Landleben in Kanada

Was halt nirgendwo passt
Knurrhuhn

Re: Landleben in Kanada

#11

Beitrag von Knurrhuhn » Mi 14. Dez 2011, 20:43

Hallo Citty,

finde Deine Berichte auch sehr interessant.

Meine Vorstellung von Kanada stützte sich über Jahrzehnte auf diese TV-Serie aus meiner Kindheit - war damals schon eine meiner Lieblingsserien und ich hätte sonstwas drum gegeben, wenn ich so hätte leben dürfen (und täte es auch heute noch :aeh: ):

Der Mann in den Bergen
http://www.youtube.com/watch?v=tCUY4QUln1U

Aber mir ist inzwischen auch klar geworden, daß es wohl leider nirgendwo ramontisch zugeht, gelle. :rot:

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citty
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Re: Landleben in Kanada

#12

Beitrag von citty » Mi 14. Dez 2011, 21:13

Vielen Dank Frau Hollerbusch,

der Grizzly Adams! Den habe ich frueher auch nie verpasst. So koennte man wirklich leben wenn man mit der Einsamkeit und den spaerlichen Lebensbedingungen fertig wird - mal abgesehen davon, dass man Wildtiere nur mit Genehmigung halten, fuettern und zaehmen darf. In Alaska lebt ein pensionierter Lehrer, der sich mit Grizzlies angefreundet hat, heimlich versteht sich, die Behoerden wissen nicht genau wo er lebt. Es gibt noch ein paar andere Leute die sich mit weildlebenden Baeren angefreundet haben. Grizzly wuerde ich keinem empfehlen, wenn dann ein Schwarzbaer. Wir hatten ziemlich viele Schwarzbaeren im Garten, das war aber schon in den Kootenays, im Sueden BC's, das sind sie uns in die Apfelbaeume geklettert.

http://www.yukon-news.com/life/15690/

Ich finde mit etwas Komfort kann es in der Wildnis oder auch nur auf dem Land sehr romantisch sein.

LG, Citty

Jetzt komme ich zum Gaertnern.

Die Auswahl an Obst und Gemuesepflanzen ist natuerlich sehr begrenzt. Man muss sich mit dem zufrieden geben was zwischen Mitte Mai und Mitte Septemer waechst. Fuer Tomaten etc. braucht man zumindest ein unbeheiztes Gewaechshaus.
Fast alle nordischen Gaertner ziehen ihre Pflanzen im Haus vor und pflanzen sie erst Mitte Mai nach draussen. Kartoffeln, Bohnen etc. werden vorgekeimt.

Wir hatten jede Menge Kartoffeln, Salat, Steckzwiebeln, Kraeuter, ein paar Karotten und Blumen :Lilien, Akelei, Lupinen und Geranien, die natuerlich den Winter ueber ins Haus kamen. Ansonsten immergruene Nadelbaeume, Birken, Flieder und Pappeln.

Auch in der Natur findet man viele essbare Pflanzen wie z.B. Heidelbeeren, Himbeeren, Saskatoons, wintergreen berries und andere.

Tja, die Gaerten im Norden sehen ziemlich duerftig aus und passionierte Gaertner ziehen am besten in mildere Klimazonen.

Besser haben es die Farmer, die weniger Pestiziede brauchen. Es waechst Getreide ausser Mais, Raps, Linsen, Erbsen und noch ein paar andere schnellwachsende Sorten aber die o.g. sieht man am haeufigsten.

Die Farmer im Norden beschraenken sich weitgehend auf die Rinder- und Pferdehaltung. Milchkuehe gibt es weiter suedlich. Schweine brauchen Warmstaelle sonst vertragen sie die eisigen Winter nicht, nur weiter suedlich kommen sie mit einfachen Huetten aus. Schafe halten die Kaelte zwar aus, werden aber kaum gehalten weil Hammelfleisch und Lamm bei den Kanadiern nicht so gefragt ist, man isst Rind, Schwein und jede Menge chicken und turkey.

Die Riesenmaststaelle fuer Haehnchen gibt es im Norden, Legabatterien aber eher weiter im Sueden. Es gibt auch bee farmers, ganz grosse Imkereien mit tausenden von Bienenstoecken, die sie aber elektrisch einzaeunen muessen wegen der Baeren.

Fortsetzung folgt...

LG, Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

DerElch

Re: Landleben in Kanada

#13

Beitrag von DerElch » Di 27. Dez 2011, 03:53

Hallo citty,
habe das alle interessiert gelesen,da ich als kind auch vom Kanada-fieber befallen war :) Aber zum Glueck hat es letzten endes "nur" fuer schweden gereicht,da viel was man KAnada zuschreibt hier eher zutrifft.
Frau Hollerbusch....ich habe alle Folgen von "der mann in den Bergen" auf DVD.(Wir haben keinen TV-anschluss...aber die schönsten Serien wie eben der Mann aus den bergen,Familie Robinson(wobei mir heute tierisch auf den sack geht das er immer der held und sie die kreischsuse is,die wegen jedem furz gleich weg will)der kleine maulwurf,die maus vom mars,saltkråkan und wie sie alle heissen hab ich fuer die jungs per scheibe)aber um nochmals auf adams zurueckzukommen...Dan haggerty is ja toll in der Rolle(seine hosen hat er angeblich tatsächlich selber genäht)nur leider wurde die geschichte von james carpen adams wohl etwas "verhollywoodet" :pft: laut wiki is der orginale J.C Adams http://de.wikipedia.org/wiki/James_Capen_Adams bischen anders gewesen...irgendwo hab ich auch mal ne andere story drueber gelesen...also keine ahnung welche version nun stimmt...aber die serie war toll .

