Mais and Moor - meine Immo-Suche

Was halt nirgendwo passt
Knurrhuhn

Mais and Moor - meine Immo-Suche

#1

Beitrag von Knurrhuhn » Do 27. Sep 2012, 14:43

Hachjeee ... ich hab mir heute ein interessantes Objekt angesehen, das sehr spannend für mich ist. :grr:

Das Grundstück ist halb verwildert, vormals war zumindest der größte Teil davon anscheinend mit Rasenflächen und blühenden Sträuchern kultiviert.
Als ich heute drüberlatschte fühlte es sich ziemlich wabbelig an - ist halt Moor. Aber es hat nicht gequatscht beim drüberlaufen, also, so richtig nass oder daß man eingesunken wäre ist es nicht. Anscheinend ist über dem Moor noch eine dicke Sandschicht.
Es wächst dort Gras, irgendwelches Buschwerk, ein paar Nadelbäume die ich nicht benennen kann, und hinten raus sind einige Laubbäume, teils noch klein, teils schon groß.
Die Größe (ca. ein halber Hektar) wäre für mich ideal - da könnte ich (theoretisch) mit der Zeit so ziemlich alles umsetzen, was ich mir so vorstelle.
Die Ausrichtung des Grundstücks ist Süden! Auf der Westseite befindet sich nebenan eine Weidefläche für Pferde oder Kühe, auf der linken Seite ca. 20 Meter weg ein Nachbarhaus mit Garten, durch Buschwerk aber kaum einsehbar.
Nach hinten, also Süden, ist am Ende des Grundstückes so etwas wie ein kleines Wäldchen mit Birken und anderen Laubbäumen. Also so gesehen echt ideal.
Wenn man aus der Wohnküche und dem Wohnzimmer rausschaut oder auf der Terrasse sitzt, schaut man direkt in's Grüne, bzw. auf dieses Mini-Wäldchen.

Das beste ist aber: auf der anderen Straßenseite (eine anscheinend nicht sehr stark befahrene Landstraße abseits der Bundesstraße) sind auch nur Wiesen bzw. Pferdekoppeln. Kein Haus, kein Feld. Keine Ackerflächen drumherum, von denen Vergiftungsgefahr für meine Pflanzen ausgehen würde ....
Und vor allem, man höre und staune: weit und breit befindet sich nicht ein einziges Mais- oder Rapsfeld. :daumen:
Lt. Aussage des Maklers ist auch dort oder in der Nähe nichts bauliches geplant - keine Autobahn, keine Bahntrasse, keine Windkraftanlagen, kein Atomkraftwerk, keine Atommülldeponie, Raketenstartplatz, kein irgendwas ....! Wenn das tatsächlich stimmt ... Dann wäre das das Paradies! :eek:

Was kann man aus bzw. im "Moor" machen...? Wächst da was?! Wie macht man den Boden urbar? Muß man entwässern....? Gibt's da hilfreiche Tricks und Tipps, wie man so einen Boden speziell behandeln muß?

Ich weiß zwar noch nicht, ob ich es überhaupt bekäme, weil da noch 1-2 ernsthafte Interessenten vor mir an der Reihe wären. Aber falls ich es haben könnte .... ohwei. Sollte ich?!? Oder sollte ich nicht ...??!! :schaf_1:

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kraut_ruebe
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Re: Mais and Moor - meine Immo-Suche

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Do 27. Sep 2012, 15:13

hallo frau H :)

moor ist cool. vieeel angenehmer zu bearbeiten als steiniger, sandiger oder trockener boden und aufgrund seiner beschaffenheit lädt es nicht grade dazu ein blöde industriegelände oder sowas draufzubauen und auch als ackerfläche für schwere maschinen passt es nicht sehr gut.

es wächst im prinzip alles drauf was in deiner klimazone so vorherrscht. für die eine oder andere pflanze muss man vielleicht besondere erde einarbeiten (aber das muss man eigentlich überall, für alles und jedes passt es nirgens).

