Ich würde mich gerne selbstversorgen - ich meine wirklich

Was halt nirgendwo passt
Benutzeravatar
Wayan
Beiträge: 479
Registriert: Mi 22. Jun 2011, 12:07
Wohnort: Mecklenburg

Re: Ich würde mich gerne selbstversorgen - ich meine wirklic

#11

Beitrag von Wayan » Mi 28. Nov 2012, 15:03

Ich vermute, Manuel möchte nicht den Robinson machen und alles zu 100% selbst erzeugen (Gummistiefel). Vielleicht denkt er an weitestmögliche Unabhängigkeit?

Da könnte man schon einiges erreichen. Gut wäre halt eine eigene "Scholle". Weit im Osten, abseits größerer Städte (Arbeitsmöglichkeit) gibt es seeeehr günstige Bauernhöfe auf denen man sich ziiiiemlich frei fühlen kann.
Gummistiefel könnte man im Tausch gegen z.B. Ferienaufenthalt bekommen...

ABER: Selbstversorgung ist keine Nebenbeibeschäftigung! Als junger Mensch ohne Erfahrung in Gartenbau, Tierzucht, Hauswirtschaft wird jeder überrascht sein, wieviel Arbeit jeden Tag anfällt.

Ich würde erst einmal in einer "Aussteigerkommune" eine paar Monate vorfühlen, ob es wirklich die harte Tour sein muss.
Etwas entspannter, als Teilselbstversorger, kommt man auch ganz gut durch den Tag. :engel:
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

Griseldis

Re: Ich würde mich gerne selbstversorgen - ich meine wirklic

#12

Beitrag von Griseldis » Mi 28. Nov 2012, 15:04

Manuel hat geschrieben:

Deshalb würde ich gerne wo hin wo keine weiteren Kosten und Steuern und Vorschriften und schimpfende Nachbarn und Landratsämter und Mieten etc. auf mich zu kommen. Irgendwo wo ich mir ein Zelt aufschlagen, oder ne kleine Hütte bauen kann, mit einer kleinen Schafsherde umherziehen kann ohne vorher von der Gemeinde ne Erlaubnis einholen zu müssen ob die Schafe da grasen dürfen etc..

Kurz, irgendwo hin wo es dünn besiedelt ist, wo man seine Ruhe hat und es keinen kümmert und wo man dann wirklich autark leben kann und keine Kosten auf einen zu kommen.

Ich könnte mir vorstellen, das es in Deutschland in gewissen Gegenden der "neuen" Bundesländer funktionieren könnte.

:eek: :eek: :eek: :haha: :haha: :haha:

Sorry, das mußte raus.

Benutzeravatar
Reisende
Beiträge: 4268
Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a

Re: Ich würde mich gerne selbstversorgen - ich meine wirklic

#13

Beitrag von Reisende » Mi 28. Nov 2012, 15:05

Leider gibt es meines Wissens nirgendwo auf dieser Welt noch Land, dass niemandem gehört.
Das einzige, was mir dazu eingefallen ist, ist ein Nomadenleben in der Mongolei. Dort ziehen die Familien mit ihren Tieren recht frei durchs Land, habe dazu erst letztlich eine Doku gesehen. Wie das jetzt dort mit den Eigentumsverhältnissen ist und ob dort jeder das Land (das dem Staat und nicht einer Privatperson / Firma gehört) frei nutzen kann, weiß ich nicht.
Außerdem kann ich mir nur schwer vorstellen, dass man als Nicht-Einheimischer ohne das ganze Generationenwissen dort zurecht kommen würde.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

DerElch

Re: Ich würde mich gerne selbstversorgen - ich meine wirklic

#14

Beitrag von DerElch » Mi 28. Nov 2012, 15:09

ihno hat geschrieben:also ich brauch für mich kein Geld.......
aber es gibt leider immer wieder Leute die etwas von mir haben wollen. :aeh:

:hmm: da wo man das was Du theoretisch machen möchtest auch könnte,kann man weder containern,noch kleider sammeln ect...da die Leute die dort leben die Dinge selber solange brauchen bis sie unbrauchbar sind.


Manuel hat geschrieben:...Was ist eure Meinung dazu? Vielleicht finde ich ja auch jemand der mit umher ziehen will, weil komplett ohne gesellschaftlichen Kontakt will ich auch wieder nicht sein und wenn ich umkippe gibt es zumindest noch jemand der den Notruf holen kann :)...


