Selbstversorger Forum e.V.

Da kaufen sich ein paar nette junge Leute aus dem Dorf ein großes Stück Bauland und wir freuen uns, dass nicht irgend so eine Bauträgergesellschaft zum Zuge kam... Man vermutet, dass die Menschen vom Lande noch nicht so ein gestörtes Verhältnis zur Natur haben.

Und das Erste, was sie tun, sie sägen die schönen alten Obstbäume ab!
Im allerbesten Alter, mit leckeren Früchten. Und die schöne Fläche wird eingeebnet >schluchz<
Vermutlich sieht es dann bald aus wir im Baumarktprospekt. Ich befürchte, dass Löwenzahn, Brennessel und Co. kaum eine Chance haben werden.

Was tun die sich nur an?
Man möchte ja gerne an das Gute im Menschen glauben und darauf vertrauen, dass die Natur letztendlich den "Unkraut-Bekämpfungs-Kampf" gewinnt.
Aber es tut schon sehr sehr weh, wenn ich meine guten Bekannten nun so abgesägt dort liegen sehe >heul<

(Ich heule grad wirklich)

Ich fühle mit Dir - vor einiger Zeit hatte ich auch einen dezenten Wutanfall, als nebenan ein gut tragendes Obstbäumchen gemeuchelt wurde.
Später erfuhr ich, zwischen "gut tragend" und der Motorsäge hatte die Wühlmaus zugeschlagen...

Was ich nicht verstehe, ist der Rückschluß, daß die "Einheimischen" die Natur noch zu schätzen wissen... hier haben die Einheimischen, sofern keine diensthabende Oma mehr da ist, alle den klassischen Langweilergarten - nicht mal Krokusse sehe ich da .
In einer Doku über Friesland hörte ich den Satz "den klassischen Garten mit typischem Friesenhäuschen haben nur die Zugereisten - die Einheimischen wohnen alle im Bungalow."
Von daher wünsche ich Dir, daß die neuen Nachbarn wenigstens nett sind - und Du kannst dieses Jahr hübschen Mohn aussäen. Nächstes Jahr wächst der dann nebenan .

Ich kann Dich sehr gut verstehen; auch wir hatten in der Nachbarschaft einen solchen Fall. Eine Eiche, kerngesund, wurde gefällt, nur weil im Herbst immer so viele Blätter runter fallen und man dann so lange den Laubsauger einsetzen muss. Schließlich werde man nicht jünger hieß es zur Rechtfertigung auf meine Frage hin, warum man so etwas mache. Ich war so traurig und habe auch um diesen Baum geweint, wie er Stück für Stück demontiert wurde und man den "Forstleuten" ihren Spaß an der Arbeit richtig anmerkte.

Scheinbar machen sich immer weniger Menschen Gedanken um ihre Umwelt!

An Stelle der Eiche zieren jetzt Glaskugeln in allen möglichen Farben die freigewordene Stelle im Garten! Wem es gefällt!

Ich verstehe viele Menschen und ihre Beweggründe für irgendetwas immer seltener

Es grüßt Ribisl

ja, das kann ich mitempfinden,
hier haben sie grad im Hafengebiet einen alten Walnussbaum und 2 stattliche
Birken abgesäbelt.
Ich hab noch 2 Kisten der 2011-Ernte und erfreue mich jetzt umso mehr dran.

AnamPrema

Gibts leider nicht mehr auf youtube, danke unserer unglaublichen GEMA
1968 sang Alexandra: Mein Freund der Baum ist tot.

Hallo Wayan,

da hast Du mein absolutes Mitgefühl - kann Deine Gedanken und Gefühle dazu sehr gut nachvollziehen.
Mir geht's immer ähnlich wenn ich sowas mitbekomme.

