Unser täglich Brot...

Was halt nirgendwo passt
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Reisende
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Re: Unser täglich Brot...

#11

Beitrag von Reisende » Fr 10. Mai 2013, 13:33

ihr sprecht immer nur von produktionskosten (und dabei vergleicht ihr kleinsttierhalter euch auch noch mit gewerblichen landwirten, deren stückkosten erheblich geringer sein dürften), aber was ihr dabei vernachlässigt sind die margen, die von den x zwischengeschalteten händlern aufgeschlagen werden. da wird die kohle gemacht!
die hohen preise in hofläden haben wie hier woanders schon deutlich gesagt vor allem was mit dem marketing zu tun. mit bio kannste halt gutes geld verdienen.
ich glaube nicht, dass etwas nur dann verhältnismäßig günstig produziert werden kann, wenn da 14x drübergesprüht worden ist. die düngergeschichten zur ertragssteigerung sind die eine sache, aber diese ganzen pestizide eine ganz andere. die chemie kostet ja schließlich auch ihr geld, ebenso wie von sabiene schon angesprochen der diesel. mal ganz davon abgesehen, dass der erfolg des spritzens auch eher relativ ist. dabei gehen nämlich auch sämtliche nützlinge drauf, und der befall ist kurze zeit später umso höher. deshalb wird das spritzen auch so oft wiederholt.
und wo sind sie hin, die mohn- und kornblumen auf den feldern? kann mir doch keiner erzählen, dass die paar zwischenpflanzen den anbau völlig unrentabel machen sollen.
inzwischen ist das mMn auch ein problem der lehre. was bekommen die jungbauern denn heutzutage beigebracht, wie "man" es richtig macht?

fridolin1945
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Re: Unser täglich Brot...

#12

Beitrag von fridolin1945 » Fr 10. Mai 2013, 15:34

Das im zweiten Bild zu erkennende Pflanzenschutz(gift)mittel Capalo
ist lt. Datenblatt des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Umweltgefährlich und Gesundheitsschädlich, um nur eines der Gifte zu beschreiben:

Kennzeichnung nach GefStoffV R 50/53: Sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben.
R 38 : Reizt die Haut
R 40 : Verdacht auf krebserzeugende Wirkung.
R 43 : Sensibilisierung durch Hautkontakt möglich
R 62 : Kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.
R 63 : Kann das Kind im Mutterleib möglicherweise schädigen.

https://portal.bvl.bund.de/psm/jsp/Date ... =006276-00

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Reisende
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Re: Unser täglich Brot...

#13

Beitrag von Reisende » Fr 10. Mai 2013, 15:50

ja und da frag ich mich immer, wieso solche mittel überhaupt zugelassen werden.
ich hatte mir ja gestern den zdf-bericht über glyphosat angeschaut, und da wurde das bundesamt für risikobewertung auch sehr kritisch hinterfragt.
die zulassungsverfahren laufen so, dass das antragstellende unternehmen die wissenschaftlichen studien selbst mit dem antrag mitliefern muss. und dann wird nach aktenlage beurteilt. eigene studien werden nicht erstellt. sehr vertrauenswürdig, diese von dem unternehmen beauftragten und bezahlten gutachten...
außerdem sitzen da viele lobbyisten mit drin. da kann man echt nur noch den kopf schütteln. :dreh:

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Dagmar
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Re: Unser täglich Brot...

#14

Beitrag von Dagmar » Fr 10. Mai 2013, 16:16

Hallo,

natürlich denke ich auch, daß zuviel gespritzt wird. Und die möglichen Folgen können ja auch Angst machen.

Andererseits: wenn ich mir die Beipackzettel bei vielen Medikamenten angucke, dann bekomme ich auch Angst diese zu nehmen.

Schöner und sinnvoller wäre es allemal, wenn wir ohne dieses "Zeuges" auskommen würden, aber momentan ist der Zug abgefahren und deshalb wollen wir uns hier im Forum ja soweit als möglich mit dem eigenen Angebauten selbstversorgen. Wenn dann natürlich die Genossenschaft oder der Großbauer einige Meter weiter alles Mögliche versprüht, dann bräuchte ich schon eine sehr sehr hohe und sehr sehr dichte Hecke.


