Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

Was halt nirgendwo passt
Benutzer 6456 gelöscht

Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#51

Beitrag von Benutzer 6456 gelöscht » Sa 20. Aug 2022, 12:20

ich sag ja, Äpfel mit Steinen vergleichen oder wie hieß das nochmal?

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kraut_ruebe
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#52

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 20. Aug 2022, 13:57

Ich persönlich halte Vorzeigen für eine breitenwirksamere Animation als Rumschreien.

Heiß und trocken ist für manche, ev. sogar die meisten, Landstriche im deutschsprachigen Raum was Neues. In Ägypten nicht so, dort geht man damit schon eine Weile um. zB so:

https://www.sekem.com/de/okologie/
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#53

Beitrag von strega » Sa 20. Aug 2022, 19:47

SunOdyssey hat geschrieben:
Sa 20. Aug 2022, 11:06
Krieg macht alles kaputt und man kann wieder alles aufbauen. Ein Klima, mit dem man nicht mehr leben kann, weil zu heiß und zu trocken, baut man nicht mal eben wieder auf! Du vergleichst hier Dinge, die nicht zu vergleichen sind!
Das Klima, das hier in DE gerade heftigst bejammert wird, das gibt es in Südeuropa seit Jahrmillionen.... oder so.
Wobei immer noch die Frage ist was daran wie und wie nicht menschengemacht ist und was daran gewollt ist...

Momentan ist die hiesige Flora nicht daran angepasst. Das stimmt. Das ist so eine Art Krise.
Aber wie ich die Natur kenne, die in der Erdgeschichte schon einige Klimawandel überlebt hat und sich genial angepasst hat, wird sie sich auch mit ein paar Grad wärmer in Mitteleuropa locker arrangieren in ein paar Jahren......
in Südeuropa regnet es normalerweise nicht so etwa 6-9 Monate
und heiss isses eh, deswegen wollen ja die ganzen Touris da hin, es sei denn sie gehen lieber nach Schweden im Sommer

im Süden: die Flora im Sommer zieht sich in die Erde zurück, wenns Gräser und Kräuter sind oder wilder Spargel oder Löwenzahn und sonstige Krutli, so ab Ende Mai
und kommt dann wieder wenns wieder regnet, so Ende September

will heissen, wenns hier auch im August knallgrüne Wiesen gibt, dann ist das schon irgendwie ein beachtenswertes Phänomen

aber falls es hier auch paar Monate im Jahr trocken werden sollte

die Bäume schaffen das,
freilich gibts nicht überall Erlen und Kirschen, is auch klar
Gärtner - Profis und Laien - bauen halt im Sommer keine Salätchen an
sondern im Winter oder Frühling
das geht super
mensch muss ja nicht immer alles haben
und im Sommer sind Tomaten eh das Allerbeste
die muss mensch fast nicht giessen
wenn mensch es geschickt macht :)
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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emil17
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#54

Beitrag von emil17 » Sa 20. Aug 2022, 22:11

SunOdyssey hat geschrieben:
Sa 20. Aug 2022, 09:38
Du bist hier nicht die oberste Instanz, sondern eine Meinung von vielen.
Ich habe mich nie anders aufgefasst.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#55

