Japan

Was halt nirgendwo passt
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emil17
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Re: Japan

#121

Beitrag von emil17 » Di 29. Mär 2011, 11:11

Ich glaube, da musst Du dir keine Sorgen machen.
Der radioaktive Dreck verhält sich chemisch wie das entsprechende Element, solange es nicht zerfallen ist. Die Deposition von radioaktiver Substanz findet "nur" an der Erdoberfläche statt, wo das meiste im Boden immobilisiert wird oder mit dem Wasser irgendwann ins Meer geschwemmt wird. Das ist schlimm genung, denn das Leben ist ja auch an die Erdoberfläche gebunden.

Wird eine Ware radioaktiv bestrahlt, so passiert in der Regel gar nichts, wenn es sich um chemisch stabile Substanzen handelt. Es wird durch die Absorption der Strahlung etwas Wärme frei.
Da Japan wenig Rohstoffe hat, werden die japanischen Produkte, die eben vor allem aus importierten Rohstoffen erzeugt werden, nicht radioaktiv sein. Vorsicht ist nur mit Nahrungsmitteln geboten.
Leider sind organische Substanzen chemisch empfindlich, d.h. wenn z.B. Enzyme oder Erbsubstanz von Strahlung getroffen werden, dann werden wahllos chemische Bindungen dieser Makromoleküle zerhackt und als Folge davon funktioniert die Biochemie oder die Zellteilung nicht mehr richtig.
Deshalb ist auch die Aufnahme radioaktiver Substanzen so gefährlich, weil die Strahlung dann im eigenen Körper frei wird und die empfindlichen Substanzen nur noch Bruchteile von Millimetern von der Strahlungsquelle entfernt sind.
Der Körper hat interne Reparaturmechanismen, die solche Schäden erkennen und reparieren können. Daraus soll man aber nicht ableiten, dass radioaktive Strahlung etwas Natürliches und deshalb harmlos sei, wie es seitens der Kraftwerksbetreiber immer wieder behauptet wird. Es ist eben alles eine Frage der Dosis und der Energie der Strahlung, und die armen Kerle, die jetzt in Fukushima vermutlich vergeblich das Schlimmste zu verhindern suchen, kriegen in Stunden eine Dosis ab, die man sonst in mehreren Jahren nicht bekäme. Vermutlich werden in den nächsten paar Jahren viele von ihnen an Krebs sterben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Landfrau

Re: Japan

#122

Beitrag von Landfrau » Di 29. Mär 2011, 11:38

- erstens löppt die ganze Plutoniumplempe (das Kühlwasser) nun jahr(zehntehundertetausend?)elang ins Meer, was dazu führt, dass sich die Fischbestände vor JApan schon jetzt (!) erholen, sofern sie nicht strahlenkrank werden, aber wer weiß, welche Mutanten das bringt....neue Arten in Sicht...und so langsma langsam verteilt sich das um den Globus, Golfstrom ist zwar anderswo, aber eigentlich ist das Meer ja nur ein Teich....

- zweitens fahren die Reedereien schon jetzt JApan weniger an, weil die pötte so leuchten, wenn sie von da zurückkommen....

- und wenn sie, die SChiffe, drittens, nicht mehr nach Japan fahren, werden sie auch keine lustig leuchtenden Hightechteile anlanden können - du siehst, Rati, Gefahr gebannt. Kein Schiffsverkehr, kein strahlender Japanexport.

- und viertens hatte man schon vor Fukushima das gern unerörterte Problem, dass sich Recyclingmetall (der NAchhaltigkeit wegen......) öfter mal ionisierende Strahlung freisetzt - wer kümmert sich schon um den Schrott, der noch dazu ein ebenfalls internationales Geschäft ist, wer weiß denn, wohin metall aus Bestrahlungsanlagen diverser Anwendungsgebiete entsorgt wird????

Zu makaber?
Was anderes fällt mir dazu nicht ein.

Außer vllt, ein gutes Glas Wein zu trinken für jedes gute JAhr, dass man schon gelebt hat.
Und vllt noch das eine oder andere Mal ein schönes Fischfilet zu essen. Aber nicht zu lange zu warten damit.

In Stolzenau steht jeden Donnerstag Fisch-Otto mit nem Verkaufswagen - die haben nen Fischgroßhandel in Bremerhaven und das frischeste Fischfilet, dass ich im Binnenland je gegessen hab.

Carpe diem....

Landfrau, Ü40 und das ist gut so

roland
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Re: Japan

#123

Beitrag von roland » Di 29. Mär 2011, 12:53

Landfrau hat geschrieben:- erstens löppt die ganze Plutoniumplempe (das Kühlwasser) nun jahr(zehntehundertetausend?)elang ins Meer, was dazu führt, dass sich die Fischbestände vor JApan schon jetzt (!) erholen, sofern sie nicht strahlenkrank werden, aber wer weiß, welche Mutanten das bringt....neue Arten in Sicht...und so langsma langsam verteilt sich das um den Globus, Golfstrom ist zwar anderswo, aber eigentlich ist das Meer ja nur ein Teich....
Ja, die Verteilung dauert 1000 Jahre, haben sie gestern im Fernssehn gesagt - ich war allerdings ob dieser Nachicht eher schockiert, macht sie doch deutliche, wie langfristig wirksam wir hier handeln!!

