Das Maß aller Dinge ist die Gier

Was halt nirgendwo passt
Melusine

Re: Das Maß aller Dinge ist die Gier

#31

Beitrag von Melusine » Mi 1. Aug 2012, 07:00

Auch ich kann schlachten.
Doch ich esse das viel lieber und bewußter,weil ich weiß,meine Tiere hatten ein gutes Leben.
Sie wurden nicht durch die Pampa im Laster gekarrt unter Hunger und Durst und Angst.
Was ich selber nicht schlachten kann,hole ich mir aus Hofschlachtungen oder von der Freundin.
Leider bin ich ein Fleischfresser,doch ich nehme nur was ich brauche aus dem Großhandel.Aber auch das bewußt.
Möchte sagen:Es gehört Diziplin und Selbstbewußtheit dazu,nur soviel zu nehmen wie man wirklich braucht.
Nichts umkommen zu lassen-besonders keine Nahrung.
Nicht dem Kaufrausch zu erliegen,nur weil irgendwer sagt,was man brauchen würde.
Nicht über die eigenen Verhältnisse zu leben.
Doch wirklich tun muß jeder für sich selbst.Kein anderer kann sagen,was das rechte Maß ist.
LG,Melusine :ziege:

kleinesLicht
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Re: Das Maß aller Dinge ist die Gier

#32

Beitrag von kleinesLicht » Mi 1. Aug 2012, 07:57

Wir haben das Fernsehen bei uns abgeschafft, u.a. deswegen, weil ich diese ewigen Werbeslogans nicht mehr hoeren konnte und wollte. Ich habe die naive Hoffnung, dass meine Kinder besser lernen, ihrem Geschmack und Urteil zu vertrauen, als wenn sie permanent berieselt werden, was angeblich gut schmeckt und wertvoll fuer sie ist. Es gibt da so einige Slogans, die mir gerade jetzt durch den Kopf gehen :lol:

Was das Schlachten betrifft: Ich habe eine riesige Hemmschwelle, ein Leben auszuloeschen. Selbst, ob ich eine Notschlachtung schaffen wuerde, wenn ich allein zu Hause waere, wage ich zu bezweifeln. Ich erinnere mich noch mit Grauen an den Tag, an dem ich zitternd mit einer Tympanienadel vor einem Kalb stand. Es hat lange gedauert und war ein harter innerer Kampf, bis ich endlich zugestochen habe.

Seitdem wir eigene Tiere zum Schlachten halten, hat sich unser Fleischkonsum ziemlich reduziert. Wurst gibt es schon lange nur noch ab und an. Unsere eigenen tierischen Produkte konsumieren wir viel bewusster und sie schmecken natuerlich vieeel besser.
viele Grüße
ein kleines Licht

Benutzer 146 gelöscht

Re: Das Maß aller Dinge ist die Gier

#33

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 1. Aug 2012, 08:07

Melusine hat geschrieben:Es gehört Diziplin und Selbstbewußtheit dazu,nur soviel zu nehmen wie man wirklich braucht.
Nicht dem Kaufrausch zu erliegen,nur weil irgendwer sagt,was man brauchen würde.
Nicht über die eigenen Verhältnisse zu leben.
Doch wirklich tun muß jeder für sich selbst.Kein anderer kann sagen,was das rechte Maß ist.
ist es nicht etwas naiv, einerseits Selbstbeschränkung als Notwendigkeit zu bezeichnen, andererseits die uneingeschränkte Selbstbestimmung zu propagieren?
Früher oder später werden die weniger disziplinierten, selbst-bewussten Individuen nämlich durch ihr Handeln ALLEN die Existenzgrundlagen entziehen, weil "das rechte Maß" für Viele eben die Maßlosigkeit ist.
Ich fürchte, wir haben nur noch die Wahl, das "rechte Maß" entweder als universelle, gesellschaftliche "Norm" VERORDNET zu bekommen, oder, mit etwas Verzögerung, per Naturgesetz via Populations-Zusammenbruch "auf die harte Tour" zu lernen.
Mein Glaube an die massenhafte, individuelle Einsicht in die Notwendigkeit der Selbstbeschränkung UND DEREN KONSEQUENTE UMSETZUNG geht leider gegen Null, weil es der menschlichen Natur widerspricht, ohne sinnlich erfahrbaren Zwang, bequeme Gewohnheiten aufzugeben.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Das Maß aller Dinge ist die Gier

