Dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall.

Was halt nirgendwo passt
Grunling

Re: Dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall.

#11

Beitrag von Grunling » Mo 2. Jul 2012, 20:49

Naja, man muss ja nicht innerhalb der Familie vererben. Man kann das SV-Grundstück auch Menschen weitergeben, die ähnliche Ideen haben oder das im Erbvertrag festhalten. Ich denke das Problem ist häufig die Vorstellung der Erben, dass sie davon ausgehen, dass das Erbe ein Grundrecht sei. Das finde ich ganz schön Banane.

Knecht

Re: Dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall.

#12

Beitrag von Knecht » Mo 2. Jul 2012, 21:16

Little Joe hat geschrieben:
Knecht hat geschrieben:..hol Dir das Zeug
... das kann ich nicht, glaub dafür bin ich nicht der Typ :pfeif:

.... das die Situation für die Frau schlimm ist steht ausser Frage. Was mich aber mindestens genau so beschäftigt ist wie man sich dagegen wehren kann dass einem sowas nicht auch mal irgendwann passiert.
Ich weiß das hört sich Oberego an,raffgierig,auf Vorteil bedacht......ist es aber nach etwas Nachdenken nicht.Der Sohn hat anscheinend vor das Grundstück pflegeleicht zu machen....für seine alte Mutter? Glaub ich nicht....und da sie Dir auch noch anderes Zeugs mitgegeben hat....hört sie wohl dieselbe Nachtigal trapsen wie ich.....könnte fast wetten daß die Frau den englischen Rasen vom Altersheim aus geniesen kann.So seh ich nämlich die Lage,die hat zuhause keine Aufgabe mehr und soll wohl ins Heim.Warum sonst sollte man ihr das antun wollen?
Hol dir das Zeug...gegen Mithilfe beim Umgestalten.Unterhalte Dich nett mit der Frau,bring Ihr von "Ihrem"Gemüse,Obst mit.

Ich hab fast dasselbe erlebt ,ohne Witz,hab's vor kurzem in einem anderen Forum gepostet (saurier/Helga könnte ich bitten das zu bestätigen,die ist auch dort) :) falls Ihr mir nicht glaubt.
Die Frau hat geheult als ich die Einmachgläser abgeholt habe.War obengenanntes Ehepaar wo der PS-geile Sohn den Acker für'n Auto vertickt hat.
Nach vielen Gesprächen und Besuchen habe ich die beiden kurzerhand adoptiert :) ,die gehen bei mir ein und aus,letzten Herbst haben wir zusammen Riesenmengen eingekocht und alles redlich geteilt.Die beiden strotzen wieder vor Lebenslust und ich lieb die einfach :)

Stell dir vor bei Deiner Gönnerin kommt jetzt der GaLa-Bau und schiebt"ihren" Acker zusammen und sie muß zugucken...also besser alles in dankbaren Händen zu wissen.Glaube der Frau wäre damit geholfen.

LG

....mein Gott ich quassel mal wieder ;) ,hoffe es kommt alles versändlich rüber :)

Benutzeravatar
Theo
Beiträge: 2869
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 11:08
Wohnort: SW-Deutschland

Re: Dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall.

#13

Beitrag von Theo » Mo 2. Jul 2012, 21:27

Little Joe hat geschrieben:Auf der einen Seite freu ich mich natürlcih über die ganzen Sachen auf der anderen Seite komm ich mir ganz schäbig vor.
Hättest Ihr halt wenigstens einen Schein in die Hand gedrückt...
Gruß
Theo

Live Free or Die

Knecht

Re: Dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall.

#14

Beitrag von Knecht » Mo 2. Jul 2012, 21:41

Theo hat geschrieben:Hättest Ihr halt wenigstens einen Schein in die Hand gedrückt...
Oh ja,Du hast natürlich sofort begriffen worauf es ankommt.....gaaaaaanz große Klasse :dreh:

babayaga
Beiträge: 570
Registriert: Mo 19. Mär 2012, 22:12
Wohnort: unteres Erzgebirge - KLZ6b

Re: Dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall.