hier quasi nebenan gibt es im zickental auch ein moor, oben drauf stehen die zickentaler moorochsen. ein teil des moores ist der garten der sinne (rechts im menü einige wenige infos dazu) mit rund 800 verschiedenen pflanzenarten - das lebende beispiel dafür dass die pflanzenvielfalt deswegen nicht eingeschränkt ist.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Mais and Moor - meine Immo-Suche

#3

Beitrag von marion » Do 27. Sep 2012, 15:39

Das freut mich ja für dich, dass du etwas in der engeren Auswahl hast. Aus dem Bauch herraus würd ich auch zum Moor raten, das mit dem Mais klang gruselig. Besonders weil es dir anscheinend körperlich nicht sooo gut geht und dann diese Giftbelastung :ohoh: ?
Hast du Bilder vom Hausinneren und Hausäußerem ? Wenn du Bedenken hast, kannst du mir ja einen Link per PN senden.
Ist das Haus entsprechend des besonderen Untergrundes gebaut ? Wie sieht es mit der berühmten aufsteigenden Feuchtigkeit aus ? Risse im Mauerwerk ? Schimmel oder Moder ? Tierische Kleinstmitbewohner ?
Nimmst du VOR Vertragsunterzeichnung einen Gutachter mit ? Ist noch nach dem Kauf Geld über, falls noch eine Leiche aus dem Keller kommt ? Oder bist du wenigstens Kreditfähig, dass du im Notfall Geld aufnehmen könntest ?
Ich weiß, sind alles sehr persönliche Fragen. Mußt du ja nicht hier beantworten, eventuell einfach mal nur bei dir selbst nachharken.

Ansonsten klingt die Lage so fast ohne Nachbarn echt toll. Und das Grundstück hat eine schöne Größe. Das Moor ist vielleicht gar nicht mal so schlecht bezgl. Anpflanzungen, aber da hab ich so gar keine Erfahrung mit.

Ich würd mich freuen, wenn du dein Traumhaus findest.

Liebe Grüße,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

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Re: Mais and Moor - meine Immo-Suche

#4

Beitrag von moorhexe » Do 27. Sep 2012, 15:45

ich habe fast 20 jahre erfahrung, im moor zu leben, anzupflanzen und auch zu bauen...
tiere zu halten etc.

mein hof lag am rande des teufelsmoores , nahe worpswede.

was mir zu deinem projekt einfällt...
vergesse nicht die alleinlage , bei nicht so guter gesundheit und dein alter...
hast du möglichkeit , schnell zum arzt zu kommen u.a.

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Reisende
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Re: Mais and Moor - meine Immo-Suche

#5

Beitrag von Reisende » Do 27. Sep 2012, 16:03

hey hey hey... :hhe:
Das klingt ja echt super, viel besser als die A20-Geschichte! Kommst du trotzdem in meine Nähe? ;) Drück dir alle 4 Daumen!
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Knurrhuhn

Re: Mais and Moor - meine Immo-Suche

#6

Beitrag von Knurrhuhn » Do 27. Sep 2012, 19:45

Das doofe "Mais-Projekt" habe ich zu den Akten gelegt. Plötzlich hieß es auf meine telef. Nachfrage, das Haus läge doch nur wenige 100 Meter von der geplanten AB entfernt (im Exposé hieß es: keinesfalls in Sichtweite, Waldgebiete dazwischen....) :dreh: Und davon mal ganz abgesehen, nachdem was ich im Thread "was pflanzen gegen Abdrift" las hat mir gereicht, um mich dagegen zu entscheiden.
Da kann es tausend Mal Alleinlage haben - der Preis dafür wäre mir zu hoch.

Dieses "Moor-Haus" hier ist nicht in Alleinlage, aber es hängt einem halt auch niemand direkt auf der Pelle. Eigentlich optimal - nicht zu viel und nicht zu wenig. ;) Ärzte, Geschäfte und sogar ein Krankenhaus gibt es im übernächsten Ort (so zwischen 8-10 km weg), der für meine Begriffe mehr als groß genug ist. Da könnte man notfalls schnell mal mit 'nem Taxi hinhuschen. Und die Nachbarn im Haus nebenan sollen in meinem Alter und sehr nett sein.

