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Konzept für den täglichen Dschungel?

Verfasst: Mi 12. Mär 2014, 21:05
von Peterle
Hallo beisammen,

ich fühle mich verschaukelt :motz:

Freihandelsabkommen: Verhandlungen nicht öffentlich, Ergebnisse mehr als fragwürdig, Befürworter euphorisch, mit Kanada fast schon erledigt
Genmanipulationen: Heiß diskutiert, Teilergebnisse in der Vergangenheit, Einführung durch die Hintertür?
Energiewende: Vollmundig und publikumswirksam angekündigt, Schliessungen von Atomkraftwerken mit Androhung von Klagen für entgangene Gewinne, neue Regierung mit neuem Konzept, Kohle wieder die Lösung(?), alles in Frage gestellt
und mehr und so weiter und sofort.

Was soll das? Koalitionsverträge werden nach Bildung der Koalition gebrochen, erster Akt ist die Anpassung der Gehälter unserer Vertreter, dem kleinsten bleibt mal wieder nix.

Was tut Ihr dagegen, wem oder welchem Konzept könnte man vertrauen bzw. seine Stimme geben bzw. mitarbeiten? Ich finde, die Konzepte der Parteien stimmen nicht. Nicht links oder rechts oder diese oder jene Theorie sollten gewählt werden sondern eben nach Lage der Dinge und im Sinne der Mehrheiten. Dazu bedarf es nicht einmal eines Konzeptes. Dieses bildet sich immer wieder aktuell zu den Geschehnissen. Und ganz wichtig, ohne die Kleinsten kann niemand ein Land regieren. Bloß haben die keine Lobby.

Was also können wir tun?

Gruß

Peter

Re: Konzept für den täglichen Dschungel?

Verfasst: Mi 12. Mär 2014, 22:16
von Spottdrossel
Richtig, die Kleinsten haben keine Lobby.
Das müßte man meiner Meinung nach ändern - weil die etablierten Parteien eben immer nur reagieren, wenn sie ihre Stimmen in Gefahr sehen. Da auch Gewerkschaften heutzutage in vielen Branchen keine Chancen haben (wer riskiert schon seinen Arbeitsplatz für einen Streik?), sehe ich die einzige halbwegs sinnvolle Lösung in einem Verein(?, evtl. mit Fernziel Parteigründung, wenn brauchbare Leute an Bord sind), der den Schlipsträgern und Medien mitteilen kann, was das Plankton in der Demokratie wünscht und bei was es die Stimme verweigern könnte.
Nur müßte dafür wieder die Mehrheit mal den A...h hochkriegen. Leider engagieren sich aber meistens nur die besonders...hmmm... "sendungsbewußten" und Träumer, was man dann am Kuriositätenkabinett in der Piratenpartei ablesen kann.
Otto Normalverbraucher mit normalen Problemen und vernünftigen Ansichten setzt sich vor die Glotze und hält die Klappe.

Re: Konzept für den täglichen Dschungel?

Verfasst: Mi 12. Mär 2014, 23:50
von Benutzer 1612 gelöscht
Was also können wir tun?
nicht verzweifeln! Drüber lachen ist nicht das Schlechteste...:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag ... %A4rz-2014

"Deine" Themen werden hier nur am Rand angesprochen, dafür anderes umso schärfer entlarvt (noch nie die Rentenlüge so plastisch erklärt bekommen!).

Re: Konzept für den täglichen Dschungel?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 09:04
von Peterle
Hallo Spottdrossel,
interessante Idee. Ich habe mal nachgelesen. Die Parteien sind nicht eingetragene Vereine :) .

@Stadtgärtner,
einmal aufdecken und dann wieder in der Versenkung ist gut, aber nicht von Dauer. Das kann man aussitzen. Besser wäre eine Internetseite, welche dieses auf Dauer darstellt, Diskussionen zulässt und New's dazu veröffentlicht. Natürlich sollten immer auch Roß und Reiter genannt werden.