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Re: Landleben in Kanada

#14

Beitrag von citty » Mi 30. Jan 2013, 00:24

Hallo,

hier mal ein update: wir haben jetzt ein ganz kleines Haeuschen in den Kootenays mit einem halben acre (ca 2023 qm) und einem kleinen Bach ein paar Meter weiter, allerdings nicht mehr auf unserem Grundstueck sondern auf Crown Land, das uns auf 3 Seiten umgibt. Wir haben nur einen Nachbarn und dazwischen einen Stall mit Pferdekoppel. ENDLICH sind wir raus aus der "Grosstadt" und duerfen hier die himmlische Ruhe geniessen. Oft ist es so still, dass man die Schneeflocken fallen hoert - einfach traumhaft nach all dem Laerm und der Hektik im Okanagan. Hoffentlich bleibt das so. Ich habe zwar immer von absoluter Alleinlage getraeumt aber nachts ist es mir ehrlich gesagt lieber, dass noch ein paar Leute in der Naehe wohnen. Es ist auch schoen, dass man nachts noch ein paar Lichter sieht, anders als im hohen Norden wo wir sozusagen mitten in der Wildnis lebten. Hier leben wir am Rande der Wildnis und haben auch Baeren, Pumas, Kojoten, Elche etc. ums Haus.

Sobald der Schnee (Ende April) weg ist koennen wir hier einen Garten anlegen und Gefluegel halten (Huehner, Tauben, Enten), alles andere (Ziegen, Pferd etc.) kommt evtl. spaeter. Bis dahin begnuegen wir uns mit unserem Mops und 2 Katzen.

Wer Lust hat uns zu besuchen und moeglichst beim Holzmachen mit der Kettensaege helfen kann, darf sich gerne per PN melden.

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Re: Landleben in Kanada

#15

Beitrag von Senf » Mi 30. Jan 2013, 10:32

Oh Citty,

ich freu mich gerade richtig für Dich! Klingt toll!
Ich bin nicht verrückt- nur Verhaltensoriginell!

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Re: Landleben in Kanada

#16

Beitrag von citty » Mi 30. Jan 2013, 21:01

Danke schoen, Senf, ich werde mal ein paar Bilder reinstellen wenn das Wetter besser wird, im Moment ist es viel zu neblig.

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Re: Landleben in Kanada

#17

Beitrag von utebo » Mi 30. Jan 2013, 22:47

Citty,
Auch ich finde Deine Berichte sehr sehr interessant. Vieles was Du schreibst kommt mir aus Irland auch bekannt vor.
Kennst Du das "Kootenay Permaculture Institute"?
http://www3.telus.net/permaculture/
http://www.facebook.com/kootenay.permaculture

Gruss,
Ute :ziege:

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Re: Landleben in Kanada

#18

Beitrag von citty » Do 31. Jan 2013, 06:24

Hallo Ute,

das Institut kenne ich nicht aber im Slocan Valley war ich schon oefters und kenne dort eine Hollaenderin, die Permakultur betreibt. Sie hat 2 Strohballenhaeuschen selbst gebaut die sie an Touristen vermietet. Mich hat die Landschaft fasziniert als wir vom hohen Norden hierher zogen, so kannte ich Kanada ueberhaupt nicht: hier wachsen Kastanien, Kirschbaeume, Pfirsiche, Yuccas und sonstige Pflanzen die man sonst nur in gemaessigten Zonen findet. Das ist das faszinierende in den Taelern im suedwestlichen BC.

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Re: Landleben in Kanada

#19

Beitrag von utebo » Do 31. Jan 2013, 13:02

citty hat geschrieben:Hallo Ute,

das Institut kenne ich nicht aber im Slocan Valley war ich schon oefters und kenne dort eine Hollaenderin, die Permakultur betreibt. Sie hat 2 Strohballenhaeuschen selbst gebaut die sie an Touristen vermietet. Mich hat die Landschaft fasziniert als wir vom hohen Norden hierher zogen, so kannte ich Kanada ueberhaupt nicht: hier wachsen Kastanien, Kirschbaeume, Pfirsiche, Yuccas und sonstige Pflanzen die man sonst nur in gemaessigten Zonen findet. Das ist das faszinierende in den Taelern im suedwestlichen BC.

LG Citty
Naja, Du bist da auf Höhe Frankfurt. (49-50. Breitengrad) und hast den Pazifik nebenan. Da gibt's schon ein bisschen mehr sommerliche Wärme ...

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Re: Landleben in Kanada

#20

Beitrag von citty » Do 31. Jan 2013, 19:10

Hallo Ute,

stimmt aber ab Creston, BC, ist Schluss mit dem milden Klima, erst im tiefen Sueden Ontarios bei den grossen Seen wird es wieder milder.

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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