Zum Material:
Es gibt Materialien, die werden beim bestrahlen selbt radioaktiv - zb. Wasser.
Aber stahl und so bleiben Harmlos, solange keine radioaktiven Fremdstoffe eingelagert werden und sie nicht lakiert sind - der Lack wiederum kann nähmlich selbst Radioaktiv werden.
Schaut euch mal an, was beim Abbau von Atomanlagen wie verschrottet wird - da wird nur ein Teil eingelagert als Atommüll. Viele Materialien müssen gründlich von Staub und Lack befreit werden und sind dann normaler Schrott.

Roland

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Re: Japan

#124

Beitrag von emil17 » Di 29. Mär 2011, 12:56

Müsterchen aus dem Gruselkabinett:
hier, oder hier, hier, hier
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Landfrau

Re: Japan

#125

Beitrag von Landfrau » Di 29. Mär 2011, 13:45

Na, so ein bischen auf fruchtbaren Boden sind Ratis Befürchtungen bei mir doch gefallen - hab grad 1 Set Walkie - Talkies bestellt, hatte ich eh vor. Dies dürfte noch Lagerware von vor Fukushima sein, wegen des langen Seeweges.

Und mein oller Monitor ist auch irgendwann ersatzpflichtig.....

Werden besorgte Mütter bald mit Dosimeter losgehen, wenn sie Babyphone, CD-Player, Spielekonsolen etc einkaufen gehen?

Steht dann auf Waren nicht "kann GVO enthalten", wie auf Futtermitteln, oder "kann Spuren von HAselnüssen enthalten" sondern "kann jap. Bauteile enthalten" und was, wenn einige BAuteile aus JApan stammen, diese aber, sagen wir, in Hongkong zusammengefummelt und von dort exportiert werden, wird dann auch ein Warnhinweis drauf sein?

Ja, Roland, von Fukushima werden wir lange was haben.....

LAndfrau

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Re: Japan

#126

Beitrag von Rati » Di 29. Mär 2011, 14:08

emil17 hat geschrieben:...Wird eine Ware radioaktiv bestrahlt, so passiert in der Regel gar nichts, wenn es sich um chemisch stabile Substanzen handelt. Es wird durch die Absorption der Strahlung etwas Wärme frei....
im großen und ganzen gebe ich dir recht, meine Skepsis richtet sich auch eher auf Staub, der irgendwann immer überall hin kommt.
Vielleicht nicht grad in die Reinsträume der Chipproduktion. Aber der Rest.... :hmm:

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Landfrau

Re: Japan

#127

Beitrag von Landfrau » Di 29. Mär 2011, 14:28

Zu der radioaktiv bestrahlten Ware.

Einmal kaufte ich in einer Gemüseabteiolung frz Schalotten, um sie zu stecken und daraus Schalotten zu ziehen.
keine einzige davon trieb aus.

Später las ich dann, in Frankreich sei es zulässig, diese Gemüse mit ionsierneder Strahlung zu behandeln zwecks HAltbarmachung - auch lecker!! Und spart neuerdings die teuren Sushi.

LAndfrau

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Re: Japan

#128

Beitrag von BernhardHeuvel » Di 29. Mär 2011, 18:30

Die EU Kommission hat heimlich, still und leise die Katastrophengrenzwerte für Lebensmittel in Kraft gesetzt. Das heißt, dass Nahrungsmittel jetzt deutlich höher radioaktiv belastet sein dürfen, als im Normalfall. Die Grenzwerte für Cäsium wurden zum Teil verdoppelt, für Lebensmittel wie Fischöl und Gewürze sogar verzwanzigfacht.

http://www.umweltinstitut.org

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Re: Japan

#129

Beitrag von Waldläuferin » Di 29. Mär 2011, 18:35

:eek: :ohoh: :bang:
Fertig ist besser als perfekt.

der elch oh schreck

Re: Japan

#130

Beitrag von der elch oh schreck » Mi 30. Mär 2011, 00:58

Landfrau hat geschrieben:Zu der radioaktiv bestrahlten Ware.

Einmal kaufte ich in einer Gemüseabteiolung frz Schalotten, um sie zu stecken und daraus Schalotten zu ziehen.
keine einzige davon trieb aus.

Später las ich dann, in Frankreich sei es zulässig, diese Gemüse mit ionsierneder Strahlung zu behandeln zwecks HAltbarmachung - auch lecker!! Und spart neuerdings die teuren Sushi.

LAndfrau
hallo landfrau , nun man sollte nicht vergessen , wo licht ist ist auch schatten.
es werden auch krebspatienten radioaktiv bestrahlt um den krebs zu töten.

ABFALLLAGER GORLEBEN (FASSLAGER)
Niedersachsen Lagerung von radioaktiven Abfällen aus KKW, Medizin, Forschung und Gewerbe
sind aber nur 0,5% vom ganzen.
die toten gehen ganz normal auf nen friedhof ... und im zweifel ins grund oder oberflächenwasser ... wobei da radioaktive substanzen zum rest zu vernachlässigen sind ;-)

ebenso kann es sein radioaktivität lößt krebs aus.
finde zwar bei lebensmittel hat sowas nichts zu suchen ...

aber klon fleisch hat es auch wegen deutschen politikern geschafft :
http://www.derwesten.de/nachrichten/wir ... 80698.html

also mal nen guten abbo

nicht klonbarer elch

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