#15

Beitrag von babayaga » Mo 2. Jul 2012, 22:13

si001 hat geschrieben:
Little Joe hat geschrieben:Was mich aber mindestens genau so beschäftigt ist wie man sich dagegen wehren kann dass einem sowas nicht auch mal irgendwann passiert.
Ich denke, das ist eine langfristige Sache. Nur wenn sich die Jungen und die Alten achten, schätzen und vertrauen, kann man mit der Aussicht leben, dass die Jungen später nicht über die Alten bestimmen.
Ich denke, was si001 schreibt ... da steckt erstmal sehr, sehr viel Wahres /ja und auch Herzenswärme drinnen und ich denke da grundsätzlich ähnlich.
Nur leider passiert es manchmal, dass Menschen vollkommen aus der Art fallen (im Sinne von eines Nicht_Wertschätzens des Elemantar vorhandenen),
sei es durch Krankheit/falscher Partner/andere Ideale im Leben. Aufzwingen kann man denke keinem was, was dieser nicht aus dem Grunde seines Herzens (noch) nicht selbst will. In dieser Hinsicht ist das Leben glaube nur bedingt planbar, denn 'erstens kommt es anders und zweitens als man denkt' (Zitat unbekannt) ;-)

Ich hätte auch ein zwiegespaltenes Gefühl die Gaben der alten Dame anzunehmen, aber beim zweiten Mal drübernachdenken, würde ich es machen.
Du machst sie damit ein Stück weit glücklich, wenn sie die Dinge in guten Händen weiss und diese geschätzt werden als irgendwo mal auf der Deponie zu landen ... und vergiss dabei nicht, Sie hat von sich aus agiert, du hast nur reagiert.
... nun mal dir mal gedanklich die Situation aus du hättest: 'Nein Danke' gesagt ... und? ... - Eben!;-)

Sohnemann könnte sich eines Tages zwar mal zu Schanden ärgern, dass das alles mal so passiert ist, aber ich denke, so dieser Fall eintreten sollte und er seine Ansichten wandelt ..., ist es dann meist kein Ärger in dem Sinne, sondern ein nachträgliches Bedauern über die eigene Blindheit gegenüber seiner Vorfahren ...

... schreibe ich jetzt mal so hier hin, da stückweise mir selbst so ergangen ... , denke aber da bin ich hier kein Einzelfall, oder?;-)

lg Nancy
It's not the hammer - it is the way you hit.

moorhexe
Beiträge: 1191
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 19:36

Re: Dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall.

#16

Beitrag von moorhexe » Di 3. Jul 2012, 09:36

Little Joe hat geschrieben:
Knecht hat geschrieben:
.... das die Situation für die Frau schlimm ist steht ausser Frage. Was mich aber mindestens genau so beschäftigt ist wie man sich dagegen wehren kann dass einem sowas nicht auch mal irgendwann passiert.
ich glaube, das kann jeder nur für sich alleine klären. die frau wird sicher mit wehmut an ihren garten zurückdenken. vielleicht hat sie das glück und findet jemand, wie knecht, den "sie" adoptiert.
beide geschichten haben mich sehr berührt.
bin ich doch selber freiwillig von meinem hof in die stadt gezogen.
ich mache lange nicht mehr soviel ein, wie früher. ganz meinem bedarf angepasst.
ich mache aber immer noch genug, um zu tauschen.
mir hat es auch sehr weh getan, dass die käufer meines hofes, fast alles, was ich in fast 20 jahren an biotopen geschaffen habe, platt gemacht haben.
nun tut es nicht mehr weh. ich habe einen großen erfahrungsschatz, einen großen fundus, den ich auch gerne weitergeben möchte.
mache ich auch...immer am liebsten eins zu eins...also nicht im großen stil.

momentan freue ich mich jeden morgen am hummelerntefest.
ich habe massenhaft klatschmohn und verschiedene schlafmohnpflanzen im garten.
morgens , wenn die sonne die blüten geöffnet hat, kommen die hummeln und bienen zum ernten. manchmal sind 5-6 bienen und hummeln gleichzeitig in einer blüte.
das ist wunderschön anzusehen und vor allem das gesumme, schön anzuhören.
das bedeutet für mich glück.
das ganze dauert immer ca. 2 stunden. dann sind alle blüten geerntet und die mohnblütenblätter abgefallen.
ich sammel die mohnsamen für die nächsten hummelerntefeste .

