Auf zu neuen Ufern...

Was halt nirgendwo passt
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Senf
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Re: Auf zu neuen Ufern...

#11

Beitrag von Senf » Di 29. Nov 2011, 09:42

Lass dich unbedingt anwaltlich beraten. Die Erstberatung liegt meist bei unter € 100,--

Ich bin nicht sicher ob das so rechtens ist.. Ist ja dann keine normale betriebsbedingte Kündigung sondern eher eine Vertragsänderung.. und die muss man nicht akzeptieren.

Ich wünsch Dir ganz viel Stärke und Kraft :daumen:
Ich bin nicht verrückt- nur Verhaltensoriginell!

roland
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Re: Auf zu neuen Ufern...

#12

Beitrag von roland » Di 29. Nov 2011, 10:23

Hi Andrea,
Auch von mir Daumen-drücken, das Du da sauber rauskommst.
Kündigung vom Arbeitgeber: Arbeitslosengeld sofort und Hilfe beim Neuorientieren:
selber Kündigen: Sperrfrist und danach siehe oben
Fest angestellt nur für eine gewisse Zeit - hm, jetzt wo ich das schreibe, weis ich gar nicht, ob das wirklich so übel ist. Wenn ich mir nu vorstelle, fast das halbe Jahr frei. Wenn das Geld dank der damit vorhandenen Zeit zur SV reicht, wäre das doch super.
Allerdings gilts heftig zu verhandeln, das nicht nur der Arbeitgeber bestimmt, wann es außerhalb der Zeit zu Arbeitseinätzen kommt.
Also, vorrausgesetzt es ist in Frankreich ähnlich: eine Anderungskündigung ist meine ich, von deiner Zustimmung abhängig. also, verhandeln, mach das beste draus. Ich wäre bei meinem momentanen Geldbedarf mit 7Monaten im Jahr versorgt ;)

Roland

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krabbe
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Re: Auf zu neuen Ufern...

#13

Beitrag von krabbe » Di 29. Nov 2011, 12:14

Hallo ihr alle,
Vielen Dank für die Aufmuterungen. Das tut mir gut!
Eigendlich sehe ich die Kündigung ja auch eher als Chance an.Siehe weiter unten. Aber diese Warterei und die Ungewissheit fangen an mich ganz kirre zu machen. Ich schmor halt gerade in meinem eigenen Saft und bin echt froh, wenn das durchgestanden ist. Allein schon die Fragerei der Leute aus dem Ort geht mir ziemlich auf den Wecker. Die wollen halt auch gerne wissen was los ist. Das Fehrienzentrum ist einer der grössten Arbeitgeber und durch die vielen Fehriengäste ist es auch für die im Ort ansässigen Geschäfte nicht schlecht. Da ein Teil meiner Kollegen mit den Jahren schon fast Freunde geworden sind macht es auch keinen Spass zu sehen wie der ein oder andere sehr unter der Kündigung leidet. Am Freitag fangen wir wieder mit unseren Winterwanderungen an, das wird uns allen gut tun.

Auch vielen Dank für die vielen Tips. Ich hab die etwas komplexe Situation ein bischen abgekürzt. Auch auf die Gefahr hin, das es ein Roman wird:
Ich arbeite in einem grösseren Fehriendorf, das bisher das ganz Jahr über geöffnet war. Unser Arbeitgeber ist eine Art Verein, dem noch andere Fehriendörfer angehören. Einige dieser Fehriendörfer laufen sehr schlecht und machen Miese. Andere, wie bei uns schlagen sich ganz gut durch. Unter dem Strich bleibt aber ein enormes Defizit. (Schon seit einiger Zeit werden Rechnungen sehr spät bezahlt.) Ob es durch Missmanagement (meine/unsere Meinung) oder durch die schlechte Arbeit der Angestelleten + Kriese (Meinung des Generaldirektors :grr: ) zu dieser Situation gekommen ist bleibt jedem selbst überlassen. Dazu kommt seit einigen Jahren noch eine Art kollektieves Mobbing gegen unser Fehriendorf vom Generaldirektor. Das er unsern Direktor nicht abkann ist ein offenes Geheimnis. Psychologisch ist eine Kündigun unter diesen Umständen für uns alle schwer zu verdauen.