Ich bin jedenfalls sehr unzufrieden :motz: . Wir werden verkauft, die Parteien sind Vertreter der Industrie, wir die Schafe.
By the way

wofür benötigen wir Geld? Der Bezug zur Ware oder Wertschöpfung ist doch nur noch ein idealisierter Gedanke. Buchgeld bestimmt die Welt und wird bei Bedarf in Höhen verbrannt, dass kein mensch die Zahlen noch erahnen kann.

Sagte ich schon? Ich bin unzufrieden :grr:

Gruß

Peter

Re: Konzept für den täglichen Dschungel?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 09:26
von Benutzer 72 gelöscht
Vielleicht passiert das alles nur, damit wir erkennen, was wirklich und in Wahrheit einen Wert hat auf der Erde....

weiß nicht, ich hab diese Gedanken schon seit Jahrzehnten, bin nur deshalb nicht daran verzweifelt, weil ich es ausblende und mich kindisch freuen kann, wenn wir Müsli aus eigenen Haferflocken essen. :aeh:

Ich hab irgendwann mal von einer Eingeborenen gehört (war es Amerika oder Afrika?)

"Am Ende werden wir überleben und ihr werdet alle verhungern..."

Das hat mich irgendwie auch getröstet - "das Leben" findet dann schon einen Weg, es dauert halt.

Ich lege viel Hoffnung in zukünftige Generationen - die müssen unsere Fehler ja nicht alle wiederholen, oder?

the girl who silenced the world for 5 minutes

was ist daraus geworden bis heute??

Langsam und in kleinen Schritten kann man Verbesserungen erkennen - und ja!

:) Geld braucht niemand

Re: Konzept für den täglichen Dschungel?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 10:32
von Reisende
ja gute frage peter.
ich habe jetzt 2x beobachten können, dass die direkte kontaktaufnahme des bürgers mit seinem politischen vertreter scheinbar die größte einflusswirkung hat.
ein verein wird genauso am großen ganzen kranken, wie es die parteien tun. eine petition ist eine gute sache, aber immernoch liefert sie nur unpersönliche zahlen.
hintern hochkriegen und neue medien wie fb etc. für die eigene sache nutzen ist das, was ich als beste alternative sehe atm.

und ja, ich bin auch unzufrieden! :grr:

Re: Konzept für den täglichen Dschungel?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 11:10
von Adjua
Ich finde, man sollte die demokratischen Möglichkeiten, die wir schon haben, besser nutzen.

Wie wäre zum Beispiel mit einer europäischen Bürgerinitiative zur Stärkung der Selbstversorgung und der kleinteiligen Landwirtschaft?

Könnte beinhalten das Recht, unversteuert Energie, Nahrungsmittel usw. im selbstversorgerischen und kleinbetrieblichen Rahmen zu erzeugen und ohne die übliche Bürokratie auch zu veredeln und zu verkaufen.

Re: Konzept für den täglichen Dschungel?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 11:48
von Manfred
Mich treibt das schon seit Jahren um. Diese Flut von Negativmeldungen bereitet mir gewaltigen Stress.

Letztlich ist es wohl so: Wenn man selbst nicht bereit ist, aktiv irgendwas in Richtung Verbesserung zu tun, dann entzieht man sich dieser Negativ-Informationsflut besser, bevor sie einen ertränkt. Schotten dicht. Fernseher aus dem Fenster werfen. Zeitung abbestellen, Internet rationieren. Sich ständig selbst mit dem ganzen Mist zu konfrontieren, kostet dann nur unnötig Lebenszeit und -Energie.

Ich für meinen Teile versuche "im Rahmen meiner Möglichkeiten" (die mich selbst oft genug enttäuschen) einen kleinen Beitrag zur Verbesserung zu leisten.

Was unsere politischen Parteien angeht, sehe ich ziemlich schwarz.
Bezüglich der weiteren Entwicklung Europas setze ich nach wie vor auf die AfD, habe mit dieser Partei aber zunehmend das Problem, dass sich dort stark reaktionäre Kräfte breit machen. Als Ein-Themen-Partei wäre sie mir deutlich lieber. Aber wie soll ich mit gutem Gewissen eine Partei wählen, die in Sachen EU zum guten Teil meine Vorstellungen vertritt, aber gleichzeitig z.B. gehen die Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften agiert?
Dieses Problem hat man ja bei allen Parteien. Ein Teil des Programms findet man gut. Einen anderen Teil findet man schlecht. Manche Köpfe der Partei findet man gut, andere findet man schlecht.