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Sa 20. Aug 2022, 22:29

SunOdyssey hat geschrieben:
Sa 20. Aug 2022, 09:38
Und Emil, dein Gelaber über "dann Pflanz ich eben noch ein Bäumchen mehr" kann ich auch bald nicht mehr hören. Du bist hier nicht die oberste Instanz, sondern eine Meinung von vielen.
Emil hat hier durchaus schon auch sinnvolles beigetragen! Aber das Thema scheint ihm seit Seite 3 oder so keine tiefergehende Betrachtung mehr wert zu sein. Das ist auch ok, nur braucht man die Diskussion ja nicht abzuwürgen, wenn man sie nicht mehr erträgt. Einfach andere Themen anklicken. Wir anderen werden hier schon keine Verschwörungstheorien verbreiten oder zu Attentaten aufrufen, wenn wir alleine gelassen werden.
Wenn das Ziel keinen Spaß macht (Im Fall DDR z.b. westlicher Lebensstandard, Reisefreiheit etc.)bewegt ein Einzelner Nichts.
Es gäbe genügend praktische Vorbilder, wie eine alternative, nachhaltige Lebensweise aussehen könnte/sollte/müsste, - aber es gibt keine massenhaften Nachahmer, - warum wohl? Weil's eben keinen "Spaß" macht :aeh:
Ja, man kann erwarten, dass die Leute eher dann wie in der DDR massenhaft protestierend auf die Straße gehen, wenn sich die Politik zu ernsthaften Schritten in Richtung Nachhaltigkeit und Reduzierung der Globalisierung ermannen sollte. Solange Frieden ist und die Regale voll sind, wählt man Kontinuität.
Also der Punkt ist sehr interessant; wo liegt für den Durchschnittsverbraucher der Reiz am reduzierten Verbrauchen? Gibt es da nur Nachteile, aus seiner Perspektive, oder auch gute Argumente? Gesundheit oder die Zukunft der Kinder ziehen nicht, sonst würden sich die Leute auch in anderen Bereichen anders verhalten.

Vielleicht müßte ein Spielfilm rauskommen, der in zwanzig, dreißig Jahren spielt, in dem man bis dahin gewachsene Probleme gezeigt bekommt, aber auch neue, dauerhafte Lösungen, die gar nicht mal so unattraktiv sind. Vermutlich kommt es dabei auch sehr auf Vordergründiges an, wie eine gutaussehende (und gute) Hauptdarstellerin. Über Filme berichten die Medien, und man will mitreden können.
Also vielleicht mobilisiert das dann von unten. Weil, von oben kommt nicht viel: so eine Art Ökodiktatur traut sich die Politik nicht, ist von einer Demokratie aus eh schwierig und wir sind dann halt sofort bei riesigen Montagsdemos, von denen sich die Nazis ins Kanzleramt tragen lassen.
Die klassische Graswurzelrevolution ist ja spätestens seit 50 Jahren in Arbeit, vor mindestens hundert Jahren gab es schon Umweltbewegungen. Aber so von alleine greift da nichts auf die Masse über, egal wie viel man im eigenen Umkreis diskutiert und solche Dinge.

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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#56

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » So 21. Aug 2022, 00:08

Man könnte beim Überzeugen der Bevölkerung vielleicht auch an Corona anknüpfen, weil viele das sehr ernst nehmen. Aber Corona polarisiert wiederum, also da kriegt man wohl auch wieder Ablehnung von nicht wenigen.

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#57

Beitrag von Dyrsian » So 21. Aug 2022, 09:12

Ich denke ihr betrachtet das alles sehr stark aus einer deutsch- bzw. westeurpäischen Perspektive heraus.
Tatsächlich ist es so: Die Party ist nicht zuende, sie ist nur woanders! Geld verdienen kann man in Oman, Saudi-Arabien, Indien, China. Die Zeiten in denen Westeuropa an der "Spitze der Wohlstandswelt" stand sind vorbei.
Wer heutzutage noch Geld verdienen möchte und annähernd den gleichen Lebensstandard erreichen möchte wie die Boomer-Generation, darf nicht in Deutschland bleiben! Wir haben an der Uni viele internationale Studierende, die mittlweile nur noch für das Studium herkommen. Deutschland als Land um dort zu leben, zu arbeiten? Unattraktiv! Hohe Steuern, schlechtes Wetter, vergleichsweise geringe Löhne, hohe Lebenshaltungskosten (Immonilienpreise!).

