Angler unter uns? Hab da mal ne Frage...

Was halt nirgendwo passt
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Sabi(e)ne
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Angler unter uns? Hab da mal ne Frage...

#1

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 24. Jul 2012, 19:21

Ich suche so ein Teil, was einen Faden auf einer Spule ordentlich aufwickelt, also hin und herlaufend, und das müßte es im Anglerbedarf geben, aber ich weiß nicht, wie das korrekt heißt :motz:
Könnt ihr mir da helfen?
(im Spinnbereich gibt es solche Teile für schlappe 800€ :haha: , aber das Ding kommt aus dem Anglerbereich, das weiß ich schon mal - danke im voraus!)
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kraut_ruebe
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Re: Angler unter uns? Hab da mal ne Frage...

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Di 24. Jul 2012, 19:32

so aus dem etwas tieferen gedächtnis, meine zeit mit nem angler ist lang her:

aufwickelhilfe
umlenkröllchen
schnurlaufröllchen

vielleicht führt dich einer dieser begriffe zum passenden teil :)
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Knecht

Re: Angler unter uns? Hab da mal ne Frage...

#3

Beitrag von Knecht » Di 24. Jul 2012, 19:40

Hi,
oder dieses Teil hier
http://www.google.de/imgres?um=1&hl=de& ... ,s:0,i:113
unter bild 3 ist die funktionsweise erklärt und ich denke daß dies auch für's Spinnen etc. genutzt werden könnte...

LG

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Re: Angler unter uns? Hab da mal ne Frage...

#4

Beitrag von masabuana » Di 24. Jul 2012, 22:26

Bildersuche nach: Multirolle und Statinärrolle

MfG

Manfred

Re: Angler unter uns? Hab da mal ne Frage...

#5

Beitrag von Manfred » Di 24. Jul 2012, 22:34

Stichwort Schnurspulstation oder fishing line winder.
Ist aber Spezialtechnik für Händler, die die Rollen ihrer Kunden bespulen. Ein normaler Angler hat sowas nicht. Der kauft einfach die Schnur auf Spulen und wickelt sie mit der Rolle auf, wie beim normalen Auswerfen und Einholen.
Die Schnurverlegung wird bei diesen Händlergeräten in aller Regel manuell geführt. Entweder mit einem stiftförmigen "Gerät" mit einer kleinen Metallöse vorne dran, das man in der Hand hält und hin und her bewegt, oder mit einem beweglichen Rohr, durch das die Schnur läuft und das an der Maschine angebracht ist.
Habe noch kein solches Gerät gesehen, dass eine Verlegeautomaik hat (die dann ja auch noch auf jeden Spulenty enstellbar sein müsste).

Wenn dir eine manuelle Verlegung reicht, ist ein Eigenbau das billigste.
Die Spenderspule kommt auf einen Dorn und wird mit einer Bremmkraft beaufschlagt (z.B. Eine Feder, die auf den Spulenrand drückt) damit sie beim Stoppen der Emfpängerspule nicht einfach weiterdreht und Schnursalat verursacht.
Für die Tocherspulel wird eine Halterung gebaut, die von einem kleinen E-Motor mit Untersetzungsgetriebe oder einfach einer Bohrmaschine angetrieben wird.
Eine Hand drückt den Knopf der Bohrmaschine, die andere führt die Schnur.

Aufspulen mit Verlegung kann jede Stationärrolle und die meisten modernen Mulitrollen. Das hilft dir aber nichts, weil die nur auf die jeweils passenden Spulen (und die passen oft nur für genau diesen Rolle) verlegen können.

Beispiele für solche Händler-Geräte:
http://www.youtube.com/watch?v=nASAhVqx1nA

http://www.youtube.com/watch?v=iZvatmnqJas
(Bei dem Gerät wird nicht die Spule der Rolle, sondern die ganze Rolle eingespannt. Die übernimmt dann selbst die Verlegung.)

Und hätt ich ich oben nicht gegenteiliges geschrieben, auch für den Hobbybereich wird sowas angeboten, auch wenn es dort überflüssig wie ein Kropf ist:
http://www.youtube.com/watch?v=I_LVu1gw5bc

Sabi(e)ne
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Re: Angler unter uns? Hab da mal ne Frage...

#6

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 24. Jul 2012, 23:10

Hmmmm....
Das Ding, was an den Spinner-Spulen dran ist, ist passend zu jeweils den Hersteller-Spulen fürs jeweilige Spinnrad angepaßt, und arbeitet u.a. mit einer Zahnstange, um den frisch gesponnenen Faden gleichmäßig auf der Spule abzulegen - also nix Spender-Spule.
Das Ding schimpft sich http://www.thewooleewinder.com/, bitte mal auf "how it works" gehen in der Kopfleiste.
Ich werde jedenfalls irre mit den Bergen und Tälern auf meinen Spulen, aber die Preise für das Ding sind jenseits von gut und böse, abgesehen davon, daß sie bei so dünnen Garnen wie meinen nicht wirklich gut funzen, weil die Gesamtlauflänge pro Spule zu hoch ist, und das Ding das nicht verarbeitet kriegt.
Vor allem kann ich mir nicht so viele Spulen zu dem Ding(Stück 39$!) leisten, wie ich brauchen würde :mrgreen: ich hab fürs Rad schon 12 Spulen, und trotzdem immer zuwenig.
Da muß es doch eine Lösung geben - alle 2-3min anhalten, um den Faden ein Häkchen weiter zu hängen, unterbricht den Arbeitsfluß jedesmal brutal, und da sind die verschiebbaren Einzelhaken bei den neuen Modellen auch nicht besser - man MUSS anhalten.
Grad beim E-spinner, wo man bei absolut konstantem Tempo vor sich hinspinnen kann, senkt man damit die Produktivität heftigst.
Das muß doch besser zu lösen sein?