#34

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 1. Aug 2012, 09:59

hallo!
kleinesLicht hat geschrieben:Ich habe die naive Hoffnung, dass meine Kinder besser lernen, ihrem Geschmack und Urteil zu vertrauen, als wenn sie permanent berieselt werden,
Meine Große ist inzwischen 12 und auch ohne TV aufgewachsen. Sie "verlangt" tatsächlich kaum etwas aus der Werbung (obwohl wenn man in der Stadt lebt oder Zeitung liest, entkommt man der Werbung sowieso nicht ganz!).
Allerdings will sie das haben, "was alle haben".
Zum Beispiel muss ihr handy Touchscreen haben, der Fotoapparat bitte, bitte, auch wenn geht - das ist sooo cool! :roll:
Musik ist so la la. Sie hören natürlich gerne das, was gerade in ist. Wir haben die moderne Röhre namens youtube und da dürfen die Kinder manchmal. Oder auf den ipods der Freundinnen.
Aber das ist ok, denn es geht nicht den ganzen Tag lang!

Beim Essen lernen sie auch eher von uns aber sie kriegen natürlich mit, was so in ist, weil sie es von den Freunden angeboten bekomen. Da kann sie aber recht gut unterscheiden, was ihr nicht schmeckt, wird nicht noch mal gegessen.

Aber: ist das nicht bei "werbung-berieselten" Kinder genauso??

Ich glaube nicht, dass Gier angeboren ist.
Wenn ein Mensch wirklich glücklich ist, konsumiert er automatisch weniger.
Zumindest ist das so meine Erfahrung - ich halte nicht so viel von Selbstberschränkung, wenn es in "Kasteiuung" ausartet.
Aber wenn alles passt - sprich in meinem Fall: wenn ich genügend erfüllende und spannende Arbeit zu tun hab, wenn ich genügend Treffen (Tratschen) mit Freunden erleben kann und die Familie nett zu mir ist, hab ich so gut wie kein Bedürfnis, einkaufen zu gehen.
Wenn ich mich einsam fühle, ungeliebt oder wenn mir langweilig ist, dann schon.

Glückliche Menschen brauchen fast nichts!

Und da fällt mir noch ein Spruch meines Vaters ein, als ich in einer Pubertätskrise war und jammerte, es sei doch auch irgendwie mein Recht, glücklich zu sien.
Er wurde böse und sagte mir sehr bestimmt:
Es ist deine verdammte Pflicht, glücklich zu sein!
Da ist was dran......

Und: "sparsam sein" ist nicht nur gegen die menschliche Natur, es ist irgendwie gegen die Natur an sich.
Ich denke nur an jemanden, der im Urwald lebt und eine Frucht nach der anderen isst, die Kerne und was sonst noch nicht so gut schmeckt, einfach auf den Boden spuckt - so war es doch auch gedacht, oder nicht??
Wie jeder Baum "irrsinnig verschwenderisch" im Herbst seine ganzen Blätter einfach zu Boden fallen lässt und "Müll" :haha: produziert.

Problematisch wird es erst, wenn die Dinge soweit verändert wurden, dass man gar nicht mehr unmittelbar erleben kann, wo sie herkommen und wo sie hingehen sollen!!

Ich finde, da sollte man ansetzen! hm?

liebe Grüße!