Da es ja bereits andere Interessenten gibt, die wohl auch SEHR interessiert sein sollen, will ich mir keine allzu großen Hoffnungen machen. Sollte ich doch noch im Rennen sein, würde ich mir auf jeden Fall einen Bausachverständigen mitnehmen zwecks Begutachtung, und alle Punkte beleuchten die man so auf der Liste hat.
Das Rübenkraut ;) hatte da irgendwann mal eine super Aufstellung hier in einem Thread eingestellt, die ich mir mal janz fix kopiert und abgespeichert habe (und dafür danke ich Dir noch mal ganz herzlich, liebe Kraut-Rübe!) :engel: Ich hab ja auch aus meinen bisherigen zwei Hauskäufen die ich schon getätigt habe einiges gelernt, und bin da bei aller Begeisterung eben schon vorsichtiger oder umsichtiger geworden.

Ich werde Euch auf dem laufenden halten. :kuuh:

moorhexe
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Re: Mais and Moor - meine Immo-Suche

#7

Beitrag von moorhexe » Fr 28. Sep 2012, 14:51

moin liebe frau hollerbusch,
du schreibst mehr vom grundstück, als vom haus.

es gibt verschiedenen dinge bei einem haus im moor zu beachten.
ist es ein 2 ständerhaus ?
du mußt auf die fundamente besonderen wert legen. 2 ständerhäuser sind oft, wenn sie nachträglich ausgebaut wurden, beim fundament vernachlässigt worden.
man muß im moor immer pfeiler gießen. d.h. du mußt durch das moor bis zum norden, das ist die feste schicht...
ca. 1m durchmesser und , je nachdem, wie tief der norden ist , löcher machen und mit
kieszementmischung, ausfüllen.
darauf kommt dann erst der estrich...
das moor arbeitet. bestimmt hast du das land im trockenen zustand gesehen.
bei viel regen kann das land auch schonmal ganz unter wasser stehen.
beim haus besonders wichtig, weil ich häuser kenne, die keine pfeiler gegossen haben...
da sind dann die türzargen gerissen und auch die wände.

beim land kannst du , um gemüse anzubauen, mit hochbeeten oder hügelbeeten viel
anbauen.

mir sind schon , obwohl jahrelang gut gewachsen, bei einem nassen herbst und winter, ca. 20 apfelbäume regelrecht abgesoffen.

naja, ich hatte meinen boden gut aufgearbeitet, hatte aber auch viel hügel- und hochbeete, kürbiskompostberge...
wir hatten aber auch immer einen radlader , bagger und traktor zur verfügung.

ich möchte dir dein objekt nicht vermiesen. mir hat es im teufelsmoor gut gefallen. ich lebe ja noch am rande..

Knurrhuhn

Re: Mais and Moor - meine Immo-Suche

#8

Beitrag von Knurrhuhn » Fr 28. Sep 2012, 18:04

Hallo liebe Moorhexe,

genau, das Haus ist auf Pfeilern gebaut, wie es sein soll. Sogar für einen möglichen Anbau sind schon solche Pfeiler neben dem Haus vorhanden.
Auf jeden Fall würde ich bei einer erneuten Besichtigung einen Sachverständigen aus der Region hinzuziehen, eben weil ich von solchen Absenkungen auch schon gehört habe und es keinesfalls auf Treu und Glauben kaufen möchte (nicht nur dieses, sondern generell nicht mehr!).
Es heißt, daß sich das Haus (trotz der Pfeiler) auf einer Seite etwas abgesenkt habe, dies wäre aber zu beheben, man habe da schon mit einem Unternehmer gesprochen. Die Kosten lägen so zwischen 2-3T Euro. Ich kann das als Laie natürlich nicht prüfen, müßte mir höchstens einen Kostenvoranschlag vorlegen lassen - daher also der neutrale Gutachter, den ich einschalten würde.

