Landflucht in Spanien

Was halt nirgendwo passt
Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Landflucht in Spanien

#11

Beitrag von Olaf » Mi 7. Okt 2015, 22:26

Irgendwie scheint das auf die Deutschen nicht zuzutreffen.. :hmm:
Dann guck dir die Geburtenrate der Ossis an! Da kann man wunderbar sehen, was Verunsicherung bewirkt.
Und wir haben jetzt genau das Wendeloch, wo keiner mehr wagte Kinder zu kriegen, und die Azubis fehlen hier so dringend...
(Das etliche vom kläglichen Rest auch noch nicht ausbildungsfähig sind, hat eine andere Ursache...)
https://www.demografie-portal.de/Shared ... iffer.html
Bei der Suche nach einer vernünftigen Grafik bin ich auch auf das noch gestoßen, setz ich mal wertungsfrei hier mit rein:
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten ... urten.html
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Landflucht in Spanien

#12

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 7. Okt 2015, 22:51

Olaf hat geschrieben:Dann guck dir die Geburtenrate der Ossis an! Da kann man wunderbar sehen, was Verunsicherung bewirkt.
Ob das aussagekräftig ist? Zum einen gab es den Pillenknick, und sind vielleicht die jungen Ossis westwärts gezogen, und die Alten kriegen nunmal keine Kinder? Ich weiß es nicht, aber in den ehem. Oststaaten ist es ja auch so, dass die jungen Leute gehen, dort ist die Geburtenrate ein Desaster. Wobei ich keinen Beinbruch sehen kann, wenn wir weniger werden.

zaches
Beiträge: 2335
Registriert: Mo 23. Aug 2010, 09:51
Familienstand: rothaarig
Wohnort: Niederrhein Klimazone 8a

Re: Landflucht in Spanien

#13

Beitrag von zaches » Do 8. Okt 2015, 07:34

Nun ja, egal ob in d oder in Spanien: die Dörfer sind oder werden aus bestimmten Gründen leer. Evtl auch fehlende Arbeit? Gibt es denn dann plötzlich wieder Arbeitsstellen? Oder wie sollen dort syrische Familien ihr auskommen haben ?
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

www.hilshof.de

strega
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2246
Registriert: Do 22. Mai 2014, 20:59
Familienstand: rothaarig
Wohnort: in der teutonischen Zivilisation, aber fast nie dort....

Re: Landflucht in Spanien

#14

Beitrag von strega » Do 8. Okt 2015, 10:47

Landflucht ist hier ganz normal seit Jahrzehnten...
wo der Tourismus nicht oder maximal für einen Monat im Jahr existiert, in den Dörfern im Inselinneren, da überleben die paar Leute, die Schäferei betreiben (die Jungen haben darauf aber auch immer weniger Bock), die einen Bürojob bei der Gemeinde oder eine Stelle im Tante-Emmaladen haben, oder die einen ortsunabhängigen Job im Internet haben (das ist aber auch so gut wie niemand). Oder die komplette Familie lebt von der Rente der Oma, gibts auch einige. Und dann gibts die, die jeden Tag drei Stunden in die Hauptstadt fahren für einen miesen Job, der aber immerhin ein paar hundert im Monat einbringt.
Die anderen sind augewandert und kommen im Urlaub mal her.

Wo da Arbeit herkommen soll, das ist die Frage...

Aber ein paar überlegen sich spasseshalber, wie man es anstellen könnte, ein grosses leerstehendes Gebäude für Flüchtlingsunterkünfte zu vermieten. Das bringt echt eine Menge Schotter ein. Für die Bewohner müsste es dann eine staatlich geförderte landwirtschaftliche Kooperative geben, sonst gibts keine Jobs in der Gegend. Oder den längst unrentabel gewordenen Bergbau wieder reaktivieren.
Nur ob das Akademiker anmacht als Zukunftsperspektive, das ist die Frage.