Einen Betriebsrat haben wir. Der, bzw einige aus dem Betriebsrad, haben wirklich alles versucht was möglich ist um die Kündigungen zumindestens abzumildern. Aber nix zu machen. Deshalb ja auch die lange Wartezeit. Das schlimmste daran ist, das im Betriebsrat zu viele sitzen die voll hinter dem grossen Chef sitzen und weitere Schritte bei einer Abstimmung abgeblockt haben. Also gegen die Kündigungen selbst ist wohl nichts mehr zu machen.

Da das Fehriendorf nicht ganz schliesst, sondern in der Saison geöffnet bleibt muss unser Arbeitgeber uns einen Saisonvertrag anbieten. Aber eine normale Kündigung mit Abfindung ist auch möglich. Scheinbar haben wir die Wahl zwischen 3 Möglichkeiten. Scheinbar, weil der Kündigungsbrief noch nicht da ist; da stehen dann die Bedingungen schwarz auf weiss. Unsere Abgeordnete für den Betriebsrat sprach von diesen Möglichkeiten: 1. der Saisonvertrag Vorteil:alle bisherigen Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld und eine Prämie für langjährige Betriebszugehörigkeit bleiben erhalten. Nachteil:es ist ein Knebelvertrag der dem Arbeitgeber mehr als nützlich ist. Es hätte auch andere Möglichkeiten gegeben. Und es sind halt nur 7 Monate 2. Eine ganz normale Kündigung mit Abfindung und Arbeitslosengeld 3. Das Arbeitsamt sieht scheinbar einen sehr vorteilhaften "Vertrag" für Arbeitslose aus économischen Gründen vor. Der hört sich so gut an, dass ich schon fast nicht glauben kann, das es wahr ist: die gesetzlich vorgeschriebene Abfindung behalten wir (ich verdiene relatif wenig und das auch nur in Teilzeit macht nach 8 Jahren bei mir nur etwa 1.500 Euro aus) Das erste Jahr sollen wir etwa unser bisheriges Nettogehalt bekommen. Zudem soll es Angebote für Weiterbildung oder Hilfestellung bei einer Betriebsgründung geben. Wir haben einen kollektiven Termin beim Arbeitsamt am 16. Dezember um darüber mehr zu erfahren.

Wahrscheinlich werde ich das 3. Angebot annehmen. Zudem ich ja schon seit ein paar Jahren davon träume, mich in meinem jetztigen Job selbstständig zu machen. Ich arbeite als Reiseleiterin und Wanderführer. Nicht ganz einfach da Fuss zu fassen. die Konkurenz ist sehr gross und die Finanzkriese hilft auch nicht gerade. Aber ich hab es einfach satt mit viel zu grossen Gruppen rumzuhechten und die Fehler bei der Planung und dem Verkauf von Programmen auszubaden. Wenn der Vertrag vom Arbeitsamt wirklich so günstig ist wie sich das anhört, dann ist die Kündigung für mich die Starthilfe. Mir fehlt eine Ausbildung, die für uns einfach zu teuer ist. Und am Anfang noch einen Auschuss von Arbeitsamt zu bekommen beruhigt auch. Ohne mein Gehalt schaffen wir es noch nicht um die Runden zu kommen. :grinblum: Mehr Zeit für den Garten würde auch bleiben.

Das hört sich alles viel zu gut an. Ich trau mich noch nicht so recht drann zu glauben. Die Frageliste für den 16. habe ich schon vorbereitet.
Was bleibt ist der Stress der letzten Jahre der gerade hochkommt und auch die Art und Weise der Kündigung. Vor allem letzteres Verdaue ich sehr schlecht. Im Schreiben fällt mir übrigens auf, was für mich eigendlich am Schlimmsten ist: Der Typ (unser Generaldirektor) fährt mehrere Fehriendörfer an die Wand mit allen Konsequenzen für die, die dort arbeiten. Und erfrecht sich noch zu behaupten dass die Angestellten ja dran Schuld sind. Mir macht mein Job sehr viel Freude, ich habe sehr viel private Zeit investiert. (die ich im übrigen nicht bereue) Den meisten meiner Kollegen geht es genauso. Wir sind mit dem Ort und mit unseren Kunden verbunden. Es ist ein bischen ein zweites Zuhause und eine grosse Familie. Und dann kommt dieser Blömann...