Alles wird gemeuchelt, was nicht in die "Baumarkt-Kulturlandschaft" reinpasst. Alles was man da nicht kaufen kann und wild wächst ist unerwünschtes Unkraut, alle Tiere und Insekten die nicht aus dem Zoohandel kommen sind eklig oder potentiell gefährlich und gehören vernichtet, und statt schöner nützlicher Hecken werden Gabionen hingeklatscht (ich dachte die Mauer sollte weg....) oder stabile Metalldrahtzäune errichtet ..... pflegeleichter Rasen, ein paar Ziersträucher im Garten - das war's. Die Terrasse möglichst noch mit Tropenholz belegt, vielleicht noch ein Teich mit teuren Kois - man muß ja die Nachbarn beeindrucken.
Beim ersten Sonnenstrahl den schicken Grill anwerfen und draußen essen gilt dann als super naturverbunden.

Die Deutschen Politiker machen immer einen auf Umwelt- und Naturschutz - aber was da tagtäglich in hoher Anzahl im Kleinen abgeht bei Privatleuten an tatsächlicher Lebensraumvernichtung, das interessiert keine

Hi,

unser Haus ist 250 Jahre alt, der Ortskern ist nicht jünger. Der Ort wirbt wie bekloppt mir Naturdorf und dem angrenzenden Naturschutzgebiet aber das wohl nur aus finanziellen Gründen. Das Legoland ( der Hypothekenhügel ) wächst stetig, dafür stehen im Ortskern uralte teils gut erhaltene Fachwerkhäuser leer. Wird mal eins erworben so wird es auch direkt abgerissen um den alten Scheiß los zu werden und dann wird erstmal schön ein Fertignichtsaussaghaus gebaut. Bei diesem Thema schwillt mir der Kamm, alles positive aus der guten alten Zeit wird mitgenommen, mental ist da aber nichts geblieben. Für bekloppt halten sie Leute wie uns die etwas mit Vieh machen und ein Gartenstück anlegen während der Nachbar überall erzählt das er endlich frisch eingesäht hat. Wenn der Tourist dann irgendwann ausbleibt ist wieder die ganze Welt schuld.....

Naja, wirklicher Trost ist nicht so einfach zu finden.

Euere Bespiele bestätigen halt, dass es nicht nur hier so zugeht. Leider.
Zu Glück gibt es dann doch noch Menschen auf dieser Welt, die achtsam durch den Tag gehen, nicht nur so vorüberhuschen sondern einem aufmerksam in die Augen schauen und nur reden, wenn sie etwas zu sagen haben, bei denen allein das Nur-da-sein schon gut ist.
Ich werde wohl morgen einen langen Spaziergang machen müssen.

hallo!

Falls es tröstet:
Wir haben das gar nicht so gemacht.
haben ja auch ein Grundstück mit vielen Lebewesen gekauft.

Der, der das alles angelegt hat, hat es aber nicht mehr miterlebt.
Doch wir sind riesendankbar fürdie schönen Bäume und anderen Nutzpflanzen!!
Ich hatte extra das erste Jahr kaum etwas gemacht außer kennenlernen...
(vielleicht war das übertrieben?? - Aber anders wäre ich nicht draufgekommen, dass zum Beispiel der Waldgeißbart nicht ohne Sinn da wächst und wie lecker die Äpfel von diesem krummen Baum schmecken...)

Tut mir ehrlich leid für die schönen Bäume auf diesem Grundstück - am Ende wissen die neuen Besitzer aber gar nicht, welchen Schatz sie da gefällt haben? ...

wünsch dir auf jeden Fall viele schöne Entdeckungen auf dem Spaziergang morgen!

liebe Grüße!

Hallo Wayan,

schoen gesagt das mit den alten Bekannten! Ich kann mich auch noch gut an eine Obstbaumallee aus meiner Kinderzeit erinnern, die weichen musste als die Strasse verbreitert wurde und an jeden alten Obstbaum der bei uns im Garten stand und irgendwann aus Altersgruenden abgesaegt werden musste. Ich wuerde am liebsten alles stehen und wachsen lassen wie es will - gerade weil ich fuer meine Kunden viel zuviel abknipsen muss lasse ich es gerne bei mir zuhause wuchern nur wenn Pflanzen krank werden mache ich eine Ausnahme. Was soll man dazu sagen, traurig, einfach nur traurig. Suche Dir neue alte "Baumfreunde", es gibt ja Gott sei Dank doch einige Leute, die ein Herz fuer alte Baeume haben.

LG, Citty

Legoland ( der Hypothekenhügel )

lg, zaches