Irgendwie alles Blödsinn vielleicht...

vielleicht fände ich es hilfreich, in besagten leerstehenden grossen Gebäuden die Zuwanderungswilligen mit den Grundlagen der europäischen Kultur bekannt zu machen, mit der Rolle der Frauen, die so grundlegend anders ist als in manchen anderen Teilen dieser Erde, mit Demokratie (so wächsern sie auch manchmal sein mag).
Ich habe weniger Angst davor, dass Europa wegen den erforderlichen Finanzen zur Integration der Flüchtlingsmassen Probleme bekommt. Sondern dass Werte unserer Gesellschaften (ich rede nicht vom Kapialismus in allen seinen Auswüchsen) untergehen, weil wir zu viele konservativ muslimische, arabische, frauenfeindlich denkende Personen als BürgerInnen mit denselben Rechten wie sie die Einheimischen haben integrieren.
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Rati
Beiträge: 5549
Registriert: Di 8. Mär 2011, 14:58
Wohnort: ein Sachse unter Niedersachsen

Re: Landflucht in Spanien

#15

Beitrag von Rati » Do 8. Okt 2015, 11:14

Lysistrata hat geschrieben:
Olaf hat geschrieben:Dann guck dir die Geburtenrate der Ossis an! Da kann man wunderbar sehen, was Verunsicherung bewirkt.
Ob das aussagekräftig ist? Zum einen gab es den Pillenknick, ...
den was? Pillenknick im Osten zur Wendezeit? :lol: Was Akzeptanz von Verhütung anging waren die Ossis den alten Bundesländern aber um einiges voraus und zur Wendezeit, gabs in ganz Deutschland keinen Pillenknick mehr.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Rati
Beiträge: 5549
Registriert: Di 8. Mär 2011, 14:58
Wohnort: ein Sachse unter Niedersachsen

Re: Landflucht in Spanien

#16

Beitrag von Rati » Do 8. Okt 2015, 11:25

Lysistrata hat geschrieben:... und sind vielleicht die jungen Ossis westwärts gezogen ...
passt übrigens auch nicht, denn dann hätte die Rate in den alten Bundesländern zunehmen müssen. Is aber gleich geblieben. :aeh:

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Landflucht in Spanien

#17

Beitrag von Olaf » Do 8. Okt 2015, 12:32

Wo da Arbeit herkommen soll, das ist die Frage...
Und wo sie hingeht....wenn der letzte Dorfkonsum schließt, der letzte Arzt die Praxis (aus Altergründen) aufgibt, der Bus nicht mehr fährt und die Schule dichtmacht.
Die Dorfkneipe hält durch, da wird, als kultureller Mittelpunkt des Dorfes, die Sozialhilfe oder Frührente versoffen.
Wenn der Prozess erst mal in Gang ist, ist er schwer aufzuhalten. Ich hab natürlich immer noch das Oderbruch vor Augen, aber das Problem wird in Spanien sehr ähnlich sein.
Und in anderen Ecken wird gejammert über unbezahlbare Immobilien und das wir eh "zu viele" sind.
@ Rati, zu den Geburten hast Du vorweggenommen, was ich dazu hätte noch schreiben wollen.
Klingt erst mal OT: Mir ist gestern aufgefallen, dass hier in 10 Jahren keine freien Autowerkstätten mehr existieren werden, aus Altersgründen, und ich dann zu den großen fetten fahren und deren Luxuspaläste mitfinanzieren muss.
Könnte mir vorstellen, dass sich da auch mal einer findet, der iregndwo in der syrischen Walachei ne Bude hatte, dort Schraubwunder vollbracht hat, und hier auch den Mut, die Bescheidenheit, den Fleiß und den Geschäftssinn hat, sowas aufzumachen. Die hatten ja wohl einen sehr breiten MIttelstand, der uns zusehens verloren geht. Dönerbuden haben wir jetzt schon so viele wie Gaststätten, und die zahlen alle wacker Steuern. Glaub ich ;)
Oder mal was anderes, unser KH, wo sich ja die Kassen seinerzeit reichlich bemüht haben, es zuzumachen, könnte derzeit die Geriatrie überbelegen. Sie ist aber nicht mal voll. Warum? Wir kriegen keine Schwestern und Therapeuten aufgetrieben.
Vermutlich auch einen Folge der Landflucht, naja, und das in Berlin Westtarif gezahlt wird :bang:
Wobei, wenn mans so sieht, politisch ja auch ziemlich genial, 50 km weiter nen anderen Tarif zu zahlen und sich dann zu wundern, warum die jungen Leute wegziehen. Gilt übrigens auch für Azubis, die kriegen da auch mehr.
So, Kurve krieg:
Für die Bewohner müsste es dann eine staatlich geförderte landwirtschaftliche Kooperative geben
Ja zum Teufel, was spräche dagegen? Schnell in Arbeit, und Geld kosten die sowieso. Erstmal.
Ich mein, die haben damals sogar Geld für die schwachsinnigen "Verschrottungsprämie" locker gemacht und das als Konjunkturprogramm gefeiert.
:platt:
OLaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Landflucht in Spanien