Wenn ich in Saudi-Arabien arbeiten würde, würde ich etwa das Zwei- bis Dreifache von dem verdienen was ich hier verdiene, für die gleiche Tätigkeit. Und das bei praktisch nicht vorhandenen Steuern. Und das sind nur die Möglichkeiten als Angestellter ...
Wir brauchen uns nichts vorzumachen, sowas wie Umweltschutz, Klimawandel usw. spielt in diesen Ländern eine untergeordnete Rolle. Guckt euch mal Projekte wie "The Line" in SA an. Und dann vergleicht das mit Deutschland, mit dem Ruhrgebiet. Wir sind dabei zum Treppenwitz der Geschichte zu werden, die momentanen Anstrengungen der Regierung wirken dabei beinahe niedlich.

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#58

Beitrag von Tscharlie » So 21. Aug 2022, 09:38

Das stimmt.

Aber auch hier lebst du wunderbar wenn du zu den Reichen gehörst.

Blöd nur wenn du das nicht bist, dann ist Saudi Arabien weit unter den Niveau das hier für jemand gegeben ist der nicht zur Mittelschicht gehört. (Mitelschicht in Deutschland: Alleinlebender hat 1500-2800 € netto im Monat)

Und wenn es uns echt gelingt von Öl und Gas wegzukommen, was dann?
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#59

Beitrag von emil17 » So 21. Aug 2022, 13:34

Wollt ich auch sagen: in D, a, CH, F und im Auslaufmodell Mitteleuropa gibt es so schöne Dinge wie Gleichberechtigung, echte Demokratie, Rechtssicherheit, funktionierende Infrastrukturen, ein gutes Schul- und Gesundheitswesen, niedrige Korruption, ein Sozialsystem, das niemandem zu verhungern gestattet, hohe Lebenserwartung und so weiter.

Hohe Einkommen und niedrige Lebenshaltungskosten gehen nur für wenige, das sind keine guten Voraussetzungen für eine funktionierende Gesellschaft.

"Hohe Steuern, schlechtes Wetter, vergleichsweise geringe Löhne, hohe Lebenshaltungskosten (Immonilienpreise!)"
Das mit dem schlechten Wetter ist natürlich ein Grund. die nasskalten Sommer wie gerade dieses Jahr wieder sind wirklich nervig. Da sind doch Destinationen wie Peking (wochenlang Smog im Winter) oder Saudi-Arabien (wo man ohne Klimaanlage kaum überleben kann) viel schöner. Auch Indien hat besseres Wetter (Hitzewelle in Südasien 2022). All die Städte in diesen Ländern sind auch für ihre Luftqualität bekannt. Also nix wie hin!

Geringe Löhne und hohe Wohnungskosten sind unter anderem der neoliberalen Politik zu verdanken (Leistung muss sich lohnen, besonders für Spekulanten und Investoren). Aber die Politiker kann man hier, im Gegensatz zu China, Saudi-Arabien und den anderen erwähnten Paradiesen abwählen.
Dort gibts für unbeliebte Meinungen ganz unbürokratisch staatlich beaufsichtigte Einzel- oder Gruppenzimmer mit Vollpension. Auch das kann Deutschland nur sehr begrenzt bieten.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Kann es sein, dass unser Wohlstandsmodell am Ende ist?

#60

Beitrag von Rohana » So 21. Aug 2022, 14:27

emil17 hat geschrieben:
So 21. Aug 2022, 13:34
Wollt ich auch sagen: in D, a, CH, F und im Auslaufmodell Mitteleuropa gibt es so schöne Dinge wie Gleichberechtigung, echte Demokratie, Rechtssicherheit, funktionierende Infrastrukturen, ein gutes Schul- und Gesundheitswesen, niedrige Korruption, ein Sozialsystem, das niemandem zu verhungern gestattet, hohe Lebenserwartung und so weiter.
Hömma, komm doch nicht mit sowas. Gefühlt werden in D Steuern für "nichts" gezahlt!
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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