Unsere Dorfstruktur sieht so aus: das Dorf im Zentrum - dahinter ehemalige Ackerflächen, die nun brach liegen - hinter den Ackerflächen beginnt der Wald.
Im Grunde ist das schon noch relativ idyllisch hier, wenn auch lange nicht mehr so wie es früher war. Aber dieses heile-Welt-Szenario muß man sich eh aus dem Kopf schlagen, das ist wohl endgültig vorbei.
Die Stücke gehören den ehemaligen Landwirten und einem der eine Art "Großgrundbesitzer" darstellt und vor Jahren sehr viel Land und Wald aufgekauft hat und auch mit Holz Kohle macht (also, keine Holzkohle, sondern Geld).
So wie mir mal jemand, den ich zufällig beim spazieren mit unseren Hunden getroffen habe, sagte, bekommen die Landwirte Geld dafür, ihre Ackerflächen nicht zu bewirtschaften und nur regelmäßig zu mähen.
Nachdem ich überall das Horrorszenario der Monokulturen mit Mais und Raps vor Augen habe befürchte ich, daß es eines Tages hier auch dazu kommen könnte. Und das würde ich gerne irgendwie vermeiden!
Da die Landwirte hier schon alt sind und auch keine Nachfolger haben, wäre also ein großflächiger Verkauf der Äcker denkbar. Die Kinder/Erben haben herkömmliche Berufe und wären wohl sofort bereit, die Grundstücke zu verkaufen. Dann wäre der Vermaisung Tür und Tor geöffnet.
Wenn ich genügend Geld hätte, ich würde dem vorbeugen und einen Preis bieten, den keiner abschlagen könnte. Aber leider hab ich das nicht.
Ich überlege die ganze Zeit, wie man die Dorfgemeinschaft erreichen und für das Problem sensibilisieren könnte. Es gibt einen Verein zur Brauchtumspflege, dessen Vorstand und Mitglieder aber eher zu denen gehören, die ... naja ..... nicht so das offene Öko-Ohr haben! Habe mir grade mal deren Satzung angeschaut, da steht eindeutig unter Aufgaben drin: Umwelt- und Landschaftspflege!
Bisher bestehen die sichtbaren Aktivitäten aber hauptsächlich im Organisieren von Feiern und Festen, Skatturnieren und Karnevalssitzungen ...
Ich möchte aber nichts unversucht lassen und eine Art Konzept erarbeiten, das ich diesem Verein mal vorlegen könnte. Daß man auf die eventuell drohende Gefahr aufmerksam macht, die momentane Schönheit und deren Erhaltungswürdigkeit preist, das aufzeigt was passieren könnte, usw. usw....
Wie könnte man denn da überhaupt vorgehen? Welche Fakten müßte ich einflechten, wie und worüber muß ich mich informieren um gute Argumente zu haben, und so weiter....?
Vielleicht klingt das alles noch etwas konfus und unausgegoren, aber das ist es ja auch. Deshalb ist es halt umso wichtiger zu strukturieren und zu argumentieren, um den Verein/das Dorf davon zu überzeugen, daß man etwas unternehmen sollte bevor es zu spät ist...
Auch wenn ich ja gar nicht auf Dauer hier wohnen bleiben möchte - aber es ist mein Heimatdorf, meine Familie lebt seit -zig Generationen hier, meine Familie lebte von den Feldern und Wäldern. Und das möchte ich einfach nicht dem Wahn preisgeben, der um sich greift.