Naja, es war eine sehr anstrengende aber auch berreichernde und schöne Zeit
Und jezt heisst es: Auf zu neuen Ufern

Ich frag mich allerdings mehr und mehr ob ich bei er aktuellen Situation wirklich in meinem alten Job weitermachen sollte. Was meint ihr?

lg Andrea

PS. Bin jetzt 2 Tage weg Von meiner noch nicht erhaltenen Abfindung haben wir uns einen langgehegten Traum geleistet : wir haben uns ein kleines Seegelboot gekauft. Und das wartet auf uns in einer 1,5 Stunden entfernen Werft um sich noch ein bischen reparieren zu lassen. Noch nie war Schimmel wegputzen und Polyesterarbeiten schöner. :mrgreen: der titel ist somit durchaus zweideutig gemeint...
lg Andrea

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Re: Auf zu neuen Ufern...

#14

Beitrag von krabbe » Di 29. Nov 2011, 12:17

Ach ja,
dank euch nochmal, alleine durch das Schreiben werden meine Gedanken klarer;
Und es tut einfach gut, positieves Feedback zu bekommen.
lg Andrea

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Re: Auf zu neuen Ufern...

#15

Beitrag von Mirko » Di 29. Nov 2011, 12:22

Zumindest in Deutschland sollte ein Betriebsrat einer Kündigung (auch Änderungskündigung) NIE zustimmen. Sonst verschlechtert er die Möglichkeiten bei einer Kündigungsschutzklage.
Personelle Einzelmaßnahmen (z.B. Versetzungen) sind sogar zustimmungpflichtig.

MfG

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Re: Auf zu neuen Ufern...

#16

Beitrag von Minze » Di 29. Nov 2011, 13:43

Sabi(e)ne hat es schon ganz richtig gesagt, die neue Situation als Chance be- und ergreifen. Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, daß solche Situationen sich im Nachhinein als gerade richtig herausgestellt haben.

Versuch das Beste für Dich herauszuholen und mach DIch auf Deinen neuen Weg, Du wirst sehen, alles wird gut.
Liebe Grüße
Minze

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Re: Auf zu neuen Ufern...

#17

Beitrag von citty » Di 29. Nov 2011, 18:17

Hallo,

ich weiss wie man sich fuehlt wenn man als Arbeitnehmer einen Tritt in den Hintern bekommt, geht mir eigentlich jeden Herbst so - ploetzlich ist es aus mit der Arbeit. Alles Gute fuer die jobsuche!

LG, Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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krabbe
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Re: Auf zu neuen Ufern...

#18

Beitrag von krabbe » Sa 3. Dez 2011, 20:20

Immer noch keine Kündigung im Briefkasten. Ich dreh langsam am Rädchen.
In der Soap geht es lustig weiter. Die Dame, die als Gewerkschaftsvertreterin (ist sozusagen der lange Arm der Gewerkschaft) ist von ihrem Amt enthoben worden. Sie hatt gegen eine Prüfung der Bilanzen durch ein unabhängiges Unternehmen gestimmt. Und versteht leider überhaupt nicht warum.
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

lg Andrea
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krabbe
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Re: Auf zu neuen Ufern...

#19

Beitrag von krabbe » Sa 3. Dez 2011, 20:25

Hi Citty,
ist mir auch ein paar Jahre so gegangen. Ist eine blöde Situation. Bei mir war es dann wenigstens ziemlich schnell ein: Bis zum nächsten Jahr! Das ist schon mal beruhigender und die elendigen Bewerbungen fallen auch weg.
Was machst du Lohnarbeitsmässig?

lg Andrea
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Re: Auf zu neuen Ufern...

#20

Beitrag von zauberstern » Sa 3. Dez 2011, 21:11

Hallo Krabbe,

habe ich richtig verstanden das du dort seit 8 jahren fest angestellt bist ?


Gruss Ariane

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