Und gleich noch ne Frage: wie kann ich einen Spinnflügel aerodynamisch optimieren?
Ich kann mit meiner E2 zweifädig im Renntempo bei 3 Tritten in 2 sec mehr als 2000 upm erreichen, aber der Luftwiderstand vom Flügel wird da so heftig, daß es unspaßig wird, zumal im Zusammenhang mit dem dauernden Anhalten.....

Und nochwas - die E2 ist zweifädig, hat also durch den einzelnen Antriebsriemen für Flügel und Spule ein sehr eng definiertes Verhältnis von Geschwindigkeit des Flügels und der Spule zueinander - englisch heißt das Problem "DRS" - Differential Rotation Speed.
Normalerweise liegt die bei solchen 2fädigen Modellen bei 1,2 - erstrebenswert für so dünne Garne wie ich sie will, wäre alles zwischen 1,01 und 1,07..... :pfeif:
Dafür bräuchte ich dann vermutlich auch andere Spulen/bzw andere whorls an den Spulen als jetzt - für jeden DRS-Wert eine andere/bzw je 3 davon, fürs Zwirnen. Hat hier jemand Ahnung vom Thema? :pfeif:

Ich hab meine Infos nur aus Ravelry/dem Netz - falls jemand nachlesen will, http://gansey.blogspot.de/2012/01/thund ... hting.html und das ganze blog...*ggg*
Der Typ ist echt gut, Ex-Marine, etc., der spinnt, weil er seine eigenen Pullover stricken muß, die es in der Qualität nicht zu kaufen gibt (bemerkenswert: er strickt auch handgesponnene Socken für seine Bergsteiger/Wanderkumpels, die ihm freiwillig 200$ dafür zahlen - was aber bei 5$ Stundenlohn nicht zum Reichwerden langt :mrgreen: ).
Jedenfalls ist er einer der ganz wenigen, die besseres Werkzeug zur Wollverarbeitung wollen, als das, was man kaufen kann - nur hat er das Geld, sich sein Spinnrad etc. von einer Legende wie Amos Alden optimieren zu lassen - ich leider nicht. :pfeif:
Also, praktikable Ideen sehr willkommen!
Danke im voraus! :daumen:
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Manfred

Re: Angler unter uns? Hab da mal ne Frage...

#7

Beitrag von Manfred » Mi 25. Jul 2012, 07:44

Ich hab ja keinen Ahnung davon, aber deiner Beschreibung nach hört es sich so an, als ob bei deinem Spinnrad die Spule steht und irgendwelche Flügel außenrum rotieren und den Faden auf die Spule wickeln?
Kann man das nicht so umbauen, dass sich die Spule selber dreht und du den Faden (den du eh in der Hand hast) mit der Hand führst?
Und wenn dir der Luftwiderstand der Flügel zu groß ist, dann säg sie doch einfach ab und bau dir eine Führung aus dickem Draht dran?

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Re: Angler unter uns? Hab da mal ne Frage...

#8

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 25. Jul 2012, 08:21

:) Äh, nein, ich mach nachher mal Bilder.
Beim Spinnen geht es ja darum, aus Einzelfasern durch Zuführung von definiertem Drall einen kontinuierlichen Faden zu bilden, der auch noch im gleichen Arbeitsgang aufgewickelt werden soll - statt wie bei der Handspindel in 2 Durchgängen (Fadenbildung und Aufwickeln muß man nacheinander machen, was die Sache sehr verlangsamt).
Je dünner der Faden, desto mehr Drall ist nötig, damit er überhaupt hält, und desto weniger Zug verträgt er beim Aufwickeln.
Es gibt flügelgebremste und spulengebremste System - ersteres ist sehr ruppig mit rabiatem Einzug (an dem viele Anfänger verzweifeln), das andere ist besser einstellbar, weil halt Extra-Bremse.
Und es gibt zweifädigen Antrieb, wo das Verhältnis Spule zu Flügel quasi fix ist, und man über die Spannung des Antriebsfadens nur selten und wenig korrigieren muß - schon ziemlich optimal.
Nur hat das eben seine Grenzen, was die Feinheit des Fadens angeht, wegen des Zugs, den man nicht verringern, sondern nur erhöhen kann, was dann ab bestimmten Dünnen dauernd zu Fadenabriß führt.
Mit einem niedrigeren DRS sieht es dann quasi aus, als ob die Spule stillstünde und nur der Faden per Flügel rumgewickelt würde, tut es aber nicht wirklich. Das Antriebsband hat ja einen gewissen Schlupf auf beiden Wirteln (was in diesem Fall unerwünscht ist), und dadurch ist der Faden dann zu wenig verdreht, wenn Zug draufkommt und reißt.
Es gibt also eine kritische Grenze des Fadens, wo du machen kannst, was du willst, es wird nur noch am laufenden Band reißen, weil physikalisch mit dem System einfach nicht mehr zu machen ist (deshalb ja die Bemerkung, daß man dann tatsächlich für dünnere Fäden dann extra Spulen braucht, um überhaupt diesen Faden machen zu können).

Das mit dem automatischen Aufwickler ist ein anderes Problem, was ich aber gern mit dem ersten zusammen als eine Lösung hätte, wenn möglich *ggg*, aber das erste wäre mir deutlich wichtiger, weil ich mit den Händen mittlerweile deutlich schneller bin, als das Rad mitmacht - es geht nicht mehr dünner...
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