#18

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Do 8. Okt 2015, 15:59

Rati hat geschrieben: Lysistrata hat geschrieben:
... und sind vielleicht die jungen Ossis westwärts gezogen ...

passt übrigens auch nicht, denn dann hätte die Rate in den alten Bundesländern zunehmen müssen. Is aber gleich geblieben. :aeh:
Vielleicht sind sie ja nicht zum Kinderkriegen in den Westen.. :pfeif:
Lysistrata hat geschrieben:Sabi(e)ne hat geschrieben:
Wer sich sicher fühlt, bekommt auch Kinder - mit allem was, da dranhängt.....
Darauf hatte ich mich eigentlich bezogen, denn die Geburtenrate ist ständig gefallen, obwohl wir seit vielen Jahrzehnten in Sicherheit leben
In allen fast entwickelten Ländern ist die Geburtenrate unter Bestandserhalt, und ich glaube es liegt daran, dass sich Frauen es aussuchen können ob sie Kinder wollen oder nicht, und die Alterssicherung nicht von eigenen Kindern abhängt..

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Landflucht in Spanien

#19

Beitrag von Olaf » Do 8. Okt 2015, 16:28

und die Alterssicherung nicht von eigenen Kindern abhängt..
Im Gegenteil sogar :pfeif:
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Steinbock
Beiträge: 184
Registriert: Di 31. Mär 2015, 11:35

Re: Landflucht in Spanien

#20

Beitrag von Steinbock » Di 3. Nov 2015, 16:15

Lysistrata hat geschrieben:Wobei ich keinen Beinbruch sehen kann, wenn wir weniger werden.
Das sehen aber die hiesigen Konzerne ganz anders. Wem sollen sie denn in Zukunft all die Plasma-Fernseher, Smartphones, Tablets, 150-PS-Rasenmäher oder 64-Megabit-DSL-Anschlüsse verkaufen, wenn wir immer weniger werden? Das geht doch nicht! Da muss man doch was machen! Z.B. Flüchtlinge ins Land holen. Zur Not mit der NATO! Eine Win-Win-Situation für praktisch alle.

Übrigens in den 50er und 60er Jahren kamen Millionen an Gastarbeitern in unser Land, obwohl es schon 1959 wieder die ersten Arbeitslosen gab, trotz all dem Wiederaufbau und dem Wirtschaftswunder!
1961: Türkische Gastarbeiter kommen ins Land
Bis 1973 waren 14 Millionen Gastarbeiter nach Deutschland gekommen. Elf Millionen kehrten zurück, zum Teil, weil sie von der Bundesregierung dafür Geld bekamen.
http://www.wasistwas.de/archiv-geschich ... -land.html

Der Kapitalismus hat nicht nur angenehme Seiten.

Antworten

Zurück zu „Sonstiges“