Unser bayerisches Kommunalwahlrecht ist da eine feine Sache. Da hat man für die Gemeinderats- und Kreistagswahl eine größere Zahl Stimmen und kann diese auf die einzelnen Kandidaten verteilen, die einem persönlich am besten zusagen. Egal aus welcher Partei sie stammen.
Ich kann also gleichzeitig für den Huber von der CSU und für den Maier von der SPD und für den Gruber von den freien Wählern stimmen, wenn ich meine, dass ich diese 3 Leute im Gemeinderat haben möchte.
Die Sitze in den Gremien werden nach den Gesamt-Stimmzahlen der Parteien verteilt. Wer aus der jeweiligen Partei dann die gewonnenen Sitze besetzen darf hängt davon ab, wie viele personenbezogene Stimmen er/sie erhalten hat.
Die Partei legt zwar die Listenplätze der einzelnen Kandidaten bei der Wahl fest, die Wähler können aber durch ihre Stimmen einzelne Kandidaten in den Listen nach vorne schieben.

Gäbe es so etwas auch bei der Europawahl, dann könnte ich mir z.B. von der AfD-Liste jemanden aussuchen, der den von mir gewünschten liberalen Flügel vertritt und diesen mit meiner Stimme/meinen Stimmen stärken. Oder z.B. jemanden von der CSU, der den zentralisierungskritischen Flügel vertritt. Oder beide. Oder noch mehr einzelne Kandidaten, je nach Zahl der zulässigen Stimmen.
Das würde mein Gewissen deutlich erleichtern und meinem Wählerwillen deutlich besser widerspiegeln als das derzeitige System.

Re: Konzept für den täglichen Dschungel?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 11:55
von Peterle
Hallo Aduja,

die demokratischen Möglichkeiten werden uns ja teilweise genommen. Warum wird denn hinter verschlssenen Türen verhandelt? Warum erhalten Abgeordnete 24 Std. vor Ultimo 1000 Seiten Papier und können nicht mehr reagieren?
Über die EU wird der Einzelstaat entmachtet und damit letztendlich das Schaaf aääh wir.

Ich finde Spottdrossels Einwand sehr gut. Einen Verein gründen mit gleichgesinnten und die Möglichkeiten einer Partei offen lassen. Gemeinnützig und nicht eingetragen kostet fast nix.
Dann Themenschwerpunkte erarbeiten und via Internetrecherche alles zusammentragen was gesichert scheint und dann veröffentlichen. Vielleicht auch gleich unserer Volksvertreter mit konfrontieren.

Brennpunkte wären zum Bsp.
- Freihandelsabkommen Kanada/Amerika
- Energiewende
- Saatgutverordnung
- Genmais

und vieles mehr.

Und Schreiber gibt es hier auch eine ganze Menge mit gutem Background. Ich glaube, bewegen könnten wir schon was.


@Manfred,
mich nervt das auch gewaltig. Allein wie mit den Bedürftigen umgegangen wird ist ein absolutes Elend. Ich kann absolut nachvollziehen das dir das an die Nieren geht.

Gruß

Peter

Re: Konzept für den täglichen Dschungel?

Verfasst: Do 13. Mär 2014, 13:58
von Adjua
Partei gründen würde ich keine, weil für punktuelle Verbesserungen eher Zustimmung zu gewinnen ist, wenn man Partei über greifend arbeitet. Außerdem kann man so leichter europaweit arbeiten.

Sobald man eine Partei hat, ist man hauptsächlich mit Parteipolitik beschäftigt, das interessiert mich nicht.

Tatsache ist aber, dass es möglich und notwendig ist, dem vorhandenen Politikbetrieb Ideen zu geben und Druck zu machen, damit sich die Denkweise und die Prioritäten andern.