äh was willst Du mit nem notruf wenn Du nicht in medizinische Versorgung einbezahlt hast? :aeh:


Wenn man alle visa,einreise ect hürden gemeistert hat...bleibt eigentlich nur Russland.Dort leben in den dünnbesiedelten Gebieten die meisten Menschen die von Staat "vergessen" wurden.(Das sich daran erinnern würde den Staat zuviel kosten)

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Ich würde mich gerne selbstversorgen - ich meine wirklic

#15

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Mi 28. Nov 2012, 15:41

Ich muss mich schon sehr wundern über die Meinungen zu abgelegenen Landes- und Weltteilen...

Die mongolische Regierung fördert mittlerweile die Nomaden als kulturelle Besonderheit.
Und wo in Russland ist bitte schön jemand vergessen? Dieser Staat (in all seinen bisherigen Formen) kennt seine Gebiete sehrsehr genau.
Zu Ostdeutschland sage ich nichts. (Außer @Olaf: Wieso Jute? Dederon!!!)

Benutzeravatar
Reisende
Beiträge: 4268
Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a

Re: Ich würde mich gerne selbstversorgen - ich meine wirklic

#16

Beitrag von Reisende » Mi 28. Nov 2012, 15:43

Stadtgärtner hat geschrieben:Ich muss mich schon sehr wundern über die Meinungen zu abgelegenen Landes- und Weltteilen...

Die mongolische Regierung fördert mittlerweile die Nomaden als kulturelle Besonderheit.
Und wo in Russland ist bitte schön jemand vergessen? Dieser Staat (in all seinen bisherigen Formen) kennt seine Gebiete sehrsehr genau.
Zu Ostdeutschland sage ich nichts. (Außer @Olaf: Wieso Jute? Dederon!!!)
Hmm? Was wundert dich an meinem Post? Was habe ich falsches geschrieben? Ich sehe keine Diskrepanz zwischen deiner und meiner Aussage über die Mogolei. :aeh:
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Picassa

Re: Ich würde mich gerne selbstversorgen - ich meine wirklic

#17

Beitrag von Picassa » Mi 28. Nov 2012, 15:50

Adjua hat geschrieben:Kommt darauf an, worauf Du alles verzichten willst - Internet, Telefon, polizeilicher Schutz, Krankenhaus ... Wo's keine Vorschriften und Kosten gibt, gibt's auch keine Infrastruktur. Und willst du leben wie im Mittelalter - oder wo bekommst Du Kleider, Schuhe etc, her?
Da hast Du Wort für Wort meine Gedanken aufgeschrieben, Adjua.

Ich bin froh, dass es Leute gibt, die für mich einen PC bauen oder das Loch im Zahn reparieren oder das Vieh (das ich nicht habe) schlachten.
Alles selbst zu machen, würde meine Kräfte übersteigen.

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Ich würde mich gerne selbstversorgen - ich meine wirklic

#18

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Mi 28. Nov 2012, 16:01

Ich sehe keine Diskrepanz zwischen deiner und meiner Aussage über die Mogolei.
Du hast recht. Ich habe es aufs erste lesen so verstanden, dass da jeder fröhlich Nomadenleben treiben kann...
Aber Du hast ja auch gleich eingeschränkt, dass es auch all das Wissen braucht...
:flag:

Bin auch wieder weg hier, aussteigen ist nicht meins, bin ja sogar Stadtmensch.

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Ich würde mich gerne selbstversorgen - ich meine wirklic

#19

Beitrag von Olaf » Mi 28. Nov 2012, 16:04

@Stadtgärtner:
Außer @Olaf: Wieso Jute? Dederon!!
Sachlich korrekt, hätte aber schon ne Art Insiderwisser erfordert ;)
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

daemo
Beiträge: 207
Registriert: Mi 2. Mai 2012, 11:24

Re: Ich würde mich gerne selbstversorgen - ich meine wirklic

#20

Beitrag von daemo » Mi 28. Nov 2012, 16:08

ich denke die einzige möglichkeit die sich theoretisch bieten würde, wären länder in denen noch nomadenvölker umherziehen. so z.b. in der mongolei und teilweise kasachstan. in russland gibts soweit ich weiss nurnoch in die sesshaftigkeit gezwungene nomaden.
dort wirst du allerdings nicht im alleingang durchkommen. irgendeinem stamm würdest du dich anschliessen müssen. denn wenn kein stamm seine schützende hand über dich hält wirst du ausgeplündert sobald du dich pennen legst.
da gabs mal ne doku über einen australier der zu fuß und zu pferd von der mongolei bis nach osteuropa gewandert ist und die unterschiedlichen völker kennen gelernt hat. die reportage war sehr erhellend für mich. weiss leider nicht mehr wie die hieß

