emil17 hat geschrieben: ↑Do 2. Jun 2022, 13:13
Mit sehr hohen Risiken bei sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeiten können wir nicht umgehen.
Gut gesagt, Emil:
Mit sehr hohen Risiken bei sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeiten können wir nicht umgehen.
Dazu gibt es einen eindrucksvollen TED-Talk mit der Hauptaussage:
"We are terrible at listening to warnings about disaster."
Interessant zu hören, sein Englisch ist auch deutlich und sollte für viele zu verstehen sein.
https://www.youtube.com/watch?v=ZGan5NwJ-LM
Das hier genannte Ahrtal-Hochwasser ist ein gutes Beispiel dafür. Auf dem Wetterkanal Kai Zorn, den ich damals verfolgt habe, wurde bereits drei Tage vorher ziemlich genau das Gebiet der Niederschläge genannt. Und es wurde vor Sturzfluten gewarnt, wegen der Topographie, kein langsam steigendes Wasser. Und die Leute wurden sogar gewarnt, in den Keller zu gehen, weil der Wasserdruck die Türen nicht mehr öffnen lässt und man jämmerlich ersäuft. So ist es dann auch geschehen.
Kai Zorn war damals vielleicht auch als reißerisch eingeordnet worden. Aufgrund seiner dann noch abrufbaren Videos hat er dann aber eine Generalabrechnung mit Behörden usw. gemacht, die sich gewaschen hat.
Meine Beschäftigung und mein Aufklären anderer zum Blackout beruht einerseits auf deinem genannten "hohen Risiko". Noch hat niemand widerlegt, was nach 10 Tagen ohne Strom nach Meinung der Experten passiert bzw. ist nirgends geantwortet worden, was dann noch funktioniert, somit nichts.
Hier gehen seit Tagen die Bankkarten nicht, vielleicht hat der Russe sie stillgelegt. Langsam wird es unbequem, und ich konnte heute nicht tanken. Das ist nur eine Kleinigkeit, da ich am nächsten Automat noch Geld ziehen kann. Wenn es aber kein Geld, keine Supermärkte, keine Apotheken, kein Wasser, keine Kanalisation, keine Heizung und sonst auch garnix gibt, stimme ich den Experten zu, wenn sie von einem Zusammenbruch der Gesellschaft reden. Was das bedeutet, werden sich die wenigsten mal ausgemalt haben.
Andererseits sprichts du von "sehr geringer Eintrittswahrscheinlichkeit". Ich möchte dir nicht zu nahe treten und bewundere dein Wissen auf vielen Gebieten - hier gibt es aber Behörden, Katastrophenschützer und andere, die wenn ich das so sagen darf, wahrscheinlich mehr darüber wissen als du und ich. Und wenn die eine Wahrscheinlichkeit von praktisch 100 % annehmen, andere von 90 %, dann gibt mir das zu denken. Nach 60 Jahren Radfahren und zwei Stürzen habe ich daraus abgeleitet eine Wahrscheinlichkeit von 0,000??? Prozent. Schon wenn ich mit 50 % rechnen müsste, würde ich mir das Radfahren lieber verkneifen.
Weiterhin ist es aber interessant, warum die Experten von hohem Risiko bei hoher Wahrscheinlichkeit reden.
Das hohe Risiko könnte erheblich abgemildert werden, wenn alle das Risiko ernst nähmen und sich entsprechend vorbereiteten.
Das immer wieder vorgebrachte Beispiel: Wenn unsere Familie drei Wochen Nahrung im Keller hat und die Nachbarn gar nichts, werden die beim Blackout am nächsten Tag bei uns klopfen und um Nahrung bitten. Die gebe ich ihnen natürlich. Nur ist damit mein Vorrat auf 1,5 Wochen geschrumpft. Das ließe sich leicht vermeiden, wenn die Nachbarn jetzt informiert würden und sich auch was in den Keller legten.
Bei anderen Aspekten wie Gesundheitsfürsorge ist es natürlich nicht so einfach, das ist mir klar.
Und die Eintrittswahrscheinlichkeit kann nur steigen. Beim Jenga-Turm steigt die Wahrscheinlichkeit des Zusammenbruchs mit jedem rausgenommenen Bauklotz. Bei der Stromversorgung steigt die Wahrscheinlichkeit mit jedem rausgenommenen zuverlässigen Stromerzeuger.