Rati
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Re: Das Maß aller Dinge ist die Gier

#35

Beitrag von Rati » Mi 1. Aug 2012, 10:17

frodo hat geschrieben:...ist es nicht etwas naiv, einerseits Selbstbeschränkung als Notwendigkeit zu bezeichnen, andererseits die uneingeschränkte Selbstbestimmung zu propagieren?...
ich würde es alls optimistisch und hoffnungsvoll bezeichnen. :)

Siehe meine Signatur.

Grüße Rati
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Melusine

Re: Das Maß aller Dinge ist die Gier

#36

Beitrag von Melusine » Mi 1. Aug 2012, 13:40

:pft: Ich äußere nur,was ich für mich selbst anlege.Was andere tun,obliegt nicht meiner Beurteilung ;)

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Re: Das Maß aller Dinge ist die Gier

#37

Beitrag von Rati » Mi 1. Aug 2012, 15:57

ina maka hat geschrieben:...Und: "sparsam sein" ist nicht nur gegen die menschliche Natur, es ist irgendwie gegen die Natur an sich.....
da der mensch es aber geschafft hat den - Vorratshaltung und Absicherung durch Masse - Mechanissmen der Natur zu entkommen, gelten andere Gesetze für ihn die alten weiter zu befolgen führt ihn ins Abseits.

ina maka hat geschrieben:...Wie jeder Baum "irrsinnig verschwenderisch" im Herbst seine ganzen Blätter einfach zu Boden fallen lässt und "Müll" :haha: produziert....
ina, das ist wirklich als Witz gemeint richtig?
Oder weist du echt nicht warum ein Baum Blätter hat und warum es gut für ihn ist sie im Herbst fallen zu lassen.

Grüße Rati
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Re: Das Maß aller Dinge ist die Gier

#38

Beitrag von emil17 » Mi 1. Aug 2012, 18:10

Rati hat geschrieben:da der mensch es aber geschafft hat den - Vorratshaltung und Absicherung durch Masse - Mechanismen der Natur zu entkommen, gelten andere Gesetze für ihn.
Tja ... der klassische Irrtum. Mach die Augen auf, guck Dir die Welt an und lies noch mal, was Du geschrieben hast.

Was der Mensch könnte, wenn er es denn täte, wäre planen im Sinne von "vorausschauend die Zukunft gestalten". Dazu gehört der Einbezug von so einfachen Tatsachen wie der, dass man nur verbrauchen kann, was da ist.
Wenn Du z.B. 100 Flaschen Bier im Keller hast und täglich eine leertrinken willst, dann solltest Du dir spätestens nach drei Monaten etwas einfallen lassen, wenn Du nicht an der Erfahrung "Keller leer" interessiert bist.
Die Natur pflegt das Missverhältnis zwischen Produzenten und Konsumenten über die Anzahl der Konsumenten zu regeln. Es wäre in unserem Interesse, diese Erfahrung nicht machen zu müssen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Das Maß aller Dinge ist die Gier

#39

Beitrag von Rati » Do 2. Aug 2012, 12:55

emil17 hat geschrieben:
Rati hat geschrieben:da der mensch es aber geschafft hat den - Vorratshaltung und Absicherung durch Masse - Mechanismen der Natur zu entkommen, gelten andere Gesetze für ihn.
Tja ... der klassische Irrtum. Mach die Augen auf, guck Dir die Welt an und lies noch mal, was Du geschrieben hast.

Was der Mensch könnte, wenn er es denn täte, wäre planen im Sinne von "vorausschauend die Zukunft gestalten". Dazu gehört der Einbezug von so einfachen Tatsachen wie der, dass man nur verbrauchen kann, was da ist.
Wenn Du z.B. 100 Flaschen Bier im Keller hast und täglich eine leertrinken willst, dann solltest Du dir spätestens nach drei Monaten etwas einfallen lassen, wenn Du nicht an der Erfahrung "Keller leer" interessiert bist..
Wieso?
Etwa weil du befürchten muß das du wenn du keinen Vorrat hast irgendwann in den Laden kommst und dir gesagt wird "Bier? ham ma nich mehr, komm in einem halben Jahr wieder!" ?
Das dürfte wohl kaum passieren oder?

