Auf zu neuen Ufern...
Verfasst: Mo 28. Nov 2011, 20:18
ich muss es jetzt mal loswerden, der Kloss im Bauch wird immer dicker:
Jeden Tag hoffe ich ihn endlich im Briefkasten zu finden. Den Brief natürlich. Scheint so als ob ich nicht alleine warten würden. Meinen 7 Kollegen in unserem Fehrienzentrum und ich weiss nicht wieviele noch in den anderen Zentren geht es wohl ähnlich. Aber er wird wohl erst kurz vor Weihnachten eintrudeln. So als nettes Geschenk, zum unterm Weihnachtsbaum legen. Eigendlich hätte er ja schon Ende Oktober kommen sollen. Aber die Prozedur zog sich ziemlich in die Länge. Es ist ja auch mehr als fraglich obs überhaupt rechtens ist. Aber gut, nun ist es amtlich, wir kriegen allen den Brief. Was für einen Brief?
Das Kündigungsschreiben...
Obwohl unser Laden recht gut läuft, werden fast alle Festangestellten gekündigt. Nur der Direktor, der Hauptkoch und der Hausmeister bleiben. Scheinbar dürfen wir aber als Saisonkraft bleiben. Das wird dann auch im Brief stehen. Man munkelt so was von 7 Monate im Jahr garantierte Festanstellung. Sprich jedes Jahr garantier von Datum X bis zu Datum Y. Wenn der Arbeitgeber Bedarf anmeldet eventuell mehr. Und danach darf man dann woanders arbeiten gehen. Wenn man denn was findet... Aber nicht die 2 Monate vor dem offiziellem Arbeitsbeginn. Könnte ja sein, das der Arbeitgeber seine Leutchen früher braucht... Arbeitslosengeld für die restliche Zeit gibt es übrigens nicht - man ist doch Festangestellt.
ich weiss nicht ob ich heulen oder lachen soll. Ne einfache Küngigung hätte einen deutlich weniger bitteren Beigeschmack gehabt. Und wenn ich an unseren Generaldirektor denke...
Diese Ungewissheit macht mir im Augenblick ganz schön zu schaffen. Die ersten Gerüchte gab es schon im Frühjar. Ab August war klar, dass gekündigt werden soll, aber noch nicht wie und wer. Seit 3 Monaten werden alle möglichen Varianten der Kündigung von der einen Seite durchgespielt. Und von der anderen Seite werden alle möglichen Varianten überlegt, wie die Kündigung verhindert werden kann. Diesen in der Luft hängen macht mich mitlerweile ganz krank. Ich macht ne Sektflasche auf, wenn die Kündigung endlich im Briefkasten liegt und ich mit dem Arbeitsamt klar bin.
Auch wenn ich keine Luftsprünte vor Freude mache, wirklich schlimm ist es für die meisten der Kollegen: 3 meiner Kolleginnen sind über 55 und schon um die 30 Jahre im Betrieb. Eine sogar ohne Führerschein (sie kam immer zu Fuss zur Arbeit) Eine Kollegin hat gerade ihr 2. Kind bekommen, ein frisch gekauftes und nur zum Teil renviertes Haus am Hals und ihr Lebenspartner arbeitet als Saisonkraft. Der einzige Mann in der (Kündigungs)Runde hat 2 Kinder und seine Lebensgefährtin kann aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten gehen kann. Menno, ich hoff das alle ne gescheite Lösung finden.
Für mich ist es eigendlich nicht ganz so dramatisch. Mal abgesehen vom Gefühl ne Ohrfeige und nen Tritt in den Hintern bekommen zu haben. Ich hatte eh vor in den nächsten 2 Jahren zu kündigen, um mich selbständig zu machen. (Die Stimmung wurde immer mieser, und mein Freud der Generaldirektor hat keine Möglichkeit ausgelassen zu Mobben und unserm Direktor ein Beinchen zu stellen.) Finanziell hätten wir das jetzt so nicht stemmen können. Ich verdiene mit meinem Teilzeitjob immer noch mehr als mein Mann, der sich vor 3 Jahren in ein ziemlich verrücktes Projekt geschmissen hat (OK ich hab ihn geschubst) Da ich jetzt gekündigt werde bekomme ich wohl eine Hilfestellung vom Arbeitsamt. Mal sehen obs wirklich wahr ist.