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Re: Unser täglich Brot...

#15

Beitrag von fridolin1945 » Fr 10. Mai 2013, 16:49

Wenn dann natürlich die Genossenschaft oder der Großbauer einige Meter weiter alles Mögliche versprüht, dann bräuchte ich schon eine sehr sehr hohe und sehr sehr dichte Hecke.
schreibt Dagmar. Abgesehen davon das die Aerosole der Pflanzenschutz(gift)mittel (PSM) über Kilometerweit durch die Luft übertragen werden. Da hilft auch keine hohe dichte Hecke! :hmm:
Nicht nur der Großbauer sondern auch die Kommunen und der Kleingärtner usw. wenden diese Gifte an. Diese Gifte sind ja zugelassen. Das zuständige Bundesamt für Landwirtschaft ist leider ziemlich Neonicotinoide freundlich. Ein Bericht vom letzten Herbst über die Zulassung von Clothianidin zeugt davon: http://goo.gl/Coz3d(siehe insb. der Abschnitt über weiterführende Forschung und subletale Effekte
Die Alternativen sind u. a. hier zu finden: http://www.umweltbund.de/pflanzenbau.htm

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Re: Unser täglich Brot...

#16

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 10. Mai 2013, 18:12

....und mir ist es völlig wurscht, ob ich diesen Weizen iss oder jemand anders....

ist auch nicht der Punkt!!
Da wird tonnenweise Gift verteilt auf der Welt

- das ist schlimm!

mehr zahlen ist glaube ich aber auch keine Lösung ... weniger konsumieren schon eher - aber das geht dann alle an, PRODUZENTEN UND KONSUMENTEN.

"Die Bauern" sind nun mal wirklich keine Engel - wollen auch mit wenig Einsatz möglichst viel Gewinn machen, wer könnts ihnen verübeln?

Übrigens essen wir gerne Nudeln - bevorzugt aus Dinkel-Vollkornmehl, die schmecken am besten und sind am unkompliziertesten herzustellen (oder?)

Hafergrütze lieben meine Kinder ...... :)

poelinger

Re: Unser täglich Brot...

#17

Beitrag von poelinger » Fr 10. Mai 2013, 18:32

ich werde morgen mal nachsehen, was da wirklich in der gitterbox liegt... alles für den ertrag und gegen was auch immer.,,,,,,,,,,

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Thomas/V.
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Re: Unser täglich Brot...

#18

Beitrag von Thomas/V. » Fr 10. Mai 2013, 19:06

und sind am unkompliziertesten herzustellen (oder?)
Naja, am unkompliziertesten sind frische, selber gemachte, die gleich verbraucht werden. Gekocht oder gebraten oder kombiniert.
Mein Lieblingsnudelgericht: Einfach Mehl, Olivenöl, Salz und Wasser verrühren, Teig draus machen, dünn ausrollen, in Streifen schneiden und ins heiße Wasser bzw. in Olivenöl braten, bis sie knusprig sind.
Mit den Gekochten im Wasser vermischen, schnell abgießen und auf dem Teller mit geraspeltem Kefalotiri bestreuen.

Ravioli oder gebratene gefüllte Pastetchen mach ich auch aus dem gleichen Teig (Ravioli mit Ei).

Wenn ich anfangen wollte und selber gemachte Nudeln in der Küche aufhinge, würde meine Frau :nudel: :ohoh:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Unser täglich Brot...

#19

Beitrag von fridolin1945 » Fr 10. Mai 2013, 20:00

Das im ersten Bild zu erkennende Pestizid " Aviator" wird im Datenblatt des BVL u. a. wie folgt beschrieben:
Umweltgefährlich, Gesundheitsschädlich
Kennzeichnung nach GefStoffV R 50/53: Sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben.
R 36 : Reizt die Augen
R 63 : Kann das Kind im Mutterleib möglicherweise schädigen.
S 36/37/39 : Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen
S 2 : Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen
......
https://portal.bvl.bund.de/psm/jsp/Date ... =006764-00

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Re: Unser täglich Brot...

#20

Beitrag von fridolin1945 » Fr 10. Mai 2013, 20:00

gelöscht da doppelt

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