Wenn jedoch das Eichhörnchen keine Vorräte anlegt und dann im November auf Nahrungssuche geht, wird Mutter Natur sagen: "Nüsse? ham wa nich mehr, komm in einem halben Jahr wieder!".
Natürlich ist es sinnvoll kleine Vorräte zu haben. Wäre ja schon irgend wie doof wenn ich spontan Lust hätte ein Brot zu backen und ich hätte keine Tüte Mehl im Haus.
Hundert Flaschen Bier hingegen :lol: nee die stünden nicht in meinem Keller. Solche Vorratsgrößen sind dann doch schon eher Eichhörnchen.

Große Vorräte die für mehrere Momnate Sicherheit bringen brauchen wir aber nicht mehr.
Klar wer mit Holz heizen will braucht einen Brennholz Vorrat für min. einen Winter.
Ich weis viele werden jetzt protestieren. Quatsch mindestens für drei, vier Jahre.
Ja klar hab ich auch. :)

Aber rein prinzipiell könnte mensch sich auch jeder Zeit einen Vorrat kaufen, der Fall von "ham wa nich" ist in der Menschenwelt nicht mehr so essenziell wie im übrigen Pflanzen und Tierreich.
Und, er muß nicht mit Holz heizen.
Er hat viele Möglichkeiten.

Wir menschen haben uns möglichkeiten geschaffen unabhängig von den Jahreszeiten zu existieren. Wir brauchen nicht mehr raffen, wir können uns beschränken ohne in Lebensgefahr zu kommen.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Das Maß aller Dinge ist die Gier

#40

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 2. Aug 2012, 13:57

hallo!
Rati hat geschrieben:
ina maka hat geschrieben:...Wie jeder Baum "irrsinnig verschwenderisch" im Herbst seine ganzen Blätter einfach zu Boden fallen lässt und "Müll" :haha: produziert....
ina, das ist wirklich als Witz gemeint richtig?
Oder weist du echt nicht warum ein Baum Blätter hat und warum es gut für ihn ist sie im Herbst fallen zu lassen.

Grüße Rati
oh! Jetzt hast du mich aber neugierig gemacht!
Ja, ich "weiß" es schon - aber nicht viel mehr als das allgemein bekannte, oder gibt es da noch mehr Gründe für?

Ich hab es nicht so wirklich als Witz gemeint, eher so: :roll:
merkt man nicht, worauf ich hinaus wollte??

Wir sind nicht gierig, oder besser gesagt: unsere Gier ist nur in falsche Bahnen gelenkt!
Wir haben leider gelernt, Dinge aus dem Naturkreislauf herauszuholen und darin seh ich das Problem - sowohl was "unverrottbaren Plastikmüll" angeht, als auch den endlichen und luftverschmutzenden Verbrauch fossiler Rohstoffe. So ähnlich seh ich das auch - sorry!! - bei dem Bevölkerungswachstum, wobei niemals ein Mensch "Müll" ist, aber irgendwas läuft da trotzdem falsch!!
Wäre sehr froh, wenn jemand rausfindet, was.

Für mich jedenfalls ist da der Schlüssel verborgen:
wir sind Sünder - täten wir weiterhin "drinnen" leben in der Schöpfung (egal, wen man für den Schöpfer hält - Gott oder die Evolutuion),
könnten wir fressen und horten und :mrgreen: scheißen, was wir wollen und wir täten "dem großen Ganzen" nicht schaden.

("das Wort Sünde kommt von absondern")

Nachtrag: ach ja - passt schon, dass wir uns abgesondert haben - sonst wäre ja keine "menschliche" Entwicklung möglich.
Aber dann verdammt noch mal! müssen wir uns auch entwickeln!!
Gier ist ok, solange wir "drinnen" sind, sobald wir selber Schöpfer - (Götter :haha: ) geworden sind, müssen die Vernunft und die "Weitsicht" oder auch die :flag: WEISHEIT walten.

liebe Grüße!

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