Hochbeete wollte ich ja eh machen, egal wo ich "lande". ;) Aber ich hätte halt auch gerne irgendwelche Sachen im Boden angebaut, und da frag ich mich eben, ob ich das überhaupt machen könnte.... :hmm: (z.B. Kartoffeln und gerne hätte ich auch etwas Getreide wie Nackthafer, dann noch Linsen und diverse Sächelchen....)
Da ich ja eh noch totale Anfängerin bin im Gartenbau, ist das mit dem Moor vielleicht eine viel zu große Herausforderung, wenn man ohne jegliche Erfahrung da ran gehen muß. Andererseits ... nunja, man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgabe.
Aber blöd ist halt schon, daß ich eben keinen Trekker, Bagger oder sonstige Spielzeuge greifbar habe und immer jemanden bitten müßte, mir da zu helfen.

Wenn ich drüber nachdenke bekomm ich irgendwie Angst vor der eigenen Courage..... so schön das Dingen auch gelegen ist - ich weiß einfach nicht, ob es richtig wäre. Fast hoffe ich schon, daß es die für das Wochenende angesagten Interessenten nehmen wollen, damit mir eine Entscheidung erspart bleibt. :mrgreen:
Eigentlich wollte ich doch "nur mal gucken", einfach nur um ein Feeling dafür zu kriegen und mich mal ein bißchen umzuschauen in der Region, was an Häusern auf dem Markt ist usw.... Und nun stolpere ich da über etwas, das mich ernsthaft interessiert. Schwieeeerig .... :pfeif:

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Re: Mais and Moor - meine Immo-Suche

#9

Beitrag von moorhexe » Fr 28. Sep 2012, 19:37

also meine bauern, die, die uns den hof verkauft haben, waren u.a. kartoffelanbauer-und händler. die nachbarn haben auch kartoffeln angebaut.
unser bauer hatte den größten mähdrescher im dorf...
allerdings ist moor nicht so gut für getreideanbau geeignet.

unsere nachbarn waren auch sehr hilfsbereit, wenn wir mal wieder , aus unwissenheit was versenkt hatten. ich meine, im anfang haben wir, (komischerweise ich nicht...) uns öfter mal festgefahren... :rot:

aber versenkt hat ein nachbar seinen gesamten trecker, als er uns, mit seinem güllewagen, gefüllt mit wasser, einen grundwasserzugang für eine pumpe gespült hat.
das habe ich leider verpaßt :hhe: .
mit der zeit haben wir gelernt mit dem moor zu leben und es zu lieben.

Knurrhuhn

Re: Mais and Moor - meine Immo-Suche

#10

Beitrag von Knurrhuhn » Fr 28. Sep 2012, 19:58

Ui, das klingt sehr spannend und abenteuerlich. ;)

Ich denke ja, daß die Menschen / Bauern, die hier leben, sich ja auch mit diesem Boden arrangieren müssen und sich nicht aussuchen können, was sie in ihrem Garten / auf'm Acker so rumliegen haben. Und es werden ja auch Kartoffeln und andere Dinge angebaut.
Nur, wenn man sowas gar nicht kennt, noch abwägen und sich dafür oder dagegen entscheiden kann .... dann ist es schon schwierig, 'ne Entscheidung zu treffen.

Doof ist halt: irgendwas ist ja immer! Woanders stört mich dann wieder dieses oder jenes, und irgendwo muß man dann mal sagen: ok, das ist jetzt etwas, mit dem ich leben kann.
Heute traf ich beim spazieren gehen eine Frau, die schön abgelegen mitten im Wald wohnt. So gesehen eine Traumlage und sie war total happy mit ihrer Wohnung, dem Garten und den Nachbarn - aber auch sie sagte, daß es sehr schade ist, daß man die nächste Autobahn ständig hört und sie das doch manchmal nervt (und die war wirklich extrem zu hören, trotz Waldgebiet dazwischen... :roll: ).
Deutschland ist eben so dicht besiedelt und bebaut, mit Häusern, Straßen, Industrie, Viehmastanlagen usw., und da muß man wohl oder übel irgend eine Einschränkung akzeptieren müssen. :o:

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