Also: Auf zu neuen Ufern
Und drückt mir die Daumen dass ich die Segel richtig stelle..
lg Andrea
Jeden Tag hoffe ich ihn endlich im Briefkasten zu finden. Den Brief natürlich. Scheint so als ob ich nicht alleine warten würden. Meinen 7 Kollegen in unserem Fehrienzentrum und ich weiss nicht wieviele noch in den anderen Zentren geht es wohl ähnlich. Aber er wird wohl erst kurz vor Weihnachten eintrudeln. So als nettes Geschenk, zum unterm Weihnachtsbaum legen. Eigendlich hätte er ja schon Ende Oktober kommen sollen. Aber die Prozedur zog sich ziemlich in die Länge. Es ist ja auch mehr als fraglich obs überhaupt rechtens ist. Aber gut, nun ist es amtlich, wir kriegen allen den Brief. Was für einen Brief?
Das Kündigungsschreiben...
Obwohl unser Laden recht gut läuft, werden fast alle Festangestellten gekündigt. Nur der Direktor, der Hauptkoch und der Hausmeister bleiben. Scheinbar dürfen wir aber als Saisonkraft bleiben. Das wird dann auch im Brief stehen. Man munkelt so was von 7 Monate im Jahr garantierte Festanstellung. Sprich jedes Jahr garantier von Datum X bis zu Datum Y. Wenn der Arbeitgeber Bedarf anmeldet eventuell mehr. Und danach darf man dann woanders arbeiten gehen. Wenn man denn was findet... Aber nicht die 2 Monate vor dem offiziellem Arbeitsbeginn. Könnte ja sein, das der Arbeitgeber seine Leutchen früher braucht... Arbeitslosengeld für die restliche Zeit gibt es übrigens nicht - man ist doch Festangestellt.
Diese Ungewissheit macht mir im Augenblick ganz schön zu schaffen. Die ersten Gerüchte gab es schon im Frühjar. Ab August war klar, dass gekündigt werden soll, aber noch nicht wie und wer. Seit 3 Monaten werden alle möglichen Varianten der Kündigung von der einen Seite durchgespielt. Und von der anderen Seite werden alle möglichen Varianten überlegt, wie die Kündigung verhindert werden kann. Diesen in der Luft hängen macht mich mitlerweile ganz krank. Ich macht ne Sektflasche auf, wenn die Kündigung endlich im Briefkasten liegt und ich mit dem Arbeitsamt klar bin.
Auch wenn ich keine Luftsprünte vor Freude mache, wirklich schlimm ist es für die meisten der Kollegen: 3 meiner Kolleginnen sind über 55 und schon um die 30 Jahre im Betrieb. Eine sogar ohne Führerschein (sie kam immer zu Fuss zur Arbeit) Eine Kollegin hat gerade ihr 2. Kind bekommen, ein frisch gekauftes und nur zum Teil renviertes Haus am Hals und ihr Lebenspartner arbeitet als Saisonkraft. Der einzige Mann in der (Kündigungs)Runde hat 2 Kinder und seine Lebensgefährtin kann aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten gehen kann. Menno, ich hoff das alle ne gescheite Lösung finden.
Für mich ist es eigendlich nicht ganz so dramatisch. Mal abgesehen vom Gefühl ne Ohrfeige und nen Tritt in den Hintern bekommen zu haben. Ich hatte eh vor in den nächsten 2 Jahren zu kündigen, um mich selbständig zu machen. (Die Stimmung wurde immer mieser, und mein Freud der Generaldirektor hat keine Möglichkeit ausgelassen zu Mobben und unserm Direktor ein Beinchen zu stellen.) Finanziell hätten wir das jetzt so nicht stemmen können. Ich verdiene mit meinem Teilzeitjob immer noch mehr als mein Mann, der sich vor 3 Jahren in ein ziemlich verrücktes Projekt geschmissen hat (OK ich hab ihn geschubst) Da ich jetzt gekündigt werde bekomme ich wohl eine Hilfestellung vom Arbeitsamt. Mal sehen obs wirklich wahr ist.
Also: Auf zu neuen Ufern
Und drückt mir die Daumen dass ich die Segel richtig stelle..
lg Andrea