ich wohne nun ja im hause meines sohnes. er freut sich auch über den schönen garten...hat aber überhaupt keine zeit, irgendetwas einzukochen, oder zu ernten.
manchmal geniesst er einfach hier zu sein. so war das auch , als wir den bauernhof noch hatten.
er hat mir immer bei den groben arbeiten geholfen. als zimmermann beim hausumbau, beim hochbeetbauen ,und eben mit radlader und minibagger, wenn mir mal wieder alles über den kopf gewachsen war.
bei der heuernte natürlich und bei den pferden.

nun hoffe ich, mein wissen über die zusammenhänge der natur, meinem im september erwartetem enkelkind , weitergeben zu können.

mein sohn ist zwar im garten und landschaftsbau selbständig, reißt aber solche gärten nicht freiwillig um, wie den von der alten frau.

alles hat seine zeit.

Rati
Beiträge: 5549
Registriert: Di 8. Mär 2011, 14:58
Wohnort: ein Sachse unter Niedersachsen

Re: Dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall.

#17

Beitrag von Rati » Di 3. Jul 2012, 11:29

Little Joe hat geschrieben:.... das die Situation für die Frau schlimm ist steht ausser Frage. Was mich aber mindestens genau so beschäftigt ist wie man sich dagegen wehren kann dass einem sowas nicht auch mal irgendwann passiert.
also erst mal denke ich auch das du der Frau eine rießige Freude gemacht hast. Sie weis jetzt das ihre - mit Sicherheit geliebten - Arbeitsgeräte nicht auf dem Müll landen werden.

Was du dagegen machen kannst?
Bring deinen Kindern deine Werte nahe und dann mußt du nicht befürchten das sie sie später mit füßen treten, selbst wenn sie für sich selber andere Wege einschlagen sollten.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Benutzeravatar
ahora
Beiträge: 3462
Registriert: Di 31. Jan 2012, 13:01
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: spanien

Re: Dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall.

#18

Beitrag von ahora » Di 3. Jul 2012, 11:41

was man dagegen tun kann?

immer in seiner macht bleiben, nicht die eigene macht abgeben. gerade mütter von söhnen neigen sehr schnell dazu all ihre macht an den sohn abzugeben.

pustekuchen. ich behalte meine macht bis an mein lebensende. - was aber nicht heißt, dass ich starrsinnig durchs leben gehe, ganz im gegenteil, ich schaue mir unheimlich gerne andere sichtweisen an und vielleicht ist es ja sinnvoll für mich, das eine oder andere zu übernehmen.

Benutzeravatar
fuxi
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 5900
Registriert: Di 3. Aug 2010, 10:24
Wohnort: Ruhrgebiet, Klimazone 8a
Kontaktdaten:

Re: Dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall.

#19

Beitrag von fuxi » Di 3. Jul 2012, 11:42

Little Joe hat geschrieben:
Knecht hat geschrieben:..hol Dir das Zeug
... das kann ich nicht, glaub dafür bin ich nicht der Typ :pfeif:
Na ja, gerade bei den Pflanzen wäre das aber doch eine Möglichkeit für die Dame, dass ihre Lieblinge in gute Hände kommen, anstatt in den Schredder :aeh:
Grunling hat geschrieben:Ich denke das Problem ist häufig die Vorstellung der Erben, dass sie davon ausgehen, dass das Erbe ein Grundrecht sei. Das finde ich ganz schön Banane.
Der Pflichtteil ist ein Recht des Erben. >>BGB Abschnitt 5 "Pflichtteil"<<
LittleJoe hat geschrieben:Was mich aber mindestens genau so beschäftigt ist wie man sich dagegen wehren kann dass einem sowas nicht auch mal irgendwann passiert.
Die selbst erlauben, mehr Biss zu entwickeln und nicht wegen anderen seinen Lebenstraum aufgeben :scneckenschleim
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

moorhexe
Beiträge: 1191
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 19:36

Re: Dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall.

#20

Beitrag von moorhexe » Di 3. Jul 2012, 14:03

fuxi hat geschrieben:Der Pflichtteil ist ein Recht des Erben. >>BGB Abschnitt 5 "Pflichtteil"<<
wenn du in bayern deinen pflichtteil einklagen mußt und dann in augsburg der prozeß
geführt wird, kann es sein, dass du deinen pflichtteil eben nicht bekommst. alles ist relativ....und möglich.

Antworten

Zurück zu „Sonstiges“