigt, sondern entweder Edel und noch edler oder so gesund, dass es auch keiner mehr isst.
Am schönsten ist mit der Schüssel in den Garten zu gehen und sich dort aus der Vielfalt was zu holen.
Dazu noch ein paar frische Kräuter. Kochen und Garten- das sind die Tätigkeiten, die ich mir von niemanden abenehmen lassen würde.

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