sobald du sesshaft wirst bzw sesshaft sein willst ( wenn du etwas anbaust bist du sesshaft) gibt es 2 möglichkeiten:
1. du kaufst das land das du bestellen willst, bist dann allerdings im normalfall auch verpflichtet grundsteuer zu zahlen und dann kommen plötzlich jede menge folgekosten auf dich zu. also wirst du geld verdienen müssen. entweder durch überschussproduktion oder durch erwerbsarbeit.
2. es gibt länder die kein grundbuch haben und es gibt länder in denen es noch genug herrenloses land gibt. da kannst du dich dann einfach so niederlassen. kommt eh kein beamter vorbei der das spitzkriegt. du zahlst dann zwar keine steuern und abgaben, hast allerdings auch keinerlei rechtsschutz. wenn jetzt irgendeine große firma kommt und meint auf deinem gebiet ne plantage errichten zu müssen dann tun die das und du schaust in die röhre. so ergeht es noch heute immer wieder ureinwohnern in einigen südamerikanischen ländern. die bestellen das land und plötzlich kommt eine firma an und sagt: "das gehört jetzt uns. geht woanders hin". pech gehabt.

du hast also die wahl: einem nomadenstamm anschliessen und nach deren regln leben, land kaufen und somit weiterhin geld erwirtschaften zu müssen oder ohne rechtsschutz eine freie fläche suchen und dem schicksal ausgeliefert zu sein.

ausserdem: du hast geschrieben das du lediglich ein zelt aufschlagen willst und ansonsten recht nomadisch leben willst. dh das du dich ausschlieslich von den tieren ernähren müsstest. kartoffeln oder getreide anbauen als grundnahrungsmittel verträgt sich nicht so ganz mit nomadischem dasein. die pflanzen brauchen halt ne zeitlang bis sie gewachsen sind und erntereif sind. für die zeit bist du an den ort gebunden. und danach brauchst du lasttiere die die ernte transportieren können. also brauchst du mehr als nur schafe.
die einzige stelle die ich kenne wo man keine aussat machen muss weil es genug in der natur selbst gibt ist der regenwald weitab der zivilisation. und auch dort nicht überall. aber da wirst du keine schafherde durchtreiben können.

als letztes hinderniss sehe ich: werkzeuge
für nahezu alles was wir tun brauchen wir werkzeuge. z.b. fürs schlachten und ausnehmen der schafe, für die ernte und teilweise für die aussaat, für die weiterverarbeitung der nahrungsmittel, zum herstellen von kleidung und zelten. nahezu alle werkzeuge basieren auf metallen. und da du wohl kaum ein eigenes bergwerk aufmachen willst brauchst du handelsware um an diese werkzeuge zu kommen. und die musst du durch überschussproduktion erstmal zusammenbekommen.
selbst in der steinzeit wurde handel betrieben. denn die feuersteine gab es nicht überall.
wenn du dich also keinem nomadenstamm anschliesst und auch kein land kaufst, dann musst du weit genug von der zivilisation weg sein damit dir niemand dein land streitig macht aber nah genug um noch handel treiben zu können... dürfte nicht einfach sein.


edit:ps: aussteigen im alleingang halte ich für unmöglich. man wird vielleicht ein paar jahre so leben können. aber sobald man verletzt ist oder nur eine leichte erkrankung hat gibt es niemanden der die arbeit erledigt und die arbeit ist überlebensnotwendig. wenn also aussteigen dann funktioniert das nur in genügend großen gruppen/familien bei denen der ausfall einer einzelperson ohne weiteres kompensiert werden kann. auch mit berücksichtigen muss man den ort wo man lebt. hier im gemäßigtem klima oder im kontinentalen klima der mongolei kommt zusätzlich zur lebensmittelbeschaffung noch der arbeitsaufwand für brennholz dazu und anderen vorsorgevorkehrungen. da hat man es in fruchtbaren gebieten ohne winter schon besser ( tropen, subtropen). auf der anderen seite kommen in diesen gebieten andere probleme auf. z.b. sollte man als aussteiger meiner meinung nach nur in ein malariagebiet umziehen wenn man auf zumindest einem allel sichelzellenanämie hat. ohne medizinische versorgung überlebt man das sonst nicht sehr lange.

Antworten

Zurück zu „Sonstiges“